Erbstollen Park

Gibt es etwas Wichtigeres als Fußball?

Der Erbstollen Park in Bochum

Erbstollen Park

Der Erbstollen Park: Das sind mehr als zwei Hektar Land im Herzen von Bochum Weitmar-Mark. Im Moment ist die Bezirks­sport­an­lage umzäunt und wird vom Fußball-Kreis­li­gisten SV BW Weitmar 09 und der TLG Weitmar 09 (Leicht­ath­letik) genutzt. Zum Gelände gehört auch ein Kinder­spiel­platz, der seit Jahren gesperrt ist.

Die Fußballer von Weitmar 09 bemühen sich bereits seit mehr als fünf Jahren, ihre sport­liche Infra­struktur an die sich wandelnden Wünsche an eine zeit­ge­mäße Sport- und Frei­zeit­an­lage anzu­passen. Zukünftig soll der Erbstollen Park das Binde­glied zwischen dem direkt benach­barten Wohnen aller Gene­ra­tionen, den Geschäften von Weitmar-Mark, den Schulen in der Nach­bar­schaft und dem Naherho­lungs­ge­biet Weit­marer Holz sein – also einen großen Beitrag zur Stadt­ent­wick­lung leisten. Darüber hinaus schafft der Park neben Fußball und Leicht­ath­letik viele weitere und neue Sport- und Frei­zeit­an­ge­bote.

Das war zumin­dest die ursprüng­liche Idee des Vereins, dafür setzen sich die Fußballer von Weitmar 09 seit dem Jahr 2012 ein. Inzwi­schen gibt es aller­dings Zweifel an der Umsetz­bar­keit dieses ehrgei­zigen Projekts. Aus diesen Zwei­feln entstand ein weiteres, prag­ma­ti­scheres Konzept, mit dem die Zukunft des Erbstollen Park – und natür­lich auch des Vereins – gesi­chert werden soll.

Die ursprüngliche Idee

Im Moment ist der ganze Park umzäunt und dem Vereins­sport vorbe­halten. Das sollte sich ändern. Der östliche Teil des Parks – hier liegt im Moment der Tennen­platz – soll der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht werden und viele verschie­dene Gele­gen­heiten der Sport- und Frei­zeit­ge­stal­tung bieten.

Der jetzige Natur­ra­sen­platz im Westen würde damit zum einzigen Groß­spiel­feld, das dem orga­ni­sierten Fußball bliebe. Der Rasen wird von den Fußbal­lern sehr geliebt, ist jedoch nicht mehr als drei oder vier Monate im Jahr (500 Stunden) lang nutzbar. Er müsste daher durch einen Kunst­ra­sen­platz ersetzt werden, denn mit keinem anderen Spiel­feld­belag lässt sich der Bedarf an Trai­nings- und Wett­kampf­zeiten – 2.000 Stunden pro Jahr – decken.

Während das übliche Vereins­trai­ning meist auf dem Groß­spiel­feld und in größeren Gruppen statt­findet, bietet der östliche Teil des Parks jede Menge zusätz­li­chen Spaß an Sport und Trai­ning: mit der ganzen Mann­schaft, aber auch allein oder in klei­neren Gruppen, für Jung und Alt, für Vereins­mit­glieder wie für Vereins­lose.

Das Club­haus von Weitmar 09 soll zum Zentrum und Treff­punkt des gesamten Erbstollen Parks und seiner Gäste werden.

Planer

Alfred Ulen­berg • Markus Illgas
Land­schafts­ar­chi­tekten AKNW/bdla
Broek­huy­sener Feld 3
D — 47638 Straelen

Adresse

SV Blau-Weiß Weitmar 09 e.V.
Bezirks­sport­an­lage Roomersheide/Erbstollen
Erbstollen 12
D — 44797 Bochum

Hauptnutzer

SV BW Weitmar 09 (Fußball)
TLG Weitmar 09 (Leicht­ath­letik)

Autor

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Wer steckt dahinter?

Dahinter steckt vor allem der SV BW Weitmar 09 mit fast 500 Mitglie­dern in 14 Jugend­mann­schaften, vier Damen- und Senio­ren­mann­schaften und den Alten Herren. Ein enga­gierter Kreis­li­gist, in dem alle Alters­klassen, Geschlechter und Natio­na­li­täten will­kommen sind. Dazu kommen unzäh­lige ehren­amt­lich Aktive und mehr als 30 Trainer und Betreuer – die meisten davon aus der eigenen Jugend.

Weitmar 09 spielt 2.000 Stunden im Jahr Fußball!

Also wollte und will der Club „seinen“ Platz (Eigen­tümer ist die Stadt Bochum) an heutige Erfor­der­nisse anpassen. Gleich­zeitig soll Kindern, Geschwis­tern, Eltern und Groß­el­tern der Vereins­mit­glieder die Möglich­keit gegeben werden, sich eben­falls sport­lich zu betä­tigen und ihre Frei­zeit draußen zu verbringen. Und natür­lich auch allen Menschen, die im Roll­stuhl sitzen, schwanger sind, einen Kinder­wagen schieben oder drin liegen oder sitzen, blind oder taub sind, keine Treppen steigen können oder auf Gehhilfen ange­wiesen sind.

Der Dialog mit vielen Insti­tu­tionen und Verbänden des Sports und Sport­stät­ten­baus stärkte den Verein in der Annahme, das Konzept sei eine gute Idee. Der Umset­zung aller­dings kam der Verein vor allem auf Grund der Kosten – erste Schät­zungen gingen von ca. 2 Millionen € aus – kaum näher.

Die Gutachten

Um zu einer Entschei­dungs­grund­lage zu kommen, verein­barten Politik, Verwal­tung und Verein im Sommer 2016 die Erstel­lung von Gutachten, um Fragen der Lärm­im­mis­sion, der Umnut­zung, der funk­tio­nalen Sinn­haf­tig­keit und natür­lich auch der Kosten zu klären. Diese Gutachten sollten zwei mögliche Umbau­va­ri­anten unter­su­chen:

1. Die große Lösung: Konkre­ti­sie­rung des Konzepts „Erbstollen Park“, für das der Verein seit vielen Jahren um Unter­stüt­zung wirbt

2. Die kleine Lösung: Umbau des Tennen­platzes in einen Kunst­ra­sen­platz, Inte­gra­tion von Elementen der großen Lösung in einer folgenden Bauphase

Die beiden Gutachten wurden erstellt. Beide Vari­anten sind nun noch konkreter, und beide Vari­anten sind laut Gutachten sowohl konzep­tio­nell als auch recht­lich (Abstands­flä­chen, Fragen der Umnut­zung, Bestands­schutz usw.) machbar. Das „Immis­si­ons­schutz-Gutachten“ wurde vom Büro Uppen­kamp und Partner aus Ahaus erstellt, die Konzept­stu­dien und Kosten­schät­zungen stammen von den Land­schafts­ar­chi­tekten Ulen­berg + Illgas (Straelen).

