Schwimmen in der Seine

Baignade en Seine de Grenelle in Paris

Schwimmen in der Seine

 

Mater Studio

Nach über einem Jahrhundert des Verbots ist das Schwimmen in der Seine seit dem Sommer 2025 wieder möglich. Was als visionäres Projekt für die Olympischen Spiele 2024 begann, hat sich zu einer dauerhaften Bereicherung für die Pariser entwickelt. Ein schönes Beispiel dafür ist der Badeplatz Grenelle.

Von Mater Studio.

Abstinenz

Seit 1923 war das Schwimmen in der Seine verboten. Die Verschmut­zung durch Indus­trie­ab­wässer und unzu­rei­chende Kana­li­sa­tion hatte das Wasser des berühm­testen Flusses Frank­reichs zu einer Gefahr für die Gesund­heit werden lassen. Das Baden in der Seine schien für immer verloren.

Die Olym­pi­schen Spiele 2024 in Paris haben viel verän­dert, hier wurden sie zum Kata­ly­sator einer histo­ri­schen Wende. Mit Inves­ti­tionen von 1,28 Milli­arden Euro wurde die Seine aufwendig saniert. Neue Klär­an­lagen, modernste Abwas­ser­sys­teme und inno­va­tive Reini­gungs­tech­no­lo­gien sollten den Fluss wieder zum Leben erwe­cken. Doch trotz dieser enormen Anstren­gungen blieb die Wasser­qua­lität während der Spiele ein kriti­sches Thema (und bleibt es bis heute): Starke Regen­fälle führten wieder­holt zu erhöhten Bakte­ri­en­werten, die einzelne Wett­kämpfe gefähr­deten.

Ein bedeu­tendes postolym­pi­sches Erbe ist daher die Einwei­hung des Bade­platzes in Grenelle (15. Arron­dis­se­ment) am 5. Juli 2025 als Symbol für die Rück­kehr der Seine als leben­diger und nutz­barer Teil des Pariser Alltags.

Die Planung stammt von Mater Studio.

Technik

Die Heraus­for­de­rungen an das Projekt “Baignade en Seine de Grenelle” waren durchaus beacht­lich, denn es ging um den Bau einer voll­ständig demon­tier­baren, schwim­menden Bade­an­stalt für 300 Personen, die sich den ständig wech­selnden Wasser­ständen der Seine anpassen muss. Das Ergebnis ist ein 950 m² großer, 60 Meter langer Schwimm­be­reich mit einer 415 m² großen schwim­menden Platt­form und 480 m² Land­an­lagen.

Wesent­liche Eckpfeiler der Konstruk­tion sind:

  • Mobile Konstruk­tion: Das gesamte System gleitet an verti­kalen Schienen, die mit unsicht­baren Beton­blö­cken am Quai veran­kert sind.
  • Adap­tive Zugänge: Zwei 25 Meter lange Schwenk­stege passen sich konti­nu­ier­lich dem Wasser­stand an und gewähr­leisten barrie­re­freien Zugang.
  • Stabi­lität: Die Struktur kann ohne Verfor­mungs­ri­siko von 300 Menschen genutzt werden.
  • Notfall­be­reit­schaft: Bei Hoch­was­ser­ge­fahr kann die gesamte Anlage binnen 48 Stunden demon­tiert werden.

Gestaltung

Trotz der tech­ni­schen Komple­xität ist der gestal­te­ri­sche Wille deut­lich erkennbar. Die gelben Geländer und Metall­ar­beiten wurden von den Art-Déco-Formen der 1920er Jahre inspi­riert – also von jener Epoche, in der Paris seine ersten öffent­li­chen Schwimm­bäder als archi­tek­to­ni­sche Meis­ter­werke feierte. Die Farb­ge­bung in Gelb und Blau evoziert bewusst Frei­zeit, Urlaub und Sommer.

Gelungen ist auch die Inte­gra­tion in die Umge­bung: Obwohl am Fuße des Eiffel­turms gelegen, konkur­riert der diskret unter Platanen und Linden einge­bet­tete Bade­platz Grenelle nicht mit der histo­ri­schen Kulisse, sondern schafft eine neue Perspek­tive vom Fluss aus.

Gelungen ist auch der Umgang mit Mate­ria­lien und Bauweisen:

  • Wieder­ver­wen­dung: Die genutzten Schiffs­con­tainer haben bereits mehr­fach die Welt umrundet.
  • Natür­liche Mate­ria­lien: Robi­ni­en­holz, das einzige euro­päi­sche Hart­holz, das ohne chemi­sche Behand­lung natür­lich feuch­tig­keits­re­sis­tent ist.
  • Modu­lare Bauweise: Wie ein riesiges Meccano-System ermög­licht die numme­rierte Präzi­si­ons­kon­struk­tion schnelle Montage und Demon­tage.

Regen

Die Bade­stelle Grenelle ist eine von drei kosten­losen Bade­stellen, die den Pari­sern seit dem Sommer 2025 wieder zur Verfü­gung stehen.

Rettungs­schwimmer über­wa­chen die Bade­stellen und führen regel­mä­ßige Sicher­heits­kon­trollen durch. Das Problem bleibt die Wasser­qua­lität der Seine, und die ist „variabel“, weil sie sehr vom Wetter abhängt. Starke Regen­fälle führen dazu, dass Abwasser und Ober­flä­chen­ab­fluss in den Fluss gelangen, wodurch die Bakte­ri­en­werte steigen. Daher werden täglich Kontrollen durch­ge­führt, und das Schwimmen kann bei Regen ausge­setzt werden, was durchaus vorkommt.

Insge­samt ist die Bade­stelle Grenelle trotz dieser Probleme ein sehr schönes Beispiel dafür, wie Städte ihre natür­li­chen Ressourcen zurück­ge­winnen und für die Zukunft gestalten können, auch im Hinblick auf den Klima­wandel.

Projektdaten

Planer

Mater Studio
Charles Freu­diger, Léa Matray

Bauherr

Ville de Paris
Direc­tion de la Jeunesse et des Sports

Adresse

Baignade en Seine de Grenelle
Port de Grenelle
75015
F — Paris

Eröffnung

2025

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Hallenbad Neutraubling

Das Hallenbad Neutraubling

Und alle sind glücklich

4a Architekten

Das Hallenbad Neutraubling besticht durch seinen klaren Grundriss und seine so durchdachte wie farbenfrohe Ausgestaltung. Alle drei Aktivbereiche sind gleichberechtigt – und haben miteinander zu tun.

Spagat

Manche Schwimm­bäder sind für Kinder und Fami­lien attraktiv, manche für den Vereins­sport, und manche konzen­trieren sich sehr oder zu wenig auf Sauna und Erho­lung.

Das im Januar 2025 eröff­nete Hallenbad Neutraub­ling schafft den Spagat und macht alle glück­lich: mit einer sehr klaren Zonie­rung und Formen­sprache, mit einem Sport­schwimm­be­cken und einem Frei­zeit­be­cken inklu­sive Klein­kind­be­reich – und einem Well­ness­be­reich im Zentrum der Anlage.

Die Planung stammt von 4a Archi­tekten.

Neutraubling

Neutraub­ling ist eine indus­triell geprägte Stadt mit 14.000 Einwoh­nern in der Ober­pfalz, zehn km östlich von Regens­burg und nahe der Donau. Hier steht nun das Hallenbad Neutraub­ling mit einem sehr orga­ni­sierten Baukörper, der durchaus Bewe­gung in die Grund­riss­ge­stal­tung unserer Hallen­bäder bringen kann.

Ein groß­zü­giger Vorplatz markiert den Eingangs­be­reich. Eingang, Foyer und Umkleiden sind im parallel zur Straße verlau­fende, flacheren Umklei­de­riegel orga­ni­siert, die höhere und weit­läu­fige Bade­halle mit Sport‑, Frei­zeit- und Well­ness­be­rei­chen sowie Gastro­nomie öffnet sich groß­zügig nach Süden und Südosten zum Außen­raum.

Wellness

Im Zentrum des Hallen­bades Neutraub­ling liegt die Well­ness­zone. Sie vermit­telt selbst­be­wusst zwischen Sport- und Frei­zeit­be­reich (oder trennt beide Bereiche), anstatt in abge­trennten Ecken oder Unter­ge­schossen versteckt zu werden. Hier befinden sich ein Dampfbad, eine Textil-Biosauna, Erleb­nis­du­schen sowie Ruhe­be­reiche – Rück­zugs­orte für Erho­lungs­su­chende sind also auch im Zentrum der Bade­halle möglich.

Groß­zü­gige Vergla­sungen in den Über­gangs­be­rei­chen bewahren das offene Raum­ge­fühl der Bade­halle und sorgen für Trans­pa­renz und Orien­tie­rung.

