Identitätsstiftung durch Skateparks

Was der Sport so alles schaffen kann

Skateparks in Krisengebieten: Fotoausstellung und Vortrag auf der FSB

Ralf Maier

Zusammenhalt

Sport stärkt uns, beson­ders in der Gemein­schaft. Wenn der Alltag uns sehr fordert, wird unser Bedürfnis nach Ausgleich und Stabi­lität noch größer. Das wissen wir, Unter­su­chungen belegen das.

In Krisen­ge­bieten ist die Bedeu­tung von Sport und Sport­an­lagen daher einfach riesig. Die FSB zeigt dies mit der Foto­aus­stel­lung „Iden­ti­täts­stif­tung durch Skate­parks“ und dem Vortrag „Skate­parks — Bausteine der Frie­dens­ar­beit in Krisen­ge­bieten“ sehr eindrucks­voll.

Skate­an­lagen verbinden sport­liche, indi­vi­du­elle und soziale Aspekte. Sie bieten wenig genormte Wett­kampf­fläche und lassen viel Raum für Indi­vi­dua­lität. Es geht nicht um Best­zeiten, sondern um Iden­tität, Selbst­ver­trauen und Zusam­men­halt. In Krisen­ge­bieten sind Skate­an­lagen deshalb eine Schule fürs Leben.

Fotos und Vortrag

Ralf Maier hat viele solcher Anlagen gebaut – unter anderem in Afgha­ni­stan, Beth­lehem, Namibia, Indien und zuletzt in Damaskus. Die Foto­aus­stel­lung „Iden­ti­täts­stif­tung durch Skate­parks“ auf dem Messe­bou­le­vard zeigt seine Anlagen während der gesamten FSB, also vom 5. bis zum 8. November 2019 – auf groß­for­ma­tigen, beein­dru­ckenden Bildern mit jeder Menge glück­li­cher Menschen.

Unter dem Titel „Skate­parks — Bausteine der Frie­dens­ar­beit in Krisen­ge­bieten“ stellt Ralf Maier diese Projekte (und mehr) am 7.11. auf der FSB auch persön­lich vor. Der Vortrag ist Teil des Land­schafts­ar­chi­tek­ten­tags, Veran­stalter ist der BDLA.

Wer macht sowas?

Um solche Projekte umsetzen zu können, benö­tigt man schon auch ein paar mutige und entschlos­sene Menschen. Einer von ihnen ist Titus Ditt­mann, ehema­liger Sport­lehrer und selbst Pionier des Skate­boar­dings in Deutsch­land. Er erkannte das riesige Poten­tial von Skate­parks für huma­ni­täre Projekte und grün­dete die Stif­tung skate-aid. Heute ist skate-aid der ideelle und oft auch finan­zi­elle Träger der aller­meisten Projekte, die auf der FSB vorge­stellt werden.

Ein weiterer ist Ralf Maier, Gründer und Inhaber von Maier Land­schafts­ar­chi­tektur / Beton­land­schaften (Köln). Der lang­jäh­rige BMX-Profi und Welt­meister steht skate-aid seit der Grün­dung der Stif­tung im Jahr 2009 als ehren­amt­li­cher Planer und Land­schafts­ar­chi­tekt zur Seite.

Veränderung

Nach ihrer Fertig­stel­lung bleiben die Skate­parks betreute und kosten­freie Frei­zeit­an­ge­bote für Kinder und Jugend­liche, natür­lich unab­hängig von Alter, Reli­gion, Haut­farbe, sozialer Schicht und Geschlecht. Neben kosten­losem Skate­board-Unter­richt in Work­shops werden Skate­boards, Zubehör und Schutz­aus­rüs­tung zur Verfü­gung gestellt. Auch dazu braucht es eine große Menge an Mut, Ressourcen und Menschen, die das alles umsetzen.

So sind Skate­an­lagen ein wich­tiger und nach­hal­tiger Beitrag für die Frie­dens­ar­beit in den betrof­fenen Regionen, der die Gesell­schaft an der Basis verän­dern kann. Das alles kann Sport schaffen.

Gucken Sie sich das an.

