Allianz Arena

Über den Wolken

Austausch der Hubkissen in der Allianz Arena

Companeer

Situation

Die Allianz Arena ist das vermut­lich schönste und spek­ta­ku­lärste Stadion in Deutsch­land. Das liegt vor allem an der Archi­tektur von Herzog de Meuron und den gestalt­prä­genden Fassaden- und Dach­ele­menten. Und am FC Bayern natür­lich auch…

Zur Dach­kon­struk­tion der Allianz Arena gehörten insge­samt 19 hydrau­lisch verfahr­bare Kissen­ele­mente. Sie dienten der Entlüf­tung, waren aller­dings sehr wartungs­in­tensiv und häufig nur einge­schränkt nutzbar. Darüber hinaus verschmutzten sie konti­nu­ier­lich die Unter­hang­bahnen unter dem Stadi­on­dach.

Eigen­tümer des Stadions ist die Allianz Arena München Stadion GmbH, eine 100%ige Tochter der FC Bayern München AG. Die hier verant­wort­li­chen Gebäu­de­tech­niker stießen das Projekt an. Eine Sanie­rung der vorhan­denen Technik war aus wirt­schaft­li­chen Gründen keine Option.

Problem & Lösung

Die Hubkissen sollten also durch eine robus­tere Lösung ersetzt werden – eine Lösung, die in 52 Metern Höhe noch zu montieren war.

Bei solch kitz­ligen Aufgaben kommt Compa­neer ins Spiel. Die Stadi­on­spe­zia­listen aus München haben, in Zusam­men­ar­beit mit Fach­pla­nern und ‑firmen, zunächst das Konzept für den Ersatz des hydrau­li­schen Kissen­ele­mente erar­beitet. Dann wurde gemeinsam mit dem Objekt­über­wa­cher R+R Fuchs PartGmbB die Umset­zung fest­ge­legt.

Zur Anwen­dung kamen elek­trisch ange­trie­bene Lamel­len­ele­mente, welche die kompli­zierten und aufwen­digen hydrau­li­schen Kissen ersetzen.

Hubschraubereinsatz

In einem ersten Schritt wurden im Jahr 2018 zunächst vier der insge­samt 19 Hubkissen ausge­tauscht. Diese mussten sich zunächst über eine Sommer- und eine Winter­pe­riode beweisen. Das Ergebnis waren klei­nere Anpas­sungen, insge­samt jedoch bewährten sich die neuen Lamel­len­ele­mente auch unter schwie­rigen klima­ti­schen Bedin­gungen bestens. Selbst bei strengen Minus­tem­pe­ra­turen war eine Öffnung der Lamellen jeder­zeit möglich.

Also wurden in zwei weiteren Bauphasen die verblei­benden 15 Hubkissen durch neue Elemente mit einem Gewicht von jeweils knapp 1,5 Tonnen ersetzt – in 52 Metern Höhe. Dazu wurden immer ein Lasten­hub­schrauber und viel Geschick erfor­der­lich und aufge­bracht. Die maximal zuläs­sige Trag­last des Hubschrau­bers wurde fast komplett ausge­reizt.

Compa­neer betreute auch die Vergabe und die anschlie­ßende Projekt­steue­rung auf der Baustelle, inklu­sive der Koor­di­na­tion am Flugtag.

Hat alles bestens geklappt.

Wir waren das.

Projekt­be­tei­ligte und Daten

Projektsteuerung

Compa­neer GmbH
Parkstr. 22
D — 80339 München 

 

Metallbau

Erhard Brandl GmbH & Co. KG
Eich­stätter Str. 16
D — 85117 Eiten­sheim

 

Adresse

Allianz Arena
Werner-Heisen­berg-Allee 25
D — 80939 München

Helikopter

Wucher Heli­c­opter GmbH
Hans-Wucher-Platz 1
A — 6713 Ludesch

 

Höhen- und Anschlussarbeiten

Membranbau Sieber GmbH
Seeoner Str. 10
D — 83119 Obing

Photos

Compa­neer GmbH
Groezi auf Pixabay
Richard Bartz, Munich aka Makro Freak

Eröffnung

2013

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Video

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Spielplatz der Nationen

Farben, Fahnen, Fallschutz

Der Spielplatz der Nationen in Magdeburg

REGUPOL

Besonders

In Magde­burg gibt es mehr als 130 Spiel­plätze. Der jüngste ist der „Spiel­platz der Nationen“ im südwest­li­chen Stadt­teil Suden­burg. Das Beson­dere daran ist der fugen­lose Fall­schutz­belag. Er zeigt eine Euro­pa­karte mit allen Haupt­städten. Reali­siert hat den Boden REGUPOL aus Bad Berle­burg.