Die große Lösung

Die große Lösung sieht den Umbau des Rasen­platzes in einen Kunst­ra­sen­platz und die zeit­ge­mäße Aufwer­tung der leicht­ath­le­ti­schen Anlagen vor. Gleich­zeitig soll der jetzige Tennen­platz öffent­lich zugäng­lich gemacht und mit vielen gene­ra­ti­ons­über­grei­fenden Ange­boten wie Kinder­spiel­platz, Court, Beach­vol­ley­ball­an­lage und Boule­platz aufge­wertet werden.

Der von Beginn an ange­dachte „Red Ribbon“ nach chine­si­schem Vorbild (Qinhuangdao Park von Turen­scape, siehe Start­bild) als Erken­nungs­merkmal bleibt erhalten, aller­dings als rote Lauf­bahnen und Wege, die sich durch das gesamte Areal ziehen. Rund um einen zentralen Bereich mit Klein­spiel­feld gibt es eine Viel­zahl von gene­ra­ti­ons­über­grei­fenden Ange­boten für Sport‑, Bewe­gungs- und Frei­zeit­ak­ti­vi­täten – multi­funk­tional und anpas­sungs­fähig. Das Areal öffnet sich zum Zentrum von Weitmar-Mark und wird brei­tere Bevöl­ke­rungs­schichten anziehen. Die gesamte Anlage wird barrie­re­frei gestaltet.

Während das übliche Vereins­trai­ning meist auf dem Groß­spiel­feld und in größeren Gruppen statt­findet, bietet der östliche Teil des Parks also jede Menge zusätz­li­chen Spaß bei Sport und Trai­ning: Mit der ganzen Mann­schaft, aber auch allein oder in klei­neren Gruppen, für Jung und Alt, für Vereins­mit­glieder wie für Vereins­lose.

Damit trägt der Entwurf dem sich wandelnden Anspruch an Sport und Frei­zeit Rech­nung. Zu den klas­si­schen Werten wie Trai­ning, Leis­tung und Wett­kampf gesellen sich zuneh­mend Ansprüche an Spaß, Gesund­heit und Unter­hal­tung. Immer mehr Menschen betreiben ihren Sport spontan, allein oder in kleinen Gruppen und nicht unbe­dingt mit Vereins­bin­dung. Die Menschen werden immer älter, ihre Wünsche bei Sport und Frei­zeit ändern sich. Also bietet der Erbstollen Park nicht nur einen Aben­teu­er­spiel­platz, sondern auch einige Bereiche, in denen alle Alters­klassen zum Beispiel Fitness und Koor­di­na­tion stärken können. Das Club­haus von Weitmar 09 soll zum Zentrum und Treff­punkt des gesamten Erbstollen Parks und seiner Gäste werden.

Die Kosten dieser Vari­ante liegen bei bis zu 2,3 Mio. Euro.

Die kleine Lösung

In der „kleinen“ Lösung wird zunächst nur der Tennen­platz in einen Kunst­ra­sen­platz umge­wan­delt. Diese Vari­ante hat prag­ma­ti­sche Vorteile: Die vorhan­dene Entwäs­se­rung, die Ball­fang­zäune, die Stell­flä­chen für mobile Fußball­tore und Spie­ler­ka­binen, die Umgangs­wege sowie die Flut­licht­an­lage sind ganz oder in weiten Teilen bereits vorhanden und können weiter genutzt werden. Das Konzept der Land­schafts­ar­chi­tekten Ulen­berg + Illgas empfiehlt zusätz­lich die Verset­zung der Ball­fang­zäune näher ans Spiel­feld, eine neue Flut­licht­an­lage, Barrieren mit Gitter­matten (halten den Ball auf) und eine Bereg­nungs­an­lage, die vor allem die Über­hit­zung des Spiel­feldes verhin­dern soll. Je nach Ausstat­tung kostet diese Vari­ante zwischen 450.000 und 580.000 Euro (Voll­aus­stat­tung).

Da zwischen beiden Spiel­fel­dern reich­lich Fläche vorhanden ist, können viele Elemente der großen Lösung auch hier inte­griert werden und reiz­volle räum­liche, funk­tio­nale und auch soziale Konstel­la­tionen schaffen.

Der Verein hat inzwi­schen zuge­si­chert, „die Summe von 250.000 € für eine Moder­ni­sie­rung unserer Sport­an­lage im Sinne unseres Vereins und unseres Stadt­teils zu tragen.“  – und dies unab­hängig davon, welche Lösung ausge­führt wird. 

Red Carpet

Dream a little dream (of me)

Der Red Carpet in Shanghai

East Nanjing Road

Der Red Carpet (Roter Teppich) entsteht am Century Square auf der East Nanjing Road, der wohl berühm­testen und glamou­rö­sesten Fußgän­ger­zone im Herzen von Shanghai. Diese Straße war schon immer ein wich­tiges histo­ri­sches Binde­glied zwischen Ost und West. Sie verband den Hafen mit der Stadt und wuchs zur Haupt­han­dels­platt­form mit kultu­reller und sozialer Bedeu­tung. Die Bedeu­tung der Straße ist bis heute enorm geblieben. Aktuell ist die East Nanjing Road die Geschäfts­straße in Shanghai, die täglich Tausende von Fußgän­gern, Einhei­mi­schen und Touristen empfängt und durch ihre multi­kul­tu­rellen Besu­cher­ströme und ihre kommer­zi­ellen Geschäfte besticht. Derzeit ist der Century Square eine ebene, auto­freie Frei­fläche mit einer kleinen Bühne, die aller­dings nur selten genutzt wird, obwohl die gesamte East Nanjing Road bisher keine weiteren Bühnen bereit hält. Es fehlt ein attrak­tiver Veran­stal­tungs- und Aufent­haltsort, ein neues Wahr­zei­chen für den städ­ti­schen Raum hier.