Familie

Der Fami­li­en­be­reich bietet ein viel­seitig nutz­bares Frei­zeit­be­cken mit Wasser­at­trak­tionen wie Spru­del­liegen und Massa­ge­düsen. Mit seinen breiten Einstiegs­treppen dient es zugleich als Lehr­schwimm­be­cken. Ein sepa­rates Plansch­be­cken mit Elefan­ten­rut­sche ergänzt das Angebot für Klein­kinder.

Die Gastro­nomie im Hallenbad Neutraub­ling ist sowohl vom Innen­raum des Bades als auch vom Kassen­be­reich aus zugäng­lich. Eine vorge­la­gerte Terrasse erwei­tert in den Sommer­mo­naten den Innen­raum ins Freie und dient zugleich als Liege­wiese.

Sport

Der Sport­be­reich des Hallen­bades Neutraub­ling umfasst ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen, eine Ein-Meter-Sprung­platt­form und Start­blöcke. Es steht sowohl für den Schul- und Vereins­sport als auch für sport­lich ambi­tio­nierte Schwim­me­rinnen und Schwimmer zur Verfü­gung.

Ein sepa­rater Zugang mit eigenen Sammel­um­kleiden, Föhn­plätzen und Vereins­räumen ermög­li­chen einen reibungs­losen Ablauf im Trai­nings­be­trieb.

Gleichberechtigung

Die kompakte Gebäu­de­form und das ausge­wo­gene Verhältnis von verglasten zu geschlos­senen Flächen in der Bade­halle gewähr­leisten einen ener­gie­ef­fi­zi­enten und wirt­schaft­li­chen Betrieb. Im Innen­raum schaffen natur­be­las­sene und robuste Mate­ria­lien eine ange­nehme und leben­dige Atmo­sphäre.

Die Gebäu­de­hülle ist hoch­wär­me­ge­dämmt. Runde Ober­lichter über den Schwimm­be­cken ermög­li­chen eine natür­liche Belich­tung und unter­stützen die sommer­liche Lüftung.

Das Hallenbad Neutraub­ling besticht durch seinen klaren Grund­riss und seine so durch­dachte wie farben­frohe Ausge­stal­tung. Alle drei Aktiv­be­reiche sind gleich­be­rech­tigt – und haben mitein­ander zu tun.

Ein sehr schönes Bad.

Projektdaten

Planer

4a Archi­tekten
Hall­straße 25
D — 70376 Stutt­gart

Martina Pfeiffer, Axel Hohen­steiner, Zachary Kimber­ling, Alena Zgor­skaya, Matthias Zwicker

Bauherr

Stadt Neutraub­ling

Eröffnung

2025

Adresse

Haidauer Straße 1
D — 93073 Neutraub­ling

Fotos

Uwe Ditz — Photo­graphy

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Adelindis Therme

Erweiterung der Adelindis Therme in Bad Buchau

Durchdacht

 

Gutjahr

Die Adelindis Therme in Bad Buchau wurde um einen modernen Wellnessbereich mit Dachterrasse, Sauna, Pool und großzügigem Eingangsbereich erweitert. Für die sichere und langlebige Verlegung der Beläge kam ein durchdachtes Komplettsystem von Ardex, Gutjahr und der Reiser GmbH zum Einsatz.

Erweiterung

Die Adel­indis Therme in Bad Buchau am Federsee bietet ihren Gästen auf rund 14.000 m² ein viel­sei­tiges Angebot an Thermal- und Sauna­land­schaften. Acht unter­schied­lich tempe­rierte Becken mit Spru­del­liegen, Massa­ge­düsen und weiteren Well­ness-Elementen laden zur Erho­lung ein. Gemeinsam mit Klinik­be­trieben und einem Ther­men­hotel bildet sie das Gesund­heits­zen­trum Federsee. Für ihr hoch­wer­tiges Angebot wurde die Therme bereits mehr­fach ausge­zeichnet.

Um zusätz­li­chen Raum für Well­ness und Besu­cher­kom­fort zu schaffen, ließ der Betreiber – die Moor-Heilbad Buchau gGmbH – einen groß­zü­gigen Erwei­te­rungsbau reali­sieren. Neben einem neuen Ther­mal­be­cken entstanden ein barrie­re­freier Eingangs­be­reich mit Bezug zur Feder­see­land­schaft, moderne Kassen- und Umklei­de­zonen, Ruhe­be­reiche, ein Bistro sowie eine Dach­ter­rasse mit Sauna, Pool und Garten.

Mit der Verle­gung der rund 3.500 m² Boden­fläche in den drei Etagen des Neubaus wurde die Reiser GmbH aus Bad Saulgau beauf­tragt. Die Planung und Ausfüh­rung der tech­nisch anspruchs­vollen Belags- und Entwäs­se­rungs­lö­sungen erfolgte in enger Abstim­mung mit den System­part­nern Ardex und Gutjahr.

Abdichtung

Im Rahmen der jüngsten Erwei­te­rung der Adel­indis Therme entstand auch ein reprä­sen­ta­tiver Eingangs- und Kassen­be­reich, der gestal­te­risch wie funk­tional hohe Anfor­de­rungen erfüllt. Groß­for­ma­tige Fliesen in Natur­stein­optik sorgen für ein hoch­wer­tiges Erschei­nungs­bild und schaffen eine warme, einla­dende Atmo­sphäre im Anbau. Die Abdich­tungen und Klebe­mittel stammen von ARDEX.

Für eine dauer­haft dichte Basis wurde der Unter­grund mit einer selbst­ver­lau­fenden Abdich­tung (ARDEX S 8 FLOW) vorbe­reitet. Die Verle­gung der Fliesen erfolgte mit soge­nannten Flex­kle­bern (ARDEX X 78 und ARDEX X 90) – ausge­legt auf das sichere Verar­beiten groß­for­ma­tiger Beläge. Ein schnell erhär­tender Flex-Fugen­mörtel (ARDEX G 9 S FLEX 2–15) kam für gleich­mäßig geschlos­sene Fugen zwischen zwei und 15 mm Breite zum Einsatz.

Ein archi­tek­to­ni­sches High­light stellt die rund 30 Meter lange und vier Meter hohe Wand im Eingangs­be­reich dar, deren Verklei­dung mit Holz­ele­menten durch Tages­licht beson­ders wirkungs­voll insze­niert wird.

Anspruchs­voll war die Umset­zung der Umklei­de­be­reiche, in denen zahl­reiche punk­tu­elle Einschnitte für 30 bis 40 cm hohe Sockel­körper vorge­sehen waren. Diese dienen als stati­sche Basis für die Umklei­de­schränke und erfor­derten eine sichere Entkopp­lungs­lö­sung, um spätere Riss­bil­dungen im Estrich zu vermeiden. Zum Einsatz kam eine leis­tungs­fä­hige, für die Verle­gung groß­for­ma­tiger Fliesen geeig­nete Verbund­ent­kopp­lungs­matte (IndorTec VA FLEXBONE-VA) von GUTJAHR, die Bewe­gungen aus dem Unter­grund zuver­lässig aufnimmt. In Kombi­na­tion mit einer abge­stimmten Verbund­ab­dich­tung entstand eine tech­nisch durch­dachte Gesamt­lö­sung, die sowohl die gestal­te­ri­schen als auch die funk­tio­nalen Anfor­de­rungen erfüllt.

Dachterrasse

Auf der Dach­ter­rasse mit Sauna, Pool und Dach­garten waren beson­ders durch­dachte tech­ni­sche Lösungen gefragt. Hier konnte GUTJAHR sein Komplett­spek­trum für den Außen­be­reich einbringen, sowohl im Hinblick auf die Entwäs­se­rung als auch auf die Nutzungs­si­cher­heit bei allen Witte­rungs­be­din­gungen. So wurde im Außen­be­reich der Sauna eine beheiz­bare Boden­fläche reali­siert, um Eisbil­dung im Winter zu vermeiden und den Gästen jeder­zeit tritt­si­chere Wege zu bieten.

Die Ausfüh­rung erfolgte mit einer Warm­wasser-Fußbo­den­hei­zung, deren Rohr­system in einem etwa 20 cm starken, wasser­durch­läs­sigen Drain­mörtel einge­bettet wurde. Für eine zuver­läs­sige Entwäs­se­rung sorgt ein zwei­stu­figes System: Die Ober­flä­chen­ent­wäs­se­rung erfolgt über schmale Schlitz­rinnen (Aqua­Drain SR) und ein flexi­bles Drain­rost-System (Aqua­Drain FLEX). Die zweite Entwäs­se­rungs­ebene über­nimmt eine spezi­elle Flächen­drai­nage, die unter­halb des Drain­mör­tels ange­ordnet wurde. Diese Drai­na­ge­matte wurde gezielt für den Einsatz unter kera­mi­schen Außen­be­lägen auf Drain­mörtel entwi­ckelt und zeichnet sich durch ihre kapil­lar­pas­sive Bauweise aus. Sie verhin­dert effektiv das Wieder­auf­steigen von Stau­wasser in die Belags­kon­struk­tion – ein zentraler Aspekt zur Vermei­dung von Frost­schäden und Ausblü­hungen.

