Parque Quintana Roo

Parque Quintana Roo

Pure Schönheit

 

AIDIA Studio

Von der Müllkippe zum Messegelände: Der Parque Quintana Roo in Chetumal ist Austragungsort einer großen Landwirtschaftsmesse und gleichzeitig Stadtpark. Mit Freilufthallen.

Transformation

Der Parque Quin­tana Roo in Chetumal, der Haupt­stadt des gleich­na­migen mexi­ka­ni­schen Bundes­staates, ist das wunder­bare Ergebnis der Trans­for­ma­tion einer Müll­de­ponie zu einem weit­läu­figen ökolo­gi­schen Stadt­park.

Der Park bietet ein viel­fäl­tiges Angebot an Frei­zeit­ein­rich­tungen, darunter einen Skate­park, einen groß­zü­gigen Parkour-Garten, Outdoor-Fitness­be­reiche sowie Multi­sport- und Kinder­spiel­flä­chen – unter­ge­bracht in drei indi­vi­duell gestal­teten Frei­luft­hallen.

Der Anlass des Projekts war der Bedarf an einem neuen Veran­stal­tungsort für die jähr­liche Vieh- und Land­wirt­schafts­messe. Diese Messe hat sich im Laufe der Jahre zu einem bedeu­tenden jähr­li­chen Volks­fest entwi­ckelt, das Konzerte, Fahr­ge­schäfte und Kunst­hand­werks­märkte umfasst.

Die Planung stammt von AIDIA Studio.

Dschungel

Das neu entwi­ckelte Messe­ge­lände erstreckt sich über eine Fläche von zehn Hektar. Das Grund­stück liegt im subtro­pi­schen Dschungel, was die beson­dere Chance bot, das Areal in einen städ­ti­schen Park mit viel­fäl­tigen, ganz­jährig nutz­baren Frei­zeit­ein­rich­tungen zu verwan­deln.

Chetumal ist die Haupt­stadt des Bundes­staates Quin­tana Roo, zu dem auch die Touris­ten­ziele Cancún, Tulum und Bacalar in der mexi­ka­ni­schen Karibik gehören. Während die Bade­orte im Norden an Beliebt­heit gewannen, entwi­ckelte sich Chetumal zu einem wich­tigen Versor­gungs­zen­trum. Die Stadt, die lange Zeit unter einem Mangel an hoch­wer­tigen öffent­li­chen Räumen litt, gewinnt durch die Rück­ge­win­nung von Flächen zuneh­mend an Aufent­halts­qua­lität.

Organisation

Das trapez­för­mige Grund­stück misst 200 mal 400 Meter und wird über einen ring­för­migen Stra­ßen­ver­lauf mit Stell­plätzen erschlossen. Entlang dieses Rings entstand zudem ein 800 Meter langer Lauf- und Radweg.

Die Ausstat­tung umfasst drei Frei­luft­hallen, darunter eine Arena für bis zu 1.000 Zuschauer, die sowohl für Sport­ver­an­stal­tungen als auch Konzerte genutzt werden kann, über­dachte Basket­ball­plätze, Outdoor-Fitness­be­reiche. Einzel­han­dels­flä­chen und außerdem einen Skate­park, einen Kinder­spiel­platz und einen „Bürger­platz“ am Eingang des Geländes.

Dieser Bürger­platz wird von elf Ceiba-Bäumen einge­fasst, die als heilige Bäume Mexikos gelten. Jeder Baum steht dabei symbo­lisch für einen der elf Land­kreise von Quin­tana Roo. Von hier aus führen Wasser­läufe durch das Areal, welche die Besu­cher zu den verschie­denen Einrich­tungen leiten und dabei ein flie­ßendes, nicht-hier­ar­chi­sches Raum­er­lebnis schaffen, das schließ­lich an der Arena, dem größten Bauwerk des Parks, endet.

Kreise

Die Wege zwischen den kreis­för­migen Baukör­pern verlaufen entlang von Tangen­ten­bögen, welche die ansonsten starren Grund­stücks­grenzen auflo­ckern und gleich­zeitig die Viel­falt der Gebäu­de­typen in das Gesamt­kon­zept einfügen.

Dieses Konzept ermög­lichte es dem Planungs­team, das Thema „biophile Gestal­tung“ konse­quent weiter­zu­ent­wi­ckeln – sowohl aus der Vogel­per­spek­tive in Form des über­ge­ord­neten Master­plans als auch aus Nutzer­sicht, durch das unmit­tel­bare Erleben der Natur inner­halb des Parks. Zudem kamen para­me­tri­sche Entwurfs­werk­zeuge zum Einsatz, die eine ästhe­tisch anspruchs­volle und zugleich effi­zi­ente Form­fin­dung ermög­lichten.

Im Ergebnis entstand eine Viel­zahl unter­schied­li­cher Gebäu­de­typen, bei denen beispiels­weise hyper­bo­li­sche Para­bo­loide an die jewei­lige Nutzung ange­passt wurden. Gemeinsam ist allen Bauwerken der kreis­för­mige Grund­riss, jedoch mit jeweils eigen­stän­diger konstruk­tiver Lösung.

Schönheit

Die geringe Bebau­ungs­dichte des Parks dient dem maxi­malen Erhalt natür­li­cher Grün­flä­chen – ein wesent­li­cher Aspekt ange­sichts des heißen und feuchten Klimas in der Region. Sämt­liche verwen­deten Mate­ria­lien für Plätze und Gebäude sind in hellen Beige-Tönen gehalten. Gemeinsam mit den leichten Metall­struk­turen der Gebäude, den schlanken, oliv­grünen Stützen und den geschwun­genen Holz­ele­mente fügen sie sich bestens in die Umge­bung aus Kalk­stein und Wald ein, während die mit Fliesen gedeckten Dächer zuver­läs­sigen Schutz vor durchaus mögli­chem Stark­regen bieten.

Die Fassaden der radialen Gebäude greifen ein Ziegel­muster auf, das einer­seits die Ober­flä­chen­struktur belebt, ande­rer­seits durch Öffnungen für Luft­zir­ku­la­tion und natür­liche Belüf­tung sorgt. Sämt­liche Gebäude sind modular geplant, um eine wirt­schaft­liche Bauweise zu gewähr­leisten und den Errich­tungs­pro­zess effi­zient zu gestalten.

Pure Schön­heit.

Projektdaten

Planer

AIDIA Studio

Rolando Rodri­guez Leal, Natalia Wrzask; José Luis Mulás, Mariano González, Nitze Magaña, Aran­zazú Sánchez, Mauricio Santi­bañez, Cecilia Simón, Emilio Vásquez, Rodrigo Wulf

Bauherr

Secre­tary of Agra­rian, Terri­to­rial, and Urban Deve­lo­p­ment

Eröffnung

2024

Adresse

Parque Quin­tana Roo
Chetumal
Quin­tana Roo
Mexico

Fotos

Andrés Cedillo

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Pläne

Video

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Freilufthallen

Freilufthallen

Bewegung!

McArena 

Wenn Kinder keinen Platz zum Spielen haben, Vereine auf Wartelisten verdorren und Schulsport wetterbedingt ausfällt, dann ist nicht fehlender Wille das Problem, sondern fehlende Infrastruktur. Freilufthallen schaffen zukunftsweisende, wettergeschützte Bewegungsräume, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Problem

Der Bau einer klas­si­schen Sport­halle ist oft ein lang­wie­riges, kosten­in­ten­sives Projekt. Eine Frei­luft­halle dagegen ist schnell errichtet, kosten­ef­fi­zient, modular und vor allem sofort nutzbar. Sie ist die Antwort auf den drän­genden Bedarf an Sport­stätten – egal ob für Kommune, Verein oder Bildungs­ein­rich­tung.

Hallenbau ist komplex, kosten­in­tensiv und lang­wierig, oder? Genau diese Sorge eint viele Entscheidungsträger:innen, wenn sie an den Bau einer neuen Sport­stätte denken. Ein konven­tio­neller Sport­hal­lenbau verschlingt schnell mehrere Millionen Euro, dauert Jahre in der Planung und Reali­sie­rung und ist für viele Kommunen ange­sichts ange­spannter Haus­halts­lagen kaum noch leistbar.

Was wäre, wenn es eine Lösung gäbe, die deut­lich güns­tiger, schneller reali­siert und trotzdem viel­seitig nutzbar ist? Die McArena Frei­luft­halle ist solch eine Lösung, und dabei mehr als nur ein Notnagel. Sie ist ein inno­va­tives, flexi­bles Hallen­kon­zept, das sich an die lokalen Bedürf­nisse anpasst und echten Mehr­wert schafft.

