Tenri Station Plaza CoFuFun

Pizza precisamente

Tenri Station Plaza CoFuFun

Die Situation

CoFuFun berei­chert die bisher unwirt­liche Bahn­hofs­ge­gend von Tenri um viel­fäl­tige neue Nutzungs­an­ge­bote wie Spiel­platz, Biblio­thek und Stra­ßen­café. Die Gefahr, den Zug zu verpassen, dürfte seit der Eröff­nung im Jahr 2017 gestiegen sein.

Tenri ist eine Stadt in der japa­ni­schen Präfektur Nara mit knapp 67.000 Einwoh­nern und etwa 30.000 Haus­halten. Vor CoFuFun war der Platz vor dem Bahnhof ein Ort, an dem die Menschen auf dem Weg zur Arbeit im nahe­ge­le­genen Osaka meist hastig vorbei­gingen. Die Gemeinde wollte die Gegend beleben und veran­stal­tete einen Gestal­tungs­wett­be­werb. Nendo gewann.

Der Entwurf

Tenris Stadt­grenzen umfassen eine Reihe von antiken japa­ni­schen Gräbern, die als “Cofun” bekannt sind. Diese einzig­ar­tigen Gräber sind ein Entwurfs­motiv, die charak­te­ris­ti­sche Geogra­phie des Gebiets ein weiteres: Tenri liegt im Nara-Becken, das von Bergen auf allen Seiten umgeben ist.

Auf dem 6.000 Quadrat­meter großen Areal sind Fahr­rad­ver­leih, Café und andere Geschäfte, ein Infor­ma­ti­ons­kiosk, ein Spiel­platz, Außen­bühnen und Bespre­chungs­räume entstanden. Ziel des Projekts war es, durch diese Maßnahmen und Ange­bote die Revi­ta­li­sie­rung von Gegend und Bevöl­ke­rung zu fördern.

CoFuFun wurde aus Beton­fer­tig­teilen geformt, die — nach Meinung der Desi­gner —  einer riesigen Pizza ähneln. Die Fertig­teile wurden im Werk geformt und vor Ort montiert. Ihre Struk­turen sind präzise, ihre Form kann mehr­fach verwendet werden – also ein güns­tiges Preis-Leis­tungs-Verhältnis. Große Räume können ohne Stützen oder Balken gebildet werden. Die runde Form ist auch aus stati­scher Sicht günstig.

Design

nendo
7–2‑21–6F Akasaka Minato-ku
Tokyo 107‑0052
Japan

Bauherr

Stadt Tenri

Adresse

Tenri Station Square Kofufun
803 Kawaharajocho
Tenri, Nara Prefecture 632‑0016
Japan

Luftbild

Danke, Google!

Autor

nendo

Fotograf

Takumi Ota
Daici Ano
Tadashi Endo

Video

Takahisa Araki, Toru Shiomi,
mindo

Eröffnung

2017
Video

https://youtu.be/hJguQ0cfm5g

Angebot

Die verschie­denen Ebenen des CoFuFun dienen unter­schied­li­chen Zwecken: Es sind Treppen und Sitz­bänke, Räume und Grenzen für spie­lende Kinder, Über­da­chungen für Café und Bühne sowie Kulisse für Präsen­ta­tionen. Am Abend und in der Nacht, wenn der Platz vom Licht durch­flutet wird oder werden kann, entfalten sie eine ganz beson­dere Wirkung. Diese Viel­falt schafft eine anre­gende Umge­bung; Besu­cher erkunden die verschie­denen Räume und huschen nicht mehr nur vorbei. CoFuFun besteht nun aus:

  • einem Spiel­platz für Kinder
  • einem Aufent­halts- und Studi­en­raum zum Lesen
  • einer Bühne für Konzerte oder öffent­liche Vorfüh­rungen
  • dem Tenri Souvenir-Shop.

Wegweiser und Schilder weisen sanfte Rundungen auf, die an den Cofun erin­nern. Sie sind dunkel­grau gefärbt, was einen natür­li­chen Kontrast erzeugt und sich dennoch gut in die Umge­bung einfügt. Außerdem sind Schilder und Ange­bote in vier verschie­denen Höhen ange­ordnet, um den Lärm­pegel zu mini­mieren.