Durch das Aufstelzen des Belags über die offene Drain­struktur entstehen groß­zü­gige Drain­ka­näle, in denen Wasser schnell und sicher abfließen kann. Die verlegten kera­mi­schen Ober­flä­chen in Holz- und Natur­stein­optik bieten sowohl gestal­te­ri­sche Viel­falt als auch hohe Funk­tio­na­lität. Gleich­zeitig wurden barrie­re­freie Über­gänge regel­kon­form mit einer Drain­rost­lö­sung ausge­führt, die das anfal­lende Wasser rückst­aufrei in das darun­ter­lie­gende Drai­na­ge­system ableitet.

Die Kombi­na­tion aus wasser­durch­läs­sigem Aufbau, unter­schied­li­chen Gefäl­le­si­tua­tionen, inte­grierter Fußbo­den­hei­zung und dem Einbau von Beton­fer­tig­teilen war durchaus eine tech­ni­sche Heraus­for­de­rung. Der gewählte System­aufbau erfüllt jedoch alle Anfor­de­rungen an Lang­le­big­keit, Entwäs­se­rungs­leis­tung und Frost­si­cher­heit.

Fazit

Sämt­liche Arbeiten wurden plan­mäßig und zeitun­kri­tisch abge­schlossen. Über den gesamten Projekt­zeit­raum hinweg wurde die bauliche Umset­zung trotz komplexer tech­ni­scher Anfor­de­rungen durch eine enge Abstim­mung zwischen den betei­ligten Firmen effi­zient koor­di­niert.

Mit der erwei­terten Adel­indis Therme ist eine moderne Well­ness­an­lage entstanden, die tech­ni­sche Präzi­sion mit archi­tek­to­ni­scher Qualität verbindet. Die sorg­fältig abge­stimmten Komplett­sys­teme für Abdich­tung, Entkopp­lung und Entwäs­se­rung ermög­li­chen dauer­haft belast­bare Beläge – sichtbar zurück­hal­tend, funk­tional über­zeu­gend. Besu­cher erleben eine entspannte Wohl­fühl­at­mo­sphäre, während im Hinter­grund ein durch­dachter Boden­aufbau für Sicher­heit, Barrie­re­frei­heit und Komfort sorgt.

Die Gestal­tung greift regio­nale Bezüge auf und fügt sich harmo­nisch in das land­schaft­lich geprägte Umfeld des Feder­see­moors ein. So verbindet das Projekt zukunfts­ori­en­tierte Technik mit orts­be­zo­gener Archi­tektur, und schafft eine Anlage, die auf lange Sicht funk­tio­niert und inspi­riert.

Projektdaten

Planer

Robert Haller
Pater-Mohr-Strasse 24
88427 Bad Schus­sen­ried

Bauherr

Moor-Heilbad Buchau GmbH

Fliesenarbeiten

Reiser GmbH
Gewer­be­ge­biet Hoch­ber­ger­straße
Mackstr. 8
D — 88348 Bad Saulgau

Spezialbaustoffe

ARDEX GmbH
Fried­rich-Ebert-Straße 45
D — 58453 Witten-Annen

Entwässerung
GUTJAHR System­technik GmbH
Philipp-Reis-Str. 5–7
D — 64404 Bicken­bach
Eröffnung

2022

Adresse

Adel­indis Therme Bad Buchau
Ther­menweg 2
D — 88422 Bad Buchau

Fotos

© Adel­indis Therme
© GUTJAHR System­technik GmbH

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Wunnebad

Das Wunnebad Winnenden

When all’s well

 

Behnisch Architekten

Viele Städte und Kommunen geben ihre Schwimmbäder aufgrund zu hoher Betriebskosten oder eines scheinbar unbezwingbaren Sanierungsstaus auf. Die Stadt Winnenden (30.000 Einwohner, 20 km nordöstlich von Stuttgart) geht einen anderen Weg – mit einem Wettbewerb, erfahrenen Architekten und einem klaren Bekenntnis zu zukunftsfähigem Bauen.

Programm

Der Entwurf ist von der einzig­ar­tigen Umge­bung und dem Bestand geprägt und stärkt den respekt­vollen Umgang zwischen Alt und Neu. Anker­punkt des neuen Wunnebades ist das prägnante Kuppel­bau­werk der bestehenden Bade­halle. Eine daran anknüp­fende, frei gestal­tete Kompo­si­tion aus geschwun­genen Dächern und orga­ni­schen Körpern nimmt die verschie­denen Funk­ti­ons­be­reiche auf.

Im Wesent­li­chen wurden die folgenden Maßnahmen umge­setzt:

  • Neuge­stal­tung eines reprä­sen­ta­tiven Eingangs­foyers
  • Zusätz­li­ches Kurs­be­cken mit Hubboden für die bestehende Bade­halle
  • Neuge­stal­tung des Kinder­be­rei­ches im Hallenbad
  • Neuge­stal­tung der Sommer­um­kleiden
  • Neue Räume für die Frei­bad­gas­tro­nomie
  • Neuge­stal­tung der Sauna­land­schaft mit zeit­ge­mäßem Angebot
  • Inte­gra­tion einer Gastro­nomie zur Versor­gung der Bade­halle und des Sauna­be­rei­ches
  • Neue Räum­lich­keiten für die Verwal­tung
  • Neuer Schwimm­meis­ter­turm

Herzstück

Besu­cher betreten das Wunnebad jetzt über das neu gestal­tete Foyer mit Einbli­cken in die Bade­halle, Durch­bli­cken zum Freibad und direkten Zugängen zu den Umkleiden und der Sauna­land­schaft.

Im Haupt­ge­bäude gelangt man über die sanierten und ergänzten Umkleiden und Sani­tär­be­reiche direkt in die Kuppel­halle. Dem Herz­stück der Anlage wurde durch eine behut­same Bear­bei­tung der Ober­flä­chen ein zeit­ge­mäßes Erschei­nungs­bild verliehen.

Das neue Kurs­be­cken mit Hubboden ergänzt das Angebot, genauso wie der neu entwi­ckelte Kinder­be­reich. Der Raum des Schwimm­meis­ters liegt an der Schnitt­stelle von Alt- zu Neubau, mit einem idealen Über­blick über alle Becken im Innen- und Außen­raum.

Sauna

Über eine groß­zü­gige Treppe im Foyer gelangen Gäste auf die Sauna­e­bene, die nach Osten in den erwei­terten und neu gestal­teten Sauna­garten über­geht.

Der Bereich beginnt nach dem offen gestal­teten Umklei­de­be­reich und beein­druckt durch den Wechsel zwischen offenen und inti­meren Berei­chen, durch verschie­dene Saunen, Ruhe­zonen und eine Kamin­lounge.

Ergänzt wird das Sauna­an­gebot durch eine Außen­sauna mit Vorraum und Dusch­plätzen, die sich bestens in die terras­sierte Gestal­tung des Sauna­gar­tens einfügt. Die Gestal­tung ermög­licht eine zukünf­tige Erwei­te­rung um viele weitere Sauna­häuser.

Die Gastro­nomie der Sauna­be­rei­ches und des Hallen­bads bildet eine funk­tio­nale Einheit im Über­gang zwischen Sauna­land­schaft und Sauna­garten, in direkter Nach­bar­schaft zur Galerie der Kuppel­halle.

Fliesen

Für die Flie­sen­ar­beiten im Rahmen der Moder­ni­sie­rung des Wunnebad Winnenden zeich­nete sich die Firma Hertler Fliesen verant­wort­lich. Das Unter­nehmen über­nahm die Planung und Ausfüh­rung sämt­li­cher kera­mi­scher Beläge in den Nass­be­rei­chen, darunter die Schwimm­hallen, Becken­um­gänge, Duschen und Sani­tär­an­lagen. Zum Einsatz kamen rutsch­hem­mende, frost­be­stän­dige und chemi­ka­li­en­re­sis­tente Fliesen, die den hohen Anfor­de­rungen an Hygiene, Lang­le­big­keit und Sicher­heit im öffent­li­chen Bäderbau gerecht werden.

Beson­deres Augen­merk lag auf der norm­ge­rechten Verar­bei­tung der Mate­ria­lien – etwa bei Gefäl­le­aus­bil­dungen, Fugen­ab­dich­tungen und Über­gängen zu angren­zenden Bauteilen. Dank präziser Ausfüh­rung und sorg­fäl­tiger Detail­ar­beit trägt Hertler Fliesen maßgeb­lich zur funk­tio­nalen und gestal­te­ri­schen Qualität des Bades bei.

Ergebnis

Das Wunnebad beein­druckt durch seine Struktur und seine Gelas­sen­heit. Behnisch Archi­tekten errei­chen durch behut­same Maßnahmen und die verbin­denden Dächer, manchmal auskra­gend und vor Sonne und Regen schüt­zend, eine ange­nehm medi­ter­rane Stim­mung. Das ist die Sicht der Archi­tekten.

Das Wunnebad in Winnenden bietet mit einem großen Freibad, einem modernen Hallenbad und einem schönen Sauna- & Well­ness­be­reich jede Menge Erleb­nisse. Das sagt der Betreiber.

Wenn Archi­tektur zu solchen Ergeb­nissen führt, ist die Welt in Ordnung. Zumin­dest in Winnenden.

Projektdaten

Planer

Behnisch Archi­tekten

Florian Waller, Stefan Rappold, Arlette Haker, Elena Esterle, Frank Kimpel, Achim Buhse, Mahboubeh Shoeybi, Adrian Bauer, Lukas Litterst, Thorsten Zwir­lein (Wiesler Zwir­lein Archi­tekten)

Bauherr

Stadt­werke Winnenden GmbH
Waib­linger Straße 42
D — 71361 Winnenden

Energie

Melior
Ener­gie­sys­teme GmbH
In den Brun­nen­wiesen 1
D — 71573 Allmers­bach im Tal

Fliesen

Hertler Fliesen
Esslinger Straße 4
D — 73765 Neuhausen a.d.F.

Eröffnung

2024

Adresse

Wunnebad
Albert­viller Str. 56
D — 71364 Winnenden

Fotos

David Matthiessen Foto­grafie

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Ilirija Sport City

Das Ilirija Sport City Centre 

Heartbeat

 

Lorenz Ateliers, Myrtha Pools

Beim Sportzentrum Ilirija Sport City lag das besondere Augenmerk auf der Verknüpfung von sportlicher Funktionalität, städtebaulicher Neuordnung und nachhaltiger Bauweise. Das Gebäude ist als Null-Energie-Sportzentrum konzipiert, die Schwimmbecken wurden mit ressourcenschonender Edelstahltechnologie realisiert.

Schwimmbad und mehr

Mit dem Sport­zen­trum Ilirija Sport City in Ljubljana (Športni Center Ilirija) wurde im Früh­jahr 2025 ein öffent­li­ches Sport- und Infra­struk­tur­pro­jekt eröffnet, das bewusst im inner­städ­ti­schen Kontext verortet ist. Der neue Komplex ersetzt ein in die Jahre gekom­mene Freibad von 1929.

Das Zentrum der Anlage bildet das Schwimmbad mit dem olym­pia­ge­rechten 50-Meter-Schwimm­be­cken. Dazu kommen mehrere Sport­hallen, ein Café, ein Museum, Veran­stal­tungs­flä­chen und öffent­liche Frei­räume unter einem städ­te­bau­lich markanten, 12.000 m² großen Dach. Das coura­gierte Nutzungs­kon­zept sieht neben dem regu­lären Sport­be­trieb auch kultu­relle und gesell­schaft­liche Veran­stal­tungen vor. Ziel ist eine dauer­hafte Auslas­tung und wirt­schaft­lich trag­fä­hige Nutzung, auch außer­halb des klas­si­schen Sport­kon­texts.

Die Entschei­dung für den Standort im Stadt­zen­trum und die Wieder­an­bin­dung an den Tivoli-Park schafft neue Verbin­dungen für Fuß- und Radver­kehr und stärkt die Inte­gra­tion des Sports in das städ­ti­sche Leben. Und sie war gold­richtig.

Die Planung stammt von Lorenz Ateliers, die Becken von Myrtha Pools.

Geschichte und Gesellschaft

Die Geschichte des Ilirija Sport City Centre reicht bis in die späten 1920er Jahre zurück, als der slowe­ni­sche Archi­tekt und Sport­pio­nier Stanko Bloudek das ursprüng­liche Ilirija-Freibad mit einem 25-Meter-Becken entwarf. Der Eingangsbau aus dem Jahr 1929 steht heute unter Denk­mal­schutz, wurde behutsam restau­riert und in das neue Nutzungs­kon­zept einge­bunden – als Café, Konfe­renz­be­reich und Museum zur Sport­ge­schichte Slowe­niens.

Kurz nach der Unab­hän­gig­keit Slowe­niens beschloss die noch junge Haupt­stadt Ljubljana bereits im Jahr 1995 den Bau eines neuen Olympia-Schwimm­zen­trums mit ergän­zender Infra­struktur im Stadt­zen­trum. Die Entschei­dung, dieses Groß­pro­jekt nicht an den Stadt­rand zu verla­gern, sondern am histo­ri­schen Standort weiter­zu­ent­wi­ckeln, war städ­te­bau­lich mutig und gesell­schaft­lich zukunfts­wei­send. Sie würdigt die Bedeu­tung des Sports als öffent­li­ches Gut und redu­ziert gleich­zeitig den verkehr­li­chen Fußab­druck einer solchen Anlage.

Ein weitere zentraler Aspekt der Planung war die Wieder­an­bin­dung des Areals an den benach­barten Tivoli-Park durch die Wieder­her­stel­lung der histo­risch bedeu­tenden Latterman-Allee als Rad- und Fußweg. Dazu passt die verbin­dende öffent­liche Plaza unter dem charak­te­ris­tisch geschwun­genen Dach, die als Binde­glied zwischen Innen­stadt und Park dient. Sie macht das Sport­zen­trum zu einem offenen, multi­funk­tio­nalen Ort, der Sport, Kultur, Bildung und alltäg­liche Nutzung verbindet.

Schwimmen im Zentrum

Im Zentrum des Ilirija Sport City Centre befindet sich eine hoch­mo­derne Wasser­land­schaft, die mit dem inno­va­tiven Edel­stahl­mo­dul­system von Myrtha Pools reali­siert wurde. Die Schwimm­halle umfasst ein 50-m-Olym­pia­be­cken mit verschieb­barer Trenn­wand (Bulk­head), ein 25-Meter-Trai­nings­be­cken sowie modernste Start­blöcke für den Wett­kampf­ein­satz.

Dank des fort­schritt­li­chen Edel­stahl­sys­tems von Myrtha erfüllen die Becken höchste Anfor­de­rungen sowohl im Trai­nings- als auch im inter­na­tio­nalen Wett­kampf­be­trieb. Das bedeutet Präzi­sion, Lang­le­big­keit und ökolo­gi­sche Effi­zienz, und das alles in einer zuschau­er­freund­li­chen Umge­bung.

Die Edel­stahl­ele­mente sind korro­si­ons­re­sis­tent, wartungsarm und ermög­li­chen eine, beson­ders für inter­na­tio­nale Wett­kämpfe wich­tige, extrem präzise Ferti­gung. Gleich­zeitig erlaubt die modu­lare Bauweise eine schnelle Instal­la­tion und spätere Anpas­sungen an verän­derte Nutzungs­an­for­de­rungen.

Das Schwimm­zen­trum erfüllt die Normen des inter­na­tio­nalen Schwimm­ver­bands (World Aqua­tics, ehemals FINA) und bietet mit rund 1.500 Zuschau­er­plätzen beste Voraus­set­zungen für natio­nale wie inter­na­tio­nale Wett­kämpfe. Gleich­zeitig ist es offen für Schul­klassen, Vereine, Frei­zeit­nutzer und den Brei­ten­sport – eine Infra­struktur für alle.

Dach und Energie

Das Schwimmbad, die Sport­hallen, die Erschlie­ßungs­flä­chen und die Funk­ti­ons­be­reiche des Ilirija Sport City Centre sind unter einem groß­flä­chig geschwun­genen Dach vereint. Die Stahl­kon­struk­tion mit einer Spann­weite von 54 Metern über­spannt rund 12.000 m², verleiht dem Gebäu­de­en­semble eine prägnante Iden­tität und defi­niert es als zusam­men­hän­gendes städ­te­bau­li­ches Volumen.

Das Dach erfüllt dabei weit mehr als eine gestal­te­ri­sche Funk­tion: Auf seiner Fläche sind 4.000 m² Photo­vol­ta­ik­mo­dule instal­liert, die den gesamten Ener­gie­be­darf des Zentrums abde­cken. Ergänzt wird dieses rege­ne­ra­tive Versor­gungs­system durch geother­mi­sche Anlagen und eine effi­zi­ente Wärme­pum­pen­tech­no­logie. Damit zählt das Ilirija Sport­City Centre zu den ersten Null-Energie-Sport­bauten Europas.

Auch auf der sport­funk­tio­nalen Seite wurde großer Wert auf Klima­ver­träg­lich­keit gelegt: Das Edel­stahl-Modul­system von Myrtha Pools verur­sacht im Vergleich zu konven­tio­nellen Beton­be­cken bis zu 50 % weniger CO₂-Emis­sionen, sowohl in der Herstel­lung als auch im Betrieb. Damit fügt sich das tech­ni­sche Konzept nahtlos in den ganz­heit­li­chen Ansatz des Projekts ein.

Stadt und Herz

Das Ilirija Sport City Centre ist deut­lich mehr als eine Schwimm­an­lage oder ein Sport­zen­trum. Es versteht sich als öffent­li­cher Ort mit viel­fäl­tigen Funk­tionen, offen für Leis­tungs­sport und Frei­zeit, für Bildung, Kultur und gesell­schaft­li­chen Austausch. Als inte­graler Bestand­teil des städ­ti­schen Lebens in Ljubljana vereint es Nutzungs­schichten, die sonst oft räum­lich getrennt sind.

Die Anlage ist genauso für den Schul­sport konzi­piert wie für Univer­si­täts­pro­gramme, Vereins­sport, Wett­kampf­ver­an­stal­tungen. Gleich­zeitig bietet sie Raum für kultu­relle Events. So lässt sich auch die Schwimm­halle temporär in eine Konzert- oder Even­ta­rena umwan­deln, was nicht nur betriebs­wirt­schaft­lich sinn­voll, sondern auch städ­te­bau­lich rele­vant ist.

Das Ilirija Sport City Centre ist ein pulsie­render, inklu­siver Raum im Herzen der Stadt. Und da gehört der Sport auch hin.

Projektdaten

Planer

Lorenz­ate­liers ZT GmbH
Maria There­sien Straße 37
6020 Inns­bruck
Öster­reich

Bauherr

Stadt Ljubljana

Schwimmbecken

A&T Europe Spa
Via Solfe­rino, 27
P.O. Box 7
46043 Castig­lione delle Stiviere (MN)
Italien

eröffnung

2025

Adresse

Športni Center Ilirija
Celo­vška cesta 3
1000 Ljubljana
Slowe­nien

Fotos

Ana Skobe

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media
(Adver­to­rial)

Pläne

Videos

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Holy Water

Sint-Franciscus van Assisikerk in Heerlen

Geweihtes Wasser

 

MVRDV & Zecc Architecten

Immer mehr Kirchen stehen leer. Warum sollen die nicht wieder eine soziale Funktion erhalten? Ein öffentliches Schwimmbad wie Holy Water ist da sicher eine gute Idee: Rückenschwimmen unter dem Kirchengewölbe, mit Blick auf bunte Glasfenster – das ist ein ganz neues Raumerlebnis.

Wandeln

MVRDV und Zecc Archi­tecten haben den Wett­be­werb zur Umnut­zung der St.-Franziskus-von-Assisi-Kirche in Heerlen (Sint-Fran­ciscus van Assi­s­i­kerk) gewonnen. Das Konzept mit dem Namen „Holy Water“ sieht vor, das leer­ste­hende Kirchen­ge­bäude in ein öffent­li­ches Schwimmbad zu trans­for­mieren – natür­lich unter Erhalt der denk­mal­ge­schützten Bausub­stanz.

Die Kirche wurde vor mehr als 100 Jahren errichtet, seit 2023 wird sie nicht mehr für ihren ursprüng­li­chen Zweck genutzt. Die Stadt Heerlen sieht in „Holy Water“ nun die Chance, der Kirche mit ihrer markanten Silhou­ette im Zentrum der Stadt neues Leben einzu­hau­chen. Die geplante Schwimm­halle dient nicht nur als Entlas­tung für die bereits stark frequen­tierten Hallen­bäder der Stadt, sie wird auch Teil eines größeren Stadt­er­neue­rungs­kon­zepts.

Erhalten

Der Entwurf für Holy Water sieht ein leuch­tendes, kreis­för­miges Vordach über dem Haupt­ein­gang vor, ein Symbol für die Verbin­dung von Vergan­gen­heit und Gegen­wart. Im Inneren gelangt man durch die Kirchen­schiffe zu den Umklei­de­ka­binen und zur Gastro­nomie, die im hinteren Bereich der Kirche unter­ge­bracht sind. Glas­wände trennen diese Bereiche von der klima­ti­sierten zentralen Schwimm­halle.

Der höhen­ver­stell­bare Becken­boden erlaubt viel­fäl­tige Nutzungen – vom Kinder­plansch­be­reich bis hin zum Even­traum. Wird der Boden ganz ange­hoben, entsteht eine durch­ge­hend ebene Fläche, die auch für kultu­relle Veran­stal­tungen genutzt werden kann. Zudem kann die Fläche mit einer dünnen Wasser­schicht geflutet werden, wodurch eine eindrucks­volle Spie­ge­lung des Kirchen­raums entsteht. Besucher:innen haben dann das Gefühl, auf dem Wasser zu wandeln.

Rückenschwimmen

Die alten Kirchen­bänke finden neue Verwen­dung in den Glas­wänden: Auf der einen Seite dienen sie den Schwimmer:innen als Sitz­ge­le­gen­heit, auf der anderen Seite den Zuschauer:innen. Selbst die Kanzel erhält als Hoch­sitz für die Bademeister:in eine neue Nutzung.

Eine beson­dere Heraus­for­de­rung besteht darin, das Kirchen­in­nere nach­haltig zu beheizen und gleich­zeitig die histo­ri­schen Mate­ria­lien vor Feuch­tig­keit zu schützen. Glas­wände schaffen eine ther­mi­sche Tren­nung zum Schutz der Glas­fenster und Kunst­werke.

Das Dach wird von außen isoliert, um Wärme­ver­luste zu redu­zieren und die Sicht auf das origi­nale Mauer­werk im Inneren zu erhalten. Die hölzerne Dach­kon­struk­tion bleibt erhalten und erhält schall­ab­sor­bie­rende Elemente für eine bessere Akustik. Die gesamte Haus­technik wird dezent im Keller unter­ge­bracht, inklu­sive der Luft­auf­be­rei­tung.

Holy Water bekommt also eine ener­gie­ef­fi­zi­ente, komfor­table Struktur, ohne die histo­ri­sche Substanz der Kirche zu gefährden.

Die Eröff­nung ist für Ende 2027 geplant.

Projektdaten

Planer

 MVRDV & Zecc Archi­tecten

Winy Maas, Gideon Maas­land, Gijs Rikken, Magda Porcoțeanu, Justin Vermeulen, Bart Keller­huis, Roy van Maar­se­veen, Thijmen Hilhorst

Bauherr

Gemeinde Heerlen

Eröffnung

2027

Adresse

Sint-Fran­ciscus van Assi­s­i­kerk
Laan­der­straat 33
6411 VA Heerlen
Nieder­lande

Illustrationen

MVRDV

Text

MVRDV

Pläne

Video

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Therme Dubai

Therme Dubai

Play, Relax, Restore

 

Diller Scofidio + Renfro

100 Meter hoch

Die Therme Dubai besticht schon beim ersten Hinsehen durch ihre impo­sante, 100 Meter hohe Struktur, die sich aus einer Reihe gestaf­felter, abge­run­deter Platt­formen empor­wächst. Diese Platt­formen bieten auf drei Ebenen Schwimm- und Ther­mal­be­cken, Mehr­zweck­nut­zungen, üppige Bepflan­zungen und Wasser­fälle – und das alles weit­ge­hend auch von außen einsehbar.

Geplant wird das Ganze vom Archi­tek­tur­büro Diller Scofidio + Renfro, gebaut von der Therme Group, welche erst kürz­lich auch die Therme Erding über­nommen hat.

Planer und Betreiber gehen von 1,7 Millionen Besu­chern im Jahr aus.

Zabeel Park

Das Resort entsteht in Dubai’s Zabeel Park und will diesen mit viel Wasser und Grün revi­ta­li­sieren, unter anderem mit mehr als 200 Pflan­zen­arten aus der ganzen Welt und klaren, warmen Ther­mal­wäs­sern, die als Quelle für Heil­kräfte und Entspan­nung dienen.

Die Archi­tektur soll sich durch große Glas­flä­chen weit­ge­hend trans­pa­rent zeigen, um Passanten neugierig zu machen und Gästen den Blick auf Skyline von Dubai zu bieten.

Play, Relax, Restore

Im Inneren wird die Therme Dubai in drei Haupt­be­reiche (Zones) unter­teilt: Play, Relax und Restore. Play steht für fami­li­en­freund­li­chen Spaß, Unter­hal­tung und gesund­heits­be­zo­gene Akti­vi­täten für Erwach­sene und Kinder glei­cher­maßen.

In der Relax Zone sollen sich vor allem Erwach­sene erholen. Dazu gibt es Entspan­nungs­be­cken im Innen- und Außen­be­reich, Mine­ral­bäder, Dampf­bäder und Massagen.

Die Restore-Zone thront hoch über allem, auf der obersten Ebene. Sie will ein ruhiger Rück­zugsort in einem groß­zü­gigen Ther­mal­kom­plex sein. Hier werden Saunen, Dampf­bäder und „inno­vativ gestal­tete“ Mine­ral­bäder zur Verfü­gung stehen.

Treffpunkt

Die Therme Dubai will mehr sein als ein Schwimmbad oder eine Therme, nämlich ein kultu­reller und sozialer Treff­punkt für ganz Dubai.

Neben den viel­fäl­tigen Well­ness- und Sport­an­ge­boten wie Ther­mal­be­cken, Wasser­rut­schen, einem Michelin-Stern-Restau­rant und einem 4.500 m² großen Pool­be­reich drinnen wie draußen werden auch Veran­stal­tungs­flä­chen inte­griert. Die können für Konzerte, Kunst­aus­stel­lungen und andere kultu­relle Events genutzt werden.

Technik

Nach Angaben der Planer und Betreiber verwendet die Therme Dubai fort­schritt­liche Tech­no­lo­gien zur Wasser­auf­be­rei­tung. Demnach können 90 % des Ther­mal­was­sers wieder­ver­wendet werden.

Der Betrieb der Anlage soll zu 100 Prozent mit Ökostrom erfolgen, ein Groß­teil davon stammt aus eigenen Solar­pa­neelen auf den Dächern der Anlage sowie einem ange­schlos­senen Solar­park. Heiz- und Kühl­energie wird durch Geothermie in Kombi­na­tion mit Wärme­pumpen bereit­ge­stellt.

Die Eröff­nung ist für das Jahr 2028 geplant.

Projektdaten

Architekt

Diller Scofidio + Renfro

Bauherr

Therme Group

Eröffnung

2028

Adresse

Zabeel Park
حديقة زعبيل
Dubai

Visualisierung

Diller Scofidio + Renfro

Text
Johannes Bühl­be­cker
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Centre aquatique de l’Ô-bleue

Centre aquatique de l’Ô-bleue

Fließend

 

 

Dominique Coulon & associés

Der äußere Eindruck des Baukörpers ist so flach wie flüchtig. Die geschwungenen Wände sind mehr als 100 Meter lang und verlieren sich auf angenehme Art zwischen den Feldern und dem Horizont.

Ein Protzbau ist das nicht.

Das Centre aqua­tique de l’Ô-bleue steht am Eingang der kleinen fran­zö­si­schen Gemeinde Fondettes (11.000 Einwohner), nur wenige Kilo­meter von Tours entfernt. Das Umfeld wird von Wohn­ge­bieten, flachem Land und einem eben­falls neuen Kreis­ver­kehr geprägt.

Das Bad, entworfen von Domi­nique Coulon & asso­ciés, entstand also so ziem­lich auf der grünen Wiese und sollte ein prägender Bezugs­punkt einer neuen land­schaft­li­chen Gestal­tungs­ord­nung werden.

Die Planer antworten auf diese Aufga­ben­stel­lung mit einem lang­ge­streckten, weißen Baukörper, dessen Fassaden und Dach­form sich nach innen entwi­ckeln.

Der äußere Eindruck des Baukör­pers ist so flach wie flüchtig. Die geschwun­genen Wände sind mehr als 100 Meter lang und verlieren sich auf ange­nehme Art zwischen den Feldern und dem Hori­zont. Ein Protzbau ist das nicht.

In Rich­tung Land­schaft öffnen sich die Fassaden fast bis zum Boden, in Rich­tung Straße steigen sie dagegen an. Durch die runden Ober­lichter fällt zusätz­li­ches Licht ins Bad.

Es ist unmöglich, diesen Raum nicht als fließend zu bezeichnen.

Der Haupt­ein­gang des Centre aqua­tique de l’Ô-bleue liegt an einer Einbuch­tung im Südosten. Ange­schlossen sind die Umkleiden und Wasch­räume, und dann geht es ins Licht: Die Bade­halle mit ihren drei Becken, einer Wasser­rut­sche, einem Whirl­pool sowie Sauna‑, Ruhe- und ange­schlos­senen Außen­be­rei­chen wird vom Licht durch­flutet.

Das Schwim­mer­ecken misst 25 x 12,5 Meter und bietet, wie das „Baunetz“ schön scheibt, vom Schwimm­stil und damit der Körper­hal­tung abhän­gige Blick­be­zie­hungen: Beim Kraulen guckt man durch decken­hohe Fenster in die Land­schaft, beim Brust­schwimmen durch wand­hohe Fenster in den Garten und beim Rücken­schwimmen durch die Ober­lichter Rich­tung Himmel.

Neben dem Sport­be­cken gibt es ein 150 m² großes Spaß­be­cken mit einer Wasser­tiefe von bis zu 1,30 m, ein 30 m² großes Plansch­be­cken für Klein­kinder und das Auslauf­be­cken der Wasser­rut­sche mit drei Bahnen. Kugel­för­mige Einbuch­tungen in der Wand bieten Aufent­halts­mög­lich­keiten, genau wie die Sitz­bänke.

Es ist unmög­lich, diesen Raum nicht als flie­ßend zu bezeichnen.

Hier ist alles an seinem Platz.

Zum Well­ness­be­reich gehören zwei Saunen, ein Whirl­pool, ein Hammam, ein Dampfbad und die dazu­ge­hö­rigen Liegen. Dieser Bereich verfügt über einen eigenen Zugang nach draußen, der vom Rest des Bades und des Gartens durch neuge­pflanzte Bäume abge­grenzt wird.

Der Garten des Centre aqua­tique de l’Ô-bleue, mit Beach­vol­ley­ball­feld und Wasser­spiel­platz, wird durch 300 neue Bäume zoniert und durch die endlos erschei­nende weiße Mauer begrenzt.

Hier ist alles an seinem Platz.

Projektdaten

Architekt

Domi­nique Coulon & asso­ciés
Domi­nique Coulon, Hannes Libis, Lukas Unbe­kandt, Adrien Petit, Olivier Werner, Hannes Libis

Bauherr

Tours Metro­polis, Val de Loire

Becken

Myrtha Pools

Adresse

Centre aqua­tique de l’Ô-bleue
Rue Alfred de Musset
F — 37230 Fondettes

Endless Surf

Eröffnung

2022

Fotos

Eugeni Pons

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Pläne

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Waldschwimmbad Zimmeregg

Waldschwimmbad Zimmeregg

Waldbad, next Level

 

 

Brechbuehler Walser Architekten & Mettler Landschaftsarchitektur

Die Planung schafft ein beeindruckendes Upgrade vom Sommerbad zum ganzjährigen Ausflugsziel. Und alles scheint dabei so selbstverständlich zu sein.

Die Lichtung

Das Wald­schwimmbad Zimmeregg liegt mehr als idyl­lisch in der Lich­tung eines bewal­deten Hügels bei Luzern. Die umfas­sende, 2024 abge­schlos­sene Sanie­rung und Neuor­ga­ni­sa­tion des Bades aus dem Jahr 1967 respek­tiert diesen privi­le­gierten Standort nicht nur, sie wertet ihn weiter auf.

So wurden die Lich­tung entrüm­pelt und die einzelne Bereiche neu struk­tu­riert. Vorhan­dene Attrak­tionen wurden möglichst erhalten, aufge­peppt und bei Bedarf umge­setzt oder ergänzt – all dies unter Nutzung der Topo­grafie mit Höhen­un­ter­schieden von 10 m zwischen dem Schwim­mer­be­cken und dem höchsten Punkt am südli­chen Wald­rand.

Die Planung von Brech­buehler Walser Archi­tekten mit Mettler Land­schafts­ar­chi­tektur schafft ein beein­dru­ckendes Upgrade vom Freibad für den Sommer zum ganz­jäh­rigen Ausflugs­ziel. Und alles scheint dabei auch noch so selbst­ver­ständ­lich zu sein.

Die Becken

Fast ein Jahr lang dauerten die umfang­rei­chen Erdar­beiten und die Instal­la­tion der neuen Technik.

Aus wirt­schaft­li­chen und ökolo­gi­schen Gründen wurde das 50-m-Becken auf 25 m verkürzt. Die Sprung­an­lage wurde durch einen 5‑m-­Turm ergänzt. Vorhan­dene Teile wie die kurze, steile Rutsch­bahn konnten erhalten und weiter genutzt werden. Neu sind die 80-m-Wasser­rut­sche und der Aben­teu­er­spiel­platz mit viel Matsch und Sand – für jede Alters­klasse das passende Angebot.

Das Nicht­schwim­mer­be­cken wurde mit einem Bereich für Nicht­schwimmer und einem für die verschie­denen Rutschen neu zoniert. Das Kinder­plansch­be­cken entstand neu.

Sämt­liche Becken erhielten ein Inlay aus Chrom­stahl. Start­blöcke, Becken­um­gänge und Über­lauf­rinnen wurden beto­niert.

Der Wert

Die Kosten der Maßnahmen beliefen sich auf 15,6 Mio. Euro (14,75 Mio. Franken), der Betrieb eines Bades ist auf den ersten Blick eigent­lich immer defi­zitär. Daher stand auch die Schlie­ßung des Wald­schwimmbad Zimmeregg zur Diskus­sion. Diese wurde von der Bevöl­ke­rung aller­dings via Inter­ven­tion entschlossen abge­wendet.

Also entschied sich der Stadtrat für die Sanie­rung und Attrak­ti­vie­rung mit dem Ziel, Standort und Angebot zu erhalten und die hohen Betriebs- und Unter­halts­kosten zu redu­zieren.

Der gesell­schaft­liche Wert eines Bades, und dieses hier mal ohnehin, ist eh unbe­zahlbar.

Das Alter

Die Bestands­an­lage litt nach mehr als 50 Jahren an deut­li­chen Alters­be­schwerden, insbe­son­dere hinsicht­lich Technik und Infra­struktur.

Der reali­sierte Entwurf ordnet die gesamte Anlage neu, begin­nend bei der Erschlie­ßung. Der Eingang mit Kasse, Garde­roben und Restau­rant ist jetzt deut­lich wahr­nehmbar. Technik- und Lager­räume sind im UG unter­ge­bracht. Über­haupt verzichtet das Bad sehr bescheiden auf das Protzen mit der neuen Technik, obwohl diese sich absolut sehen lassen kann oder könnte.

Der Holzbau im Eingangs­be­reich ersetzt das inef­fi­zi­ente Betriebs­ge­bäude und verkürzt den steilen Zugang. Neu ist auch der zusätz­liche Holz­pa­villon (Waldbar) als Ergän­zung des gastro­no­mi­schen Ange­bots bei hohem Besu­cher­auf­kommen.

Die früher einge­zäunte Spiel­wiese ist nun geöffnet und, als Teil der neuge­formten Lich­tung mit Grill­plätzen und Sport- und Spiel­flä­chen, nun auch Teil des ganz­jäh­rigen Ange­bots.

Die Landschaft

Im Wald­schwimmbad Zimmeregg domi­niert die Land­schafts­ar­chi­tektur. Die Planer haben viel Energie darauf verwendet, die anspruchs­vollen tech­ni­schen Anlagen und die sicher­heits­re­le­vanten Bauteile durch Einbet­tung verschwinden zu lassen – und das hat sich gelohnt.

Die Archi­tektur beschränkt sich gekonnt auf das Einfache und Nahe­lie­gende. Die beiden neuen Holz­bauten Wald­hütte und Waldbar sind in Form und Geome­trie einfache Pavil­lons mit weit auskra­genden, schat­ten­spen­denden Vordä­chern — unbe­heizt und unge­dämmt.

Das Wald­schwimmbad Zimmeregg wird wie bisher nur über die Sommer­mo­nate betrieben. Für die Besu­cher der Lich­tung aber kann die Saison, inklu­sive Versor­gung, Sport- und Spiel­flä­chen vor dem Bad nun verlän­gert werden..

Waldbad, next Level.

Projektdaten

Architekt

Brech­buehler Walser Archi­tekten
Zwei­er­strasse 106
CH — 8003 Zürich

Bauherr

Stadt Luzern Immo­bi­lien

Landschaftsplaner

METTLER Land­schafts­ar­chi­tektur 
Wiener­strasse 20 
D‑10999 Berlin

Adresse

Waldbad Zimmeregg
Schwimm­bad­strasse 9
CH — 6014 Luzern

Bäderplanung

JOP Josef Ottiger + Partner AG
Bera­tung und Planung für Gebäu­de­technik HLKS und Bäder­technik

Fotos

Andreas Busch­mann, Zürich

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Eröffnung

2024

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Surftown MUC

SURFTOWN MUC

Gamechanger

 

 

Myrtha Pools & Endless Surf

Surftown MUC ermöglicht individuell planbare, konstante Wellen – und genau das eben kann das Meer nicht.

Spektakel

Im August 2024 eröff­nete in Hall­berg­moos, nahe dem Flug­hafen München, Deutsch­lands erster Surf­park: SURFTOWN MUC.

SURFTOWN MUC bietet sport­li­ches, gesell­schaft­li­ches und tech­ni­sches Spek­takel, das neue Maßstäbe in der Sport- und Frei­zeit­ar­chi­tektur setzt. Das Projekt vereint moderne Tech­no­logie, nach­hal­tige Konzepte und flexible Raum­nut­zung zu einer viel­sei­tigen Anlage, die sowohl Profis als auch Frei­zeit­surfer anspricht.

Im Kern der Anlage befindet sich ein 10.000 m² großer Pool mit der impo­santen Länge von 180 Metern. Die Wasser­tiefe beträgt 2,65 Metern und nimmt zum Becken­rand hin ab. Mithilfe eines pneu­ma­ti­schen Kammer­sys­tems, das Über­druck in Wellen­en­ergie umwan­delt, können hier genau program­mierte Wellen mit einer Höhe zwischen 30 cm und über zwei Metern erzeugt werden.

Das Becken stammt von Myrtha Pools, die Lagune aus der tech­no­lo­gi­schen Part­ner­schaft zwischen Myrtha und Endless Surf. Das Ziel des Projekts ist es, diesen olym­pi­schen Sport unter idealen Trai­nings- und Wett­kampf­be­din­gungen auch dort zu ermög­li­chen, wo keine Küste in der Nähe ist.

Die perfekte Welle

Die Kombi­na­tionen aus den Wellen­kam­mern und der Becken­form ermög­li­chen indi­vi­duell konfi­gu­rier­bare Wellen und damit konstante, plan­bare Bedin­gungen. Genau das ist der entschei­dende Vorteil gegen­über natür­li­chen, von Wind und Strö­mungen beein­flussten Wellen, insbe­son­dere bei Wett­kämpfen.

Die Sportler müssen hier nicht auf die perfekte Welle warten, sie müssen sie ledig­lich starten (lassen). Dank der flexi­blen Einstel­lungs­mög­lich­keiten sind sowohl Long­board- als auch Short­board-Sessions optimal reali­sierbar, was die Orga­ni­sa­tion von Wett­kämpfen erleich­tert und die Chan­cen­gleich­heit für alle Teil­nehmer drama­tisch verbes­sert.

SURFTOWN MUC dient als Trai­nings­stätte des Deut­schen Wellen­reit­ver­bands und bietet Platz für bis zu 60 Sport­le­rinnen und Sportler, die hier das ganze Jahr über trai­nieren können. Darüber hinaus war die Anlage im Oktober 2024 bereits Austra­gungsort der Deut­schen Surf-Meis­ter­schaften, bei denen mehr als 100 Athle­tinnen und Athleten den 10.000 Zuschauern ihr Können unter Beweis stellten.

Treffpunkt

Die archi­tek­to­ni­sche Gestal­tung der Anlage ist viel­seitig, inno­vativ und funk­tional. Neben dem zentralen Surf­pool umfasst das Areal eine Surfs­kate-Rampe, einen Outdoor-Fitness-Bereich, einen Kinder­spiel­platz, einen Strand­be­reich mit Liege­flä­chen und ein Restau­rant. Diese viel­sei­tige Nutzung macht die SURFTOWN MUC zu einem leben­digen Treff­punkt, an dem Sport, Erho­lung und soziale Inter­ak­tion mitein­ander verschmelzen.

SURFTOWN MUC wurde mit Blick auf die heutigen Anfor­de­rungen an die Nach­hal­tig­keit geplant. Der Betrieb erfolgt zu 100 Prozent mit Ökostrom, wovon bis zu 80 Prozent aus eigenen Solar­pa­neelen und einem nahe­ge­le­genen Solar­park stammen. Heiz- und Kühl­energie werden über Geothermie in Verbin­dung mit Wärme­pumpen bereit­ge­stellt, während die Wasser­ver­sor­gung über ein Kreis­lauf­system aus Grund- und Regen­wasser reali­siert wird.

Die Myrtha-Tech­no­logie und die modu­lare Edel­stahl­struktur des Beckens bedeuten eine erheb­liche Verrin­ge­rung der CO2-Emis­sionen im Vergleich zu zusätz­li­chen Beton­lö­sungen.

Technik

 

Myrthas Fach­wissen und Erfah­rung bei Planung und Bau großer Frei­form­be­cken, in Kombi­na­tion mit dem Knowhow von Endless Surf bei der Wellen­er­zeu­gung, ermög­lichten diese wegwei­sende Surf-Lagune der nächsten Gene­ra­tion.

Durch CFD-Simu­la­tion ist die Myrtha-Tech­no­logie in der Lage, in der fast 8000 m² großen Lagune eine perfekte Durch­strö­mung und somit eine gleich­mä­ßige Desin­fek­tion des Becken­was­sers zu gewähr­leisten. Hier kommt ein fort­schritt­li­ches Wasser­rück­füh­rungs­system mit spezi­ellen Einlass­wänden (Strah­len­tur­bu­lenz-System) zum Einsatz. Diese Lösung mit mehr als 60 Wand­ein­lässen macht eine Verroh­rung unter der Lagune über­flüssig, was die Instal­la­ti­ons­zeit und ‑kosten redu­ziert und die Wasser­zir­ku­la­tion verbes­sert.

Die Endless Surf Tech­no­logie, die in der Anlage einge­setzt wird, basiert auf 34 pneu­ma­ti­schen Wellen­kam­mern. Im A‑Frame-Modus brechen Wellen gleich­zeitig aus der Mitte des Pools nach links und rechts, im Point­break-Modus laufen die Wellen entlang der gesamten Länge des Pools und ermög­li­chen eine Wellen­länge von bis zu 18 Sekunden.

Prototyp

Mit Gesamt­kosten von rund 45 Millionen Euro ist SURFTOWN MUC ein tech­ni­sches und archi­tek­to­ni­sches Vorzei­ge­pro­jekt, das neue Wege im Wasser­sport aufzeigt. Das Projekt ist auch eine Art Prototyp, denn die Gründer planen welt­weit weitere Anlagen nach Münchner Vorbild.

Ein abso­luter Game­ch­anger, 800 km vom nächsten Ozean entfernt.

Projektdaten

Architekten

Maisch Wolf Archi­tekten

Bauherr

Surf­town GmbH

Nutzer

O2 Surf­town MUC

Becken

Myrtha Pools
A&T Europe Spa

Wellen

Endless Surf

Adresse

O2 SURFTOWN MUC
Lili­en­thal­straße 12
D — 85399 Hall­berg­moos

Eröffnung

2024

Fotos

©SURFTOWN“

Text

Johannes Bühl­be­cker
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WERK12

WERK12 in München

BOAH!

 

 

MVRDV

WERK12 fällt sofort ins Auge. Das liegt vor allem an den fünf Meter hohen Buchstaben an der Fassade, die uns mit Weisheiten wie AAHHH, OH und PUH begrüßen.

AAHHH

WERK12 entstand auf dem früheren Gelände des Knödel-Produ­zenten Pfanni im Münchner Werk­viertel. Der fünf­ge­schos­sige, trans­pa­rente Komplex fällt sofort ins Auge. Das liegt vor allem an den fünf Meter hohen Buch­staben an der Fassade, die uns mit Weis­heiten wie AAHHH, OH und PUH begrüßen. Das liegt aber auch an den weit vorste­henden, umlau­fenden Balkonen und an den außen liegenden Treppen.

Der Entwurf stammt von MVRDV aus Rotterdam.

PUH

Auf fünf Etagen bietet WERK12 das pralle Leben: Restau­rant und Bar im Erdge­schoss, darüber Büros und das domi­nante, drei­ge­schos­sige Fitness-Center „body + soul“ mit eigenem 25m-Becken auf Ebene 3.

WERK12 setzt ganz auf Flexi­bi­lität. Die hohen Decken — 5,5 Meter zwischen den einzelnen Geschossen — ermög­li­chen es zukünf­tigen Nutzern, Zwischen­ge­schosse hinzu­zu­fügen.

Der Erschlie­ßungs­kern auf der Nord­ost­seite des Gebäudes wird auf jeder Ebene von 3,25 Meter breiten Balkonen umgeben, welche die Unter­schei­dung zwischen Innen und Außen aufwei­chen. Diese Frei­flä­chen werden durch Außen­treppen verbunden, die sich um das Gebäude schlän­geln. Gestalt­prä­gend nennt man das wohl.

HMPF

Die Fassade wird von fett gedruckten, fünf Meter hohen Buch­staben belebt. Sie sind das Ergebnis eines Wett­be­werbs, den die Akademie der Bildenden Künste und MVRDV ausge­lobt haben. Die Sieger Beate Engl und Chris­tian Engel­mann wollen Emotionen darstellen und dabei inter­na­tional verständ­lich sein. Daher nutzen sie univer­sell einsatz­bare Ausdrücke aus Comics.

Die raum­hohen Vergla­sungen bieten, je höher man kommt, einen atem­be­rau­benden Blick in Rich­tung der Münchener Innen­stadt.

WERK12 kombi­niert die einfache quadra­ti­sche Grund­form mit ehrli­chen Mate­ria­lien und trans­pa­renten Fassaden zu einem sehr leben­digen, fast flie­ßenden Baukörper.

Nachts wird das Erschei­nungs­bild des Gebäudes durch seine Beleuch­tung fast noch spek­ta­ku­lärer, seine Geome­trie wird noch klarer.

WOW

Das Areal des Münchner Werks­viertel hat sich von einer Knödel­fa­brik zu einem popu­lären Unter­hal­tungs­viertel entwi­ckelt. Der Entwurf von MVRDV respek­tiert diese Geschichte nicht, er feiert sie. WERK12 ist einer­seits stylisch und cool, nimmt sich aber ande­rer­seits nicht so ernst. Vermut­lich ist es aber genau deswegen genau das: sehr, sehr cool.

Projektdaten

Architekt

MVRDV Rotterdam
Achter­klooster 7
NL — 3011 RA Rotterdam
Winy Maas, Jacob van Rijs and Nathalie de Vries, Jacob van Rijs, Fokke Moerel, Markus Nagler, Roy Sieljes and Jona­than Schuster, Antonio Luca Coco, Pavlos Ventouris, Kirill Emelianov

N‑V‑O Nuyken von Oefele Archi­tekten BDA
Winze­rer­strasse 44
D — 80797 München

Bauherr

OTEC GmbH & Co. KG
ECKhaus | Atelier­straße 1
D — 81671 München

Eröffnung

2019

Adresse

body + soul Center WERK12
Frie­den­straße
D — 81671 München

Fotos

Ossip van Duiven­bode
Halve­ma­an­pas­sage 103
NL — 3011DL Rotterdam

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Infinite Bridge

Die Infinite Bridge in Aarhus

Circle of Life

 

 

Gjøde & Partnere Arkitekter

Üblicherweise verbindet eine Brücke zwei Punkte, die durch Wasser oder Höhe voneinander getrennt sind. Diese hier ist anders.

Gjøde & Part­nere Arki­tekter

60 Meter

Die „Infi­nite Bridge“ in Däne­marks zweit­größter Stadt Aarhus wurde von Gjøde & Part­nere Arki­tekter für das Festival „Sculp­ture by the Sea“ entworfen und gebaut.

Die kreis­runde „Brücke“ bringt die Menschen nirgendwo hin, aber sie bietet ihnen die Gele­gen­heit, die sich verän­dernde Land­schaft als endlose Panora­ma­kom­po­si­tion zu erleben. Gleich­zeitig ist die Infi­nite Bridge ein Raum der sozialen Inter­ak­tion mit anderen Menschen, die – na klar – das gleiche Panorama erleben.

Die Infi­nite Bridge hat einen Durch­messer von 60 Metern. Sie befindet sich zur einen Hälfte am Strand und zur anderen Hälfte im Wasser. Sie liegt, in Abhän­gig­keit von den Gezeiten, etwa zwei Meter über dem Meeres­grund.

Konstruktion

Die Konstruk­tion besteht aus 60 iden­ti­schen Holz­ele­menten, die von Stahl­stützen getragen werden. Die Krüm­mung der Brücke folgt den Konturen der Land­schaft. Sie liegt an der Mündung eines kleinen Fluss­tals, das vom Strand in den Wald hinein­ragt.

Gjøde & Part­nere Arki­tekter schufen mit der Infi­nite Bridge mehr Skulptur als Brücke. Es geht ihnen darum, die Umge­bung erlebbar zu machen und die Bezie­hung zwischen der Stadt und der herr­li­chen Land­schaft dieser Bucht – zu feiern.

Geschichte

Übli­cher­weise verbindet eine Brücke ja zwei Punkte, die durch Wasser oder Höhe vonein­ander getrennt sind. Die Infi­nite Bridge verbindet die Gegen­wart dieses Ortes mit ihrer Geschichte, indem sie den Strand wieder mit einem lange verges­senen Aussichts­punkt verbindet.

Die Brücke entstand an der Stelle eines früheren Piers, an dem die Menschen in Dampf­schiffen aus der Stadt ankamen, um sich zu entspannen und zu vergnügen.

Der histo­ri­sche Varna-Pavillon mit seinen Terrassen, seinem Restau­rant und seiner Tanz­halle am Hang über dem Strand war seiner­zeit ein beliebtes Ziel in der male­ri­schen Land­schaft.

Der Kreislauf des Lebens

Am Wald­rand zum Meer gelegen, übri­gens ganz in der Nähe des Stadion Aarhus, macht die Infi­nite Bridge den Pavillon von der Anle­ge­stelle aus wieder erlebbar. Der Kreisel stellt die histo­ri­sche Verbin­dung wieder her und bietet, so die Archi­tekten, eine neue Perspek­tive für das Verhältnis zwischen Stadt und Land­schaft – und für den Kreis­lauf des Lebens.

Die Infi­nite Bridge ist in jedem Jahr von Mai bis Oktober geöffnet.

Projektdaten

Architekt

Gjøde & Part­nere Arki­tekter
Høegh-Guld­bergs Gade 65
DK – 8000 Aarhus C

Bauherr

Aarhus Kommune

Eröffnung

2015

Adresse

The Infi­nite Bridge
Ørne­re­devej 3
DK — 8000 Aarhus

Text

Johannes Bühl­be­cker
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