Stadion Am Zoo
Das Stadion am Zoo in Wuppertal
Grüner Teppich
PS+ Planung von Sportstätten
Das Stadion am Zoo ist Teil deutscher Fußballkultur. Ob der Wuppertaler SV demnächst wieder zur Beletage des deutschen Profifußballs zählt, wird sich noch zeigen – die tolle Stadt und der tolle neue Rasenplatz hätten es auf jeden Fall verdient.

Stadion am Zoo
Das Stadion am Zoo in Wuppertal ist eins der tradionsreichsten im ganzen Land. Es wurde nach Plänen von Wilkens & Nußbaum innerhalb eines halben Jahres gebaut und bereits 1924 eröffnet. Die größten sportlichen Erfolge des hier beheimateten Wuppertaler SV liegen auch schon länger zurück: In den 1970er Jahren spielte der Verein für drei Jahre in der 1. Bundesliga, und das vor mehr als 35.000 Zuschauern.
Mittlerweile dümpelt der Verein in der vierten Liga herum, will aber mittelfristig zurück in den Profisport.
Um dafür optimale Bedingungen zu schaffen, wurde im Rahmen des Stadioninnenraumumbaus der Sportrasen ausgetauscht und um eine Rasenheizung, die eine Bespielbarkeit auch bei Minusgraden ermöglicht und für die Vereine der dritten Fußballbundesliga vorgeschrieben ist, ergänzt.
Altlasten
Das von der Stadt Wuppertal mit der Sanierung des Sportrasenplatzes beauftragte Osnabrücker Büro PS+ Planung von Sportstätten hatte nur wenig Zeit zur Verfügung, da sämtliche Spiel- und Trainingseinheiten während der Baumaßnahme in anderen Sportstätten stattfinden mussten.
Neben der kurzen Zeitschiene gab es aber auch andere Herausforderungen. Weil das Gelände früher als Deponie genutzt wurde, führte das Umweltamt der Stadt Wuppertal im Vorfeld der Spielfeldsanierung Probebohrungen durch. Dabei wurden Altlasten wie Aschenschlacken und Produktionsrückstände von Färbereien gefunden.
So gehörte neben der Sanierung der Rasensportfläche, der Entwässerung, dem Einbau einer Beregnungsanlage und einer Rasenheizung sowie der Verlegung des neuen Grüns auch die Abdichtung des Deponiekörpers zum Planungsumfang.
Verwertung
Nach dem Abtrag der vorhandenen Rasendecke erfolgte die Aufnahme der alten, nicht belasteten Rasentragschicht. Das abgetragene Bodenmaterial wurde zur Verwertung auf anderen Baustellen im Wuppertaler Stadtgebiet abtransportiert. Anschließend erfolgte die Aufnahme, Lagerung und Analyse des vorhandenen, stark kontaminierten Baugrundes sowie dessen fachgerechte Entsorgung.
Die Altlasten der ehemaligen Deponie wurden im Zuge der Baumaßnahme mit einer wasserundurchlässigen Kunststoffdichtungsbahn abgedeckt. So wurde sichergestellt, dass kein Regenwasser in die belastete Erde versickert, sondern über die Folie in die Wupper abgeleitet wird.
Im Vorfeld der Abdichtungsmaßnahmen mussten nicht nur alle Fundamente für die Tore und die neuen Trainerkabinen gesetzt werden, sondern auch eine vorhandene Entwässerungsleitung DN 400 innerhalb des Stadioninnenbereichs saniert werden.
Um in der Vergangenheit häufige Absackungen zukünftig zu vermeiden, wurde der Boden zusätzlich verdichtet.
27 km
Nach dem Einbau des Füllsandes wurden die untere und die obere Dränschicht verlegt, dazwischen die insgesamt 27 km langen Rasenheizungsrohre. Danach wurde die speziell für das Stadion gemischte Rasentragschicht aufgetragen, auf der schließlich der Fertigrasen aus insgesamt rund 500 Rollen Dicksoden verlegt wurde.

Management
Neben dem Abtragen der Rasenoberbauschichten und dem neuen Aufbau inklusive der Verlegung der neuen Rasenheizung umfasste die Sanierung ein umfangreiches Boden- und Altlastenmanagement. Dies hatte vor allem das Ziel, die Kosten im Rahmen zu halten und schädliche Beeinträchtigungen der Umwelt und des Grundwassers zu vermeiden. Für die Altlastensanierung konnte glücklicherweise eine Landesförderung in Anspruch genommen werden.

Zukunft
Das Stadion am Zoo ist aufgrund seiner Bedeutung für die Fußballkultur auch Teil der „Deutschen Fußball Route NRW“. Im Rahmen der Fußballeuropameisterschaft 2024 war das Stadion das Team Base Camp der slowenischen Nationalmannschaft.
Ob der Wuppertaler SV demnächst wieder zur Beletage des deutshen Fußballs zählt, wird sich zeigen – die tolle Stadt und der tolle neue Rasenplatz hätten es auf jeden Fall verdient.

Projektdaten
Planer
PS+ Planung von Sportstätten
Katharinenstraße 31
D — 49078 Osnabrück
Fotos
PS+ Planung von Sportstätten
Fertigstellung
2023
Adresse
Stadion am Zoo
Hubertusallee 4
D — 42117 Wuppertal
Text
Johannes Bühlbecker
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