Lösung

Frei­luft­hallen sind moderne, multi­funk­tio­nale Sport­hallen, die zu einem Bruch­teil der Kosten einer konven­tio­nellen Halle reali­siert werden können. Eine modu­lare Frei­luft­halle lässt sich flexibel planen, schnell errichten und viel­seitig nutzen. Sie ist daher die ideale Lösung für Kommunen, Schulen und Vereine mit begrenztem Budget.

Vereine können mit einer kompakten Einfeld­halle (z. B. 30×15 m) ihre Trai­nings­ka­pa­zi­täten erwei­tern, Kommunen profi­tieren mit einer Zwei­feld­halle (30×25 m) von neuen Möglich­keiten im Schul­sport, und größere Städte oder Träger nutzen eine Drei­feld­halle (45×25 m) für paral­lelen Betrieb, Events und inklu­sive Ange­bote.

Gerade in Zeiten knapper Kassen ist eine Frei­luft­halle ein sicht­bares Zeichen dafür, dass Bewe­gung, Begeg­nung und Betei­li­gung auch unter heraus­for­dernden Bedin­gungen machbar sind.

Und das Beste: Der Bau erfolgt binnen weniger Monate, der Betrieb ist wartungsarm und digital steu­erbar. Für viele McArena-Projekte konnten bereits staat­liche Förder­mittel aus den Berei­chen Sport, Infra­struktur, Inte­gra­tion oder Jugend­hilfe genutzt werden.

Bewegung

Die Frage ist also nicht, ob sich Kommunen, Vereine usw. eine Sport­halle leisten können. Die Frage ist, ob sie es sich leisten können, keine zu haben. Mit einer Frei­luft­halle kommt Bewe­gung ins Gemein­de­leben – schnell, unkom­pli­ziert und zukunfts­fähig.

Eine McArena kostet nur einen Bruch­teil einer klas­si­schen Sport­halle. Je nach Größe beginnen die Inves­ti­tionen bereits unter­halb von 400.000 Euro. Damit eröffnen sich völlig neue Möglich­keiten für klei­nere Städte, länd­liche Regionen, Stadt­teile oder auch Träger sozialer Einrich­tungen, die mit begrenztem Budget eine hoch­wer­tige, wetter­feste und pfle­ge­leichte Sport­stätte reali­sieren möchten.

Jede dieser Hallen ist eine voll­wer­tige, über­dachte Sport­halle mit Sport­boden, Banden­system, LED-Flut­licht, digi­talem Zugangs­system und optio­naler Musik- und Ausstat­tungsbox. Der Clou liegt in der Flexi­bi­lität: Verschie­dene Größen und Typen erlauben die Anpas­sung an fast jede Fläche und Nutzung – sei es auf dem Schulhof, als Ergän­zung zum Vereins­ge­lände oder als bewe­gungs­för­dernder Treff­punkt im Quar­tier.

Mehr zum Thema Bauen.

Nachhaltigkeit

Wer heute eine Sport­halle plant, denkt dabei auch an die folgenden Gene­ra­tionen von Nutze­rinnen und Nutzern, an zukünf­tige Ener­gie­ver­bräuche und an den ökolo­gi­schen Fußab­druck jedes einzelnen Bauteils.

Kommunen, Vereine und Träger stehen heute unter immensem Druck: stei­gende Ener­gie­kosten, zuneh­mende Anfor­de­rungen an den Klima­schutz, knappe Budgets und der Wunsch, neue Infra­struktur nicht auf Kosten der Umwelt zu reali­sieren. Klas­si­sche Turn­hallen mit massiver Bauweise, aufwen­diger Technik und hohem Ener­gie­be­darf wirken da wie Relikte aus einer anderen Zeit.

Frei­luft­hallen aus verzinktem Stahl mit einem Recy­cling­an­teil von über 87 % dagegen sind zukunfts­fähig. Diese Bauweise redu­ziert nicht nur CO₂ in der Produk­tion, sondern auch beim Trans­port und beim Funda­ment. Sie erlaubt kürzere Bauzeiten, weniger Eingriffe in die Umwelt und maxi­male Flexi­bi­lität.

Mehr zum Thema Nach­hal­tig­keit findet sich hier.

Von Bestand

Das Herz­stück jeder McArena ist ihr intel­li­genter Betrieb: digi­tale Steue­rung, Licht nur bei Nutzung, auto­ma­ti­sche Zugangs­sys­teme und ein KI-gestütztes Kame­ra­system zur Effi­zi­enz­über­wa­chung. Dazu kommen optional Photo­vol­ta­ik­mo­dule, Zisternen zur Regen­was­ser­nut­zung und begrün­bare Dächer. Das alles sind Module, dank derer die Hallen Schritt für Schritt CO₂-neutral werden.

Doch Nach­hal­tig­keit bedeutet mehr als Technik. Es ist eine Haltung. Eine Halle, die gemeinsam genutzt wird – von Schule, Verein, Frei­zeit­gruppen und Veran­stal­tungen – spart doppelte Inves­ti­tionen, redu­ziert Wege, fördert soziale Inte­gra­tion und belebt ganze Quar­tiere.

Und sie hält. Denn Stahl ist nicht nur wieder­ver­wertbar, sondern auch extrem lang­lebig. Die Hallen sind auf Jahr­zehnte ausge­legt, mit mini­malem Wartungs­be­darf und klar kalku­lier­baren Betriebs­kosten. So entsteht ein Raum für Bewe­gung, der wirk­lich Bestand hat.

Refe­renzen zum Thema gbt es hier.

Autoren

Fotos

McArena GmbH
Karl‑Ferdinand‑Braun‑Straße 3
D — 71522 Back­nang 

Text

Matthias Prinz
(Adver­to­rial)

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Panzerhalle Tübingen

Die Panzerhalle in Tübingen

Das öffentliche Wohnzimmer

 

Stadt Tübingen

Die Panzerhalle in Tübingen als eine der ersten Freilufthallen Deutschlands steht für städtische Nachverdichtung, urbane Lebendigkeit und ein gelingendes Zusammenspiel von Wohnen, Kultur und Freizeit. Ein lebendiger Ort, an dem Geschichte, Gemeinschaft und modernes Stadtleben zusammenkommen – mit viel Spielraum für die Zukunft.

Geschichte

Die Panzer­halle wurde 1934/35 als Reit­halle der Hinden­burg­ka­serne errichtet. Sie diente nach dem zweiten Welt­krieg als Infra­struktur der fran­zö­si­schen Armee, die bis 1991 im soge­nannten Fran­zö­si­schen Viertel statio­niert war. Nach dem Abzug der fran­zö­si­schen Truppen wurde die groß­flä­chige Kaserne einschließ­lich der Panzer­halle von der Stadt Tübingen erworben und im Rahmen eines städ­te­bau­li­chen Konzepts mit viel Bürger­be­tei­li­gung in ein leben­diges, gemischt genutztes Quar­tier trans­for­miert.

Aus der Hinden­burg­ka­serne wurde das Fran­zö­si­sche Viertel, aus dem Gebäude wurde die Panzer­halle, zunächst ein Ort für spon­tane Konzerte und Partys.

Umwandlung

Die Umwand­lung der Panzer­halle in eine Frei­luft­halle erfolgte um die Jahr­tau­send­wende. Zunächst war ein Umbau zu einem öffent­li­chen Veran­stal­tungs­raum, einem Theater oder Kino geplant. Im Rahmen der folgenden Frei­raum­pla­nung verän­derte sich das Projekt dann jedoch zu einer der ersten deut­schen Frei­luft­hallen: Die Wände wurden heraus­ge­nommen, die Trag­struktur saniert und ein kleiner Toilet­ten­turm einge­baut.

Die Halle erhielt ein flaches Dach, aber halt keine Wände und wurde als offener Pavillon zum urbanen Treff­punkt mit bis zu 500 Sitz­plätzen für Veran­stal­tungen.

Archi­tek­to­nisch prägend ist die frei­ge­legte Trag­struktur: Über­dacht, aber offen, vermit­telt die Halle das Gefühl des Draußen-Seins, während sie gleich­zeitig Schutz vor Witte­rung bietet. Dieser städ­te­bau­liche Ansatz wurde 2006 im Rahmen der Archi­tektur-Bien­nale als „Symbol für leben­diges Stadt­en­semble“ hervor­ge­hoben.

Die Panzer­halle war nun ein multi­funk­tio­naler und über­dachter öffent­li­chen Platz.