Red Carpet – der rote Teppich

Das Projekt „Red Carpet“ nimmt die Bedeu­tung von Straße und Platz auf und berei­chert den Century Square um einen spek­ta­ku­lären Veran­stal­tungsort – und um Verkehrs- und Verkaufs­flä­chen sowie terras­sierte Bereiche. Dadurch entsteht ein neues, sehr inten­sives Segment in der Fußgän­ger­zone von Nanjing. Der vorhan­dene Raum wird erwei­tert und erhält ganz neue, stimu­lie­rende Eigen­schaften: Gucken, Sitzen, Pick­ni­cken, Flanieren, Sehen und gesehen werden… Ausdrück­lich lässt der Red Carpet nach Aussage der Planer von „100 archi­tects“ auch Träume zu. Sie wollen eine Platt­form schaffen, die den Wunsch „nach Ruhm und Aner­ken­nung in die bestehende soziale Dynamik der East Nanjing Road inte­griert“. Dies erklärt die Form des offene Amphi­thea­ters, die Passanten einlädt, in der surrealen Atmo­sphäre von Design, Schmuck und Glamour leben­dige Shows zu genießen – oder eben zu prägen. Hier kann jeder ein Star sein. Theo­re­tisch.

Architekt

100 archi­tects Shanghai

Autor

Johannes Bühl­be­cker More Sports Media

Starke Identität

Das domi­nante Rot schafft eine ganz eigene Ästhetik und ein sehr starke Iden­tität, die außer­ge­wöhn­liche Erleb­nisse und Events ermög­li­chen sollen. Der rote Teppich mit seinen gigan­ti­schen Ausmaßen entfaltet sich von den Fassaden des Gebäudes im Norden von oben nach unten über den Square bis hinauf zu den höchsten Terrassen. Der „über­dachte“ Raum im Süden, also der Bereich unter Terrassen oder Tribünen, ermög­licht verschie­dene Nutzungen. Nahe am Square, wo sich der direkte Kontakt zu den Passanten ergibt, befinden sich Markt, Geschäfte und ähnli­ches, die darüber hinaus den sicher manchmal sehr will­kom­menen Sonnen­schutz bieten. Weiter im Inneren finden sich dann gastro­no­mi­sche Ange­bote, öffent­liche Toiletten und andere Annehm­lich­keiten.

Raum und Struktur

Die Struktur des Red Carpet besteht aus Metall­bin­dern, die das Gerüst für die Beton­fer­tig­teile bilden. Aus diesen wiederum werden die hori­zon­talen Terrassen, Sitze und Flächen geformt, während die anderen Elemente aus rotem Holz und roten Metall­platten bestehen. Im vorderen Teil verhüllt die verti­kale Metall­kon­struk­tion die Gebäude mit perfo­rierten Metall­pa­neelen, die viel Licht und Luft von außen herein­lassen. So wird es möglich, diese riesige Fläche inklu­sive der Fassaden für öffent­liche Feste, Projek­tionen und Auffüh­rungen zu nutzen. In den ersten beiden Ebenen gibt es Öffnungen, die den direkten Zugang zum bereits bestehenden Einzel­handel ermög­li­chen und dessen Markt­wert so sicher nicht schmä­lern, sondern eher erhöhen. Der Century Square auf der East Nanjing Road ist schon jetzt ein Ort zum Träumen, zum Beispiel von einem Leben in Luxus. Der Red Carpet bietet diesem und anderen Träumen eine Bühne. Gleich­zeitig trans­for­miert er histo­risch bedeut­same Struk­turen sehr spek­ta­kulär in die Welt von Konsum und Markt­wirt­schaft.

Tammela Stadion

Zimmer mit Aussicht

Das Tammela Stadion in Tampere

Die Situation: Jeder Baum zählt

Das Tammela Stadion liegt inmitten von Wohn­häu­sern und ist Spiel­stätte des Fußball­ver­eins Ilves in der finni­schen Stadt Tampere. Es entstand im Jahr 1931, bietet 5.000 Plätze auf unter­schied­li­chen Tribünen an zwei Seiten und soll durch einen Neubau ersetzt werden. 

Im neuen Tammela Stadion von avanto archi­tects geht es nicht nur um Fußball. Ein weiteres Ziel des Entwurfs ist es, durch geschlos­sene Bauweise die tradi­tio­nelle Stadt­struktur der Gemeinde Tammela (6.200 Einwohner) wieder­her­zu­stellen. Hier finden sich auch wieder die kleinen Läden wie in den histo­ri­schen Stadt­vier­teln, die zumeist abge­rissen wurden. Im Osten grenzt der Block an den Kaleva Boule­vard, in der glei­chen Linie mit einem alten Schul­ge­bäude nörd­lich des Stadions. Auf der West­seite wird der Block zurück­ge­zogen, um einen kleinen Vorplatz zu bilden und die bestehende Baum­reihe zu erhalten. Dies ist wichtig, da es nur wenige Grün­flä­chen in der Gegend gibt und jeder Baum zählt.

Das Spielfeld als Innenhof

Das Spiel­feld wird dabei zum grünen “Innenhof”, der von einer konti­nu­ier­li­chen, nied­rigen Gebäu­de­masse umgeben ist. Die Umman­te­lung des Spiel­feldes mit Gebäuden an allen vier Seiten macht den Block effi­zient und finan­ziell trag­fähig, ohne das Stadion in dieser histo­ri­schen Umge­bung zu massiv wirken zu lassen. Die Stadt Tampere beab­sich­tigt, dieses öffent­liche Projekt zu finan­zieren, indem sie das Baurecht für die Wohn­flä­chen auf dem Dach des Stadions verkauft. Da das Publikum die Spieler von allen vier Seiten umgibt, ist die Atmo­sphäre im Tammela Stadion sehr intensiv. Die Höhe der Gebäu­de­flügel wurde sorg­fältig an die umge­benden Gebäude ange­passt. Die geschwun­gene Form der Riegel und die daraus resul­tie­renden unter­schied­li­chen Gebäu­de­höhen erhalten der Nach­bar­schaft ihre Blick­be­zie­hungen, der benach­barte Schulhof bekommt auch weiterhin direktes Sonnen­licht.