Bei allen Entwürfen wurde darauf geachtet, dass die Mate­ria­lien und die Farb­ge­bung der Innen­räume so gut wie möglich mit denen des Platzes über­ein­stimmen. So wurden Möbel und Einrich­tungs­ge­gen­stände aus Holz aus der Präfektur Nara gefer­tigt, um ein Gefühl der Einheit­lich­keit zu schaffen.

Der Name

Der Name des Platzes, CoFuFun, verbindet das Haupt­de­sign­motiv, den Cofun, mit umgangs­sprach­li­chen japa­ni­schen Ausdrü­cken. „Fufun” meint ein fröh­li­ches, unbe­wusstes Summen: Die Gestal­tung des Platzes soll eine gesel­lige Atmo­sphäre bieten, die den Besu­cher zum Summen bringt. Die Schreib­weise “CoFuFun” bringt auch das “Co” von “Koope­ra­tion” und “Gemein­schaft” sowie — natür­lich — “Spaß” (Fun) selbst ein. Das Ergebnis ist ein Name, dessen japa­ni­sche und alpha­be­ti­sche Schreib­weise ähnliche Bedeu­tungen haben, so dass auch auslän­di­sche Besu­cher des Platzes ihn in glei­cher Weise verstehen können.

Fotos

Gammel Hellerup

Spektakel pur

Gammel Hellerup High School

Die Schule

Die 1.100 m² große Mehr­zweck­halle und die jüngste zwei­ge­schos­sige Erwei­te­rung der Gammel Hellerup High School nörd­lich von Kopen­hagen bieten den Schü­lern groß­zü­gige und spek­ta­ku­läre  Räume und Flächen für ihre soziale und krea­tive Entfal­tung. Gleich­zeitig wird die Kapa­zität der Schule als Reak­tion auf die wach­sende Popu­la­rität erhöht – und auf ihrem Dach kann man nicht nur die Schul­pausen bestens verbringen.

Das Gammel Hellerup High School ist ein modernes Gymna­sium in Hellerup, einem Stadt­teil der däni­schen Kommune Gentofte (75.000 Einwohner) und zehn Kilo­meter nörd­lich von Kopen­hagen. Das Gammel Hellerup Gymna­sium wurde im Jahre 1894 gegründet und war ursprüng­lich ein Jungen­gym­na­sium. Etwa 900 Schü­le­rinnen und Schüler besu­chen das Gymna­sium, dass einen sehr guten Ruf in Bezug auf akade­mi­sche Stan­dards, außer­ge­wöhn­liche Examens­re­sul­tate und inter­na­tio­nales Profil genießt.

Bauherr

Gammel Hellerup High School

Der Standort

Ursprüng­lich stand die Sport­halle neben dem Campus. Ausstat­tung und Zustand der alten Halle reichten der Gammel Hellerup High School nicht mehr aus. Damit fehlte ein großer multi­funk­tio­naler Raum für Sport und den Sport­un­ter­richt, für Abschluss­feiern und gesell­schaft­liche Zusam­men­künfte. Also entwarf BIG – Gründer Bjarke Ingels ging hier zur Schule – eine Mehr­zweck­halle, die ihre Form aus der Flug­bahn eines Hand­balls ableitet. Die Halle wurde fünf Meter tief in den Schulhof einge­graben. Das bringt ihr nicht nur eine sehr gute Ener­gie­bi­lanz, sondern vor allem sehr unge­wöhn­liche Flächen und Ange­bote auf dem sanft geschwun­genen Dach, das nun der neue Treff­punkt und Schulhof der Gammel Hellerup High School ist.