Links…

…und weitere Infor­ma­tionen

Fotoausstellung

„Iden­ti­täts­stif­tung durch Skate­parks“
FSB Messe-Boule­vard
5. bis 8.11.2019, ganz­tägig

Weitere Informationen

Dipl.-Ing. Ralf Maier
maier land­schafts­ar­chi­tektur
Rösra­ther Straße 769
D‑51107 Köln

Messe

FSB 
Fach­messe für Frei­raum, Sport- und Bewe­gungs­ein­rich­tungen

skate-aid

skate-aid inter­na­tional e.V.
Wall­straße 86
D — 10179 Berlin 

Vortrag

 „Skate­parks — Bausteine der Frie­dens­ar­beit in Krisen­ge­bieten“
plan­erFORUM auf der FSB
7.11.2019, 11.45 Uhr

maier landschaftsarchitektur auf der FSB

Halle 7.1 | Stand D042

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

Unser Blog

At “More Sports. More Archi­tec­ture.” you will find func­tional, spec­ta­cular and simply beau­tiful buil­dings and faci­li­ties for sports and leisure.

Pumptracks – Das Seminar

Pumptracks auf der FSB

Ein Seminar des bdla in Köln

maier landschaftsarchitektur

„Pumptracks – Die neuen Rollsportanlagen“ auf der FSB

Pump­tracks werden immer wich­tiger. Deshalb findet am 7. November in Köln das Seminar „Pump­tracks – Die neuen Roll­sport­an­lagen“ im Rahmen des bdla-Tages auf der FSB statt. Ralf Maier ist einer der Refe­renten, die FSB ist die welt­größte und wich­tigste Messe für den Bau und Betrieb von Sport- und Frei­zeit­an­lagen. Das sind schon drei sehr gute Gründe, am 7. November nach Köln zu kommen. Hier kommen noch ein paar mehr.

Das Seminar

Pump­tracks sind absolut im Kommen. Daher werden sie auch nicht mehr aus Erde oder Lehm gebaut, sondern in dauer­hafter Asphalt­bau­weise. Damit wird aus einer einfa­chen Radstrecke eine multi­funk­tio­nale Sport­an­lage für ganz unter­schied­liche Nutzer­gruppen wie MTB, BMX, Skate­boarder, Long­boarder, Inline Skater, Roller Skater und natür­lich auch für Roll­stuhl­fahrer.

Diese bedeut­same Entwick­lung wirft Fragen auf – das Seminar beant­wortet sie. In vier Vorträgen geht es um die Planungs­an­for­de­rungen, die Sicher­heit und die soziale Bedeu­tung dieser Anlagen. Dazu gibt es so lehr­reiche wie spek­ta­ku­läre Beispiele bereits reali­sierter Projekte. Wir freuen uns sehr, dass Ralf Maier zu gleich zwei dieser Themen vortragen darf.

Veran­stalter des Semi­nars ist der Bund Deut­scher Land­schafts­ar­chi­tekten Landes­gruppe Nord­rhein- West­falen (bdla). Die Veran­stal­tung wird mit zwei Fort­bil­dungs­stunden für Land­schafts­ar­chi­tekten und Archi­tekten von der AK NW aner­kannt. Das komplette Programm des Semi­nars (und das Anmel­de­for­mular) finden Sie hier.

Die FSB

Vom 5. bis zum 8. November zeigen mehr als 600 Unter­nehmen aus 45 Ländern in der Koeln­messe ihr Leis­tungs­spek­trum. Die FSB (Inter­na­tio­nale Fach­messe für Frei­raum, Sport- und Bewe­gungs­ein­rich­tungen) konzen­triert alle Themen rund um die Bereiche Frei­raum­pla­nung und ‑gestal­tung, Sport­stät­ten­ar­chi­tektur, Spiel­plätze, Sport­aus­stat­tung, Bewe­gungs­räume und Frei­zeit­an­lagen – und ist damit der Bran­chen­treff­punkt schlechthin. Mehr zur FSB finden Sie hier.

maier land­schafts­ar­chi­tektur finden Sie in Halle 7.1 | Stand D042. Wir freuen uns auch dort auf Ihren Besuch!

Der bdla-Tag

Auf der FSB und im Rahmen des plan­erFORUM findet in diesem Jahr zum dritten Mal der soge­nannte bdla-Tag statt. Im Rhein­land spricht man da schon von Brauchtum.