Design

avanto archi­tects ltd kale­van­katu 31 a 3 fi — 00100 helsinki finn­land

Bauherr

Stadt Tampere

Adresse

Kalevan puistotie 21 33500 Tampere Finnland

Luftbild

Danke, Google!

Ecke, Tor

Das Tammela Stadion wird über alle vier Ecken erschlossen. Es ist einfach, die Eingänge zu finden, die sich unter den gewölbten Decken befinden. Die meisten öffent­li­chen Ange­bote wie das Restau­rant und die Sport­halle wurden in den Ecken der Blocks plat­ziert, wo sie leicht zu errei­chen sind. So sollen auch die Anwohner ange­lockt werden. Alle Räume sind flexibel und können von verschie­denen Nutzern zu unter­schied­li­chen Tages­zeiten genutzt werden, so dass das Nutzungs­ver­hältnis der Räume erhöht werden kann. Für inter­na­tio­nale Spiele nach den Regeln der UEFA ist es möglich, einen sepa­raten Eingang mit abge­trennter Tribüne für ein Besu­cher­team bereit zu stellen. Das Spiel­feld ist Nord-Süd orien­tiert, die Haupt­tri­büne mit den TV-Kameras befindet sich im Westen, wie von der UEFA gefor­dert. Da die brücken­ähn­li­chen Bauten aus Stahl­beton an den Stirn­seiten keine Stützen benö­tigen, haben auch die kurzen Tribünen freie Sicht auf das Feld.

Wohnen im Stadion

Das üppige Gebäu­de­vo­lumen lässt viele verschie­dene Wohn­formen zu. Die vorge­schla­genen Studen­ten­woh­nungen glei­chen die aktu­elle demo­gra­phi­sche Struktur des Gebiets mit über­wie­gend älteren Menschen aus. Beson­deres Augen­merk wurde auf die soziale Nach­hal­tig­keit des Projekts gelegt. Gemein­sam­keit entsteht auch durch Gemein­schafts­räume wie grüne Winter­gärten oder Saunen mit groß­zü­gigen Dach­ter­rassen. Der groß­zü­gige Erschlie­ßungs­gang bietet zusätz­li­chen Platz für die Aufbe­wah­rung eines Fahr­rads oder die städ­ti­sche Garten­ar­beit. Man kann ihn aber auch als Loge zur Beob­ach­tung eines Spiels im Tammela Stadion mit den Nach­barn nutzen. Das spart auch noch das Eintritts­geld.

Grundrisse

Ansichten + Schnitte

Casa Futebol

The day after

Casa Futebol: Wohnen im WM-Stadion

Weiße Elefanten

Das Projekt “Casa Futebol” schlägt eine nach­hal­tige und multi­funk­tio­nale Nutzung der Stadien vor, die für die WM 2014 in Brasi­lien reno­viert oder gebaut wurden – und dies durch die Imple­men­tie­rung von 105 m² großen Wohn­mo­dulen. Casa Futebol ist eine archi­tek­to­ni­sche Antwort auf die „Weiße Elefanten“ genannten Groß­bauten ohne sinn­volle Nach­nut­zung, die immer wieder aus sport­li­chen Groß­ereig­nissen wie der Fifa-Welt­meis­ter­schaft 2014 in Brasi­lien hervor­gehen. Casa Futebol wurde von Axel de Stampa und Sylvain Macaux im Rahmen ihres Think Tank “1 week 1 project” entworfen. Casa Futebol berück­sich­tigt das Wohnungs­de­fizit in Brasi­lien (5,2 Millionen Haus­halte) und deckt alle 12 brasi­lia­ni­schen WM-Stadien ab.

Apartment statt Oberrang

Axel de Stampa und Sylvain Macaux fügen Wohn­raum in die zwölf Stadien ein und ersetzen die oberen Tribünen durch Apart­ments. Bei sechs Stadien können die Wohnungen in die Fassade inte­griert werden: Brasilia, Mineiro, Arena Fonte Nova, Mara­cana, Arena Castelao und Arena Das Dunas. Fünf dieser sechs Stadien wurden mit Beton- oder Stahl­stützen mit einer Spann­weite von 7 bis 8 Metern gebaut. Die vorge­fer­tigten Wohn­ein­heiten lassen sich einfach in dieses Raster einfügen. Der zentrale Teil der Stadien (Spiel­feld und Unter­rang) ist davon nicht betroffen, der Spiel­be­trieb also auch nicht.

Stayin’ alive

In der Fassade des Estádio Nacional de Brasília ließen sich beispiels­weise etwa 315 Wohn­ein­heiten unter­bringen – hoch­wer­tiger Wohn­raum, der auch bei der Finan­zie­rung dieses wunder­schönen, aber in der Unter­hal­tung aufwen­digen Stadions helfen könnten. In jedem Stadion könnten nach Schät­zung der Planer etwa 1.500 bis 2.000 Menschen leben. Demnach könnten in der Nach­nut­zung der brasi­lia­ni­schen WM-Stadien etwa 20.000 Menschen ein neues Zuhause finden. Die Archi­tekten sind besorgt über den sozialen Kontext, der mit solchen Groß­ver­an­stal­tungen einher­geht. Die Stadien sind so absurd groß, das Wohnungs­pro­blem in Brasi­lien ist so real. Im Cape Town Stadium in Johan­nes­burg, dem Austra­gungsort des WM-Finales 2010 in Südafrika, fanden in den vier Jahren nach der Welt­meis­ter­schaft ganze sieben Spiele statt. Stampa und Macaux glauben, dass jeder Ort etwas Neues zu bieten hat. Es wäre doch schön, wenn sie Recht hätten.

Planer

 

1 WEEK 1 PROJECT

Axel de Stampa
Sylvain Macaux

Dawn Bridge in Zhujiajiao

Brücke mit Tribüne

Die Dawn Bridge in Zhujiajiajiao

Standort

Die Dawn Bridge liegt zwischen der Altstadt von Zhuji­a­jia­jiao und neuen Wohn­an­lagen, zwischen den bestehenden Kreu­zungen der Fang­s­heng Bridge (ein Wahr­zei­chen seit 1571) und der Qingpu Bridge (eine unauf­fäl­lige moderne Stra­ßen­brücke). Zhuji­a­jia­jiao (66.000 Einwohner), auch das „Venedig Shang­hais“ genannt, ist eine Wasser­stadt am Stadt­rand von Shanghai und wurde vor rund 1.700 Jahren gegründet. Durch die Stadt fließt der Huangpu Jiang, der 36 Stein­brü­cken und zahl­reiche Flüsse zu bieten hat. Viele alte Gebäude säumen die Ufer.