Identität

Heute ist die Panzer­halle, im Zusam­men­spiel mit den öffent­li­chen Frei­flä­chen drum­herum, ein Ort viel­fäl­tigster Nutzungen: Morgens trai­niert die Verkehrs­po­lizei mit Schul­klassen hier das rich­tige Verhalten im Stra­ßen­ver­kehr, nach­mit­tags spielen Kinder und Jugend­liche Basket­ball und Fußball. Abends und nachts treffen wird regen­si­cher gegrillt und zusam­men­ge­sessen — und an Wochen­enden finden Floh­märkte, Feste, Konzerte und Ausstel­lungen statt.

Nicht nur für die 2.400 Bewoh­nern des Fran­zö­si­schen Vier­tels, sondern auch für die benach­barten Viertel sind die Panzer­halle, der angren­zende Fran­zö­si­sche Platz und der 2005 entstan­dene Kinder­spiel­platz die zentralen Orte im Viertel. Zahl­reiche Auszeich­nungen bestä­tigen ihre Bedeu­tung.

Als iden­ti­täts­stif­tender, offener Ort steht die Panzer­halle bis heute für bürger­li­ches Enga­ge­ment, Nach­bar­schafts­pro­jekte und urbane Expe­ri­mente.

Zukunft

Die Panzer­halle wird auch zukünftig als Sport­stätte, kultu­relle Bühne, Begeg­nungsort und öffent­li­ches Wohn­zimmer genutzt. Ihre flexible, witte­rungs­ge­schützte Konstruk­tion erlaubt immer neue Formate, seien es Work­shops, Pop‑up‑Märkte oder tempo­räre Kunst­aus­stel­lungen.

Das Projekt zeigt eindrucks­voll, wie Indus­trie­bauten als öffent­li­cher Frei­raum, multi­funk­tio­naler Treff­punkt und kultu­relle Bühne sinn­voll weiter­leben können. Dabei bewahrt die Halle ihren histo­ri­schen Charme, verbindet öffent­li­chen Nutzen mit urbaner Qualität und bleibt dank ihrer offenen, wetter­ge­schützten Archi­tektur zukunfts­fähig.

Sie zeigt aber auch das riesige Poten­zial von Frei­luft­hallen, die dank über­schau­barer Kosten und hoher Flexi­bi­lität so viele Nutzungs­mög­lich­keiten bieten, und das auch im urbanen Kontext.

Projektdaten

Planer & Bauherr

Univer­si­täts­stadt Tübingen
Stadt­sa­nie­rungsamt
Loret­to­platz 30
D — 72072 Tübingen

Tragwerk

Hans-Ulrich Ströbel
Lilli-Zapf-Str. 6
D — 72072 Tübingen

Landschaftsplanung

werk­büro für frei­raum und land­schaft
Aixer Str 19
D — 72072 Tübingen

Eröffnung

1999

Adresse

Panzer­halle Fran­zö­si­sches Viertel
Aixer Straße 60
D — 72072 Tübingen

Fotos

Stadt Tübingen
Manfred Grohe (Luft­bilder)

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Geschichte

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Achtfach-Sporthalle Monheim am Rhein

Die Achtfach-Sporthalle Monheim am Rhein

Acht auf einen Streich

 

NÜSSLI Gruppe

Man könnte sich fragen, ob die erste Achtfach-Sporthalle Europas für eine Stadt wie Monheim am Rhein nicht ein wenig überdimensioniert ist.

Die Antwort auf diese Frage lautet: Nein, ist sie nicht. 84 Prozent der Hallenzeiten werden für den Schulsport genutzt, in den Abendstunden und an den Wochenenden steht sie den Monheimer Sportvereinen zur Verfügung.

Zwei Ebenen, acht Hallen

Viele Sport­hallen lassen sich in drei, vier, fünf oder auch sechs Segmente unter­teilen. In Monheim am Rhein wurde im Früh­jahr 2025 die erste Acht­fach-Sport­halle Europas eröffnet.

Ziel der Acht­fach-Sport­halle Monheim am Rhein ist es, den beiden benach­barten Schulen und den ansäs­sigen Vereinen größt­mög­liche Flexi­bi­lität im Schul‑, Trai­nings- und Wett­kampf­be­trieb zu gewähren. Daher bietet die Sport­halle auf zwei Ebenen jeweils vier Hallen­ein­heiten, die nach Bedarf mitein­ander verbunden werden können. Damit besteht die Möglich­keit, die acht Hallen­seg­mente einzeln oder als zwei große Vier­fach­hallen zu nutzen. Eine mobile Tribüne ist zuschaltbar.

Die NÜSSLI Gruppe agierte als Total­un­ter­nehmer, Partner waren asp Archi­tekten, Schlaich Berger­mann Partner, Herzner & Schröder und Corall Inge­nieure.

Bedarf

Die Acht­fach-Sport­halle in Monheim am Rhein ist ein bedeu­tender Teil der groß ange­legten Reor­ga­ni­sa­tion des Bildungs­stand­orts Monheim. Sie dient vor allem einer Gesamt­schule und einem Gymna­sium, und beide werden demnächst über sieben Jahr­gangs­züge verfügen. Darüber hinaus haben die lokalen Sport­ver­eine Bedarf an weiteren Sport­flä­chen.

Das Gebäude und damit die Hallen­ebene wurde fünf Meter tief ins Gelände einge­graben. Damit wurde die bauliche Präsenz im Stadt­bild redu­ziert, gleich­zeitig blicken die Zuschauer schon beim Rein­kommen hinunter aufs Spiel­feld.

Konzept

Das konzep­tio­nell entschei­dende Element der Acht­fach-Sport­halle Monheim am Rhein ist die Auftei­lung der Sport­fläche auf zwei Ebenen. Vier Hallen­ein­heiten befinden sich im Unter­ge­schoss, vier befinden sich im Ober­ge­schoss. Die Hallen lassen sich flexibel zusam­men­schalten und, zum Beispiel für Turnier­for­mate, je nach Bedarf als zwei Vier­fach­hallen oder als Acht­fach­halle nutzen.

Insge­samt stehen 4.400 m² Sport­fläche zur Verfü­gung. Dazu kommen weitere 3.000 m² für Umkleiden, Technik, Erschlie­ßung sowie einen Gymnas­tik­be­reich. Die untere Halle verfügt über eine ausfahr­bare Tele­s­kop­tri­büne mit 500 Sitz­plätzen, wodurch sich das Gebäude auch für Sport­ver­an­stal­tungen mit Publikum eignet.

Materialien

Um den Schul­be­trieb so wenig wie möglich zu beein­träch­tigen, sollten die Arbeiten möglichst schnell vonstat­ten­gehen. Dieses große Gebäude in herkömm­li­cher Bauweise zu reali­sieren, hätte den Verant­wort­li­chen zu lange gedauert. Die Stadt Monheim am Rhein vergab den Auftrag zur Errich­tung der komplexen Halle daher an NÜSSLI, weil deren Kombi­na­tion aus Schnellbau, Fertig­teilen und hoch­wer­tigen Mate­ria­lien nach­hal­tige Qualität versprach – und weil das geballtes Know-how aus dem Tempo­rärbau für eine schnelle und kompe­tente Umset­zung spra­chen.

Die Verwen­dung vorge­fer­tigter Beton- und Holz­ele­mente erwies sich als vorteil­haft. Sie ermög­lichte nicht nur eine wetter­un­ab­hän­gige und schnelle Montage, sondern auch eine präzise Taktung der Bauab­läufe. Die Baustelle kam mit einem Bruch­teil des sonst übli­chen Perso­nal­auf­wands aus, da viele Bauteile vor Ort nur noch zusam­men­ge­setzt werden mussten.

Die Fassa­den­ge­stal­tung ist klar und eindrucks­voll. Die „eigent­liche“ Sport­halle wurde mit licht­grauem Loch­blech verkleidet, das sorgt für ein ausge­wo­genes Verhältnis zwischen Trans­pa­renz und Geschlos­sen­heit. Das vier­ge­schos­sige Neben­ge­bäude mit Foyer, Umkleiden, Technik- und Sozi­al­räumen dagegen erhielt eine Lärchen­holz­fas­sade und fügt sich schön in die Umge­bung ein. Auch das Trag­werk des Neben­ge­bäudes besteht voll­ständig aus Holz­ele­menten, was nicht nur gestal­te­ri­sche Vorteile bietet, sondern auch dem Nach­hal­tig­keits­ge­danken Rech­nung trägt.

Auslastung

Man könnte sich fragen, ob die erste Acht­fach-Sport­halle Europas für eine Stadt wie Monheim am Rhein nicht ein wenig über­di­men­sio­niert ist. Die Antwort auf diese Frage lautet: Nein, ist sie nicht, denn die Auslas­tung der Hallen spricht eine deut­liche Sprache: 84 Prozent werden für den Schul­sport genutzt, in den Abend­stunden und an den Wochen­enden stehen sie den Monheimer Sport­ver­einen zur Verfü­gung.