Bereichernd

Der Spiel­platz der Nationen berei­chert die Gegend unge­mein. Der hier bereits vorhan­dene Spiel­platz wurde groß­zügig um 1.200 m² auf eine nun 3.200 m² große Fläche für Spiel und Frei­zeit erwei­tert. Hier kann man nun gleich­zeitig spielen, lernen und entspannen, und das vor farben­froher Kulisse, die gene­ra­ti­ons­über­grei­fend alle Besu­cher und ihre Begleiter anspre­chen dürfte.

Lage

Im Westen grenzt der Spiel­platz der Nationen an die Straße „Langer Weg“, im Süden an Wohn­be­bauung. Auf den anderen Seiten öffnet er sich zum Schulhof der Grund­schule Suden­burg, benach­barten Sport­an­lagen und einem nahe­lie­genden Kinder­garten. Für Auslas­tung ist also gesorgt.

Fallschutz und Seilkonstruktion

Das Beson­dere und Spek­ta­ku­läre ist die neu gebaute Erwei­te­rungs­fläche. Gestalt­prä­gend ist der fugen­lose playfix Fall­schutz­belag, der eine Land­karte von Europa und all seinen Haupt­städten zeigt. Darauf steht eine Spiel­kom­bi­na­tion zum Balan­cieren, Klet­tern und Rutschen mit Balan­cier­seilen, einer Seil­wippe, einer Slack­line und einer Röhren­rut­sche. Ein weiteres schönes Detail: Auf den Seil­türmen wehen die Flaggen der Part­ner­länder der angren­zenden Grund­schule.

Die Umsetzung

Das Aufbringen des Fall­schutzes in dieser Form war ein durchaus anspruchs­volles Vorhaben, für das erfah­rene Experten benö­tigt wurden. In Zusam­men­ar­beit zwischen REGUPOL und der Teu2Tec wurden detail­ge­treue Scha­blonen von Europa für die Reali­sie­rung der Maßnahme entwi­ckelt.

Die farbige EPDM-Nutz­schicht wurde mit Hilfe der Scha­blonen aus REGUPOL Bahnen­ware nach einem genauen Raster­plan auf der Basis­schicht verlegt. Die Scha­blone wurden so herge­stellt, dass sie sowohl die Konturen Europas als auch die der Ufer­zone darstellten. So war es den Experten von REGUPOL möglich, beides in einem Arbeits­gang herzu­stellen.

Die Schrift­züge mit den Haupt­städten wurden vorge­fer­tigt und auf Träger­ge­webe gelie­fert. Vor Ort wurden die einzelnen Teile einge­messen und mit Kleber auf der Basis­schicht fixiert. Im Anschluss wurde die aus erdgelb und maigrün gemischte EPDM-Deck­schicht „Europa“ einge­bracht.

REGUPOL lieferte und instal­lierte den fugen­losen playfix Fall­schutz­belag. Scha­blonen, Schrift­züge und Sterne stammen von Teu2Tec aus Gütersloh.

Das Trampolin

Südlich von „Europa“ befindet sich eine vergleichbar gestal­tete Fläche. Zur regen­bo­gen­blauen Grund­farbe wurden zwölf citro­gelbe, vorge­fer­tigte Sterne einge­bracht. Auch hier wurden die Sterne auf die Basis­schicht geklebt und im Anschluss die regen­bo­gen­blaue Grund­farbe ange­ar­beitet. Diese 26 m² große Fläche symbo­li­siert die Flagge Europas. In diese Fläche inte­griert ist ein Tram­polin, auf dem bis zu acht Kinder gleich­zeitig Spaß haben können.

Zum Projekt gehört außerdem ein Sand­spiel­be­reich unter Bäumen im Westen. Hier findet sich eine Nest­schau­kel­kom­bi­na­tion mit Schau­kel­sitz und Vogel­nest­schau­kel­korb für die jüngeren Kinder.

Farben, Fahnen, Fallschutz

Die gesamte Fläche ist mit verschie­denen, teils poppig bunten Sitz­bänken, Abfall­be­häl­tern und Fahr­rad­bü­geln ausge­stattet. Den nörd­li­chen Abschluss bildet ein beson­ders gene­ra­ti­ons­über­grei­fender Bereich mit Tisch­ten­nis­platte, Stand­ki­cker und einer Boule­fläche. Hier begegnet man sich bei gemein­samen Akti­vi­täten. Darüber hinaus sind die Rasen- und Gehölz­flä­chen, die die Spiel­be­reiche umschließen, neu ange­legt worden.

