Sporthalle Zlatar Bistrica

Sporthalle Zlatar Bistrica

Die Sozialisation der Freizeit

Ein ehrgeiziges Projekt, das einer kleinen Stadt den Sinn und Nutzen zeitgenössischer Architektur schenkt.

Gemeindesporthallen haben eine noble soziale Funktion. So auch die Sporthalle Zlatar Bistrica von NOP Studio.

Gemein­de­s­port­hallen haben eine noble soziale Funk­tion. Ihre großen Innen­räume sollen sich für öffent­liche Veran­stal­tungen wie Messen, Konzerte und natür­lich Sport eignen. Sie sind häufiger Teil von Schul­kom­plexen und werden zu funk­tio­nalen und symbo­li­schen Zentren kleiner Gemeinden mit begrenzter öffent­li­cher Archi­tektur.

So auch die Sport­halle Zlatar Bistrica von NOP Studio

Zlatar Bistrica ist eine kleine Stadt (33.000 Einwohner) in einer der wenigen Ebenen des ansonsten hüge­ligen Hrvatsko Zagorje im Nord­westen Kroa­tiens. Allzu viele städ­ti­sche Merk­male gibt es hier nicht, der Ort ist eher länd­lich geprägt.

Die Sport­halle Zlatar Bistrica ist Teil eines Schul­kom­plexes in dieser länd­li­chen Umge­bung. Sie ersetzt eine abge­brannte Halle an fast glei­cher Stelle, dem west­li­chen Rand des Schul­ge­ländes.

Sporthallen beherbergen wichtige soziale Prozesse. Nicht nur für die Sportler, sondern auch für alle anderen. 

Die Gestal­tung einer Sport­halle mit öffent­li­chen Ange­boten ist eine wich­tige städ­te­bau­liche und gestal­te­ri­sche Heraus­for­de­rung, da sie den grund­le­genden Unter­schied zwischen einer einfa­chen Halle und einem öffent­li­chen Gebäude auflösen muss.

Die funk­tio­nalen Anfor­de­rungen an eine Sport­halle können oft mit einem einfa­chen, sogar prosa­ischen Entwurf erfüllt werden. Ein kultu­reller und nach­hal­tiger Beitrag zum öffent­li­chen Leben aller­dings sieht anders aus.

Sport­hallen beher­bergen wich­tige soziale Prozesse. Nicht nur für die Sportler, sondern auch für alle anderen. So treffen sich dort Eltern, die ihre Kinder zum Trai­ning bringen und ihnen zuschauen, und verbringen Zeit mitein­ander.

Schul­sport­hallen können in den Pausen auch einen alter­na­tiven Lern­raum bieten, in dem andere Regeln gelten als in den Klas­sen­zim­mern oder im Alltag der städ­ti­schen oder länd­li­chen Gemeinden.

Die Anordnung der horizontalen Paneele sorgt für ausreichend diffuses Licht im Innenraum, verhindert Blendung und bietet ausgezeichneten Sonnenschutz.

Die Sport­halle Zlatar Bistrica schafft eine Verbin­dung zwischen dem Schulhof und den tiefer liegenden Sport­flä­chen und Park­plätzen – auch durch ihre Tribüne.

Die im Eingangs­be­reich verglaste Fassade verstärkt diese Verbin­dung. Vom Schulhof aus gelangen die Besu­cher direkt auf die Galerie und die Tribüne – alles mit direktem Kontakt zum Spiel­feld.

Die geschlos­senen Fassa­den­teile bestehen aus trans­lu­zenten Poly­car­bonat-Platten. Damit, so die Archi­tekten, verwan­delt sich die Sport­halle Zlatar Bistrica des Nachts in eine “Laterne”.

Zu den Sport­flä­chen hin haben sich NOP Studio für eine Art Fens­ter­laden-System entschieden. Hori­zon­tale Paneele stehen in unter­schied­li­chen Winkeln zur senk­rechten Konstruk­tion. Diese Anord­nung sorgt für ausrei­chend diffuses Licht im Innen­raum, verhin­dert Blen­dung und bietet in der warmen Jahres­zeit ausge­zeich­neten Sonnen­schutz.

Die Architekten hatten ein Konzept der „Sozialisation der Freizeit“ im Sinn, als sie diese räumliche Kontinuität schufen.

Die Sport­halle Zlatar Bistrica vermit­telt die Atmo­sphäre eines würdigen und reprä­sen­ta­tiven öffent­li­chen Raums. NOPS haben bei der Planung der Tribünen an städ­ti­sche Treppen gedacht, die die Menschen dazu einladen, sich zu versam­meln und Kontakte zu knüpfen.

Die Archi­tekten hatten ein Konzept der „Sozia­li­sa­tion der Frei­zeit“ im Sinn, als sie diese räum­liche Konti­nuität schufen. Die Tribüne nennen sie „eine innere Land­schaft“, die ihren Nutzern die Frei­heit gibt, sie so kreativ zu nutzen, wie sie es für richtig halten.

Die Sport­halle Zlatar Bistrica ist ein ehrgei­ziges Projekt, das einer kleinen Stadt den Sinn und Nutzen zeit­ge­nös­si­scher Archi­tektur schenkt.

Projektdaten

Architekt

NOP Studio d.o.o.

Bauherr

Zlatar Bistrica Elemen­tary School
Ul. Vladi­mira Nazora 10
HR — Zlatar Bistrica

Standort

Osnovna škola Zlatar Bistrica
Ul. Vladi­mira Nazora 10
HR — 49247 Zlatar Bistrica

Eröffnung

2021

Autor

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Fotos

Bosnić+Dorotić
Archive NOP Studi
D. Krznarić (Luft­bild)

Pläne

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Stadtteilschule Lurup

Die Stadtteilschule Lurup

Neue Wege

Ein beeindruckender Neubau, in dem nach skandinavischem Vorbild eine Stadtteilschule und ein Stadtteilzentrum zuhause sind.

Im August 2020 sind 1.000 Schülerinnen und Schüler sowie rund 120 Lehrkräfte in das barrierefreie Schulgebäude mit Sport- und Mehrzweckhalle eingezogen.

Im Auftrag der Hanse­stadt Hamburg hat das welt­weit tätige Archi­tek­tur­büro Behnisch Archi­tekten im Stadt­teil Lurup einen beein­dru­ckenden Neubau reali­siert, in dem nach skan­di­na­vi­schem Vorbild eine Stadt­teil­schule sowie ein Stadt­teil­zen­trum ihr Zuhause haben: die Stadt­teil­schule Lurup.

Im August 2020 sind nach gut drei­jäh­riger Bauzeit etwa 1.000 Schü­le­rinnen und Schüler sowie rund 120 Lehr­kräfte in das barrie­re­freie Schul­ge­bäude mit Sport- und Mehr­zweck­halle einge­zogen. Vorher befand sich auf dem Areal zwischen Flur­straße und Luruper Haupt­straße ein Sport­platz.

Der geschwun­gene Neubau der Stadt­teil­schule Lurup mit rund 14.000 m² Grund­fläche wirkt elegant, unauf­dring­lich und einla­dend. Er bietet auf drei Geschossen Platz für 36 Klassen- und Fach­räume. Insbe­son­dere die umlau­fenden Balkone sowie die fast durch­ge­hend gläserne Fassade lassen das Gebäude offen und trans­pa­rent erscheinen. Besu­che­rinnen und Besu­cher bekommen den Eindruck, der Neubau öffne sich förm­lich zum Stadt­teil hin.

Um auch über die Schule hinaus die Zukunfts- und Bildungs­chancen der Kinder und Jugend­li­chen aus Lurup sowie deren Fami­lien zu verbes­sern, gibt es in dem Neubau auch die so genannte Commu­nity School (LURUM).

Das zustän­dige Bezirksamt Altona spricht dabei von einer „neuen Qualität der Verzah­nung von Schule, Erwach­se­nen­bil­dung, Jugend­ar­beit und Gemein­we­sens­ar­beit“, da das neue Stadt­teil­zen­trum nach skan­di­na­vi­schem Vorbild schu­li­sche und außer­schu­li­sche Ange­bote für alle Gene­ra­tionen kombi­niert.

Die Schule war vorher auf drei Standorte verteilt. Mit der Zusammenführung aller Jahrgänge kann nun das inklusive Konzept der Stadtteilschule optimal umgesetzt werden.

An das zentrale Foyer der Schule schließen sich Mehr­zweck­raum, Mensa, Media­thek und die Sport­hallen im Unter­ge­schoss an. Im ersten Ober­ge­schoss befinden sich zusätz­lich zu den Unter­richts­räumen noch der Lehr­ertrakt mit Einzel­büros, Räume für die Schul­so­zi­al­ar­beit, ein Eltern­sprech­zimmer, ein Erste-Hilfe-Raum sowie eine Lounge für Lehr­kräfte und eine Biblio­thek.

Die Schule war vorher auf insge­samt drei Stand­orte verteilt, an denen Schü­le­rinnen und Schüler zwischen der fünften und 13. Klasse getrennt lernten. Mit der Zusam­men­füh­rung aller Jahr­gänge kann nun auch das inklu­sive Konzept der Stadt­teil­schule optimal umge­setzt werden. 

Multi­pro­fes­sio­nelle Teams aus Fach­lehr­kräften und Sonder­päd­ago­ginnen und ‑pädagogen unter­stützen die Kinder und Jugend­li­chen indi­vi­duell je nach Anfor­de­rungs­ni­veau, begleiten sie beim Erlangen ihres Schul­ab­schlusses bis hin zum Abitur und fördern auch das soziale Lernen.

Die hellen Akustikplatten der Troldtekt GmbH passen sich perfekt in das gestalterische Gesamtkonzept ein und optimieren die akustischen Verhältnisse, sowohl in den Klassenräumen als auch in den Sporthallen.