„Pump­tracks – Die neuen Roll­sport­an­lagen“ ist Teil des bdla-Tages. Das Seminar richtet sich an Planer, Bauherren und Sport­ver­eine. Es vermit­telt Grund­lagen und Entschei­dungs­hilfen für die Planung und Umset­zung von Pump­tracks in Asphalt­bau­weise.

Weitere Infor­ma­tionen zum bdla-Tag finden Sie hier.

Links…

…und weitere Infor­ma­tionen

Weitere Informationen

Dipl.-Ing. Ralf Maier
maier land­schafts­ar­chi­tektur
Rösra­ther Straße 769
D‑51107 Köln

Termin

7.  November 2019, 13 Uhr

Messe

FSB 
Fach­messe für Frei­raum, Sport- und Bewe­gungs­ein­rich­tungen

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

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Bei „More Sports. More Archi­tec­ture.“ finden Sie funk­tio­nale, spek­ta­ku­läre und schlicht schöne Bauten und Anlagen für Sport und Frei­zeit.

Skatepark Bethlehem

Der neue Stern von Bethlehem

Der Skatepark Bethlehem sorgt für mehr Kindheit

Die Situation

Die Kinder von Beth­lehem sind unmit­telbar von der insta­bilen Lage in ihrer Heimat betroffen. Es gibt nur wenig Orte und Gele­gen­heiten, an denen sie unbe­schwert spielen können – seit dem Sommer 2016 gibt es einen Ort mehr: den Skate­park Beth­lehem. Armut und Gewalt prägen das Leben der Kinder in Paläs­tina. Dazu gehören der Gaza-Streifen und Beth­lehem im West­jor­dan­land. Die Stadt gehört zu den paläs­ti­nen­si­schen Auto­no­mie­ge­bieten und grenzt im Norden an Jeru­salem. Für die Christen in der ganzen Welt ist die Stadt (knapp 30.000 Einwohner) von beson­derer Bedeu­tung, weil sie der Über­lie­fe­rung nach der Geburtsort Jesu ist. Nörd­lich der Stadt verläuft die israe­li­sche Sperr­an­lage, die Beth­lehem von Jeru­salem und klei­neren paläs­ti­nen­si­schen Dörfern durch eine bis zu acht Meter hohe Mauer trennt. „In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld“: Das Fest der Geburt Christi, es ist nirgendwo näher als hier. Das SOS-Kinder­dorf Beth­lehem, auf dessen Grund der Skate­park Beth­lehem gebaut wurde,  liegt direkt am histo­ri­schen Hirten­feld. Hier soll den anwe­senden Hirten die Geburt Jesu verkündet worden sein. Heute leidet die Gegend, abge­sehen von der poli­ti­schen Insta­bi­lität und der vorherr­schenden Gewalt, an hoher Arbeits­lo­sig­keit (23 Prozent) und Armuts – etwa 18 Prozent der Bevöl­ke­rung leben unter­halb der Armuts­grenze. Aus 14 Fami­li­en­häu­sern besteht das Dorf, das 120 Mädchen und Jungen eine Heimat gibt. In den Kinder­garten gehen auch Kinder aus der Umge­bung, ebenso in die Grund­schule.

Planer

maier land­schafts­ar­chi­tektur // Beton­land­schaften Rösra­ther Straße 769 D‑51107 Köln

Bauherr

SOS-Kinder­dörfer welt­weit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutsch­land e.V. Ridler­straße 55 D‑80339 München

Partner

skate-aid e.V. 
Projekt­büro
Schei­ben­straße 121
D‑48153 Münster

LAGEPLAN

ISRAEL & PALÄSTINA

BETHLEHEM

DAS SOS-KINDERDORF

Der Park

In Zusam­men­ar­beit zwischen SOS-Kinder­dörfer, Skate-Aid und Beton­land­schaften wurde in dieser schwie­rigen Situa­tion ein brach liegender Spiel­platz multi­funk­tional umge­baut. Er beher­bergt jetzt ein Spiel­feld für Ball­spiele, tradi­tio­nelle Spiel­platz­ele­mente wie Rutschen und Schau­keln – und den Skate­park Betlehem. Ziel des Entwurfs war es, das vorhan­dene Terrain mit seinem Baum­be­stand und anderen prägenden Merk­malen optimal zu nutzen, um einen natür­li­chen, orga­ni­schen Fluss zu schaffen und die Land­schaft nicht zu beein­träch­tigen. Ein schöner Neben­ef­fekt war, dass auf diese Art der Mate­rial- und Arbeits­ein­satz und damit die Kosten redu­ziert werden konnten. Trotzdem wurden die gefor­derten Stan­dards für Skate­parks erreicht – die lang­le­bige Konstruk­tion kann mit modernen Parks auf der ganzen Welt mithalten. Die Unter­kon­struk­tion besteht aus last­tra­genden Kies- und Schot­ter­schichten, auf die bewehrter Beton aufge­tragen und durch beson­dere Behand­lung geglättet wird. Auf diese Weise werden Roll­ge­räu­sche und Roll­wi­der­stand redu­ziert, was in ruhigen Fahr­ei­gen­schaften ohne Behin­de­rungen und Lärm resul­tiert. Trotzdem weckt die graue Beton­ober­fläche in einer Stadt, die durch eine Wand aus demselben Mate­rial geteilt wird, beun­ru­hi­gende Asso­zia­tionen. Daher wurde der gesamte Park in fröh­li­chen Farben mit Hilfe der Kinder, die in dem Dorf wohnen, einge­färbt. Dies geschah gemeinsam mit Frei­wil­ligen aus Deutsch­land und Paläs­tina, die auch am Bau des Skate­parks betei­ligt waren und von einem Reprä­sen­tanten von Beton­land­schaften ange­leitet wurden. Die Anlage befindet sich auf dem Grund­stück des SOS-Kinder­dorfs, am Rande der bauli­chen Infra­struktur und von einem Pfört­ner­haus aus einsehbar. Unge­sehen kann also niemand den Park betreten oder verlassen – ein in dieser Gegend wesent­li­cher Punkt. Ein sepa­rater Wartungs­ein­gang mit abschließ­barem Tor befindet sich auf Stra­ßen­ni­veau und ermög­licht leichte Erreich­bar­keit für PKW und Roll­stuhl­fahrer. Der Platz ist etwas abge­legen, dennoch müssen die Kinder nicht beauf­sich­tigt werden und können in Ruhe und in Sicher­heit spielen.

Adresse

Derech S.O.S
Beth­lehem

Baukosten

30.000 €

FOTOS

Die Ziele

Der Skate­park Beth­lehem wurde entwi­ckelt, um das Selbst­ver­trauen und das Gemein­schafts­ge­fühl der Kinder durch Sport und Bewe­gung zu stärken. An diesem sicheren Ort können die Kinder ihre Zeit verbringen, ohne sich von der poli­ti­schen Debatte und den Gefahren in Beth­lehem verängs­tigen zu lassen. Bei der Planung und dem Bau des Skate­parks Betlehem wurden die zukünf­tigen Nutzer von Beginn an einbe­zogen. So konnten die Kinder das Gelände selbst gestalten und dabei wich­tige hand­werk­liche und hand­werk­liche Erfah­rungen sammeln. Zusätz­lich wurde ihre posi­tive Einstel­lung zum Projekt geför­dert. Der stän­dige Zugang zu sport­li­chen Akti­vi­täten stärkt nicht nur das Selbst­ver­trauen der Kinder, sondern bietet ihnen auch eine Platt­form, um an ihren Fähig­keiten zu arbeiten und Fort­schritte und Erfolg zu erleben. Mit ausschließ­lich ehren­amt­li­cher Arbeit und unter den engen Budget­re­strik­tionen huma­ni­tärer Hilfe von Nicht-Regie­rungs-Orga­ni­sa­tionen haben alle Betei­ligten gemeinsam hier einen einzig­ar­tigen in-situ Skate­park geschaffen, der den aner­kannten inter­na­tio­nalen Stan­dards entspricht und gleich­zeitig unsere Erwar­tungen an das Aussehen und die Ausstrah­lung eines Skate­parks über­trifft – nicht nur bei der Farb­ge­bung.

Autor

Ralf Maier Beton­land­schaften

Fotos

Ralf Maier, Harry Gerrard, Chris­to­pher Kintrup, Samantha Robinson

Videos: Skate- Aid, Harry Gerrard

VIDEOS

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