Der Spiel­platz der Nationen ist sehr gut zoniert und gestaltet. Gene­ra­ti­ons­über­grei­fend. Seine Einma­lig­keit verdankt er der schönen euro­päi­schen Grund­idee und der wunder­baren Umset­zung mit viel Farbe, Fahnen und vor allem Fall­schutz.

Das waren wir.

Projekt­daten und betei­ligte Firmen

Schablonen & Schriftzüge

Teu2tec GmbH
Senner Str. 32
D — 33335 Gütersloh

Photos

Teu2tec

Spielflächen & Fallschutz

REGUPOL BSW GmbH
Am Hilgen­acker 24
D‑57319 Bad Berle­burg

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Bauherr

Stadt Magde­burg

Adresse

Langer Weg
D — 39112 Magde­burg

Eröffnung

19. August 2019

Videos

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For Forest

Das Stadion als Blumentopf

FOR FOREST im Wörtherseestadion Klagenfurt

Littmann Kulturprojekte

Klagenfurt

Am 8. September 2019 wurde „FOR FOREST – Die unge­bro­chene Anzie­hungs­kraft der Natur“ eröffnet. „FOR FOREST“ ist eine tempo­räre Instal­la­tion des Künst­lers Klaus Litt­mann. Sie verwan­delt das Wörthersee Stadion in Klagen­furt in einen mittel­eu­ro­päi­schen Wald mit 299 Bäumen. Es geht um Entwal­dung und Klima­wandel. FOR FOREST ist bis zum 27. Oktober 2019 bei freiem Eintritt geöffnet.

Klima

FOR FOREST setzt sich mit Klima­wandel und der soge­nannten Entwal­dung ausein­ander. Wiki­pedia erklärt Entwal­dung als Umwand­lung von Wald­flä­chen in andere Nutzungs­formen. Dabei gehen Lebens­räume und die sozio-ökono­mi­sche Funk­tionen des Waldes verloren. Die welt­weite Entwal­dung ist gemeinsam mit der Verbren­nung fossiler Brenn­stoffe eine der maßgeb­li­chen Ursa­chen für die globale Erwär­mung.

Die Inspi­ra­tion zu FOR FOREST entnahm Klaus Litt­mann der mehr als 30 Jahre alten Blei­stift­zeich­nung „Die unge­bro­chene Anzie­hungs­kraft der Natur“ des öster­rei­chi­schen Künst­lers und Archi­tekten Max Peintner.

Mit der Instal­la­tion soll unsere Wahr­neh­mung von Natur und ihrer Bedeu­tung sensi­bi­li­siert werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass wir die Selbst­ver­ständ­lich­keit der Natur eines Tages nur noch in spezi­ellen Gefäßen bestaunen können. Unge­fähr so, wie wir in den Zoo gehen, um uns Tiere anzu­sehen. Sagt jeden­falls Klaus Litt­mann.

Im Gegen­satz zu einem Zoo sind die Ausstel­lungs­ob­jekte hier aller­dings wenig exotisch, sondern vor allem heimisch: Der vom Land­schafts­ar­chi­tekten Enzo Enea gestal­tete Wald zeichnet sich durch eine bemer­kens­werte Arten­viel­falt von Silber­birke, Erle, Espe, Silber­weide, Hain­buche, Feld­ahorn und Stiel­eiche aus.

Wahrnehmung

Das Wörther­see­sta­dion wurde anläss­lich der Fußball-Euro­pa­meis­ter­schaft 2008 in Öster­reich und der Schweiz neu gebaut. Entworfen hat es der renom­mierte Archi­tekt Albert Wimmer. Das Stadion ist die Heimat des Zweit­li­gisten Austria Klagen­furt, der bei seinen Heim­spielen aller­dings meist nur 1.000 Zuschauer begrüßen kann.

Schon deshalb ist es gut, dass dieses bedeu­tende Bauwerk mit seinen 30.000 Zuschau­er­plätzen zumin­dest zwischen­zeit­lich wieder mehr Aufmerk­sam­keit bekommt, und zwar als Schau­platz von Kunst.

Von der Tribüne aus können Besu­cher die Wald­fläche aus unge­wohnter Perspek­tive betrachten. Dieses fiktional wirkende Bild soll bei den Besu­chern ganz unter­schied­liche Wahr­neh­mungen und Reak­tionen auslösen. Je nach Tages- oder Nacht­zeit bilden die Bäume eine sich ständig verän­dernde Land­schaft, die sich durch Witte­rungs­ein­flüsse und die Farben des Herbstes weiter verän­dern wird.