Der inte­gra­tive, offene und inno­va­tive Ansatz spie­gelt sich auch im Inneren des Neubaus wider. Hier gibt es dank der gläsernen Fassade und durch ein Ober­licht im groß­zügig gestal­teten Foyer viel Tages­licht. Breite Frei­treppen und geschwun­gene Flure vermit­teln einen locker-beschwingten Eindruck.

Die Flure zwischen den Fach­räumen sind zudem so unter­teilt und teil­weise mit beson­deren Sitz­mö­beln ausge­stattet, dass sie bei Bedarf von Lern­gruppen genutzt werden können. Anspre­chend gesetzte Farb­ak­zente in satten Rot- und Gelb­tönen heben sich lebendig von den hellen Fußböden und Decken ab.

In das gestal­te­ri­sche Gesamt­kon­zept passen sich auch die hellen Akus­tik­platten der Trold­tekt GmbH perfekt ein, die die akus­ti­schen Verhält­nisse sowohl in den Klas­sen­räumen als auch in den Sport­hallen opti­miert.

Projektdaten

Architekt

Behnisch Archi­tekten
Rote­bühl­straße 163A
D — 70197 Stutt­gart

Bauherr

SBH | Schulbau Hamburg

Deckenverkleidung

Trold­tekt GmbH
Frie­senweg 4 · Haus 12
D — 22763 Hamburg

Standort

Stadt­teil­schule Lurup
Flur­straße 15
D — 22549 Hamburg

Eröffnung

2020

Autor

Dipl.-Ing. Archi­tekt Olaf Wiechers
Büro für Archi­tektur  +  Medi­en­dienst­leis­tungen
Klaus-Groth-Str. 1
D — 21629 Neu Wulmstorf

(Adver­to­rial)

Fotograf

Olaf Wiechers
David Matthiessen

© David Mathiesen

Weitere Fotos

© 

Pläne

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Craigie’s Farm

Craigie’s Farm

When all’s well

Craigie´s Farm basiert auf dem in England beliebten „Adventure Farms“-Konzept: Die Besucher bleiben den ganzen Tag und nutzen Spielplatz, Streichelzoo und weitere Angebote.

Das Hauptaugenmerk des Themenspielplatzes liegt auf dem Obst- und Gemüsebau, da der Spielplatz an eine Farm mit Selbstvermarkter-Laden angeschlossen ist.

Craigie´s Farm in der Nähe der schot­ti­schen Stadt Edin­burgh ist ein ganz beson­deres Spiel­platz­pro­jekt. Es basiert auf dem in England beliebten „Adven­ture Farms“-Konzept: Die Besu­cher kaufen Farm-Produkte ein, bleiben den ganzen Tag und nutzen den Spiel­platz, den Strei­chelzoo und die wech­selnden Erleb­nis­an­ge­bote.

Für „Craigie‘s Farm“ wurde ein Neubau an ein vorhan­denes altes Farm­ge­bäude ange­baut. Es besteht aus einem kombi­nierten Innen- und Außen­spiel­platz. 

Die Spiel­flä­chen und Spiel­ge­räte stammen von Richter.

Für „Craigie‘s Farm“ wurde ein Neubau an ein vorhan­denes altes Farm­ge­bäude ange­baut. Es besteht aus einem kombi­nierten Innen- und Außen­spiel­platz. Das Haupt­au­gen­merk des Themen­spiel­platzes liegt auf dem Obst- und Gemü­sebau, da der Spiel­platz an eine Farm mit Selbst­ver­markter-Laden ange­schlossen ist. Auch bei schlechtem Wetter ist durch große Schie­be­türen eine Verbin­dung von innen und außen möglich.

Die Zusammenarbeit mit einer „theming company“ verlieh dem Projekt den Lokalkolorit – ein Geheimnis des Erfolges.

Reali­siert wurde das Projekt in Zusam­men­ar­beit zwischen Timber­play Scot­land, Partner der Richter Spiel­ge­räte GmbH, und einer „theming company“. Diese Company hat den Spiel­ge­räten etwas Lokal­ko­lorit verliehen – zum Beispiel durch die Schin­del­dä­cher.

Durch die Schwer­punkt­set­zung der Planung auf Farming, „Country Life“ und die Wert­schät­zung der dortigen Kultur­land­schaft entstand eine beson­ders schöne Spiel­at­mo­sphäre.

Auf dem Traktor mit Anhänger, den Spiel­häu­sern mit Aufgängen, Rutschen, Klet­ter­netzen und Über­gängen sowie dem großen Wasser­spiel­platz können jüngere und ältere Kinder nach Herzens­lust ins Rollen­spiel eintau­chen. Auch ein kleines Pfer­de­ge­spann, eine Hühner­fa­milie und ein großer Sand­spiel­be­reich sind vorhanden. Hier fühlen sich vor allem die ganz Kleinen wohl.

Aufgrund des Erflogs der Anlage wird das Projekt erweitert, zunächst um einen weiteren und größeren Außenspielplatz für ältere Kinder und Jugendliche.

Für die von Richter eigens konzi­pierte Obst-Trans­port­an­lage wurden exklusiv Holz­kist­chen ange­fer­tigt, mit deren Hilfe die kleinen Bäue­rinnen und Bauern Ware verladen können.

Natür­lich war auch das Thema Inklu­sion, hier in Form von nied­rigen Geräten und teil­weise roll­stuhl­be­fahr­baren Ober­flä­chen, Grund­lage der Planung.

Aufgrund des Erflogs der Anlage wird das Projekt erwei­tert, zunächst um einen weiteren und größeren Außen­spiel­platz für ältere Kinder und Jugend­liche.

Richter Spiel­ge­räte enga­giert sich seit nunmehr 50 Jahren in der Planung, Gestal­tung und Ausstat­tung von attrak­tiven und kind­ge­rechten Spiel­räumen und Spiel­ge­räten.

Diese Erfah­rung merkt man auch Craigie’s Farm an.

Projektdaten

Spielgeräte

Richter Spiel­ge­räte GmbH
Sims­see­straße 29
D — 83112 Fras­dorf

Bauherr

Crai­gies Farm
West Craigie Farm
South Queens­ferry
Edin­burgh
UK — EH30 9AR

Eröffnung

2021

Standort

Crai­gies Farm
West Craigie Farm
South Queens­ferry
Edin­burgh
UK — EH30 9AR

Fotograf

Richter Spiel­ge­räte GmbH

Autor

Julian Richter
Richter Spiel­ge­räte GmbH
(Adver­to­rial)

Video

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Creek Play

Creek Play in Dubai

Life on Mars?

“Oh man, wonder if he’ll ever know, he’s in the best selling show — is there life on Mars?” (David Bowie)

Creek Play ist eine vor allem Kinder anregende Intervention entlang einer 350 Meter langen Uferpromenade am Yachthafen von Creek Island.

Creek Play ist ein Projekt zur Aufwer­tung des öffent­li­chen Raums im Dubai Creek Harbour zu dessen bevor­ste­hender Eröff­nung. Dubai Creek Harbour ist ein neues, gigan­ti­sches Stadt- und Hafen­viertel auf über sechs Quadrat­ki­lo­me­tern, etwa zehn Auto­mi­nuten von Down­town Dubai oder vom Dubai Inter­na­tional Airport entfernt.

Die Prome­nade am Stadtsee Dubai Creek ist bereits weit­ge­hend fertig­ge­stellt. Hier gibt es auch aktive öffent­liche Räume für Spaß, Spiel und Frei­zeit – zum Bespiel Creek Play von 100 Archi­tects.

Creek Play ist eine vor allem Kinder anre­gende, perma­nente Inter­ven­tion entlang einer 350 Meter langen Ufer­pro­me­nade am Yacht­hafen von Creek Island. Es handelt sich dabei um eine der längsten Spiel­land­schaften der Welt, bei der alle Funk­tionen linear ange­ordnet sind.

Creek Play verbreitet jede Menge Farbe und Verspieltheit entlang der sich am Wasser lang schlängelnden Promenade.

Das als spie­le­ri­sches Dorf konzi­pierte Projekt ist eine auffäl­lige Spiel­land­schaft, an der Kinder und Erwach­sene glei­cher­maßen ihre Freude haben sollen. Creek Play verbreitet jede Menge Farbe und Verspielt­heit entlang der sich am Wasser lang schlän­gelnden Prome­nade.

Die Fläche für diese Spiel­land­schaft war so lang, dass die Planer beschlossen, sie in sieben Knoten­punkte zu unter­teilen, die wiederum gleich­mäßig über die gesamte Strecke verteilt sind. Diese sieben verschie­denen Stationen entlang der Prome­nade bilden eine unter­halt­same Reise, einen Parcours voller Über­ra­schungen – und einen durchaus spek­ta­ku­lären Kontrast zum Blick auf die Skyline von Dubai.

Die sieben Stationen haben eine symbo­li­sche Bedeu­tung, die sich auf den Zusam­men­schluss der sieben Emirate zu den Verei­nigten Arabi­schen Emiraten bezieht. Jede Station stellt ein kleines, unab­hän­giges Dorf dar, alle gemeinsam sind Teil eines verbin­denden Projekts.

Während die meisten der Angebote vor allem für Kinder gedacht sind, können andere auch von Erwachsenen genutzt werden.

Die sieben Stationen von Creek Play sind durch eine Reihe von bunten Wänden und Boden­gra­fiken mitein­ander verbunden. Diese wurden von den tradi­tio­nellen, arabesken Formen Dubais inspi­riert, wie sie für Türen, Fenster und andere Elemente hiesiger Archi­tektur verwendet werden.

Diese Abschnitte zwischen den Knoten­punkten verstärken nicht nur den durchaus volks­nahen Charakter der Instal­la­tion, sondern unter­stützen auch die immersive Erfah­rung entlang der Ufer­pro­me­nade.

Jede Station besteht aus einer Ansamm­lung von Möglich­keiten, die ein anre­gendes Dorf des Vergnü­gens mit unmit­telbar ersicht­li­chen Funk­tionen bietet: Sitzen, Schwingen, Rutschen, Klet­tern, Liegen, Spielen, Hängen – alles fördert soziale Inter­ak­tionen.   