Leichtigkeit und Eleganz

Da die Dawn Bridge einen Bezug zur histo­ri­schen und ruhigen Umge­bung herstellen will, wird die Bauhöhe bewusst niedrig gehalten. Die verti­kale Ausrich­tung defi­niert das Gefühl von Leich­tig­keit und Eleganz einer Brücke. Die Planer von MVRDV schaffen eine anmu­tige nied­rige Kurve über dem Wasser, die sich in die Land­schaft einfügt. Darüber hinaus entsteht eine Brücke für alle. Die Stei­gung beträgt nie mehr als acht Prozent: Damit wird die Brücke für alle Menschen zugäng­lich, ob zu Fuß oder auf Rädern (Fahrrad, Roll­stuhl, Kinder­wagen).

Architekt

MVRDV bv Achterklooster 7 NL — 3011 RA Rotterdam

Bauherr

Zhujiajiao Municipality

Team

Design MVRDV Winy Maas, Jacob van Rijs and Nathalie de Vries
Design Team Wenchian Shi, Marta Pozo, Lorenzo Mattozzi with Wenzhao Jia, Cosimo Scotucci, Jose Sanmartin, Enrico Pintabona, Chi Zhang, Artemis Maneka, Cai Zheli, Ray Zhu, Jammy Zhu and Alice Huang
Visualization Antonio Luca Coco, Davide Calabrò, Giovanni Coni and Pavlos Ventouris

Autor

MVRDV

Fotograf

© MVRDV

Luftbild

Danke, Google!

Grazile Umgebung

Die Dawn Bridge stellt darüber hinaus eine Bezie­hung zu ihrer anspruchs­vollen Umge­bung her, indem sie deren Farb- und Mate­ri­al­pa­lette aufnimmt. Die grauen Dächer erin­nern an den grauen Asphalt, während die weißen Wände durch die weiße Brücken­kon­struk­tion zum Ausdruck kommen. Das rötliche Holz von Häusern und Booten wird zur Abde­ckung der Fußgän­ger­zone und der Anle­ge­stellen. Schließ­lich findet sich auch das Grün des Wassers und der Natur in Form von Bäumen auf dem Deck wieder, genau wie auf der nahe­ge­le­genen Fang­s­heng Bridge. Die Brücke begüns­tigt den Blick über die Altstadt von Zhuji­a­jia­jiao und bietet maxi­malen Platz für Fußgänger. Die Dawn Bridge ist vorrangig für Fußgänger konzi­piert, ihre leicht gewun­dene Form berück­sich­tigt bietet aber auch ein echtes Fahr­erlebnis mit ständig wech­selnden Perspek­tiven in die Umge­bung.

Tribüne

Um die Lärm- und Luft­ver­schmut­zung durch die Dawn Bridge zu mini­mieren, wird der mitt­lere Fach­werk­träger voll­flä­chig verkleidet. Vor dieser Rück­wand bietet die Tribüne eine wunder­bare Aussichts­platt­form und einen Treff­punkt mit Blick auf das Wasser. Um eine Passage entlang der Ufer­pro­me­nade zu ermög­li­chen, werden die Anle­ge­stellen und Brücken­köpfe zu Trep­pen­häu­sern. So entsteht eine direkte Verbin­dung mit dem dem Fluss und dem Kanal­netz, die typisch für Zhuji­a­jia­jiao ist. Mit der Einwei­hung der Brücke werden das Leben und die Akti­vi­täten entlang des Fluss­ufers in Gang setzt.

Wohnzimmer

Die benach­barte Fang­s­heng Bridge ist schon lange Wahr­zei­chen und Touris­ten­at­trak­tion. Die Dawn Bridge schafft eine neue und eigene Verbin­dung und berei­chert ihre geschichts­träch­tige Umge­bung, ohne mit ihr zu konkur­rieren: ein neues urbanes Element. Die Sicht auf die Brücke bildet einen neuen Hori­zont, die Tribüne ein neues Licht, das aus ihr aufsteigt: Die Dawn Bridge wird das erste Morgen­licht in Zhuji­a­jia­jiao reflek­tieren – und das Wohn­zimmer der Gemein­schaft sein.

Zhangjiang Future Park

Sozialer Katalysator

Zhangjiang Future Park in Shanghai

Der Ort

Der Zhang­jiang Hi-Tech Park befindet sich im Pudong Distrikt von Shanghai, China. Es wurde 1992 als Standort für Unter­nehmen, F&E‑Unternehmen und Bildungs­ein­rich­tungen gegründet, die im Bereich der Hoch­tech­no­logie und Inno­va­tion tätig sind. Im Laufe der Zeit haben sich viele natio­nale und inter­na­tio­nale Unter­nehmen hier nieder­ge­lassen, und heute gibt es etwa 4.000 Unter­nehmen und über 100.000 Beschäf­tigte in der Region — und bald den Zhang­jiang Future Park.

Der Zhang­jiang Hi-Tech Park ist nicht nur ein Gewerbe- und Indus­trie­park, sondern auch ein Wohn­quar­tier für die Arbei­ter­fa­mi­lien. Die Zhang­jiang-Gemein­schaft besteht also zu einem Groß­teil aus hoch quali­fi­zierten Menschen, die in der Region arbeiten und studieren. Das Ziel des Zhang­jiang Future Park ist es, der Gemeinde öffent­liche Einrich­tungen zur Verfü­gung zu stellen, die es in der Gegend bisher nicht gibt: ein soziales Zentrum, in dem sich die Menschen treffen, unter­halten, lernen, spielen und in Gesell­schaft Sport treiben können.