Das ist also ausge­spro­chen effektiv. Die Anord­nung und Ausstat­tung der Sport­hallen ermög­licht zudem ein ganz breites Spek­trum an Nutzungs­mög­lich­keiten – von Ball­sport­arten über Gerä­te­turnen bis hin zu Fitness- und Gymnas­tik­ein­heiten.

Und das für die nächsten Jahr­zehnte.

Projektdaten

Totalübernehmer

NÜSSLI Gruppe

Bauherr

Stadt Monheim am Rhein

Architektur

asp Archi­tekten GmbH

Tragwerk

Schlaich Berger­mann Partner

Eröffnung

2025

Adresse

Berliner Ring 5
D — 40789 Monheim am Rhein

Fotos

Tim Kögler

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Pläne

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Heilongtan Dome

Heilongtan Dome Music Hall

Home is where the Dome is

 

Studio Dali Architects

Die Heilongtan Dome Music Hall von Studio Dali Architects schreit nicht direkt nach Aufmerksamkeit, aber sie singt: leise, offen und mit der Gewissheit, genau an diesen Ort zu gehören.

Wurzeln schlagen

Der Heilongtan Dome (Music Hall) erhebt sich sanft am Eingang einer agro­kul­tu­rell geprägten Gemeinde in Chengdu, China, aus der leicht abfal­lenden Land­schaft.

Die Frei­luft­halle von Studio Dali Archi­tects schreit nicht direkt nach Aufmerk­sam­keit, aber sie singt: leise, offen und mit der ruhigen Gewiss­heit, genau an diesen Ort zu gehören. Umhüllt von Bäumen, Licht und Land­schaft erin­nert diese Halle mit ihren geschwun­genen Dächern an den Versamm­lungs­raum im Dorf – dort, wo Geschichten, Musik und Erin­ne­rungen unter einem Banyan-Baum ganz natür­lich Wurzeln schlagen.

Seine Lage am sanften Hang, am See und umrahmt von jungen Bäumen verbindet das Häus­liche mit dem Bäuer­li­chen, das Gestal­te­ri­sche mit dem Natür­li­chen.

Spirituelles Zentrum

Heilongtan ist der Name eines Neubau­ge­biets im Land­kreis Renshou in Meishan, der Heilongtan Dome ist hier der neue Eingang und das neue Wahr­zei­chen.

Der Entwurf orien­tiert sich an der tradi­tio­nellen Symbolik der Banyan-Bäume. Die stehen in dieser Gegend meist am Dorf­ein­gang und diesen als Orte der Begeg­nung wie der Ruhe. Die halb­of­fene Halle erin­nert an den Raum unter dem Wurzel­ge­flecht solcher Bäume und dient (so die Archi­tekten) als „spiri­tu­elles Zentrum“ der Gemeinde.

Genutzt wird sie vor allem für Konzerte, Thea­ter­proben und ‑auffüh­rungen, Kurse, Ruhe und Begeg­nung der infor­mellen Art.

Ölbäume

Die Frei­luft­halle ist als hölzerne Kuppel konstru­iert, ihr Dach wirkt wie ein schüt­zendes Blät­ter­ge­flecht. Große Ober­lichter ermög­li­chen drei chine­si­schen Ölbäumen, durch das Dach zu wachsen, mehr als ein Dutzend weitere Öffnungen bringen Tages­licht ins Innere. Die sicht­bare Holz­kon­struk­tion schafft eine beein­dru­ckende Atmo­sphäre und eine gute Akustik.

Zum See hin steigen ein paar Sitz­stufen leicht an, ideal für Zuschauer und offen für infor­melle Nutzungen wie eben Theater. Die Anord­nung der Stützen aus verchromtem Stahl will an luft­wur­zelnde Banyan-Bäume erin­nern und stärkt die Verbin­dung zwischen Archi­tektur und Natur.

Architektur

Die Trag­struktur besteht aus einer leichten Holz-Stahl-Hybrid­kon­struk­tion. 24 schlanke, verchromte Stahl­stützen mit 60–100 mm Durch­messer lassen die Kuppel schweben, während Dach­ab­schnitte bis zum Boden reichen und die Wasser­ab­lei­tung unter­stützen.

Von zentraler Bedeu­tung ist die enge Verzah­nung der Halle mit der Natur: Das Bauwerk schmiegt sich an den Hang, öffnet sich zum Wald und ermög­licht zwischen den Stützen und durch die Bäume ein Spiel von Licht und Schatten. Tages­licht durch­flutet die Innen­räume, während die Struktur selbst mit minimal-schäd­li­cher Technik eine harmo­ni­sche Verbin­dung von Bau, Natur und Gemein­schaft schafft.

Gute Archi­tektur halt.

Projektdaten

Planer

Studio Dali Archi­tects
Li Ye, Zeng Xian­ming, Lan Lan

Bauherr

China Railway Sichuan Ecolo­gical City Invest­ment Co., Ltd.

Eröffnung

2024

Adresse

Heilongtan
Renshou County
Meishan City
ichuan Province
China

Fotos

Arch-Exist      

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Freilufthalle Holderfeld

Die Freilufthalle Holderfeld 

Neues Gewand

 

SMC2

Die Freilufthalle Holderfeld in Tübingen erweitert die Sportinfrastruktur der Geschwister-Scholl-Schule und der benachbarten Vereine.

Bemerkenswert ist die geschlossene Bauweise der Halle. Sie ist die erste ihrer Art mit einer Prallwandkonstruktion nach DIN 18032 und einer licht- und luftdurchlässigen Membranfassade darüber.

Geschichte

Die Frei­luft­halle Holder­feld wurde im Juni 2024 eröffnet, ihre Geschichte aller­dings reicht bis ins Jahr 2015 zurück. Da doku­men­tierte ein Gutachten erst­mals die Notwen­dig­keit einer über­dachten Frei­spiel­fläche für die Geschwister‑Scholl‑Schule und die umlie­genden Vereine. Nach einer langen Planungs­phase, Budget­dis­kus­sionen und Heraus­for­de­rungen durch den schwie­rigen Baugrund star­tete die Ausschrei­bung erst im Früh­jahr 2023.

Ende gut, alles gut: Nun steht der Schule und den Vereinen eine attrak­tive Halle mit den Spiel­feld­ab­mes­sungen von 22 x 45 Metern zur Verfü­gung, die sich durch Netze in eine Drei­feld­halle unter­teilen lässt. Damit lässt sie sich die Frei­luft­halle Holder­feld für Hand­ball, Basket­ball und Volley­ball auf drei Feldern sowie Badminton auf neun Feldern nutzen – auch wegen der lichten Höhe von mindes­tens 5,5 Metern.

Planung und Bau der Halle kommen von SMC2.

Prallwand

Die Dach­kon­struk­tion wurde als Sattel­dach konzi­piert, als Dach­ein­de­ckung wurde ein Stahl­tra­pez­blech mit Anti­kon­dens­vlies auf der Unter­seite gewählt. Darauf brachten die Stadt­werke Tübingen auf der gesamten Dach­fläche eine Photo­vol­ta­ik­an­lage auf. Dank der Erzeu­gung von Solar­strom wird die Frei­luft­halle Holder­feld so zu einem Plus­ener­gie­ge­bäude: Sie produ­ziert mehr Energie als sie verbraucht.

Eine weitere Beson­der­heit der Halle ist die Prall­wand­kon­struk­tion nach DIN 18032. Diese wurde bis zu einer Wand­höhe von 2,5 m ange­bracht, bietet einen Kraft­abbau von 60 % und erfüllt die Unfall­ver­hü­tungs­vor­schriften für Schul­sport­hallen – als erste ihrer Art.

Boom

Ober­halb der Prall­wand ist die Frei­luft­halle mit einer mikro­per­fo­rierten Fassa­den­mem­bran verkleidet. Das Ergebnis ist ein abge­schlos­sener Hallen­raum mit Sicht­kon­takt ins umge­bende Grün, aus dem keine Bälle heraus- und keine Gegen­stände oder Tiere hine­infliegen können. Dank der Membran bleibt die Versor­gung mit Frisch­luft, auch hier ein großer Vorteil des Bautypus Frei­luft­halle, jedoch erhalten.

Apropos Bautypus: Die Frei­luft­halle Holder­feld ist nicht nur eine viel­sei­tige, ganz­jährig bei jedem Wetter nutz­bare Sport­stätte für den Schul‑ und Vereins­sport, sie berei­chert auch die Entwick­lung der nach wie vor boomenden Frei­luft­hallen.