Der Rand des Daches ist mit Sitz­bänken ausge­stattet, das Dach selbst wurde durch kleine Fens­tern perfo­riert, die nicht nur Tages­licht in die Halle bringen, sondern auch beson­dere Sicht­be­zie­hungen herstellen. Die Form des Daches bietet natür­lich auch zum Toben außer­ge­wöhn­li­ches Poten­zial. Der Archi­tekt nennt das „Form follows formula!“

Adresse

Gammel Hellerup High School
Svane­møl­levej 87
2900 Hellerup
Däne­mark

Eröffnung

2015/2017
FOTOS

Noch ein Neubau

Schon während des Baus der Halle begannen die Planungen für einen weiteren Neubau – zwischen der neuen Halle und den angren­zenden Fußball­fel­dern. Ziel des neuen Kunst­ge­bäudes war es, die Sport­flä­chen mit den Bildungs­ein­rich­tungen und der Sport­halle in einem konti­nu­ier­li­chen Fluss zu verbinden. Durch die Unter­brin­gung von Teilen des Neubaus unter den Fußball­fel­dern können die Schü­le­rinnen und Schüler nun durch die versun­kene Sport­halle in der Mitte des Innen­hofs ihre Klas­sen­zimmer, die Cafe­teria und den Haupt­ein­gang  bzw. ‑ausgang auf Stra­ßen­ni­veau errei­chen. Darüber hinaus bilden und formen die neuen, teil­weise unter­ir­disch gele­genen Einrich­tungen das Dach des neuen Kunst­ge­bäudes. Gleich­zeitig erwei­tern sie die Fußball­felder zu einem grünen Teppich für infor­melle Akti­vi­täten und dienen als infor­melle Sitz­ge­le­gen­heiten mit Blick auf kommende Sport­er­eig­nisse.

Die bei der Mehr­zweck­halle verwandten Baustoffe und Ausstat­tungen wurden auch beim jüngsten Neubau verwendet, aller­dings in umge­kehrter Reihen­folge. Während die Sport­halle als eine Art Sand­wich aus Holz, Beton und wieder Holz reali­siert wurde, bieten die neuen Räume Holz­wände, die sich zwischen der Beton­kon­struk­tion oben und unten spannen. Das schafft eine kohä­rente visu­elle Iden­tität. Man könnte auch sagen, dass die Gammel Hellerup High School an Einma­lig­keit kaum zu über­bieten ist.

Autor

BIG

Fotos

José Campos
<iframe src=“https://player.vimeo.com/video/117414392” width=“640” height=“266” frameborder=“0” webki­tal­lowfull­screen mozal­lowfull­screen allowfullscreen></iframe>

AWARDS

  • 2014 Fast Company Inno­va­tion By Design Awards, Fina­list
  • 2014 Center For Active Design Excel­lence Awards Auszeich­nungen, Lobende Erwäh­nung
  • 2014 Archi­tizer A+ Auszeich­nungen, Sieger der Jury
  • 2014 Al Archi­tec­ture & Light Design Auszeich­nung
  • 2014 Den Nordiske Lyspris (Nordi­scher Licht­preis)
  • 2013 Archi­tect Magazine’s Annual Design Review — Kate­gorie „Wachsen“
  • 2013 Den Danske Lyspris — 2013 Den Danske Lyspris
  • 2013 In Situ Prisen (däni­scher Beton­preis)
DIE ARCHITEKTEN

BIG ist eine in Kopen­hagen, New York und London ansäs­sige Gruppe von Archi­tekten, Desi­gnern, Urba­nisten, Land­schafts­ar­chi­tekten, Innen­ar­chi­tekten und Produkt­de­si­gnern, Forschern und Erfin­dern. Das Büro ist derzeit an einer Viel­zahl von Projekten in Europa, Nord­ame­rika, Asien und dem Mitt­leren Osten betei­ligt.