 

Danach

Nach dem Ende der Instal­la­tion wird der Wald an einen öffent­li­chen Ort in der Nähe des Wörther­see­sta­dions verpflanzt und bleibt als leben­dige, sich weiter verän­dernde “Wald­skulptur” erhalten. Hierzu ist ein Pavillon geplant, indem das Projekt dauer­haft doku­men­tiert wird und von Schü­lern und Studenten genutzt werden kann.

FOR FOREST wird von einem viel­fäl­tigen Rahmen­pro­gramm themen­ver­wandter Veran­stal­tungen und Ausstel­lungen begleitet. Das Wörther­see­sta­dion wird auch als Kulisse für Auffüh­rungen und Proben des Wiener Burg­thea­ters dienen.

Finan­ziert wird FOR FOREST durch „private Ermög­li­cher“ und Mäzene, Firmen und Sach­leis­tungen. Es besteht auch die Möglich­keit, das Projekt durch Baum­pa­ten­schaften zu unter­stützen.

In den ersten 14 Tagen hatte die Instal­la­tion bereits 60.000 Besu­cher. Sie kann täglich von 10 bis 22 Uhr besucht werden.

Das waren wir.

Projekt­daten und betei­ligte Firmen

Landschaftsplaner

Enea GmbH  
Buech­strasse 12
8645 Rapperswil-Jona
Schweiz

 

Adresse

Südring 207
9020 Klagen­furt am Wörthersee Öster­reich

Installation

Litt­mann Kultur­pro­jekte
Spalen­torweg 13
4051 Basel
Schweiz

Photos

Gerhard Maurer
UNIMO

Architekt des Stadions

Albert Wimmer ZT-GmbH
Flach­gasse 53
1150 Wien

 

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Stutenseebad

Und alle sind glücklich

Das Stuten­seebad in Stutensee

4a Archi­tekten

Alles unter einem Dach

Das Stutenseebad ist ein kommunales Schwimmbad. Das bedeutet unterschiedliche Nutzergruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen: Schulen, Vereine, Familien und Hobbyschwimmer aller Altersklassen.

Dazu kommt meist noch ein schmales Budget, in Stutensee auch noch ein kleines Grundstück. Unter diesen Bedingungen eine gestalterisch und wirtschaftlich überzeugende Lösung mit breitem Angebotsspektrum zu realisieren, ist so einfach nicht. 4a Architekten ist das nachhaltig gelungen.

Lage

Das Stutenseebad liegt zwischen dem Schul- und Sportzentrum und dem neuen Festplatz am Ortsrand von Stutensee, einer Stadt mit 24.000 Einwohnern in der Nähe von Karlsruhe.

Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels wurde der Neubau um zwei Meter über Geländeniveau realisiert. Diese erhöhte Lage verleiht dem Baukörper größere Präsenz und einen selbstbewussten Eingangsbereich mit großzügiger Freitreppe, die sich auch sehr gut als Treffpunkt eignet. Im Inneren ergibt sich aus der Gebäudehöhe mehr Privatheit und eine größere Aufenthaltsqualität.

Architektur und Organisation

Architektonisch gliedert sich das Stutenseebad in zwei zusammenhängende Baukörper, die schon von außen deutlich ablesbar sind. Der eine beherbergt die Badehalle, der andere den Eingangs- und Umkleidebereich.

Die beiden Körper sind annähernd gleich groß und greifen in Form und Materialität ineinander. Beide bieten viel Tageslicht durch großformatige Öffnungen, aber auch geschlossene Elemente, wo es nötig ist. Die Badehalle bietet eine spürbar größere Raumhöhe – auch das tut sowohl der Atmosphäre als auch der Orientierung gut.

Dank der zurückhaltenden Möblierung und der so sachlichen wie eleganten Auswahl von Farben und Oberflächen wirkt das Stutenseebad an jeder Stelle hell, luftig und geräumig.

Angebot

Die Badehalle umfasst ein Schwimmerbecken, ein Lehrschwimmbecken mit Rutschbahn, Brodelbucht, Nackenschwaller sowie Massagedüsen mit einer Wassertiefe von max. 1,20 Meter sowie einen Kleinkindbereich mit insgesamt 368 m² Wasserfläche.