Architekt

MVRDV bv
Achterklooster 7
NL-3011 RA Rotterdam

Zhangjiang Future Park

Das MVRDV-Projekt für den Zhang­jiang Future Park schafft einen neuen urbanen Komplex, der einer­seits den aktu­ellen Charakter und Anspruch von Zhang­jiang berück­sich­tigt und ande­rer­seits seine zukünf­tigen Ambi­tionen zum Ausdruck bringt. Der Zhang­jiang Future Park liegt auf einer Insel, an der Kreu­zung wert­voller Grün­flä­chen und Gewässer. Das Konzept basiert auf einer Kombi­na­tion aus Natur, Kultur, Unter­hal­tung und Sport.

Eine geschickte Kombi­na­tion dieser Aspekte steht im Mittel­punkt des Entwurfs. Hoch­wer­tige öffent­liche Flächen und Frei­zeit­an­ge­bote werden in eine Park­an­lage inte­griert. Der Vorschlag verbindet die Entspan­nung in der Natur mit der inten­siven Span­nung eines Stadt­zen­trums. Zhang­jiang Future Park besteht aus einer verti­kalen Schich­tung beider „Zustände“. Park­flä­chen und städ­ti­sche Plätze sind auf zwei verschie­denen Ebenen ange­legt und haben sehr unter­schied­liche und erkenn­bare Charak­tere. Sie sind viel­schichtig mitein­ander verbunden. Zusammen bilden sie eine neue hybride Morpho­logie, die zu jeder Zeit der Woche flexibel auf die Bedürf­nisse der Zhang­jiang-Gemein­schaft reagiert.

Team

Winy Maas, Jacob van Rijs, Nathalie de Vries
Nathalie de Vries, Wenchian Shi, Marta Pozo Gil with Marco Gazzola, Lorenzo Mattozzi, Enrico Pintabona, Chiara Giro­lami, Shengjie Zhan, Cai Zheli, Cosimo Scotucci, Wenzhao Jia, Emma Rubeillon, Chi Zhang, Ray Zhu, Chi Li
Antonio Luca Coco, Paolo Mossa Idra, Costanza Cuccato, Davide Calabrò, Pavlos Ventouris, Tomaso Maschi­etti

Masterplan

Die Integration

Die Baukörper fügen sich sanft in die Land­schaft ein und bieten dem Park Akti­vi­täten. Mehrere Zugänge laufen in Rich­tung des zentralen Haupt­platzes zusammen, so dass jeder Zugang eine andere Wahr­neh­mung des Geländes vermit­telt. Der Entwurf von MVRDV bildet eine faszi­nie­rende Silhou­ette und eine Ansamm­lung von Gebäuden, die den Park berei­chern: ein Riss in der Land­schaft, der das urbane Leben hervor­bringt. Die Menschen sind in der Lage, nicht nur um die Gebäude herum, sondern auch durch und darüber zu laufen und erleben so unter­schied­liche Perspek­tiven des Ortes. Das Gründach­pro­gramm ist so lebendig und abwechs­lungs­reich wie das Park­pro­gramm und stark in die Funk­tionen der Gebäude inte­griert.

Zhang­jiang Future Park besteht aus vier großen öffent­li­chen Gebäuden, einer Biblio­thek, einem Kunst­zen­trum, einem Kultur­zen­trum und einem Sport­zen­trum. Gemeinsam bieten sie ein hervor­ra­gendes Angebot an kultu­rellen und unter­halt­samen Ange­boten, die in kürzester Zeit zu Fuß erreichbar sind.

Bauherr

Zhangjiang Group Co. Ltd.

Autor

MVRDV bv
Achterklooster 7
NL-3011 RA Rotterdam
AXONOMETRIE

Das Sportzentrum

Das Sport­zen­trum bietet zwei Haupt­be­reiche, einen für den Wasser­sport und einen für Ball­spiele. Ein gemein­samer Eingang führt sowohl zum Schwimmbad als auch zur multi­funk­tio­nalen Sport­halle. Die 10.000 m² großen Sport­an­lagen sind mit der Land­schaft verzahnt und bieten viel natür­li­ches Licht, so dass sich ein Indoor-Match wie ein Outdoor-Event anfühlt.

Das Projekt, das Anfang 2019 abge­schlossen werden soll, hat den Ehrgeiz und das Poten­zial, einer der neuen öffent­li­chen sozialen Kata­ly­sa­toren zu werden, nicht nur für den Bezirk Zhang­jiang, sondern für die gesamte Stadt Shanghai.

Adresse

Zhangjiang District
CN-Shanghai

Luftbild

Danke, Google!

Padel Dubai

Sinn für’s Spektakel

Padel Dubai

Padel

Das „Archi­tec­ture Studio for Special Projects“ OOIIO entwarf einen neuen Padel Courts-Komplex an einem fantas­ti­schen Ort: Kite Beach, Dubai.

Padel ist ein Rück­schlag­sport, der 1969 in Mexiko erfunden wurde. In den USA und in Kanada ist der Sport unter dem Namen Paddle bekannt. Padel ist derzeit in latein­ame­ri­ka­ni­schen Ländern wie Argen­ti­nien und Mexiko, aber auch in Spanien und Andorra ausge­spro­chen populär und verbreitet sich rasch in Europa und auf anderen Konti­nenten.

Padel wird typi­scher­weise im Doppel in der Halle gespielt. Der Platz misst in etwa ein Drittel eines Tennis­platzes. Gezählt wird wie beim normalen Tennis. Auch die verwen­deten Bälle sind ähnlich, geben aber etwas weniger Druck weiter. Der wesent­liche Unter­schied ist, dass der Platz Wände hat und die Bälle auf ähnliche Weise wie beim Squash gespielt werden können. Für Padel werden saiten­lose, geschlos­sene Schläger verwendet.

Padel ist in den Emiraten brandneu. Der Auftrag­geber möchte das Spiel dem ganzen Land als einen im Trend liegenden neuen Weg präsen­tieren, mit Freunden Sport zu treiben, seinen Körper zu trai­nieren und sich um seine Gesund­heit zu kümmern.

Architekt

OOIIO Archi­tec­ture
Paseo de San Illán, 47. Local Derecho
28019, Madrid
Spanien

Team

Joaquín Millán Villa­muelas, Gabriela Sanz Rodrí­guez, Sergio González Gómez, Isabel Sánchez Puerta, M. Soledad Antón Vicente, Cris­tina Vicario del Cojo, Sergio Velan­drino Poveda

Bauherr

Carbon­eras Sports Agency

Das Kite Beach Konzept

OOIIO wurde beauf­tragt, für diesen präde­sti­nierten Ort einen auch optisch beein­dru­ckenden Padel-Komplex zu entwerfen. Kite Beach an der Küste von Dubai ist der Ort, an dem Surfer und Sport­be­geis­terte sich treffen und den Wind und das tolle Wetter fast das ganze Jahr über genießen.