Die Archi­tektur von BIG entsteht aus einer sorg­fäl­tigen Analyse der Entwick­lung zeit­ge­nös­si­schen Lebens und durch multi­kul­tu­rellen Austausch sowie Kommu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gien. Alle gemeinsam erfor­dern neue Wege der archi­tek­to­ni­schen und urbanen Orga­ni­sa­tion. BIG ist der Ansicht, dass die Archi­tektur sich gewinn­brin­gend auch in weit­ge­hend uner­forschte Felder begeben kann oder muss, um den heutigen Heraus­for­de­rungen gerecht zu werden. Eine prag­ma­tisch utopi­sche Archi­tektur, die sich dem verstei­nerten Tradi­tio­na­lismus lang­wei­liger Boxen und den naiven utopi­schen Ideen des digi­talen Forma­lismus entzieht. Wie eine Form der program­ma­ti­schen Alchemie schafft BIG Archi­tektur, indem sie konven­tio­nelle Zutaten wie Wohnen, Frei­zeit, Arbeiten, Parken und Einkaufen mitein­ander vermischt. Durch die frucht­bare Über­schnei­dung von Prag­ma­tismus und Utopie finden die Archi­tekten die Frei­heit, die Ober­fläche unseres Planeten zu verän­dern, um sich besser an zeit­ge­nös­si­sche Lebens­formen anzu­passen.

 Bjarke Ingels. Worldcraft. The Future of StoryTelling
<iframe width=“560” height=“315” src=“https://www.youtube.com/embed/pyNGDWnmX0U?rel=0&showinfo=0” frameborder=“0” gesture=“media” allow=“encrypted-media” allowfullscreen></iframe>

Team Gammel Hellerup High School

Part­ners in Charge: Bjarke Ingels, Finn Nørkjær
Project Leaders Multi-Use Hall & Gymna­sium: Ole Schrøder, Ole Elkjær-Larsen, Frederik Lyng
Team Multi-Use Hall & Gymna­sium: Ana Merino, Anders Hjortnæs, Chris­tian Alvarez, Dennis Rasmussen, Gül Ertekin, Henrick Poulsen, Hjalti Gest­sson, Jan Magas­anik, Jakob Lange, Jacob Thomsen, Jeppe Ecklon, Ji-young Yoon, Michael Schø­ne­mann, Nari­sara Schröder, Riccardo Mariano, Rune Hansen, Snorre Nash, Thomas Juul-Jensen, Vincent He, Xu Li
Project Manager Master Plan & Educa­tion Buil­ding: Ole Elkjær-Larsen
Project Leader Master Plan & Educa­tion Buil­ding: Tobias Hjortdal
Team Master Plan & Educa­tion Buil­ding: Agnete Jukne­viciute, Ambra Chiesa, Brigitta Gulyás, Dennis Rasmussen, Enea Miche­lesio, Greta Kren­ciute, Høgni Laksá­foss, Isabella Eriksson, Jan Magas­anik, Mikkel Marcker Stub­gaard, Jeppe Ecklon, Kamilla Heskje, Michael Schø­ne­mann, Nari­sara Schröder, Thomas Juul-Jensen
Project Leader Land­scape: Ole Elkjær-Larsen
Team Land­scape:  Brigitta Gulyás, Enea Miche­lesio, Jakob Lange, Mikkel Marcker Stub­gaard, Nari­sara Schröder, Tobias Hjortdal 

Farming Kindergarten

Spielplatz Richtung Himmel

Farming Kindergarten in Dongnai

Den Veränderungen begegnen

Vietnam ist sowohl in Bezug auf die Fläche wie die Bevöl­ke­rung fast genau so groß wie Deutsch­land. Das früher zentra­lis­tisch geführte Agrar­land hat sich zu einem Schwel­len­land mit rasantem Wirt­schafts­wachstum gewan­delt. Dieser Prozess hat auch nega­tive Folgen, vor allem für die Umwelt. Zuneh­mende Dürren und Über­schwem­mungen gefährden die Nahrungs­ver­sor­gung, während zahl­reiche Motor­räder in den Städten täglich Staus und Luft­ver­schmut­zung verur­sa­chen. Die rapide Urba­ni­sie­rung nimmt viet­na­me­si­schen Kindern grüne Felder und Spiel­plätze und erschwert es Ihnen, eine Bezie­hung zur Natur aufzu­bauen.