Während die meisten der Ange­bote vor allem für Kinder gedacht sind, können andere auch von Erwach­senen genutzt werden. Dieser vertraute Ansatz, Räume für Kinder und Erwach­sene zu kombi­nieren, macht aus Creek Play eine weitere Attrak­tion in diesem an Attrak­tionen nicht gerade armen Umfeld.

Projektdaten

Architekt

100architects / 佰筑
Shanghai China / 中国上海
Street Archi­tec­ture & Urban inter­ven­tions 

Bauherr

Emaar Proper­ties

Team

Marcial Jesús, Javier González, Lara Broglio, Mónica Páez

Standort

Kids Play area at Dubai Creek Harbour
Unnamed Road — Dubai Creek Harbour
VAE — Dubai

Eröffnung

2019

Fotograf

Amey Kandal­gaonkar

Autor

Johannes Bühl­be­cker
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Tengelmann Arena

Die Tengelmann Arena im Sportpark Styrum

Für die ganze Familie

Der Sportpark Styrum ist das Ergebnis der Umgestaltung eines maroden Tennenplatzes in einen familiengerechten Sportpark. Sein Zentrum ist die Tengelmann Arena.

Die Stadt Mülheim an der Ruhr tut viel, um ihre Sportanlagen und ‑gelegenheiten zukunftsfähig zu machen. Der Sportpark Styrum ist dabei das bisher größte Projekt.

Der Sport­park Styrum ist das Ergebnis der Umge­stal­tung eines maroden Tennen­platzes in einen fami­lien- und gene­ra­tio­nen­ge­rechten Frei­zeit­park. Sein Zentrum ist die Tengel­mann Arena, eine multi­funk­tio­nale Frei­luft­halle.

Vom Sport­park Styrum und seinen fami­lien- und gene­ra­tio­nen­ge­rechten Ange­boten profi­tiert der gesamte Stadt­teil. Und der hat es nötig, denn Styrum gehörte bisher nicht zu den privi­le­gierten Gegenden der schönen und grünen Stadt Mülheim an der Ruhr.

Das Grün in der Tengel­mann Arena stammt von Polytan.

Die Stadt Mülheim an der Ruhr tut viel, um ihre Sport­an­lagen und ‑gele­gen­heiten, gemeinsam mit den künf­tigen Nutze­rinnen und Nutzern, zukunfts­fähig zu machen. Der Sport­park Styrum ist dabei das bisher größte Projekt.

Die benach­barten Vereine, Schulen und Kinder­gärten wurden von Anfang an in die Planung einbe­zogen. Genauso wie, ganz wichtig, die Anwohner.

Das Ruhrgebiet besteht schon lange nicht mehr aus staubigen Hinterhöfen, und staubige Großspielfelder mit Aschebelag sind längst nicht mehr zeitgemäß.

So wie das Ruhr­ge­biet schon lange nicht mehr aus stau­bigen Hinter­höfen und unge­nutzten Indus­trie­bra­chen besteht, so sind auch die stau­bigen Groß­spiel­felder mit Asche­belag schlicht nicht mehr zeit­gemäß (unpo­pulär sind sie schon lange).

Der Sport­park Styrum setzt auf zukunfts­fä­hige Ange­bote und nach­hal­tige Ausstat­tung. Neben dem Kunst­ra­sen­platz in der Tengel­mann Arena sind dies so viel­fäl­tige Bewe­gungs- und Frei­zeit­an­ge­bote wie Balan­cier­pfade, Asphalt­wellen, ein Hangauf­stieg und eine Parcour­an­lage.

Für die klas­si­sche Leicht­ath­letik gibt es eine 100-Meter-Lauf­bahn und einen Wurf- und Sprung­be­reich. Neben der Frei­luft­halle bieten zwei Beach-Volley­ball­felder, ein Street­ball­feld und eine inter­ak­tive Torwand Ball­sport in vielen Varia­tionen.

Die meisten gene­ra­ti­ons­über­grei­fenden Ange­bote hält der Bereich für Fitness und Gymnastik bereit.  Hier gibt es eine Calis­the­nics­an­lage, Outdoor-Fitness­ge­räte und einen Fitness­con­tainer.

Die beiden Boule­plätze mit ihren Sitz­be­rei­chen sind ein weiterer Beleg dafür, dass der Sport­park Styrum ein Ort der Begeg­nung für Jung und Alt ist. Planung und Umset­zung des Parks stammen vom Planungs­büro DTP Land­schafts­ar­chi­tekten.

Freilufthallen wie die Tengelmann Arena vereinen die Vorteile von Sportplätzen und Sporthallen zu einer im Sportstättenbau noch relativ jungen und sehr attraktiven Bauform.

Ein Kunstrasenbelag ist für eine solche Anlage ideal.

Das Zentrum und Herz­stück des Sport­parks Styrum ist die multi­funk­tio­nale Frei­luft­halle. Die Tengel­mann Arena wurde im Oktober 2019 eröffnet, der komplette Sport­park wird in diesem Sommer (2021) fertig gestellt.

Frei­luft­hallen wie die Tengel­mann Arena vereinen die Vorteile von Sport­plätzen und Sport­hallen zu einer im Sport­stät­tenbau noch relativ jungen und sehr attrak­tiven Bauform. Hier können Sportler aller Alters­klassen das ganze Jahr über an der frischen Luft Sport treiben, ohne sich Dauer­regen, Gewit­tern oder Schnee aussetzen zu müssen. Weitere Vorteile von Frei­luft­hallen sind ihre im Vergleich zur Norm­sport­halle enorm nied­rigen Bau- und Betriebs­kosten.

Ein Kunst­ra­sen­belag ist für eine solche Anlage ideal.

Die Tengel­mann Arena ist 600 m² groß, das Kunst­ra­sen­spiel­feld misst 15 m x 30 m. Die Halle benö­tigt keine Heizung und wird mittels moderner LED-Strahler beleuchtet. Auf dem Dach ist zudem eine Photo­vol­taik-Anlage instal­liert. Die erzeugt mehr Energie als der Sport­park Styrum verbraucht. 

Das Vollkunstrasensystem eignet sich natürlich bestens für Fußball, aber auch für andere Ballsportarten wie Volleyball, Badminton oder Tennis sowie für Gymnastik, Yoga, Turnen und vieles mehr.

Wie die ganze Halle, so ist auch das Spiel­feld robust und wartungsarm. Das dort instal­lierte Poli­gras Mega Cool­Plus ist ein Voll­kunst­ra­sen­system von Polytan, das sich auch für verschie­dene Nutzungen bestens eignet: natür­lich für Fußball, aber auch für andere Ball­sport­arten wie Volley­ball, Badminton oder Tennis sowie für Gymnastik, Yoga, Turnen und vieles mehr.

Die Ober­fläche ist dicht und gleich­mäßig, das Roll­ver­halten des Balls wird nicht durch unge­wollte Rich­tungs­än­de­rungen verfälscht. Sein Volumen verdankt der Belag einem spezi­ellen Textu­rie­rungs­pro­zess.

Poli­gras Mega Cool­Plus ist extrem robust, fühlt sich dabei aber ange­nehm weich an. Das ist beson­ders bei viel Boden­kon­takt, wie zum Beispiel beim Yoga, ange­nehm.

Die Polytan Cool­Plus Funk­tion sorgt dafür, dass sich der Belag nicht so stark aufheizt. Das hilft bei allen sport­li­chen Nutzungen, aber auch bei Stadt­teil­festen, geschäft­li­chen Events oder auch Kinder­ge­burts­tagen.

Das Schöne an einer Frei­luft­halle ist ja, dass sie witte­rungs­un­ab­hängig das ganze Jahr über genutzt werden kann. Ganz nebenbei tragen Vermie­tungen oder Verpach­tungen an Firmen, Vereine, Betriebs­sport­gruppen oder Kinder­ta­ges­stätten auch ganz erheb­lich zur Refi­nan­zie­rung der Anlage bei.

Der Sportpark Styrum setzt auf zukunftsfähige Angebote und nachhaltige Ausstattung — natürlich auch bei den Bodenbelägen.

Mit seinen sportlichen und gesellschaftlichen Angeboten trägt der Park ganz wesentlich zur Entwicklung des Stadtteils Styrum bei.

Die Tengel­mann Arena wird von weiteren Sport­flä­chen umgeben, die zum Teil durch ein 15 m x 10 m großes Vordach geschützt werden. Als Boden­belag wurde hier der lang­le­bige Allround­belag Poly­Play S in Mittel­grau verlegt – passend zum gelb-grauen Farb­kon­zept des Sport­parks Styrum.

Der zwei­la­gige Poly­Play S eignet sich mit seiner glatten Ober­fläche bestens für Frei­zeit­ak­ti­vi­täten aller Art. Der Belag ist fugenlos und wurde direkt vor Ort verlegt. Dabei wird die 10 mm dicke Lauf­schicht aus EPDM-Granulat auf eine 25 mm dicke Elas­tik­schicht aus recy­celten Gummi-Mate­ria­lien aufge­tragen. Dieser Aufbau garan­tiert konstante Werte bei Dämp­fung und Defor­ma­tion. Poly­Play S ist zudem rutsch­si­cher und wasser­durch­lässig. So trocknet das Spiel­feld sehr schnell ab und ist ganz­jährig als Allwet­ter­platz nutzbar.

Im Bereich der Calis­the­nics­an­lage wurde der farb­lich passende Fall­schutz­belag Poly­Play FS 2.5 verbaut. Der stoß­dämp­fende Belag ist mit seiner Gesamt­dicke von 132 mm optimal auf die Fall­höhe abge­stimmt: Die elas­ti­sche Basis­schicht ist 110 mm dick, die farbige Deck­schicht 12 mm. Opti­male Witte­rungs- und Verrot­tungs­be­stän­dig­keit garan­tieren Lang­le­big­keit. Darüber hinaus ist der Belag, etwa im Vergleich zu einer Sand­grube, beson­ders pfle­ge­leicht.