Aufgrund der guten klima­ti­schen Bedin­gungen und der stra­te­gisch güns­tigen Lage mit vielen sport­be­geis­terten Menschen haben die Archi­tekten eine offene Gruppe von Struk­turen geschaffen: Licht genug, um die Passa­giere will­kommen zu heißen und den Spie­lern die fantas­ti­sche Aussicht auf das Meer und den Strand zu ermög­li­chen. Das Gebäude soll nicht als geschlos­sene Box entstehen. Nicht hier und nicht, wenn dem ganzen Land eine neue Sportart nahe­ge­bracht werden soll.

Aus diesem Grund sind die Padel Courts von einem eigen­willig geformten Balken umgeben, der mit hellen Hölzern verkleidet ist und sich für diesen spek­ta­ku­lären Standort am Meer eignet, da er mehreren Design­zielen dient:

  • Seine kühle und expres­sive Form dient als Blick­fang.
  • Die Rohr­stock­fas­sade schafft Schatten und bietet Sonnen­schutz.
  • Das typi­sche “große”, eckige und geschlos­sene Sport­zen­trum ist in mehrere klei­nere Bereiche aufge­teilt – billiger und klima­tisch besser kontrol­lierbar. Es wird keine Energie verschwendet, da die Lüftungs- und Klima­technik je nach Nutzung ein- und ausge­schaltet wird.
  • Die Balken­struktur bietet sehr gute Möglich­keiten für die Aufhän­gung von Stoffen und Vorhängen. Nach Vorbild lokaler tradi­tio­neller Archi­tektur lassen sich die Höfe während des heißen Sommers voll­ständig schließen.

Ein neues Konzept für den Padel Court, eine neue Art von Sport­halle – nach­haltig und klima­ori­en­tiert, jedoch gleich­zeitig mit Sinn für’s Spek­takel.

Autor

OOIIO

Adresse

Kite Beach
Dubai
Verei­nigte Arabi­sche Emirate

Größe

1.496 m²

<iframe width=“560” height=“315” src=“https://www.youtube.com/embed/UCmUO31QhYc?rel=0” frameborder=“0” gesture=“media” allow=“encrypted-media” allowfullscreen></iframe>

Manta Point Skywalk

Auf Du mit dem Rochen

Der Manta Point Skywalk auf Nusa Penida

Genius loci

Nusa Penida ist eine Insel südöst­lich von Bali (Indo­ne­sien). Sie ist etwa 20 Kilo­meter lang und 12 Kilo­meter breit. Neben der Produk­tion von Seetang ist vor allem der Tauch­tou­rismus in dieser Region von wirt­schaft­li­cher Bedeu­tung. Hier befinden sich berühmte und bei Tauchern welt­weit begehrte Buchten wie Penida Bay, Batu Meling, Batu Abah, Toya Pakeh, Malibu Point – und Manta Bay. Hierhin kommen Boote mit Touristen, um die Manta­ro­chen zu sehen und mit ihnen zu schwimmen. Bisher haben in erster Linie die Nach­bar­inseln vom Tourismus profi­tiert, eine neue Attrak­tion soll das ändern: der Manta Point Skywalk.

150 Meter über dem Wasser und mit Blick auf den riesigen Indi­schen Ozean werden die Platt­form und das dazu­ge­hö­rige Resort die Infra­struktur der Insel verbes­sern. Nusa Penida wird ein ökotou­ris­ti­scher Anzie­hungs­punkt für Taucher – ein Ort, an dem man das viel­fäl­tige Ökosystem der Meere genießen und dem Manta­ro­chen begegnen kann. Der Manta­ro­chen ist ein gefähr­detes Geschöpf, das Taucher und Akti­visten vor ille­galen Fische­rei­prak­tiken zu schützen versu­chen.

 

Architekt

PHL Archi­tects
Patrick Lim     Hendy Lim
Archi­tec­ture | Urban Design | Sustainable Tall Buil­ding | M.I.T
Condo­mi­nium Taman Anggrek Tower 5 / 46 A
Jln. Letjen. S. Parman Kav. 21
Jakarta 11470
Indo­ne­sien

Team

Hendy­anto Lim, Patrick Lim
Joseph Fredrik, Melina

Textautor

Das ORIGINAL

Der Entwurf

Schwindelfrei sollte man schon sein

Der Entwurf von PHL Archi­tects aus Jakarta orien­tiert sich an den Bewe­gungen und Propor­tionen der Manta­ro­chen, die Form und das markante Design lassen sich direkt und deut­lich sichtbar ableiten. Die Archi­tekten betonen damit den „Genius loci“ und schaffen eine ausdrucks­starke Iden­ti­fi­ka­tion und Verbun­den­heit, die – so PHL Archi­tects – der Entfrem­dung und Homo­ge­nität in einer globa­li­sierten Welt entge­gen­wirken will.

Der Manta Point Skywalk wurde für das World Archi­tec­ture Festival 2017 in der Kate­gorie „Frei­zeit­ori­en­tierte Zukunfts­pro­jekte“ nomi­niert. Der Entwurf lässt hoffen, dass hier eine archi­tek­to­ni­sche Ikone entsteht, die Besu­chern einen atem­be­rauben Blick auf die wunder­schöne Bucht unter ihnen zu bieten hat. So spie­gelt sich das unver­wech­sel­bare Merkmal von Nusa Penida im Manta Point Skywalk wider – eine Brücke wie ein Looping, die am Rande der Manta Point Klippe auskragt. Schwin­del­frei sollte man aller­dings schon sein.