Projektdaten

Planer

Univer­si­täts­stadt Tübingen
Fach­be­reich Hochbau

Bauherr

Univer­si­täts­stadt Tübingen

Freilufthalle

SMC2 GmbH
Fran­zi­us­straße 8–14
D — 60314 Frank­furt am Main

Eröffnung

2024

Adresse

Frei­luft­halle Holder­feld
Wald­häuser Straße
D — 72070 Tübingen

Fotos

SMC2, Ener­gie­bude, Foto-Grafik­ate­lier Gudrun de Madda­lena

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Arc at Green School

The Arc at Green School

Aus den Rippen geschnitzt

 

IBUKU

Die Planer des Arc at Green School berufen sich auf eine der besten Strategien der Natur, um große Räume mit minimaler Struktur zu schaffen: den Brustkorb eines Säugetiers.

Horizonte

The Arc at Green School ist das neueste Gebäude auf dem Campus der Inter­na­tional Green School auf in der zu Indo­ne­sien gehö­renden Insel Bali. Die Green School Bali (es gibt noch weitere) wurde im Jahr 2008 gegründet und hat sich der Nach­hal­tig­keit und der Erwei­te­rung von Hori­zonten verschrieben.

The Arc at Green School ist ein weiterer Meilen­stein in dieser Geschichte. Der Bau will neue Maßstäbe für nach­hal­tiges Bauen und nach­hal­tige Bildung setzen.

Die Halle besteht aus einer Reihe von sich kreu­zenden, 14 Meter hohen Bambus­bögen, die sich 19 Meter weit erstre­cken und durch antik­las­ti­sche Gitter­schalen mitein­ander verbunden sind. Ihre Trag­fä­hig­keit beziehen sie aus der Krüm­mung in zwei entge­gen­ge­setzte Rich­tungen. Sowas wurde zuvor welt­weit noch nicht gebaut.

Ganz nebenbei ist The Arc eine fantas­ti­sche und ausge­spro­chen multi­funk­tio­nale Sport­halle.

Bogen

Der Bogen ist eine inge­nieur­tech­ni­sche Meis­ter­leis­tung. Die Planer von IBUKU berufen sich auf eine der besten Stra­te­gien der Natur, um große Räume mit mini­maler Struktur zu schaffen: den Brust­korb eines Säuge­tiers. Hier arbeiten die Rippen unter Druck und werden von einer elas­ti­schen Muskel- und Haut­schicht zusam­men­ge­halten.

So entsteht eine dünne, aber stabile Hülle zum Schutz (zum Beispiel) der Lunge. Im Fall von The Arc werden die unter Span­nung stehenden Bögen durch gespannte, antik­las­ti­sche Gitter­schalen in Posi­tion gehalten.

Diese Gitter­schalen füllen die Zwischen­räume zwischen den extrem schlanken Bögen, die dem Raum eine sehr grazile Inti­mität und Schön­heit verleihen. Obwohl die Gitter­schalen von den Bögen herab­zu­hängen scheinen, halten sie diese in Wirk­lich­keit aufrecht.

Gleichgewicht

Die Insze­nie­rung der Geome­trie des Bogens bringt die Struktur ins Gleich­ge­wicht. Damit sparen die Planer eine ganze Menge an Mate­rial — und sie errei­chen diesen wunder­schönen Innen­raum einer in vielerlei Hinsicht beispiel­haften Sport­halle.

Benei­dens­wert, wer hier zur Schule gehen darf.

Projektdaten

Planer

IBUKU

Bauherr

Green School Bali

Eröffnung

2020

Adresse

Green School Bali
Jalan Raya Sibang Kaja
Banjar Saren
Abian­semal, Badung
IDN ‑ Bali 80352

Fotos

IBUKU

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Salle Maurice Darbellay

Salle Maurice Darbellay in Coudoux

Holz macht glücklich

 

Atelier Régis Roudil

Der Salle Maurice Darbellay folgt dem Prinzip der materiellen Reduktion, nutzt lokale Ressourcen und zeigt, wie öffentliche Bauten in ländlichen Kontexten gestalterisch ambitioniert und gleichzeitig funktional, wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsvoll umgesetzt werden können.

Pavillon oder Vereinsheim?

Mit der Erwei­te­rung des Tennis­clubs und dem Bau des „Salle Maurice Darbellay“ hat die südfran­zö­si­sche Gemeinde Coudoux ein bemer­kens­wertes Projekt reali­siert, das Archi­tektur, Nach­hal­tig­keit und Regio­na­lität auf über­zeu­gende Weise verbindet. Entworfen vom Atelier Régis Roudil, entstand ein zurück­hal­tend eleganter Holzbau, der sich sensibel in seine Umge­bung einfügt und viel­fäl­tige Nutzungen ermög­licht.

Der Salle Maurice Darbellay befindet sich am südwest­li­chen Rand von Coudoux, einer fran­zö­si­schen Gemeinde mit 3.700 Einwoh­nern im Dépar­te­ment Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Der Bau ist das neue Zentrum eines kleinen Sport­parks mit fünf Tennis­plätzen, einem Hart­platz und einer BMX-Bahn. Das alles liegt am Ende eines Wohn­ge­biets und wird im Norden wie im Süden von alten Schirm­pi­nien begrenzt. Durch die expo­nierte Lage und die offene Gestal­tung wirkt der Baukörper wie ein über­dachter Außen­raum, der Schutz vor Sonne und Regen bietet und gleich­zeitig die Verbin­dung zur umge­benden Natur stärkt.

Drinnen oder draußen

Der Salle Maurice Darbellay entstand neben dem bestehenden Club­haus und basiert auf einem einfa­chen, aber durch­dachten Prinzip: Vier hölzerne Baukörper – soge­nannte „Plots“ – bilden die stati­schen Eckpunkte eines recht­eckigen Grund­risses. Diese tragen eine zurück­ge­setzte Dach­kon­struk­tion aus Brett­schicht­holz.

Den zurück­sprin­genden südli­chen Abschluss zu den Tennis­plätzen hin bildet eine frei zugäng­liche Terrasse.

Die Halle selbst ist frei von Stützen, wodurch ein groß­zü­giger, flexibel nutz­barer Raum entsteht. Große, falt­bare Schie­be­türen an Nord- und Südseite ermög­li­chen eine voll­stän­dige Öffnung nach außen. Innen- und Außen­raum haben hier sehr viel mitein­ander zu tun.

Holz und Herstellung

Beson­dere Bedeu­tung kommt der Wahl des Mate­rials zu: Für die Konstruk­tion, Fassade und Innen­ein­rich­tung wurde durch­gängig Pin d’Alep (Aleppo-Kiefer) verwendet – ein lokales Holz, das lange Zeit aus dem Bauwesen verschwunden war. Mit diesem Projekt wird eine regio­nale Wert­schöp­fungs­kette wieder­be­lebt: Das Holz stammt aus umlie­genden Wäldern und wurde in der Region verar­beitet.

Die Wände bestehen aus Holz­rahmen mit Holz­fa­ser­däm­mung, die Dach­kon­struk­tion aus vorge­fer­tigten Holz-Kasset­ten­ele­menten. Die Fassade wurde mit vorver­grautem Holz in Deck­leis­ten­scha­lung verkleidet. Auch die Innen­möbel wie Theke und Ablagen bestehen aus Aleppo-Kiefer.

Der Baukörper ruht auf einem Beton­so­ckel, der 40 cm über dem Gelände liegt – das genügt, um als Sitz­ge­le­gen­heit am Spiel­feld­rand zu dienen. Die angren­zenden Terrassen und Rampen sind eben­falls in Sicht­beton ausge­führt und werden durch Natur­stein­mauern aus Vers-Pont-du-Gard einge­fasst.

Architektur und Ort

Das Projekt ist ein schönes Beispiel für eine Archi­tektur, die im Dialog mit ihrem Ort steht. Es folgt dem Prinzip der mate­ri­ellen Reduk­tion, nutzt lokale Ressourcen und zeigt, wie öffent­liche Bauten in länd­li­chen Kontexten gestal­te­risch ambi­tio­niert und gleich­zeitig funk­tional, wirt­schaft­lich und ökolo­gisch verant­wor­tungs­voll umge­setzt werden können.

Mit der „Salle Maurice Darbellay“ hat Coudoux einen neuen Ort für Sport, Begeg­nung und Gemein­wesen erhalten – und zugleich ein starkes archi­tek­to­ni­sches State­ment für eine zeit­ge­mäße, nach­hal­tige Bauweise in Holz.