Die Leicht­ath­le­tik­an­lage wird mit dem licht­grauen Profi­belag Rekortan M ausge­stattet. Der zeichnet sich durch ausge­zeich­nete Beschleu­ni­gung und Trit­tel­as­ti­zität aus. Zudem besitzt er hervor­ra­gende sport­me­di­zi­ni­sche Werte und eine hohe Dämp­fungs­qua­lität.

Der neue Sport­park Styrum trägt mit seinen sport­li­chen wie gesell­schaft­li­chen Ange­boten, beson­ders der Tengel­mann Arena, ganz wesent­lich zur Entwick­lung des Stadt­teils Styrum bei.

Er ist weit mehr als ein reiner „Sport­park“ – er ist insbe­son­dere ein Ort der Begeg­nung für alle Gene­ra­tionen.

Das waren wir.

Projektdaten

Alle, die an diesem Projekt betei­ligt waren.

Architekt

Planungs­büro DTP Land­schafts­ar­chi­tekten GmbH
Im Löwental 76
D — 45239 Essen

Bauherr

Mülheimer Sport­Ser­vice
Haus des Sports
Südstraße 23
D — 45470 Mülheim an der Ruhr

Kunstrasen

Polytan GmbH
Gewer­be­ring 3
86666 Burg­heim

Freilufthalle

McArena GmbH
Karl-Ferdi­nand-Braun-Straße 3
D — 71522 Back­nang

Eröffnung

2019/2021

Fotograf

Mülheimer Sport-Service
Polytan

Autor

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Standort

Sport­park Styrum
Von-der-Tann-Straße
D — 45476 Mülheim an der Ruhr

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Die klimafreundliche Sportstätte

Zirkuläres Bauen

Die klimafreundliche Sportstätte

Nachhaltige Sporträume stellen einen wichtigen Multiplikator für eine nachhaltige Entwicklung dar und bieten uns eine Chance für ein zukunftsfähiges Sporttreiben.

Schon bei der Planung müssen Materialien berücksichtigt werden, die recyclebar sind oder aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Das zirkuläre Bauen muss im Vordergrund stehen.

dosb umwelt: Bau und Betrieb von Gebäuden sind in Europa für rund ein Drittel der CO2 ‑Emis­sionen verant­wort­lich. Sanie­rung und Bau von Sport­stätten können eine durchaus bedeut­same Rolle auf dem Weg zur Klima­neu­tra­lität spielen, die die Euro­päi­sche Union bis 2050 anstrebt.

Insbe­son­dere viele klei­nere Vereine sind aber über­for­dert, beispiels­weise mit der Einhal­tung und Umset­zung von Nach­hal­tig­keits­kri­te­rien bei der Sanie­rung. Sie haben auch Turn­hallen zerti­fi­ziert – haben Sie Tipps für den Sport, was es zunächst bei einem Sanie­rungs­vor­haben zu bedenken gibt?

Natalie Eßig: Ob Neubau oder Sanie­rung von Sport­stätten – bei allen Baumaß­nahmen ist ein ganz­heit­li­cher, lebens­zy­klus­ori­en­tierter Ansatz erfor­der­lich. Hierbei müssen nicht nur die Baukosten im Auge behalten werden, sondern der gesamte Lebens­zy­klus der Bauma­te­ria­lien und der Sport­stätte an sich – star­tend bei der Herstel­lung, der Nutzung, der Instand­hal­tung bis hin zum Rückbau.

Schon bei der Planung müssen Mate­ria­lien einge­setzt werden, die recy­clebar sind oder aus nach­wach­senden Rohstoffen bestehen und wieder in den Ressour­cen­kreis­lauf einfließen können. Das zirku­läre Bauen muss im Vorder­grund stehen. Neben Umwelt­aspekten müssen aber auch Bauma­te­ria­lien einge­setzt werden, die sich nicht negativ auf die Gesund­heit der Sportler*innen und Nutzer*innen auswirken.

Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig ist Architektin, Energieberaterin, Professorin für  Baukonstruktion und Bauklimatik sowie Auditorin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.

Zudem sollte neben der Baukos­ten­er­mitt­lung eine Berech­nung der Kosten über den ganzen Lebens­zy­klus einer Sport­stätte durch­ge­führt werden. Wenn all diese Themen früh­zeitig in die Planungen bei Sanie­rungen und Neubauten einfließen und mitein­ander kombi­niert werden, dann steht einer nach­hal­tigen, das heißt umwelt­freund­li­chen, wirt­schaft­li­chen und gesunden Sport­stätte nichts mehr im Wege.

Wir benötigen einfache, leicht handhabbare Konzepte für die Lüftung, Heizung und Beleuchtung von Sportstätten, die flexibel auf die vielfältigen Nutzer*innen abgestimmt sind – auch wenn mal eine Türe offen steht.

dosb umwelt: Der Sport ist der zweit­größte Eigen­tümer der mehr als 230.000 Sport­stätten in Deutsch­land. Was den Einsatz klima­freund­li­cher Tech­no­lo­gien angeht, sind viele Sport­ver­eine aktiv und werden durch eigens ausge­bil­dete Umwelt- und Klimaberater*innen unter­stützt, die den Vereinen Einspar­po­ten­ziale aufzeigen. Frau Profes­sorin Eßig, Sie raten bei der Betrach­tung der Ökobi­lanz eines Gebäudes dazu, nicht zu viel Technik zu planen. Für welche Sanie­rungs­maß­nahmen spielt das eine Rolle?

Natalie Eßig: Mit Hilfe einer Ökobi­lanz können bereits in der Planungs­phase die CO2 ‑Emis­sionen und die „Graue Energie“ über den gesamten Lebens­zy­klus eines Gebäudes ermit­telt werden. Hierbei zeigt sich, dass insbe­son­dere der Betrieb von Gebäuden und die einge­setzte Gebäu­de­technik einen großen Anteil der CO2 ‑Emis­sionen und der „grauen Energie“ ausma­chen. Bei den heute einge­setzten TGA-Konzepten finden wir sowohl zahl­reiche High-Tech‑, als auch Low-Tech-Ansätze, die zu ener­gie­ef­fi­zi­enten Lösungen führen.

Wichtig ist, dass hierbei zwischen den unter­schied­li­chen Gebäu­de­nut­zungen unter­schieden wird. Während beispiels­weise im Wohnungsbau komplexe Tech­no­lo­gien und Lösungs­an­sätze für Lüftung, Heizung, Licht etc. gut funk­tio­nieren, da diese auf die Nutzer*innen abge­stimmt sind und auch die Nutzer*innen in die Technik einge­wiesen sind, trifft man im Sport­stät­tenbau auf viel­fäl­tige Nutzer­gruppen.

Wir benö­tigen daher einfache, leicht hand­hab­bare Konzepte für die Lüftung, Heizung und Beleuch­tung von Sport­stätten, die flexibel auf die viel­fäl­tigen Nutzer*innen abge­stimmt sind – auch wenn mal eine Türe oder ein Fenster offen­steht. Folg­lich wäre es mir ein Anliegen, zukünftig Sport­stätten effi­zi­enter („besser“), konsis­tenter („anders) und suffi­zi­enter („weniger“), d.h. mit weniger Technik auszu­statten.

Baumaterialien, die aktuell rückgebaut werden, landen zu 50 Prozent auf der Deponie und zu weiteren 40 Prozent in der Thermischen Verwertung. Der Recyclinganteil und die Wiederverwertung könnten jedoch auf 85 Prozent gesteigert werden.

dosb umwelt: Der Bauaus­schuss im Deut­schen Bundestag hat im September 2020 einen Antrag der Regie­rungs­frak­tionen zu Leit­li­nien für künf­tiges Bauen ange­nommen, mit dem nach­hal­tiges, wirt­schaft­li­ches und inno­va­tives Bauen beför­dert werden soll. Im Mittel­punkt steht ein geringer CO2 ‑Fußab­druck im gesamten Produkt­le­bens­zy­klus. Wieder­ver­wend­bare Mate­rialen, begrünte Dächer und neue Heizungen – welche Möglich­keiten ergeben sich hieraus für den Sport und viel­leicht auch welche Probleme?

Natalie Eßig: Unser Bausektor ist aktuell für 60 Prozent des Mülls verant­wort­lich, verbraucht 50 Prozent der Ressourcen und 40 Prozent der Energie. Zudem herrscht insbe­son­dere bei mine­ra­li­schen Baustoffen eine große Ressour­cen­ver­knap­pung – zum Beispiel bei Sanden – und die Klima­ver­än­de­rungen bewirken vermehrt Stark­regen oder lange Hitze­pe­ri­oden. Hier könnte der Sport­stät­tenbau mit Maßnahmen wie der Wieder­ver­wen­dung von Bauma­te­ria­lien, nach­wach­senden Rohstoffen, Grün­dä­chern als Regen­was­ser­puffer und Klima­spei­cher oder dem Einsatz von erneu­er­baren Ener­gien entge­gen­wirken.

Mit unserer Forschung konnten wir nach­weisen, dass Bauma­te­ria­lien, die aktuell rück­ge­baut werden, zu 50 Prozent auf der Deponie und zu weiteren 40 Prozent in der Ther­mi­schen Verwer­tung landen. Dies könnte jedoch auf 15 Prozent redu­ziert und der Recy­cling­an­teil und die Wieder­ver­wer­tung auf 85 Prozent gestei­gert werden. Hierzu fehlen in Deutsch­land aller­dings aktuell noch die gesetz­li­chen Grund­lagen und Prozesse.

Während in anderen Ländern, wie in der Schweiz oder in den Nieder­landen, schon seit längerem Recy­cling­bau­stoffe einge­setzt werden, stehen wir hier noch ganz am Anfang. Ansätze, wie „Cradle-to-Cradle“ oder Pilot­pro­jekte, bei denen Recy­cling­beton oder ein hoher Anteil an nach­wach­senden Rohstoffen einge­setzt werden, zeigen, dass nach­hal­tige Bauweisen sehr gut funk­tio­nieren und auch für den Sport­stät­tenbau möglich sind. So wird am Beispiel der Stadt Frank­furt deut­lich, dass Sport­stätten aus Holz­bau­weise nicht nur zu einer starken Redu­zie­rung des ökolo­gi­schen Fußab­drucks und der CO2 ‑Emis­sionen führen, sondern auch wirt­schaft­lich umsetzbar sind.

Nachhaltige Sporträume stellen einen wichtigen Multiplikator für eine nachhaltige Entwicklung dar und bieten uns eine Chance für ein zukunftsfähiges Sporttreiben.

dosb umwelt: Im Hinblick auf den Klima­wandel betonen Sie die soziale und gesell­schaft­liche Verant­wor­tung beim nach­hal­tigen Bauen und Sanieren. Wie kann Ihrer Meinung nach die notwen­dige Wand­lungs­fä­hig­keit in der Gesell­schaft beför­dert werden? Welche Rolle kann der Sport hier mit seinen 90.000 Sport­ver­einen und 27 Millionen Mitglied­schaften spielen? Welche Hand­lungs­op­tionen sehen Sie für den Sport, sich stärker in klima­an­ge­passte und nach­hal­tige Quar­tiers- und Stadt­ent­wick­lung einzu­bringen?

Natalie Eßig: Der Klima­wandel gehört zu den drän­gendsten gesell­schaft­li­chen Themen unserer Zeit. Sollen zukünf­tige Gene­ra­tionen eine lebens­werte Umwelt vorfinden, müssen wir umlenken. Dem Sport kommt dabei eine wich­tige Rolle zu. Ob körper­liche Betä­ti­gung als Frei­zeit­be­schäf­ti­gung oder im Spit­zen­sport­be­reich – der Sport mit seinen viel­fäl­tigen Facetten ist heut­zu­tage ein zentrales Element unserer Frei­zeit- und Unter­hal­tungs­kultur, fördert die Gesund­heit, ist ein bedeu­tender Wirt­schafts­faktor und kann mit seinen viel­fäl­tigen Mitglie­dern und Sport­trei­benden intensiv zu einem nach­hal­tigen Handeln beitragen. Sport und nach­hal­tige Entwick­lung sind deshalb eng mitein­ander verbunden und müssen verstärkt gemeinsam betrachtet werden.

Auch wenn die Verbin­dung zwischen Sport und Nach­hal­tig­keit nicht immer auf den ersten Blick ersicht­lich ist, sind viel­fäl­tige Verknüp­fungen dennoch erkennbar: ange­fangen bei umwelt­ge­rechten, kleinen und großen Sport­ver­an­stal­tungen bis hin zum nach­hal­tigen Sport­stät­tenbau und Sport­treiben. Hierbei nimmt jede*r Sport­trei­bende im Sinne des Wissens­trans­fers eine wich­tige Rolle ein, aber auch Sport­ämter und die Stadt­pla­nung müssen im Sinne einer nach­hal­tigen Quar­tiers- und Stadt­ent­wick­lung stärker zusam­men­ar­beiten.

Nach­hal­tige Sport­räume – von der Sport­halle über Außen­an­lagen bis hin zu Sport- und Bewe­gungs­flä­chen im Freien – stellen einen wich­tigen Multi­pli­kator für eine nach­hal­tige Entwick­lung dar und bieten uns eine Chance für ein zukunfts­fä­higes Sport­treiben. Nach­hal­tig­keit im Sport­sektor heißt daher für alle Sport­trei­benden: (um) denken und (um) handeln!

Das waren wir.

Projektdaten

 

 

Quelle

Infor­ma­ti­ons­dienst “Sport schützt Umwelt“
Nr. 135, Juli 2021
Fragen: Gabriele Hermani
Deut­scher Olym­pi­scher Sport­bund

Expertin

Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig
Hoch­schule München

Fotografen

Bild­da­ten­bank des LSB NRW
Hoch­schule München (Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig)

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Spielplatzprüfer

Die sichere Seite

Schu­lungen für Spiel­platz­prüfer beim Institut für Sport­stät­ten­prü­fung (ISP)

Adver­to­rial

 

 

ISP

Spielplatzprüfer

Wie unser Auto zum TÜV muss, so müssen öffent­liche Kinder­spiel­plätze einschließ­lich ihrer Geräte, Mobi­liar, Einfrie­dungen und Frei­flä­chen zur jähr­li­chen Haupt­in­spek­tion. Das bedeutet konkret, dass Spiel­platz­be­treiber verpflichtet sind, ihre Anlagen regel­mäßig durch eine sach­kun­dige Person prüfen zu lassen. Das Institut für Sport­stät­ten­prü­fung (ISP) bildet sie oder ihn aus.

Das erwor­bene Zerti­fikat muss nach spätes­tens drei Jahren im Rahmen eines eintä­gigen Lehr­gangs verlän­gert werden. Der nächste Lehr­gang findet am 11. Mai beim ISP in Münster statt.

Geleitet werden die Semi­nare von Fried­rich Blume, einem der bekann­testen Spiel­platz­prüfer und Semi­nar­leiter Deutsch­lands.

Warum gibt es Spielplatzprüfer?

Spaß muss sein – auf Kinder­spiel­plätzen erst recht. Damit Spiel und Spaß auch sicher sind, müssen Spiel­plätze und Frei­zeit­an­lagen frei von Verlet­zungs­ge­fahren gestaltet werden.

Daher verpflichten Gesetze, Vorschriften und Normen die Betreiber von Spiel­plätzen zu regel­mä­ßigen Kontrollen, Inspek­tionen und Wartungen. Verant­wort­lich für die Sicher­heit ist immer der Betreiber der Anlage.

 

Wen interessiert das?

Quali­fi­zierte Spiel­platz­prüfer über­nehmen die verant­wor­tungs­volle Aufgabe regel­mä­ßiger Kontrollen und Prüf- und Wartungs­ar­beiten. Sie sorgen dafür, dass unsere Spiel­plätze und Spiel­ge­räte sicher sind, Unfälle vermieden und Gefahren früh­zeitig erkannt und besei­tigt werden. Daher sollte sich jeder, der mit Spiel­plätzen zu tun hat, mit dem Thema beschäf­tigen.

Die Semi­nare richten sich an

  • die zustän­digen Prüfer und Beauf­tragten von Städten und Gemeinden
  • die Verant­wort­li­chen für die Pflege und Instand­hal­tung von Spiel­plätzen und Spiel­ge­räten
  • Haus­meister und Mitar­beiter von tech­ni­schen Betrieben oder Bauhöfen
  • Spiel­ge­räte-Hersteller
  • Land­schafts­planer und Archi­tekten
  • Fach­kräfte aus dem GaLaBau

Was lerne ich da?

Ziel des Kurses ist die Ausbil­dung zum “Quali­fi­zierten Spiel­platz­prüfer”. Fried­rich Blume und das ISP vermit­teln den Teil­neh­mern alle notwen­digen Kennt­nisse und Fertig­keiten, um die Aufgaben der Spiel­platz­kon­trolle gemäß den Anfor­de­rungen der Spiel­platz­si­cher­heit sach­ge­recht und eigen­ver­ant­wort­lich wahr­zu­nehmen.

Nach dem Lehr­gang sind die Teil­nehmer in der Lage, sicher­heits­re­le­vante Mängel auf Spiel­plätzen und an Spiel­ge­räten zu erkennen und die rich­tigen Empfeh­lungen für das weitere Vorgehen zu geben. Sie erwerben die erfor­der­li­chen Kennt­nisse, um als „Sach­kun­dige Person nach DIN 79161“ die jähr­liche Haupt­in­spek­tion, die Inspek­tion nach der Instal­la­tion sowie die opera­tive und die visu­elle Inspek­tion von Spiel­an­lagen nach den Anfor­de­rungen der DIN EN 1176 vornehmen zu können.

Das Seminar dauert fünf Tage und findet im neuen Gebäude des ISP in Münster statt. 

Die Auffrischung

Das erwor­bene Zerti­fikat muss nach spätes­tens drei Jahren im Rahmen eines eintä­gigen Lehr­gangs verlän­gert werden. Hier infor­miert Fried­rich Blume über aktu­elle Neue­rungen in den Normen und Regel­werken.

Inhalt des eintä­gigen Semi­nars sind

  • Neues aus der Normung
  • Aktu­elle Beispiele aus der Recht­spre­chung
  • Blick in den Prüf­alltag der Teil­nehmer
  • Spiel­platz­be­ge­hung

Termine: 11.5., 1.6., 8.6., 24.6.,13.10.

Wer leitet die Seminare?

Das Institut für Sport­stät­ten­prü­fung ist ausge­spro­chen glück­lich, mit Fried­rich Blume einen der bekann­testen Spiel­platz­prüfer und Semi­nar­leiter Deutsch­lands für die Semi­nare gewonnen zu haben.

Herr Blume hat in den vergan­genen 20 Jahren etliche „Quali­fi­zierte Spiel­platz­prüfer“ und Sach­kun­dige für Spiel­plätze ausge­bildet. Darüber hinaus enga­giert er sich seit vielen Jahren als Obmann Technik im Bundes­ver­band der Spiel­platz­ge­räte- und Frei­zeit­an­lagen-Hersteller BSFH sowie beim Deut­schen Institut für Normung (DIN) in den Normen­aus­schüssen Arbeits­aus­schuss Spiel­platz­prüfer und Spiel­platz­ge­räte.

Das ISP

Seit 1999 prüft das ISP die Bestands­böden von Sport­stätten und die Eignung von Neupro­dukten. Seit dem Umzug im Sommer 2020 stehen dem Institut neben den Schu­lungs­räumen nun auch hoch­wer­tige Labor­räume zur Verfü­gung.

Hier werden Mate­ri­al­prü­fungen an Kunst­stoff­be­lägen, Kunst­ra­sen­sys­temen, Prall­wänden und Sport­hal­len­böden bestehender Anlagen vorge­nommen. Darüber hinaus können im neuen Labor Mate­ri­al­proben und Muster­auf­bauten neuer Produkte noch besser und schneller auf ihre Eignung gemäß natio­naler und inter­na­tio­naler Normen und Richt­li­nien geprüft werden. Bei Bestands­an­lagen führt das ISP Kontroll­prü­fungen durch und stellt den Sanie­rungs­be­darf fest.

Warum muss ich meine Sportstätte prüfen lassen?

Wer eine Sport­an­lage plant, baut oder betreibt, steht immer wieder auch vor der Frage nach der Sicher­heit – drinnen wie draußen. Entspre­chen meine Sport­böden, entspricht unser in die Jahre gekom­mener Kunst­rasen oder der Prall­schutz aus den 1980er Jahren noch den geltenden Richt­li­nien und Normen? Sind die nagel­neuen Kunst­stoff­flä­chen und Einbau­ele­mente unserer im Bau befind­li­chen Sport­stätte über­haupt Stand der Technik?

Dabei geht es vor allem um die Gesund­heit der Sportler. Es geht aber auch um recht­liche Fragen, es geht um die Haftung.

Egal, ob Sie Verant­wor­tung für Sport­plätze, Sport­hallen oder Spiel­plätze tragen: Alle Betei­ligten schlafen besser, wenn unsere Sport- und Frei­zeit­an­lagen nach natio­nalen und inter­na­tio­nalen Normen und Richt­li­nien geprüft werden und für unsere Zwecke geeignet sind.

Dafür gibt es Experten – zum Beispiel das Institut für Sport­stät­ten­prü­fung in Münster.

Weitere Informationen

Veranstalter

ISP GmbH
Institut für Sport­stät­ten­prü­fung
Amelun­xenstr. 65
D‑48167 Münster

Referent

Firied­rich Blume

Anmeldung

Klicken Sie hier.

Termine

11.Mai., 1. Juni., 8. Juni, 24. Juni,13. Oktober

Veranstaltungsort

ISP GmbH
Institut für Sport­stät­ten­prü­fung
Amelun­xenstr. 65
D‑48167 Münster

Fotos

ISP GmbH

Autor

Johannes Bühl­be­cker
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GaLaBau-Bilder-Wörterbuch

Und alle kommen mit

Das GaLaBau-Bilder-Wörter­buch

Inter­ak­tives Lernen mit Bildern und QR-Codes

 

 

Tjards Wende­bourg

Und alle kommen mit

Das GaLaBau-Bilder-Wörter­buch

Inter­ak­tives Lernen mit Bildern und QR-Codes

 

 

Tjards Wende­bourg

Muttersprachler*in?

Azubis im GaLaBau müssen viele Fach­be­griffe erlernen. Das ist beson­ders schwierig, wenn Deutsch nicht ihre Mutter­sprache ist. Das „GaLaBau-Bilder-Wörter­buch“ vom Verlag Eugen Ulmer kann da sehr helfen.

In einem völlig neuen Konzept hat Autor Tjards Wende­bourg alles Wich­tige von A wie „Arbeits­klei­dung“ bis Z wie „Zurr­gurt“ in Situa­tionen des Arbeits­all­tags foto­gra­fiert und mit Ausspra­che­hilfen versehen.

QR-Codes

Das „inter­ak­tive GaLaBau-Bilder-Wörter­buch“ kann zwei Dinge auf einmal: Es opti­miert die duale Ausbil­dung im Land­schaftsbau und hilft Unter­neh­mern, Zuwan­derer in den Betrieb zu inte­grieren.

Denn Auszu­bil­dende und fremd­spra­chige Arbeits­kräfte können den gesamten Fach­wort­schatz der Branche audio­vi­suell erlernen: durch Bilder, Texte und Tonda­teien, die über QR-Codes mitein­ander verknüpft sind.  Auf 101 Tafeln werden 2.500 Fach­be­griffe und Tätig­keiten vorge­stellt.

Lernen im Kontext

Das GaLaBau-Bilder-Wörter­buch ermög­licht auch schwä­cheren Auszu­bil­denden die Zusam­men­hänge leicht zu erfassen, weil die Fach­be­griffe im Kontext ihrer alltäg­li­chen Anwen­dung gezeigt werden. Alle Azubis starten außerdem mit einem bundes­ein­heit­lich gemein­samen Begriffs­stan­dard.

Zuwan­derer können selbst­ständig die Fach­sprache erlernen, wenn der/die AusbilderIn/AnleiterIn einmal eine Einwei­sung gegeben bzw. einen kosten­losen QR-Code­scanner auf dem Smart­phone instal­liert hat. Damit wird eine der größten Hürden der Inte­gra­tion in den Arbeits­markt besei­tigt.

Der Autor

Das einma­lige Konzept zur Stei­ge­rung des Lern­erfolgs und zur Inte­gra­tion fremd­spra­chiger Fach­kräfte wurde im Jahr 2016 mit der „GaLaBau-Inno­va­ti­ons­me­daille“ ausge­zeichnet. Tjards Wende­bourg ist Diplom-Inge­nieur Gartenbau und hat mit der „Planungs­gruppe Digi­talis“ über Jahre Garten­be­sitzer in Sachen Garten­pla­nung beraten.

Seit 2001 ist er verant­wort­li­cher Redak­teur der Gärtner-Fach­zeit­schrift „DEGA GALABAU“. Nebenbei schreibt Wende­bourg die monat­liche Kolumne für Deutsch­lands meist­ver­kaufte Garten­zeit­schrift „Mein schöner Garten“ und steht als Experte in der Sendung „MDR Garten“ vor der Kamera.

Wir waren das.

Verlag

Verlag Eugen Ulmer KG
Woll­grasweg 41
D — 70599 Stutt­gart

Autor

Tjards Wende­bourg
Redak­ti­ons­leiter
Gemein­schafts­re­dak­tion GaLaBau / Land­schafts­ar­chi­tektur / Natur­schutz / Gartenbau / Kommunen / Gärt­ne­ri­scher Einzel­handel / Floristik
Verlag Eugen Ulmer

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Azatlyk Square

Leben in die Bude

Azatlyk Sqaure in Tatarstan

DROM & Strelka KB

Situation

Der Azatlyk Sqaure in der Stadt Naberezhnye Chelny (Repu­blik Tatar­stan, Russ­land) war zu Zeiten der Sowjet­union sehr formal um eine Mittel­achse herum ange­legt worden, welche die öffent­liche Gebäude mit dem niemals gebauten Lenin-Museum verbinden sollte.

Schon seit längerer Zeit war der Platz kein soziales Binde­glied an einer städ­te­bau­lich wich­tigen Stelle mehr, sondern nur noch ein Relikt sowje­ti­scher Vergan­gen­heit. Durch eine radi­kale Trans­for­ma­tion und Neuaus­rich­tung hat sich die Situa­tion nun gewaltig verän­dert.

Gestaltung

Das Projekt wurde von der in Rotterdam ansäs­sigen Firma DROM in Zusam­men­ar­beit mit dem russi­schen Büro Strelka KB entwi­ckelt und reali­siert.

Der Azatlyk Sqaure war lebloser öffent­li­chen Raum in einer typisch russi­schen Mono­stadt, die in den 1970er Jahren erbaut wurde. Die einzige Indus­trie war die berühmte Last­wa­gen­fa­brik Kamaz. Die Planer wollten den Platz in einen viel­seitig nutz­baren öffent­li­chen Raum verwan­deln, in dem Inter­ak­tion und Kommu­ni­ka­tion unter den Bewoh­nern wieder statt­findet – und Spaß macht.

Nachbarschaften verbinden

Die Haupt­achse des Azatlyk Sqaure wird durch eine dichte Reihe neu gepflanzter Bäume hervor­ge­hoben. Sie verbindet die nahe­ge­le­genen Stadt­viertel mit der neuen Prome­nade.

Von hier aus kommen Besu­cher auch zu den Pavil­lons, den verschie­denen Spiel­plätzen, einem Café, einem Imbiss­stand und der spiral­för­migen Aussichts­platt­form.

Drei Plätze

Der ehemals zentrale Bereich des Azatlyk Square wurde in drei verschie­dene Plätze unter­teilt, von denen jeder seinen eigenen Charakter hat. Am östli­chen Zugang liegt der Event Square – das ist ein mit rosa Beton gepflas­terter städ­ti­scher Raum, der auch für wöchent­liche Märkte im Freien genutzt wird.

Daneben befindet sich der Grüne Platz, ein eher der Entspan­nung gewid­meter Ort mit einem hölzernen Amphi­theater und einer breiten Rasen­fläche, von der aus man die saiso­nale Land­schafts­ge­stal­tung des städ­ti­schen Grün­flä­chen­amtes genießen kann.

Dann folgt nach Westen der Cultural Square mit einem Spring­brunnen und einem neuen kreis­för­migen, flachen Becken zum Spielen im Wasser an heißen Tagen.

Leben in die Bude

Jeder der drei Plätze wird durch ein eigenes Programm vita­li­siert. Das Amphi­theater fungiert auch als vor allem im Sommer belebtes Café.

Die spiral­för­mige Aussichts­platt­form, die in der symbol­träch­tigen oran­genen Farbe der Kamaz-Werke gestaltet wurde, gibt dem Platz eine verti­kale Dimen­sion, die auch bei Kindern sehr beliebt ist.

Auch sehr populär ist das kreis­runde Becken – es verwan­delt sich im Winter in eine Eislauf­bahn.

Urbane Möblierung

DROM entwarf beson­dere Pflas­ter­muster für jeden der Plätze. Sie inte­grierten Räume, die durch stra­te­gisch plat­zierte “Hügel” und lokale Arten von Linden, Rotahorn und Blau­tannen vor den starken Seiten­winden und der Sonne geschützt werden.