Standort

Manta Point Beach
Nusa Penida
Bali
Indo­ne­sien

}

Fertigstellung

2018

BILDER

MANTA POINT SCUBA DIVING IN NUSA PENIDA
<iframe width=“560” height=“315” src=“https://www.youtube.com/embed/_fF8EkOCFVc?rel=0&showinfo=0” frameborder=“0” allowfullscreen></iframe>
DIE ARCHITEKTEN
PHL Architects, geführt von Patrick Lim und Hendy Lim

PHL Archi­tects ist ein preis­ge­kröntes Archi­tek­tur­büro mit dem Schwer­punkt auf nach­hal­tige Hoch­häuser, Geschäfts‑, Gastronomie‑, Büro‑, Frei­zeit- und Kultur­bauten sowie Städ­tebau.

Seit ihrer Grün­dung haben PHL Archi­tects mehrere Auszeich­nungen erhalten, ihre Arbeiten wurden in Tokio, Hong­kong und Den Haag in den Nieder­landen veröf­fent­licht und ausge­stellt.

Sport- und Kulturzentrum in Shenzhen

 

Von Bigness zur Nachhaltigkeit

 

 Sport- und Kulturzentrum in Xili, Shenzhen

 

Situation

Das Sport- und Kultur­zen­trum Xili entsteht in einem Wohn­viertel von Shen­zhen, entlang des Dasha Green Corridor, der sich vom Nanshan Moun­tain Park bis zum Yangtai Moun­tain Park erstreckt. Hier wächst eine neue Erleb­nis­welt für Sport, Wohl­be­finden, Frei­zeit und Kultur, die im Gegen­satz zu anderen Groß­an­lagen tiefe Verbin­dungen zu Natur und Kultur eingeht ist und nicht nur der Elite, sondern den unter­schied­lichsten Alters­gruppen und Inter­essen dienen wird.

Shen­zhen (12.470.000 Einwohner) ist die Stadt­re­gion Chinas, die sich am schnellsten entwi­ckelt. Der Boom der Stadt als Wirt­schafts­macht hat zu einer hohen Nutzungs­dichte geführt, mit Sport­arenen in Stadi­ongröße. Nun wandelt sich die Stadt von der reinen Produk­ti­ons­me­tro­pole zu einer wissens- und erleb­nis­ori­en­tierten Wirt­schaft. Das neue Sport­zen­trum passt zu dieser auf eine höhere Lebens­qua­lität ausge­rich­tete Entwick­lung.

 

Von der Größe zur Verdichtung

Es besteht inzwi­schen Bedarf an einer mensch­li­cheren Skalie­rung. Die Heraus­for­de­rung bestand also darin, von „Bigness“ zu „Compres­sion“ zu wech­seln und gleich­zeitig das Thema Urba­nität weiter zu entwi­ckeln.

Das Konzept von MVRDV trägt der wach­senden Nach­frage nach Fitness- und Life­sty­le­an­lagen Rech­nung. Die Planer haben das Ziel, mehr Spaß, mehr Mensch­lich­keit und mehr soziale Nach­hal­tig­keit zu bauen – weg von den popu­lis­ti­schen Groß­arenen olym­pi­scher Dimen­sionen. Bewe­gung ist hier nach wie vor die Haupt­funk­tion, aber die Inter­ak­tion in den einzelnen Berei­chen schafft Platz für weitere offene Zonen, in denen verschie­dene sport­liche und soziale Akti­vi­täten statt­finden können. Das Zentrum fungiert als urbane Schnitt­stelle, die eine flexible Nutzung zu unter­schied­li­chen Zeiten ermög­licht. Die Grenzen zwischen Sport und Kultur werden flie­ßend. Gleich­zeitig wird die Gemein­schaft gestärkt, indem Einhei­mi­sche und Besu­cher glei­cher­maßen ermu­tigt werden, diese multi­funk­tio­nalen Räume zu besetzen.

 

Architekt

 

MVRDV
Achter­klooster 7
NL — 3011 RA Rotterdam
PO Box 63136
NL — 3002 JC Rotterdam

t  +31 (0)104772860
f  +31 (0)104773627 

MVRDV China
Anken Air
4I, 4F, No. 1 Buil­ding, No. 181
Lane 465 Zhen Ning Road
CHINA — 200050 Shanghai

t +86 21 62880609  

 

Team

Entwurf:
Winy Maas, Jacob van Rijs, Nathalie de Vries, Wenchian Shi, Gustavo van Staveren, Tian­tian Zhang, Daehee Suk, Duong Vu Hong, Patryk Slusarski, Xiao­ting Chen, Mikel Vazquez, Bowen Zhu

Partner-Archi­tekt:
Zhubo Archi­tec­ture Design

Bauherr

Verwal­tung von Shen­zhen Nanshan

Großformatig mit sozialem Aspekt

MVRDV will ein viel­fäl­tiges Angebot mit sozialen Aspekten verbinden. Dies wird erreicht, indem verschie­dene Volumen um eine diago­nale (grüne) Brücke ange­ordnet wurden, die die Metro­sta­tion Chaguang im Süden mit dem Tanglan-Gebirge im Norden verbindet. Das Zentrum wird zur Bühne für die verschie­denen „Bewohner“: Natur, Sport und Kultur.

Das 105.000 m² große Zentrum besteht aus einem

  • 20.000 m² großem Amphi­theater,
  • 15.000 m² Basket­ball-Badminton-Arena,
  • 10.000 m² Multi­funk­ti­ons­arena und
  • 6.000 m² Schwimmbad,
  • dem dyna­mi­schen öffent­li­chen Raum mit mehreren Ebenen.

Tags­über, abends oder am Wochen­ende können auch verschie­dene Perso­nen­gruppen mit unter­schied­li­chen Bedürf­nissen verschie­dene Ange­bote wahr­nehmen. Eine spezi­elle Hoch­lauf­bahn ist das Marken­zei­chen des Komplexes: Sie verbindet alle Bereiche und lädt auch zu einem span­nenden Lauf oder entspannten Spazier­gang durch die Anlage ein.

 

Realisierung

Das Team von MVRDV arbei­tete mit Zhubo Archi­tec­ture Design, die für ihre einfluss­rei­chen Arbeiten in Shen­zhen und in ganz China bekannt sind, zusammen. Beide gemeinsam verfolgen einen huma­nis­ti­schen Ansatz, der die Auswir­kungen der Planungs- und Bauphase auf Gesund­heit, Wohl­be­finden und Fitness berück­sich­tigt. Baube­ginn soll noch im Jahr 2017 sein.

Adresse

Xili, Nanshan District
Shen­zhen
Südchina

}

Eröffnung

2017 +

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner