One Green Mile
One Green Mile in Mumbai
Beautification
Was wäre, wenn wir von Autobahnen erwarten würden, dass sie den Orten, die sie durchschneiden, etwas zurückgeben?
One Green Mile bietet einen wiederholbaren Ansatz nachhaltiger Stadtentwicklung für nicht oder schlecht genutzte öffentliche Räume in der pulsierenden indischen Metropole – und nicht nur da.
In Zusammenarbeit mit StudioPOD hat MVRDV einen ersten Abschnitt vernachlässigter Flächen unter der Senapati Bapat Marg-Überführung in Mumbai umgestaltet. Das Projekt heißt One Green Mile und verwandelt übermächtige Betoninfrastruktur in einen öffentlichen Raum mit dringend benötigter Aufenthaltsqualität.
One Green Mile verbessert die Mobilität und schafft visuelle Identität. Das Projekt bietet einen wiederholbaren Ansatz nachhaltiger Stadtentwicklung für nicht oder schlecht genutzte öffentliche Räume in der pulsierenden indischen Metropole – aber nicht nur da.
Die Senapati Bapat Marg Überführung ist Teil einer Reihe von Hauptverkehrsstraßen, die sich über 11 Kilometer durch das Herz von Mumbai erstrecken. Sie verursachen eine erhebliche Lärmbelastung und bilden eine Barriere zwischen benachbarten Gebieten, schränken also die Mobilität massiv ein.
Mit dem Ziel, das Straßenbild und die Verkehrssysteme entlang der Senapati Bapat Marg auf einer Länge von 1.800 Metern zu verbessern, beauftragte Nucleus Office Parks das in Mumbai ansässige StudioPOD mit der städtebaulichen Gestaltung und Masterplanung für One Green Mile.
Das Ziel war ein öffentlicher Raum, der die Auswirkungen des Verkehrs mindert und dem Mangel an Grün entgegenwirkt.
Für den transformativsten Teil dieses Vorhabens, einen 200 Meter langen ungenutzten Raum unter der Überführung, bekannt als Parel Baug, luden sie MVRDV ein. Das Ziel war ein gemeinsamer öffentlicher Raum, der die negativen Auswirkungen der Verkehrssituation mindert und gleichzeitig dem Mangel an Grün und physischen Annehmlichkeiten in der Gegend entgegenwirkt.
StudioPOD entwickelte die ersten Ideen und Programme für diesen Raum. MVRDV baute darauf auf und entwarf ein Design mit geschwungenen blauen Streifen, die eine kohärente visuelle Identität schaffen. So entstand One Green Mile – ein reizvolles und ganzheitliches urbanes Raumerlebnis.
Eine hügelige, gepflasterte Landschaft verwandelt die zweidimensionalen visuellen Merkmale in ein dreidimensionales Raumerlebnis, das eine ganze Reihe unterschiedlicher Angebote beherbergt und eine dynamische physische Attraktion darstellt. Visuelle Farbakzente in Materialien und Grafiken machen alle Aspekte der Intervention als Ganzes erkennbar.
One Green Mile ist in eine Reihe von öffentlichen “Räumen” mit unterschiedlichen Funktionen unterteilt: Lounge, Fitnessraum, schattiger Sitzbereich, Aufführungsraum und Leseraum.
Die Bepflanzung erstreckt sich über den gesamten Raum.
Die Begrünung des Entwurfs durch eine Reihe von Paravents, einen Torbogen, Stützmauern und Pflanzgefäße fördert die Artenvielfalt, kühlt die umliegenden Räume und dämpft die Lärmbelästigung.
One Green Mile speichert und filtert das Monsunwasser und nutzt es zur Bewässerung des weitläufigen Pflanzennetzes.
One Green Mile stellt Fragen. Was wäre zum Beispiel, wenn wir von Autobahnen erwarten würden, dass sie den Orten, die sie durchschneiden, etwas zurückgeben? Eine Überführung kann in einer heißen Stadt Schatten spenden und ein kleines Stück Land schaffen, das nicht mit hohen Gebäuden bebaut werden kann.
Es ist gar keine so verrückte Idee, dies zu einem öffentlichen Raum zu tun.
Das Projekt verbessert die Verbindungen für Fußgänger und Radfahrer. Pflasterung, Fahrradwege und helle, großflächige Zebrastreifen fördern den Zugang und die Sicherheit. Das Beleuchtungskonzept schafft einen wiedererkennbaren Ort und bietet Sicherheit rund um die Uhr.
One Green Mile speichert und filtert das Monsunwasser und nutzt es zur Bewässerung des weitläufigen Pflanzennetzes.
Mit dem Schwerpunkt auf schattigen und einbeziehenden öffentlichen Grünflächen kann die Idee leicht an einer anderen Stelle in der Stadt wiederholt werden.
Und das ist auch der Plan für die insgesamt 11,22 km lange Strecke zwischen der Mahalaxmi-Rennbahn und Dharavi Mangrove.
Fotos
© Suleiman Merchant
Text
Johannes Bühlbecker
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