Zusätz­lich zu den Pavil­lons bietet der Azatlyk Square maßge­schnei­derte Stadt­möbel und Beleuch­tungs­ele­mente, die von lokalen Herstel­lern entwi­ckelt und produ­ziert wurden. Grund­sätz­lich legten Planer und Bauherren viel Wert darauf, die lokale Wirt­schaft so weit wie möglich in das Projekt einzu­binden

Konstruktion

Die Konstruk­tion der spiral­för­migen Aussichts­platt­form wurde mit derselben Tech­no­logie herge­stellt, die auch bei der Herstel­lung von Gasrohren zum Einsatz kommt. Die Bänke wurden von einer örtli­chen Beton­fa­brik geformt, die Lampen wurden unter Verwen­dung von Stan­dard-Stahl­pro­filen herge­stellt.

Durch die Erhal­tung des größten Teils des bereits vorhan­denen Grüns und das Hinzu­fügen neuer Bäume werden das bestehende Ökosystem und die eigen­tüm­liche Land­schaft erhalten. All diese Aspekte trugen zur natür­li­chen Inte­gra­tion dieser enormen Trans­for­ma­tion im Stadt­zen­trum bei und machten das Projekt nach­haltig und finan­ziell trag­fähig.

Fazit

Für die Stadt Naberezhnye Chelny und ihre 513.000 Einwohner sind der neue öffent­liche Raum und die blühenden Grün­flä­chen wich­tige neue Frei­zeit­an­ge­bote.

Und Azatlyk Square ist ein weiter­ge­hender Ansporn, die eintö­nige indus­tri­elle Vergan­gen­heit auch an weiteren Orten und Plätzen in ein leben­diges, zeit­ge­nös­si­sches städ­ti­sches Leben umzu­wan­deln.

Wir waren das.

Die Projekt­daten

Architekt

DROM
Timur Kari­mullin, Sofia Kout­senko, Timur Shabaev
Asaf Barnea, Aga Batkie­wicz, Valen­tina Cicco­tosto, Elif Gözde Özto­prak, Roos Puls­kens, Praty­usha Surya­kant

Strelka BK

Bauherr

Strelka KB, DOM.RF

Baukosten

4.500.000 €

Standort

Prospekt Khasana Tufana 18
Naberezhnye Chelny
Repu­blik Tatar­stan
Russ­land

Eröffnung

2020

Autor

Johannes Bühl­be­cker
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Schierker Feuerstein Arena

Denkmal mit Dach

Die Schierker Feuerstein Arena in Wernigerode

GRAFT

About

Das denk­mal­ge­schützte Natur­eis­sta­dion in Schierke, einem Orts­teil der Stadt Werni­ge­rode am Fuße des Brockens im Harz, wurde von 2016 bis 2017 umge­baut. Seitdem heißt es Schierker Feuer­stein Arena.

Im Jahr 2013 gewann GRAFT den Wett­be­werb zur Umwand­lung des ehema­ligen Eissta­dions in eine multi­funk­tional nutz­bare Arena. Die Beson­der­heit des Entwurfs ist die unver­wech­sel­bare Dach­kon­struk­tion.  

Umfang

Die Schierker Feuer­stein Arena ist nun für sport­liche wie auch kultu­relle Veran­stal­tungen das ganze Jahr über witte­rungs­un­ab­hängig nutzbar.  Wie gefor­dert, blieben die bestehenden Natur­stein­ter­rassen und ein unter Denk­mal­schutz stehender Schieds­rich­ter­turm aus Holz erhalten und in das neue Bild des Stadions einge­fügt. Immerhin wurde das altehr­wür­dige Natur­eis­sta­dion an dieser Stelle für die 1. DDR-Meis­ter­schaften im Winter­sport im Jahr 1950 errichtet.

Zwei Funk­ti­ons­ge­bäude für die benö­tigten Sanitär‑, Umkleide‑, Technik- und Verwal­tungs­räume sowie für eine ange­mes­senes gastro­no­mi­sche Versor­gung vervoll­stän­digen die Arena.

Dach

Der Entwurf von GRAFT zeichnet sich durch eine Dach­kon­struk­tion aus, die sich mit selbst­ver­ständ­li­cher Leich­tig­keit und Eleganz an nur zwei Punkten nieder­lässt und das trotz des gewünschten Schutzes vor Regen, Schnee und Sonne den Blick auf die Hänge des Ober­harzes und den Harzer Himmel frei­gibt.

Die Dach­kon­struk­tion der Schierker Feuer­stein Arena wurde in Koope­ra­tion mit Schlaich Berger­mann Partner entwi­ckelt. Sie besteht aus einem Druck­ring in Stahl­bau­kon­struk­tion, einem dazwi­schen gespannten Stahl­seil­netz sowie einer Bespan­nung mit PTFE-beschich­teten Glas­faser-Membran. Die Über­da­chung nimmt eine Fläche von 2.700 Quadrat­meter ein.

Dachbeleuchtung

Die anspruchs­volle geome­tri­sche Form der Dach­kon­struk­tion wurde zusätz­lich zur funk­tio­nalen Allge­mein­be­leuch­tung mit farbigem Licht gezielt insze­niert. Eine Beleuch­tungs­se­quenz von gold bis blau, die sich inner­halb einer Stunde stetig verän­dert und so die Innen­seite der Dach­fläche betont, gibt den Gästen beim Eislaufen ein Gefühl für die Zeit.  

Zusätz­lich lassen sich durch die indi­vi­duell steu­er­bare Beleuch­tung verschie­dene Szena­rien wählen, die den Ort in unter­schied­li­chen Stim­mungen erscheinen lassen. So kann die Feuer­stein Arena zu bestimmen Anlässen z.B. in rotem Licht erstrahlen und damit die Iden­tität von Arena und Stadt betonen. 

Konstruktiv wurde diese mit je fünf asym­me­tri­schen RGBW-Strah­lern gelöst, die an beiden Aufla­gern montiert sind. Sie beleuchten das gesamte Dach mit einem leichten Verlauf und erzeugen eine beein­dru­ckende Fern­wir­kung.

Die gesamte Dach­be­leuch­tung stammt von jack be nimble aus Berlin.

Dachform

Ziel der Archi­tekten war es, das 2.300 m² über­span­nende, aufse­hen­er­re­gend geschwun­gene Dach so schlank wie möglich aussehen zu lassen. Die zwei­fach gekrümmte und verwunde Form des Kasten-Rand­trä­gers mit einer Spann­weite von 73 m und einer Breite von 44 m in Kombi­na­tion mit der leichten, seil­netz­ge­stützten Membr­an­dach-Konstruk­tion stellte an alle Betei­ligten hohe Anfor­de­rungen.

Dazu gehörten die Planung der komplexen geome­tri­schen Form, die stati­sche Berech­nung der Werk­statt­form und der Seil­längen, die Form­ge­bung der bis zu 55 mm starken Bleche des Rand­trä­gers und die über­langen und über­breiten Sonder­trans­porte auf die Baustelle mitten ins höchste Mittel­ge­birge Deutsch­lands. Dort die bis zu 50 Tonnen schweren Bauteile in einer Höhe von bis zu 16 Meter zusammen gebaut und verschweißt, während 60 Seilen und 660 Seil­kno­ten­punkte einge­baut und vorge­spannt wurden.

Beauf­tragt wurde die Firma Zeman aus Wien.

Verwandlung

Die histo­ri­sche Stadi­on­an­lage hat sich in eine multi­funk­tional nutz­bare Arena mit hoher touris­ti­scher Attrak­ti­vität verwan­delt. Die Schierker Feuer­stein Arena wurde baulich so verän­dert, dass sie in den Winter­mo­naten als über­dachte Kunst­eis­bahn und im Sommer als Fläche für kultu­relle Zwecke wie Konzerte und Auffüh­rungen sowie für Sport­ver­an­stal­tungen und Gesund­heits­an­ge­bote genutzt werden kann.

An der Ost- und West­seite der Schierker Feuer­stein Arena entstanden zwei Neubauten für das gastro­no­mi­sche Angebot und weitere funk­tio­nale Flächen. Die Gebäude umgreifen in ihrer Kubatur jeweils einen Funda­ment­block der Stadi­onüber­da­chung und inte­grieren diesen optisch in das Bauteil. Sie werden stark in die vorhan­dene Topo­grafie einge­fügt und können so als Teil der Land­schaft gelesen werden.

Das waren wir.

Projekt­be­tei­ligte und Daten

Architekt

GRAFT Gesell­schaft von Archi­tekten mbH
Heide­straße 50
D — 10557 Berlin

Adresse

Schierker Feuer­stein Arena
Am Winter­bergtor 2
D — 38879 Werni­ge­rode

Bauherr

Stadt Werni­ge­rode

Eröffnung

2017

Beleuchtung

jack be nimble
Heide­strasse 52
  Gebäude K
D — 10557 Berlin

Stahlbau

Zeman & Co GmbH
Clemens-Holz­meister-Str. 6
AT — 1100 Wien

Text

GRAFT
Johannes Bühl­be­cker, More Sports Madia

Fotos & Pläne

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Der Sport muss zu den Menschen kommen

Der Sport muss zu den Menschen kommen

​Der Sport der Zukunft in Zeiten der Corona-Krise

Anja Kirig

​Krise und Chance

Gut, wer aufmerksam die Thesen zum Sport der Zukunft verfolgt und Trends umge­setzt hat! Das könnte gerade jetzt zum Vorteil werden. Für alle anderen, die sich noch nicht so einge­hend damit beschäf­tigt haben, ist jetzt Handeln ange­sagt. Einer der Haupt­trends für den Sport der Zukunft ist: “Der Sport muss zu den Menschen kommen, nicht der Mensch zum Sport”.

Ursprüng­lich aus dem Mega­trend Mobi­lität entwi­ckelt, ist das auch gerade in Zeiten von erhöhter Immo­bi­lität des Indi­vi­duums zutref­fend. Zumin­dest dann, wenn man Kund­schaft, Mitglieder etc. nicht verlieren, sondern sogar gewinnen möchte. Auch in dieser Krise liegt eine Chance.