Eine überdachte Terrasse nach Osten erweitert das Angebot in den Außenbereich. Der nach Süden an die Badehalle angrenzende Eingangs- und Umkleidebereich mit Dusch- und Nebenräumen setzt sich durch die geringere Raumhöhe von dieser ab.

Die beiden Baukörper greifen entlang der gesamten Badehalle in Form und Material ineinander. Das umlaufende Band der Stahlblechfassade zeigt diese Verzahnung auch nach außen.

Bauweise

Die klare Organisation von Badehalle und Umkleidebereich ermöglichte eine kompakte und ökonomische Bauweise mit einem günstigen Verhältnis zwischen Oberfläche und Gebäudevolumen. So lassen sich nicht nur die Baukosten, sondern auch die Kosten im Betrieb reduzieren.

Nach Westen, Norden und Osten bieten teils raumhohe Glasfassaden Ausblicke in die Umgebung (und lassen viel Tageslicht hinein). Die Auskragungen der Bodenplatte und der Dachfläche im Westen ermöglichen die generöse Eingangszone mit Freitreppe. Im Osten gewähren sie den Übergang zum Freibereich mit Liegewiese.

Um den Anteil der Glasfassaden zu reduzieren, wurde die obere Fassadenfläche im Norden geschlossen. Der Ausblick blieb dabei erhalten. Geringere Raumhöhen im Eingangs- und im Umkleidebereich reduzieren das Bauvolumen. Zudem entsteht durch die unterschiedlich hohen Baukörper ein Versatz am Schnittpunkt der Dachflächen, der das Stutenseebad formal und inhaltlich strukturiert. Gleichzeitig versorgt ein Oberlichtband den Innenraum mit zusätzlichem Tageslicht.

Material

Die Materialien im Stutensee-Bad wurden entsprechend ihrer Eignung eingesetzt: Keller- und Erdgeschoss wurden in Sichtbeton ausgeführt, das Tragwerk der weit gespannten Badehalle und des Umkleidebereichs wurde in Holzbauweise errichtet. Auch die abgehängten, akustisch wirksamen Lamellen-Decken und Wandverkleidungen sowie die gelochte Seekieferdecke im Umkleidetrakt wurden in Holz ausgeführt. Dabei sorgte der hohe Vorfertigungsgrad der Holzelemente für eine wirtschaftliche Bauweise und kürzere Bauzeiten.

Die Holzrippendecke wurde vorgefertigt – inklusive Dachentwässerung, Beleuchtung, ELA-Anlage und abgehängter Lamellen-Decke aus heimischer Weißtanne. Die Paneele zwischen den Holzrippen der Decke und an der Wand prägen die Innenraumwirkung des Stutenseebads maßgeblich. Die Lamellenstruktur ist nicht nur gestalterisches Element, sie optimiert auch die Raumakustik.

Im Umkleide- und Eingangsbereich ist die tiefer liegende Holzrippendecke mit einer gelochten, weiß lasierten Akustikdecke aus Seekieferplatten verkleidet.

Und alle sind glücklich

Der kommunale Schwimmbadbau hat immer viel mit Budget und Betriebskosten zu tun. Und mit den heterogenen Nutzergruppen, die so alle ihre Ansprüche anmelden. Und natürlich mit Nachhaltigkeit, was man in diesem Zusammenhang mit Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit übersetzen kann.

Das Stutenseebad bietet verschiedene Angebote für verschiedene Nutzergruppen. Alles unter einem Dach, alles klar strukturiert und elegant umgesetzt; mit Holzdecken, Glasfassaden, Sichtbeton, Feinsteinzeug und Mosaikfliesen. Ein eigentlich kleines Bad, das ausgesprochen großzügig wirkt. Und alle sind glücklich.

Es gibt vermutlich nicht viele Städte dieser Größenordnung, die ihren Bürgern ein solches Bad bieten können.

PROJEKTDATEN

Architekt

4a Archi­tekten GmbH
Hall­straße 25
70376 Stutt­gart

Bauherr

Stadt Stutensee
Rathaus­straße 3
76297 Stutensee

Team

Planung:
Anke Pfudel-Till­manns (Projekt­lei­tung), Kateryna Shelegon
Ausschrei­bung und Vergabe:
Markus Christ, Simone Mann, Silvia Nanz und Jan Voll­stedt
Baulei­tung: Philipp Schmid
Baulei­tung ab 01/2018: 2Plus Bauma­nage­ment

Standort

Stutensee-Bad
Erich-Kästner-Straße 3
D — 76297 Stutensee

Luftbild

Danke, Google!

Eröffnung

September 2018

Autor

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Fotos

David Matthiessen

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PLÄNE

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About

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