Projektdaten

Planer

Atelier Régis Roudil Archi­tectes
Amélie Artur

Bauherr

Mairie de Coudoux

Eröffnung

2023

Adresse

TCM Coudoux
75 All. du Stade
F — 13111 Coudoux

Fotos

Florence Vesval

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Luola

Luola in Savilahti

In der Höhle

 

Davidsson Tarkela Oy

Das Sport- und Veranstaltungszentrum Luola ist ein schönes Beispiel für eine Architektur, die einen anspruchsvollen Standort akzeptiert – und bereichert.

Luola

Das Sport- und Veran­stal­tungs­zen­trum im finni­schen Savil­ahti mit dem schönen Namen „Luola“ (Höhle) verwan­delt ein früheres Depot der finni­schen Streit­kräfte in eine viel­sei­tige Mehr­zweck­an­lage mit sport­li­chem Schwer­punkt. Luola liegt zu weiten Teilen im Fels Neula­mäki, nur die Eingangs­be­reiche sind von außen sichtbar.

Das Gebäude wurde so flexibel wie möglich konzi­piert, denn es muss sehr unter­schied­li­chen Nutzer­gruppen gerecht werden: Schul­klassen, Hoch­schulen, Einzel­per­sonen und klei­neren Gruppen, Event-Besu­chern und natür­lich Sport­ver­einen. Hier finden neben Sport­ver­an­stal­tungen aller Art und Leis­tungs­klassen auch Große­vents wie Konzerte und Semi­nare statt. Darüber hinaus dient Luola als Zivil­schutz­bunker für fast 7.000 Menschen.

Die Planung stammt von Davidsson Tarkela Oy.

In den Fels

Luola ist das neue Zentrum des aufstre­benden Vier­tels Savil­ahti in Kuopio (120.000 Einwohner) und verbindet ein neues Wohn­ge­biet mit dem Zentrum des Stadt­teils.

Das Sport­zen­trum ragt markant in die Talland­schaft hinein, obwohl der Groß­teil seines Volu­mens im Fels verborgen ist. Sichtbar ist der 550m² große, mit Glas und Metall gestal­tete Eingangs­be­reich. Hier sind Rezep­tion, Cafe­teria und Büros unter­ge­bracht. Von hier aus geht es in den Veran­stal­tungs­be­reich. Die Flucht­wege und Lüftungs­technik in den dahin­ter­lie­genden Tunneln bleiben unsichtbar.

Die konkav gewölbten, gelochten Aluminium­paneele der Fassade mit ihrer erdigen Farb­ge­bung fügen sich gut das umge­bende Gestein ein. Teil der Fassade ist auch eine Fels­wand­in­stal­la­tion der Künstler Pasi Rauhala und Jaakko Niemelä.

Organisation

Luola hat zwei Sport- und Veran­stal­tungs­zen­tren zu bieten: In der großen Halle finden die Events mit bis zu 2.500 Zuschauern statt, außerdem gibt es drei Fitness­stu­dios und eine zwei­ge­schos­sige Sport­halle. Die Umkleiden und tech­ni­schen Anlagen sind zentral auf drei Ebenen ange­ordnet.

Im Inneren rahmt zunächst ein dunkel gestal­tetes Café mit Panora­ma­blick die umlie­gende Natur ein. Auf dem Weg zu den Sport­hallen durch­schreitet man zunächst einen tief­blauen, höhlen­ar­tigen Vorraum, der Außen­welt und in den Fels gehauene Innen­räume trennt. In der räum­li­chen Hier­ar­chie werden die öffent­li­chen Haupt­be­reiche mit kräf­tigen Farben betont, während die Neben­räume in rohem, grauem Beton belassen wurden.

Projektdaten

Planer

Archi­tects Davidsson Tarkela
Kasar­mi­katu 36
00130 Helsinki
Finn­land

Bauherr

Stadt Kuopio

Eröffnung

2024

Adresse

Luola – Savil­ahden liik­unta- ja tapaht­u­makeskus
Lois­te­katu 12,
70210 Kuopio
Finn­land

Fotos

Tuomas Uusheimo

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Kreissporthalle Wangen

Die Kreissporthalle Wangen 

Stört nicht

 

Steimle Architekten 

Steimle Architekten wollten mit der Kreissporthalle Wangen ein stimmungsvolles Gebäude schaffen – eins, „das nicht stört“, obwohl es größer ist als die Vorgängerhalle. Das hat sehr gut geklappt.

Vielseitigkeit

Die neue Kreis­sport­halle Wangen ersetzt eine 70 Jahre Halle an selber Stelle, zwischen zwei Berufs­schulen am Rande der Altstadt. Wangen liegt im Allgäu nahe Ravens­burg. Hier leben 27.000 Menschen.

Die neue Drei­feld-Sport­halle besticht durch ihre groß­zü­gige und gleich­zeitig beschei­dene Archi­tektur und ihre viel­sei­tigen Nutzungs­mög­lich­keiten. Neben der Halle gibt es nämlich noch zwei Gymnas­tik­räume und eine weit­läu­fige Cafe­teria im Foyer, die nicht nur von den rund 2.000 Schü­le­rinnen und Schü­lern, sondern auch für schu­li­sche und andere Veran­stal­tungen genutzt werden.

Der Entwurf stammt von Steimle Archi­tekten aus Stuttgart/Überlingen und ist das Ergebnis des Wett­be­werbs aus dem Jahr 2020.

Neuordnung

Leit­idee des Entwurfes ist die städ­te­bau­liche Neuord­nung des Areals mit radikal wenig Eingriffen. Die neue Kreis­sport­halle Wangen entstand auf dem Standort der abgän­gigen Halle, so konnten alle Bäume erhalten werden.

Die Halle öffnet sich mit Foyer und Cafe­teria nach Westen, Norden und Osten und damit zu allen benach­barten Nutzungen wie Berufs­schule, Stadt­halle, Gymna­sium und auch zur histo­ri­schen Altstadt Wangens. Sechs große Tore öffnen die Halle im Süden zum Fest­platz und machen sie damit auch zum Teil des Gesche­hens im Freien.

Im Zuge der Landes­gar­ten­schau 2024, die in Wangen statt­fand, kam dieser Seite eine beson­dere Bedeu­tung zu.

Organisation

Der kompakte, zwei­ge­schos­sige Kubus der Kreis­sport­halle Wangen orien­tiert sich in seiner Formen­sprache, Mate­ria­lität und Einfach­heit an der ratio­nalen Ästhetik der Nach­bar­ge­bäude.

Zwischen der Drei­feld-Halle im Süden und dem Foyer im Norden des Baukör­pers liegen die Neben­räume wie Küche, Umkleiden, Gerä­te­räume, Regie­raum, Technik, Lager und die beiden Treppen ins Ober­ge­schoss. Dort finden sich zwei große, nahezu quadra­ti­sche Gymnas­tik­räume. Für den Sport­be­trieb wird die Halle zusätz­lich über einen Neben­ein­gang im Osten mit kurzen Wegen zu den Umkleiden im Ober­ge­schoss erschlossen.

Sonnenschutz

Die elegante Holz­fas­sade wird durch ein Ober­licht­band ergänzt, das für eine gleich­mä­ßige Ausleuch­tung mit Tages­licht sorgt. Zum Schutz vor Sonnen­ein­strah­lung und Blen­dung wurden ball­wurf­si­chere Rollo­an­lagen instal­liert. Diese sind nach DIN 18032 „Teil 3 Prüfung der Ball­wurf­si­cher­heit“ als ball­wurf­si­cher zerti­fi­ziert und bieten hoch­wer­tigen Sonnen- und Blend­schutz sowie sommer­li­chen Wärme­schutz.

Der eben­falls zerti­fi­zierte Behang erreicht dank seiner metal­li­sierten Rück­seite beste Werte im sommer­li­chen Wärme­schutz und passt damit perfekt zum nach­hal­tigen Konzept der Kreis­sport­halle Wangen.

Um den beson­deren Anfor­de­rungen der Holz­fas­sade gerecht zu werden, sind die seit­li­chen Fall­stabfüh­rungen der Rollos in die Holz­pfosten einge­lassen. Eine Attika sorgt zudem für eine beson­dere Einbau­lö­sung. Neben den Rollo­an­lagen in der Sport­halle sind auch in den Gymnas­tik­räumen Elek­tro­rollos mit Seil­ver­span­nung verbaut.

Sämt­liche Rollos stammen von Durach.

Beleuchtung

Die Beleuch­tung der Kreis­sport­halle Wangen wurde gezielt auf Nach­hal­tig­keit, Ener­gie­ef­fi­zienz und Nutzer­kom­fort ausge­richtet. Ein umlau­fendes Ober­licht­band sorgt für eine gleich­mä­ßige Tages­licht­aus­leuch­tung der Halle und redu­ziert so den Bedarf an künst­li­cher Beleuch­tung.