 Der Farming Kinder­garten begegnet diesen Heraus­for­de­rungen baulich und program­ma­tisch. Das Gebäude liegt neben einer großen Schuh­fa­brik und ist für die 500 (!) Kinder der Fabrik­ar­beiter bestimmt. Der Farming Kinder­garten bietet durch­ge­hende Grün­dä­cher. Darauf pflanzen und pflegen die Kinder Nahrungs­mittel und sammeln land­wirt­schaft­liche Erfah­rungen – ein weit­läu­figer Spiel­platz unter freiem Himmel.

Das grüne Dach besteht aus drei durch­lau­fenden Ringen. Sie umschließen drei Innen­höfe mit eigenen Spiel­plätzen. Auf einem Teil des Daches wurde ein expe­ri­men­teller Gemü­se­garten reali­siert. Hier werden nun verschie­dene Gemü­se­arten ange­baut und von den Kindern gepflegt.

Unter dem Dach sind alle Funk­tionen eines „normalen“ Kinder­gar­tens unter­ge­bracht. Wo das Dach sich zum Innenhof hinunter neigt, bietet es Zugang zu den oberen Geschossen und Gemü­se­gärten.

Architekt

VTN Archi­tects (Vo Trong Nghia Archi­tects)
2F, VN steel buil­ding
91 Lang Ha, Dong Da
Hanoi
Vietnam
Tel/fax: +84–4‑3736–8536

Team

Leitende Architken:
Vo Trong Nghia, Takashi Niwa, Masaaki Iwamoto
Archi­tekten:
Tran Thi Hang, Kuniko Onishi

Bera­tung “Green Buil­ding”:
Melissa Merry­wea­ther

Bauherr

Pou Chen Vietnam
Dongnai Farming Kindergarten, © Hiroyuki Oki
Dongnai Farming Kindergarten, © Hiroyuki Oki

Umweltstrategien

Der Farming Kinder­garten besteht aus einem durch­ge­hend schmalen und geschwun­genem Gebäu­de­körper. Ausrei­chende Fens­ter­flä­chen an beiden Seiten gewähr­leisten die Quer­lüf­tung und die natür­liche Belich­tung. Darüber hinaus werden archi­tek­to­ni­sche und mecha­ni­sche Ener­gie­spar­me­thoden umfas­send ange­wandt: Das Gründach dient zur Dämmung, die zum Teil begrünte Fassade als Sonnen­schutz und für die solare Warm­was­ser­be­rei­tung. Die Gebäu­de­technik wurde zum großen Teil sichtbar gelassen und spielt eine wich­tige Rolle in der nach­hal­tigen Erzie­hung der Kinder. Die Abwässer aus der Fabrik werden für die Bewäs­se­rung von Grün­an­lagen und Toiletten genutzt.

Trotz des rauen tropi­schen Klimas wird der Farming Kinder­garten dank der nach­hal­tigen Planung ohne Klima­an­lage betrieben. Im Vergleich zu anderen Anlagen dieser Größe spart der Farming Kinder­garten 25 % an Energie und 40 % Frisch­wasser.

Standort

Dongnai
Vietnam

}

Eröffnung

2013
GEBÄUDE & GARTEN

Wirtschaftlichkeit

Das Gebäude ist für Kinder einkom­mens­schwa­cher Fabrik­ar­beiter gedacht. Also war das Budget knapp und das Bauvo­lumen sehr begrenzt. Die Kombi­na­tion aus lokalen Mate­ria­lien wie Ziegel und Fliesen mit einer Low-Tech-Bauweise mini­mieren die Umwelt­be­las­tung und fördern die lokale Indus­trie. Dank eines einfa­chen Konstruk­ti­ons­prin­zips und kosten­güns­tiger Mate­ria­lien betrugen die Baukosten ledig­lich 430 €/m² inklu­sive Ausrüs­tung, was selbst auf dem viet­na­me­si­schen Markt mehr als günstig ist.

Textautor

VPN Archi­tects

Fotograf

Hiroyuki Oki
Gremsy (Aerials)

Sporthalle aus Bambus

Cool — in jeder Hinsicht

Die Sporthalle aus Bambus an der Panyaden International School

Einfache Bedienung, einfache Wartung

Die Sport­halle aus Bambus der Panyaden Inter­na­tional School von Chiangmai Life Archi­tects vereint modernes orga­ni­sches Design und den Stand der Technik des 21. Jahr­hun­derts mit einem natür­li­chen Mate­rial: dem Bambus.