Sportverein 2030

Für Sport­ver­eine bietet sich die Arbeit mit dem Work­book “Sport­verein 2030″, heraus­ge­geben von Schwä­bi­schem Turner­bund, Nieder­säch­si­schem Turner-Bund und Schwei­ze­ri­schem Turn­ver­band, an. Die Kapitel zu den Themen Mobi­lität und Digi­ta­li­sie­rung können unter den verän­derten, aktu­ellen Voraus­set­zungen bear­beitet werden.

Viel­leicht kommen so Ideen zusammen, mit denen man die Mitglieder bei Laune halten, das Trai­ning dennoch anders und solitär statt­finden lassen kann oder auch einfach „nur“ Gemein­schaft aufbauen möchte.

Und viel­leicht entwi­ckeln sich daraus auch dauer­hafte Konzepte für den Sport der Zukunft, denn nach der Corona-Krise ist der Mega­trend Mobi­lität ganz sicher wieder sehr präsent!

Das Potenzial der Vernetzung

Für Unter­nehmen im Sport­be­reich ergeben sich auch jetzt viele Chancen, den Kunden zu errei­chen, vor allem durch Service und Support des Indi­vi­du­al­sport­lers während seines Trai­nings draußen oder zu Hause.

Aber auch die Vernet­zung der immo­bilen Sport­com­mu­nity bietet trotz einge­schränktem oder aufge­ho­benem öffent­li­chen Leben Poten­zial. Gefragt sind Ideen und Ange­bote, durch die sich die Sport­ge­sell­schaft bewegen, vernetzen und lebendig halten kann.

Von Online Workout Classes und Live-Trai­nings-Ange­boten, Inno­va­tionen wie dem smarten Trai­nings­spiegel Mirror oder Track­ing­an­bie­tern wie Strava – längst hat sich der Sport der Zukunft in die privaten Wohnungen und das mobile Leben einge­schli­chen. Poten­zial gibt es aber auch im Rahmen von “Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ment” mit der Frage: Wie kann ich Sport­ge­sund­heit ins Home-Office bringen?

China in your hand

In China haben sich durch Covid-19 die Anbieter schnell umge­stellt, die Work­outs online gestreamt und neues Fitness-Equip­ment für die heimi­schen vier Wände ange­boten. Laut Berichten ist so ein ganzes Fitness­studio in Guang­zhou mit über 1000 Mitglie­dern virtuell geworden. Andere stream(t)en ihr Workout-Angebot über WeChat.

Anbieter wie Peloton, die u.a. ein 2.300 Euro teures Luxus-Indoor-Fitness­bike zuzüg­lich einer Mitglied­schaft mit Live-Kursen und umfang­rei­chen Ange­boten in der Media­thek und Online-Commu­nity unter dem Motto “connect, bond, inspire and grow stronger toge­ther” verkaufen, sind mit ihrem Modell des Sports der Zukunft auch in der Krise erfolg­reich.

At home Yoga

Den Sport der Zukunft kann man auch anziehen: Mit der Yoga­hose Nadi X von Wearable Expe­ri­ments lässt sich Bewe­gung auch ohne Yoga-Studio, Youtube oder Zoom-Kurse aufrecht erhalten.

Die Hose enthält einge­ar­bei­tete Sensoren, die die Körper­hal­tung des Yogi erfassen und den Träger mittels Vibra­tion darauf hinweisen, dass eine Posi­tion nicht richtig ausge­führt wird

​Der Profisport: We are Family

Wie Sport­events, die verschoben werden müssen, kreativ gelöst werden, zeigte am 14.03. der FC Schalke 04. Da das Spiel gegen Borussia Dort­mund abge­sagt wurde, ließ der Club ein altes “Jahr­hun­dert­derby” auf Twitter wieder aufleben. Im November 2017 machte S04 aus einen 0:4‑Rückstand in der Nach­spiel­zeit noch ein 4:4.

Fans müssen heute mehr denn je einge­bunden werden, es geht nicht mehr um in erster Linie um ein Spiel oder den Verein, sondern um ein Stück Erlebnis und Wir-Kultur. Und das lässt sich auch über Commu­nity-Buil­ding errei­chen. Zweit­li­gist TV Hütten­berg bietet statt Spielen Nach­bar­schafts­hilfe an, in dem die Hand­baller für Menschen in Quaran­täne oder für Risi­ko­gruppen das Einkaufen über­nehmen wollen.

Die technikaffine und vernetzte Sportgesellschaft

Ganz gleich ob Sport­verein, Unter­nehmen, Sport-Event-Anbieter oder Profi-Sport – durch den Mega­trend Vernet­zung, die zahl­rei­chen tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tionen und eine hohen Bereit­schaft der Sport­ge­mein­schaft, diese auch zu nutzen, lassen sich in der aktu­ellen Situa­tion viele Wege entwi­ckeln, wie der “Sport zum Menschen gebracht” werden kann. Und das nach­haltig – auch in einer Post-Corona-Zeit.

Wir waren das.

Projekt­be­tei­ligte und Daten

Photos

Pixabay
Peloton
Wearable X
Mirror

Autorin

Anja Kirig
Zukunfts- und Trend­for­schung
Schmidt­bornstr. 2
D — 65934 Frankfurt/M

Anbieter

Mirror

Anbieter

Wearable X

Anbieter

Peloton

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Rodeca-Halle

Leuchtturm

Die Rodeca-Halle in Antwerpen

UR architects

Situation

Die Rodeca-Halle liegt in Kiel, einem nicht ganz einfa­chen Stadt­teil von Antwerpen. Das mit geringem Budget erstellte Sport­zen­trum mit Sport­ge­rä­te­ver­leih erfüllt eine wich­tige soziale Rolle in der Nach­bar­schaft. Außerdem bildet die Halle den Zugang zu einem Schul­campus.

Hier waren Offen­heit und Licht gefragt – in der Planung und in der Ausfüh­rung. Also öffnet sich das Gebäude zu allen Seiten. Das liegt am zum einen am Grund­riss von UR Archi­tekten, und zum anderen an den licht­durch­läs­sigen Fassa­den­sys­temen von Rodeca. Sie geben der Halle ihren gestalt­prä­genden Charakter.

Verkehrte Welt

Die tradi­tio­nelle Sport­hal­len­ty­po­logie wird hier umge­dreht. Zur Rodeca-Halle gehören die große Sport­halle, eine Tanz­halle, ein Mehr­zweck­raum und die Funk­ti­ons­räume. Die drei Sport­räume sind unty­pi­scher­weise ganz nach außen gerichtet. Damit werden sie mit Tages­licht versorgt und wirken hell und freund­lich. Außerdem verbrau­chen sie weniger Energie.

Möglich machen dies die Fassa­den­sys­teme. Sie versorgen die Hallen mit Tages­licht – und dies eben blend­frei.  Der eher funk­tio­nale Service­be­reich mit Umkleide- und Tech­nik­räumen wurde im Zentrum der Rodeca-Halle unter­ge­bracht.

Architektur

Die einfache, indus­tri­elle Archi­tektur spie­gelt den Moder­nismus der umlie­genden Gebäude wider. Die Dach­land­schaft der Halle ist als fünfte Fassade konzi­piert, die von den nahe­ge­le­genen Wohn­blö­cken des bekannten belgi­schen Archi­tekten Renaat Braem aus erlebbar ist.

Die Sonne und die Umge­bung bilden die Kulisse für Sport und Spiel. Nachts erstrahlt das Gebäude wie ein Leucht­turm.

Fassaden

Die Fassaden aus trans­lu­zentem, mehr­schich­tigem Poly­car­bonat, die weiße Stahl­kon­struk­tion und die farbigen Böden geben der Rodeca-Halle ihren unver­wech­selbar ephemeren, fast sprung­haften Charakter. Das kontras­tiert wohl­tuend mit den Hell-Dunkel-Kontrasten des Service­be­reichs aus Beton und schwarzem Laminat.

Die Fassaden von Rodeca feiern das Spiel mit Schatten und kombi­nieren diffuses Tages­licht mit guter, luft­dichter Isolie­rung. Das führt zu einem wohl­tu­ende geringen Ener­gie­ver­brauch.

Nachhaltigkeit

Nach­hal­tige und ener­gie­spa­rende Maßnahmen der Rodeca-Halle sind:

  • die trans­lu­zenten Fassaden: Sie ermög­li­chen das Spiel mit dem Tages­licht, das nach und nach durch künst­liche Beleuch­tung (Sensoren) ersetzt wird.
  • die Fußbo­den­hei­zung in der großen Halle
  • die klima­tech­ni­schen Anlagen mit Wärme­rück­ge­win­nung und adia­ba­ti­scher Kühlung
  • die Regen­was­ser­nut­zung
  • das extensiv begrünte Dach

Beispiel

Die Rodeca-Halle hat es dank ihres signi­fi­kanten Auftritts schnell in die Herzen der Bewohner von Kiel geschafft. Sie ist ein im Wort­sinn leuch­tendes Beispiel für ein konkretes archi­tek­to­ni­sches Konzept, das mit genau den rich­tigen Mate­ria­lien gekonnt umge­setzt wurde.

Ein tolles Beispiel dafür, wie krea­tive Archi­tektur und clevere Ausfüh­rung zu gestal­te­risch span­nenden und ener­gie­ef­fi­zi­enten Lösungen führen.

Wir waren das.

Projekt­be­tei­ligte und Daten

Fassaden

Rodeca
Frei­herr-vom-Stein-Straße 165
D‑45473 Mülheim an der Ruhr

 

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Architekten

UR archi­tects
Lamo­r­in­iè­restraat 32
BEL — 2018 Antwerpen

 

Adresse

August Leyweg 2
BEL — 2020 Antwerpen

Eröffnung

2013

Pläne

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