In der Sport­halle kommen moderne LED-Licht­band­sys­teme zum Einsatz, die eine gleich­mä­ßige und blend­freie Ausleuch­tung gewähr­leisten. Die Leuchten sind ball­wurf­si­cher zerti­fi­ziert und entspre­chen den Anfor­de­rungen für den Schul­sport­be­trieb. Durch die Kombi­na­tion aus ener­gie­ef­fi­zi­enter LED-Technik und intel­li­genter Steue­rung wird der Strom­ver­brauch deut­lich redu­ziert.

Dass Beleuch­tungs­kon­zept und seine Umset­zung fügen sich harmo­nisch in das nach­hal­tige Gesamt­kon­zept ein, tragen zur ange­nehmen Atmo­sphäre in der Halle bei – und wurden von emsLICHT gelie­fert.

Fenster und Türen

Bei der Kreis­sport­halle Wangen spielen auch die Fenster- und Türlö­sungen eine zentrale archi­tek­to­ni­sche und funk­tio­nale Rolle. Zum Einsatz kamen groß­for­ma­tige Fest­ver­gla­sungen in Holz (Fichte) sowie hoch­wer­tige Holz-Alumi­nium-Konstruk­tionen, die sowohl für natür­liche Belich­tung als auch für eine warme Mate­ri­al­wir­kung sorgen.

Beson­deres Augen­merk lag auf den über­großen Pivot-Türen, deren tech­ni­sche Umset­zung eine beson­dere Heraus­for­de­rung darstellte. Ergänzt wird das System durch indi­vi­duell abge­stimmte Außen­türen und effek­tiven Sonnen­schutz, der auf die Anfor­de­rungen des Tages­licht­kon­zepts abge­stimmt ist.

Die Ausfüh­rung der anspruchs­vollen Bauele­mente über­nahm die Fink Duo GmbH, ein erfah­renes Unter­nehmen im Bereich hoch­wer­tiger Fenster- und Fassa­den­lö­sungen.

Fußabdruck

Die Kreis­sport­halle Wangen wurde in Holz­hy­brid­bau­weise ausge­führt. Das gesamte Entwurfs- und Gebäu­de­kon­zept basiert auf einer klima­scho­nenden und recy­cle­baren Konstruk­tion. Es wurde im Hinblick auf einen nach­hal­tigen Fußab­druck gemäß dem Leit­faden für Nach­hal­tiges Bauen des Land­kreises Ravens­burg und unter Beglei­tung des Ener­gie­in­sti­tuts Vorarl­berg reali­siert.

Die Umset­zung erfolgte anhand einer ganz­heit­li­chen Betrach­tung und berück­sich­tigte Krite­rien wie Bauöko­logie, Biodi­ver­sität und natur­nahes Bauen. Dazu gehörten Maßnahmen wie die Verwen­dung regio­naler Baustoffe und heimi­scher Hölzer, die Schad­stoff­ver­mei­dung, der Arten­schutz am Gebäude, die Mini­mie­rung versie­gelter Flächen und eine auf Biodi­ver­sität ausge­legte Dach­be­grü­nung.

Projektdaten

Planer

Steimle Archi­tekten
Markt­platz 6
D- 70173 Stutt­gart

Bauherr

Land­kreis Ravens­burg
Eigen­be­trieb Immo­bi­lien, Kran­ken­häuser und Pfle­ge­schule

Sonnenschutz

Durach GmbH
Alte Bahn­linie 20
D — 88299 Leut­kirch

Beleuchtung

emsLicht AG
Ölwerk­straße 58
D — 49744 Geeste-Dalum

Fenster & Türen

Fink Duo GmbH
Schul­straße 28
D — 89191 Nell­ingen

Eröffnung

2024

Adresse

Kreis­sport­halle Wangen
Jahn­straße 9
D — 88239 Wangen im Allgäu

Fotos

Brigida González, Stutt­gart
Durach (Abschnitt “Sonnen­schutz”)

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Mehrzweckhalle Ingerkingen

Die Mehrzweckhalle Ingerkingen

Das Leben geht weiter

 

 

 

Die schwäbische Sparsamkeit passt hervorragend zur Idee des zirkulären Bauens: Das Material ausgedienter Bauwerke endet nicht auf der Deponie oder wird „thermisch verwertet“, sondern in eine neue Nutzungsphase überführt.

Weiterbauen

Das Konzept des Weiter­bauens wird seit Anbe­ginn der Mensch­heits­ge­schichte prak­ti­ziert. Heute ist es absolut zeit­gemäß, denn es erfüllt den Wunsch nach Konti­nuität und zeigt einen prag­ma­ti­schen Umgang mit Energie und Mate­rial. Früher war die schwere Zugäng­lich­keit von Mate­ria­lien der Haupt­grund für das Weiter­bauen, heute ist es, ange­sichts der multi­plen Krisen dieser Welt, schlichtweg erfor­der­lich.

Das ober­schwä­bi­sche Inger­kingen bei Biberach an der Riß ließ im Wett­be­werb offen, ob die bestehende Mehr­zweck­halle in die Neukon­zep­tion inte­griert oder einem Ersatz­neubau weichen sollte. In unmit­tel­barer Nach­bar­schaft zur Grund­schule, dem Musi­ker­heim und der Feuer­wehr war und ist die Halle Zentrum des gesell­schaft­li­chen Dorf­le­bens.

Neben dem Schul­sport dient die Mehr­zweck­halle Inger­kingen den orts­an­säs­sigen Vereinen als Treff­punkt, Veran­stal­tungs- und Trai­ningsort. Sie war 1964 nach den Plänen von Pfalzer und Schenk als Sport- und Turn­halle der östlich angren­zenden Grund­schule errichtet worden. Mit jedem Umbau verlor das Gebäude aller­dings schritt­weise seine einst beacht­liche typo­lo­gi­sche und ästhe­ti­sche Qualität.

Erhalten

Beim ausge­schrie­benen Wett­be­werb konnte sich der Entwurf mit dem maxi­malen Bestands­er­halt durch­setzen und die Mehr­zweck­halle vor dem drohenden Abriss und Ersatz­neubau bewahren. Das Resultat ist ein Gebäude, dessen Geschichte deut­lich ablesbar ist.

Wenn­gleich der erhal­tene Bestand keinen heraus­ra­genden künst­le­ri­schen Wert besitzt und von den Dorfbewohner:innen nicht als „schön“ einge­stuft wird, stellte er für die Planer einen hervor­ra­genden Dialog­partner dar. Da sich ein Teil des Gebäudes einfach und funk­ti­ons­fähig in die Neukon­zep­tion inte­grieren ließ, erach­teten sie den Erhalt als selbst­ver­ständ­lich.

Um den Abriss auf ein Minimum zu redu­zieren, wurden Funda­mente und Boden­platte, Decken und die massiven Wände im nörd­li­chen Teil sowie der stra­ßen­sei­tige Bühnen­trakt in die Planung inte­griert. So konnten insge­samt 60 Prozent der Baumasse erhalten werden. Da die Hallen­länge des Vorgän­ger­baus exakt den DIN-Anfor­de­rungen einer Einfeld­halle entsprach, musste allein die Südfas­sade rück­ge­baut und versetzt werden. So entstand mit vergleichs­weise wenigen Eingriffen eine norm­ge­rechte Einfeld­halle.

Wahrnehmen

Bestand und Neubau sind durch ihre Konstruk­tion und Mate­ria­li­sie­rung ablesbar. Der massive Bestand wurde gedämmt und entspre­chend dem Origi­nal­putz verputzt. Die Aufsto­ckung und Erwei­te­rung in leichter Holz­rah­men­bau­weise wird mit einer hinter­lüf­teten Holz­fas­sade ablesbar gemacht. Insbe­son­dere an der West- und Nord­fas­sade wird so die Bauge­schichte der Halle erzählt.

Die bestehende Giebel­wand wurde Rich­tung Süden erwei­tert und mit zwei gegen­läu­figen Pult­dä­chern der Aufsto­ckung und des Hallen­dachs über­baut. Im Norden wird die durch­lau­fende Linie zwischen Alt und Neu nur durch die neue Türe des Sport­ler­ein­gangs und einer leichten Stahl­treppe getrennt. Der Versatz von rund 12 Zenti­meter, der aus der schlan­keren Wand­kon­struk­tion im Holz­rah­menbau im Vergleich zum außen gedämmten Mauer­werk resul­tiert, schärft die Plas­ti­zität des Bauwerks zusätz­lich.

Die Wahr­neh­mung der Holz­fas­sade wandelt sich mit dem Stand­punkt des Betrach­tenden. Je fron­taler sich dieser zu der Nord­fas­sade befindet, desto sicht­barer werden die Fenster hinter der Holz­lat­tung. Im Laufe der Zeit wird die unbe­han­delte Holz­fas­sade vergrauen. Dieser natür­liche Prozess wird das Haus berei­chern, weil er das Holz – im Kontrast zu mine­ra­li­schen, metal­li­schen Baustoffen – als orga­ni­schen Baustoff unter­streicht.

Reduzieren

Das Ener­gie­kon­zept basiert auf der Reduk­tion von tech­ni­schen Einbauten und deren einfa­cher Revi­sio­nier­bar­keit. Unter Berück­sich­ti­gung der natür­li­chen Belüf­tung wurde die Lüftungs­an­lage auf ein Minimum redu­ziert und weitest­ge­hend als Sicht­in­stal­la­tion ausge­führt.

Die Metall­kon­struk­tionen für Tore, Sport­ge­räte und Bühne, sowie sämt­liche tech­ni­sche Einbauten sind einheit­lich schwarz lackiert und treten damit in den Hinter­grund. Die Schich­tung der tech­ni­schen Einbauten ermög­licht einer­seits eine einfache Wartung und wird ande­rer­seits zum gestal­te­ri­schen Element – so auch bei der revi­sio­nier­baren Decken­be­klei­dung in Foyer und Trep­pen­raum, bei der sämt­liche Elek­tro­in­stal­la­tionen sichtbar in die offenen Fugen gesetzt wurden. Eine für das Projekt entwi­ckelte Garde­ro­ben­stange kann je nach Nutzungs­an­for­de­rung in Einzel­teilen zerlegt und verstaut werden.

Schwaben

Um Kosten zu sparen, wurde die alte Halle von örtli­chen Vereinen ehren­amt­lich entkernt und ausge­baute Sani­tär­ob­jekte sowie die Küchen­ein­rich­tung wieder­ver­kauft. Auch die Leis­ten­scha­lung der ehema­ligen Holz­be­klei­dung des Hallen­raums fand als Fassade einer nahe­ge­le­genen Wald­hütte eine zweite Nutzungs­phase.

Die schwä­bi­sche Spar­sam­keit passt hervor­ra­gend zur Idee des zirku­lären Bauens: Das Mate­rial ausge­dienter Bauwerke endet nicht auf der Deponie oder wird „ther­misch verwertet“, sondern in eine neue Nutzungs­phase über­führt. Folge­richtig wählten die Planer bei der Sanie­rung die Mate­ria­lien und Fügungen so, dass ein Groß­teil der Baustoffe bei einem mögli­chen Rückbau sorten­rein trennbar und in die Kreis­lauf­wirt­schaft zurück­ge­führt werden können.

Fazit

Die Mehr­zweck­halle Inger­kingen zeigt die Vorteile einer behut­samen Sanie­rung im Vergleich zu einem Neubau. Neben der im Bauwerk gebun­denen grauen Energie und dem Erin­ne­rungs­wert des Gebäudes bietet der Dialog zwischen Alt und Neu einen ästhe­ti­schen Mehr­wert.

Im Vergleich zu einem mögli­chen Ersatz­neubau stellte sich die Sanie­rung der Mehr­zweck­halle Inger­kingen zudem als wirt­schaft­li­cher heraus – und kann als Vorbild für viele sanie­rungs­be­dürf­tige Hallen in Deutsch­land dienen.

Projektdaten

Planer

Atelier Kaiser Shen, Stutt­gart

Bauherr

Gemeinde Schem­mer­hofen

Eröffnung

2024

Adresse

Mehr­zweck­halle Inger­kingen
Schläg­wei­de­straße 2
D — 88433 Schem­mer­hofen

Fotos

Brigida González
AKS (Bestand)

Text

Atelier Kaiser Shen

Pläne

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absturzsicherung.jetzt

Planung, Montage und Wartung

absturzsicherung.jetzt

Membranbau Sieber GmbH
(Advertorial)

Die Dächer unserer Sport- und Freizeitanlagen bieten riesige Flächen, zum Beispiel für die Montage und Nutzung erneuerbarer Energien. Bau- und Wartungsarbeiten auf dem Dach sind allerdings gefährlich.

Die nagelneue Seite „absturzsicherung.jetzt“ bietet wichtige Grundlagen zu Planung, Montage und Wartung von Absturzsicherungen. Und Kontakt.

Riesiges Potenzial

Die Dächer unserer Sport- und Frei­zeit­an­lagen bieten riesige Flächen, zum Beispiel für die Montage und Nutzung erneu­er­barer Ener­gien. Hier liegt immer noch riesiges Poten­zial weit­ge­hend brach, das genutzt werden sollte.

Bau- und Wartungs­ar­beiten auf dem Dach sind aller­dings gefähr­lich. Deshalb ist ab einer Absturz­höhe von zwei Metern eine Absturz­si­che­rung erfor­der­lich, die den Sturz vom Dach, durch das Dach oder durch eine Dach­öff­nung verhin­dert.

Die Membranbau Sieber GmbH hat nun absturzsicherung.jetzt ins Leben gerufen. Hier finden sich wich­tige Grund­lagen und weiter­ge­hende Infor­ma­tionen zu Planung, Montage und Wartung von Absturz­si­che­rungen.

Systeme

Eine Anschlag­ein­rich­tung ist ein System zur Absturz­si­che­rung bei Arbeiten auf Dächern, an Fassaden oder in der Indus­trie. Es bietet einen oder mehrere Anschlag­punkte und ist in der Regel dauer­haft mit Bauwerken oder Maschinen verbunden. In Kombi­na­tion mit einer persön­li­cher Schutz­aus­rüs­tung gegen Absturz (PSAgA) werden Anschlag­ein­rich­tungen als Rück­halte- oder Auffang­system bei Arbeiten genutzt.

Die maßge­bende DIN EN 795 unter­scheidet fünf Typen von Anschlag­ein­rich­tungen: Einzel­an­schlag­punkte, tempo­räre Einzel­an­schlag­punkte, Seil­si­che­rungs­sys­teme, Schie­nen­si­che­rungs­sys­teme und mobile Anschlag­punkte mit Eigen­ge­wicht.

Planung

Bei Arbeiten auf dem Dach kann jede falsche Bewe­gung fatale Folgen haben.

Daher müssen Dächer so geplant werden, dass Menschen bei späteren Instand­hal­tungs- und Wartungs­ar­beiten perma­nent gesi­chert sind. Bauliche Maßnahmen sind Geländer oder Brüs­tungen, mobile Sicher­heits­sys­teme sind zum Beispiel persön­liche Schutz­aus­rich­tungen und Anschlag­ein­rich­tungen.

Montage

Die fach­ge­rechte Montage von Absturz­si­che­rungen ist die entschei­dende Grund­lage für die lang­fris­tige Sicher­heit von Arbeits­plätzen in der Höhe. Ob auf Dächern, an Fassaden oder in der Indus­trie: Absturz­si­che­rungs­sys­teme müssen sorg­fältig geplant, exakt instal­liert und umfas­send doku­men­tiert werden, um Unfälle zu verhin­dern und den gesetz­li­chen Vorgaben zu entspre­chen.

Wartung

Absturz­si­che­rungen unter­liegen stän­diger Bean­spru­chung und Witte­rungs­ein­flüssen. Ohne regel­mä­ßige Wartung können sie ihre Schutz­funk­tion verlieren, wodurch unkal­ku­lier­bare Risiken entstehen. Durch eine syste­ma­ti­sche Wartung werden Mängel früh­zeitig erkannt und behoben, wodurch Unfälle vermieden und die Lebens­dauer der Siche­rungs­sys­teme verlän­gert werden.

Darüber hinaus ist die Wartung von Absturz­si­che­rungen eine Pflicht­auf­gabe.

Fragen Sie uns

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Die Membranbau Sieber GmbH beschäf­tigt sich mit

  • der Montage, Wartung und Instand­hal­tung von Membran­dä­chern, Fassaden und Absturz­si­che­rungen
  • Höhen­ar­beiten und Indus­trie­klet­tern mittels Seil­zu­gangs­technik
  • der Planung und Montage von perma­nenten Seil­si­che­rungs­sys­temen
  • Schu­lungen und Unter­wei­sungen von PSAgA-Anwen­dern gemäß DGUV (Regeln 112–198 sowie 112–199)
  • der Prüfung von PSAgA-Ausrüs­tungen gemäß DGIV (Grund­satz 312–906)

Zu unseren Part­nern gehören die Allianz Arena in München, der Signal Iduna Park in Dort­mund (Stadion von Borussia Dort­mund), ABS, Inno­tech und viele mehr.

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