Die Panyaden Inter­na­tional School in Chiang Mai liegt im kultu­rellen Herzen Nord­thai­lands. Die „grüne Schule“ aus Erde und Bambus befindet sich in ruhiger Lage zwischen Reis­fel­dern, nur 15 Auto­mi­nuten vom Stadt­zen­trum entfernt.

Die Schule wurde gegründet, um eine ganz­heit­liche Erzie­hung nach buddhis­ti­schen Prin­zi­pien zu bieten in Verbin­dung mit einem modernen Lehr­plan zu bieten. Ihre Schüler werden laut Home­page „nicht nur über inter­na­tional kompa­tible Fähig­keiten in Lesen, Schreiben, Mathe­matik und Natur­wis­sen­schaften verfügen, sondern auch über prak­ti­sche Fähig­keiten wie Gemü­se­anbau und gesunde Ernäh­rung, wie man Schwie­rig­keiten über­windet und soziale Verant­wor­tung über­nimmt”.

Die Panyaden Inter­na­tional School und ihre neue Sport­halle aus Bambus sind Beispiele für umwelt­freund­liche Archi­tektur und genießen sowohl lokale als auch inter­na­tio­nale Aner­ken­nung. Die Gebäude der Schule lassen sich in zwei Kate­go­rien einteilen. Die Klas­sen­räume und Büros wurden mit tragenden Wänden aus Stampf­lehm gebaut, die Bambus­dä­cher, Verklei­dungen und Konstruk­ti­ons­ele­mente tragen. Durch die hohe ther­mi­sche Masse der gerammten Erdwände werden Tempe­ra­tur­schwan­kungen abge­mil­dert, so dass keine Klima­ti­sie­rung erfor­der­lich ist. Darüber hinaus halten die mit Stampf­lehm verse­henen Wände die Luft­feuch­tig­keit auf einem konstanten Niveau, was vor allem für Asth­ma­tiker ideal ist. Die verschie­denen offenen Pavil­lons (in Thai „Sala“ genannt), in denen sich Aula, buddhis­ti­sche Kapelle, Schul­kan­tine und ein über­dachter Spiel­platz neben dem Schwimmbad befinden, sind komplett aus Bambus gefer­tigt. Sie wurden auf großen Natur­stein­felsen für die Baustützen montiert. 24H Archi­tec­ture aus den Nieder­landen war für die erste Planungs­phase verant­wort­lich, Chiangmai Life Cons­truc­tion für den Bau und der anschlie­ßenden Planung weiterer Gebäude – zuletzt die Sport­halle aus Bambus.

Architekt

Chiangmai Life Cons­truc­tion Co., Ltd.
326 Thanon Kan Klong,
T. Nong Kwai,
A. Hang­dong,
Chiang Mai, 50230
Thai­land

Team

Leitende Archi­tekten:
Markus Rose­lieb, Tosapon Sitti­wong

Inge­nieure:
Phuong Nguyen, Esteban Morales Montoya

Firmen & Produkte:
Chiangmai Life Cons­truc­tion: Borax/Boric acid treated Bamboo
Yang Ma Sports Tech Co., Ltd: EPDM/SBR indoor sports floor
PSC Commer­cial Co., Ltd.: Cree Multi­pur­pose LED lights

Bauherr

Panyaden Inter­na­tional School
JIRANAT SRIPHET
JIRANAT SRIPHET

Schul­lei­terin Thai an der Panyaden Inter­na­tional School

„An der Panyaden Inter­na­tional School schaffen wir ein Umfeld, in dem die Schüler die Bedeu­tung und den Wert der thai­län­di­schen Sprache, Kultur und Bräuche verstehen. Wir sind stolz darauf, dass sowohl thai­län­di­sche als auch auslän­di­sche Studenten die Thai-Sprache beherr­schen und die thai­län­di­schen Umgangs­formen, wie z. B. die Begrü­ßung mit einem “Wai” und den respekt­vollen Umgang, vor allem mit den Mönchen, beher­zigen. Die Entwick­lung sprach­li­cher Fähig­keiten und einer breiten sozialen Kommu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit bilden eine starke Lebens­grund­lage. Kinder groß­zu­ziehen ist wie Pflanzen zu pflegen. Wenn wir die Setz­linge mit Vorsicht und Sorg­falt pflegen, werden die Pflanzen gesund und kräftig sein.”

Planungsziel Integration

Die Aufgabe der Archi­tekten bestand darin, eine Sport­halle zu bauen, die groß genug ist, um immerhin 300 Schüler aufnehmen zu können. Trotz dieses Volu­mens sollte sich die Sport­halle aus Bambus bestens in die vorhan­denen Lehm- und Bambus­ge­bäude der Schule und in die hüge­lige Natur­land­schaft des Geländes einfügen. Die Halle sollte über eine moderne Ausstat­tung verfügen. Für den Bau sollte nur Bambus verwenden, um einen geringen CO2-Ausstoß und die „Grüne Schule“-Mission von Panyaden zu gewähr­leisten.

Die Sport­halle aus Bambus hat eine Fläche von 782 m² und beher­bergt Futsal‑, Basketball‑, Volley­ball- und Badmin­ton­felder. Außerdem bietet sie eine beweg­liche Bühne, die ange­hoben werden kann. Die Kulisse der Bühne ist die Stirn­wand eines Stau­raumes für Sport- und Spiel­ge­räte. Auf beiden Längs­seiten bieten Balkone Platz für Eltern und andere Besu­cher, um Sport­ver­an­stal­tungen oder Shows zu beob­achten.

Design und Mate­rial der Sport­halle aus Bambus ermög­li­chen natür­liche Belüf­tung und Isolie­rung und damit ein kühles und ange­nehmes Klima das ganze Jahr über. Gleich­zeitig ist die frei­lie­gende Bambus­struktur ein Augen­schmaus und ein Meis­ter­werk des Hand­werks.

Standort

 218 Moo 2
T. Namprae
A. Hang Dong
Chiang Mai 50230
Thai­land

Nutzer

Panyaden Inter­na­tional School
}

Fertigstellung

2017
Außen­an­sichten

CO2-Fußabdruck: Null

Bamboo Sports Hall wurde unter Mitar­beit von zwei unab­hän­gigen Inge­nieuren für moderne Sicher­heits­stan­dards im Bauwesen entworfen, denn sie entstand in einem Gebiet mit lokalen Hoch­ge­schwin­dig­keits­winden und muss Erdbeben und anderen Natur­ge­walten wider­stehen können.

Die inno­va­tive Trag­werks­kon­struk­tion basiert auf neu entwi­ckelten, vorge­fer­tigten Bambus-Fertig­bin­dern mit einer Spann­weite von mehr als 17 Metern ohne Stahl­ver­stär­kungen oder Verbin­dungen. Diese Traversen wurden vor Ort vormon­tiert und mit Hilfe eines Krans in Posi­tion gebracht.

Der CO2-Fußab­druck der Sport­halle aus Bambus ist null. Der verwen­dete Bambus absor­biert Kohlen­stoff wesent­lich stärker als der bei Behand­lung, Trans­port und Konstruk­tion emit­tierte (Kohlen­stoff).

Der verwen­dete Bambus wurde sorg­fältig ausge­wählt und mit Borax-Salz behan­delt. Es wurden keinerlei giftigen Chemi­ka­lien verwendet. Diese Sport­halle aus Bambus wird das Leben an der Panyaden Inter­na­tional School mindes­tens 50 Jahre lang berei­chern – und für vergleich­bare Bauauf­gaben hoffent­lich ein lehr­rei­ches Vorbild sein.

Textautor

Chiangmai Life Archi­tects

Fotograf

Markus Rose­lieb (CLA); Außen­auf­nahmen
Alberto Cosi: Innen­auf­nahmen
ZEICHNUNGEN & PLÄNE

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner