Die Kreissporthalle Wangen 

Stört nicht

 

Steimle Architekten 

Steimle Architekten wollten mit der Kreissporthalle Wangen ein stimmungsvolles Gebäude schaffen – eins, „das nicht stört“, obwohl es größer ist als die Vorgängerhalle. Das hat sehr gut geklappt.

Vielseitigkeit

Die neue Kreis­sport­halle Wangen ersetzt eine 70 Jahre Halle an selber Stelle, zwischen zwei Berufs­schulen am Rande der Altstadt. Wangen liegt im Allgäu nahe Ravens­burg. Hier leben 27.000 Menschen.

Die neue Drei­feld-Sport­halle besticht durch ihre groß­zü­gige und gleich­zeitig beschei­dene Archi­tektur und ihre viel­sei­tigen Nutzungs­mög­lich­keiten. Neben der Halle gibt es nämlich noch zwei Gymnas­tik­räume und eine weit­läu­fige Cafe­teria im Foyer, die nicht nur von den rund 2.000 Schü­le­rinnen und Schü­lern, sondern auch für schu­li­sche und andere Veran­stal­tungen genutzt werden.

Der Entwurf stammt von Steimle Archi­tekten aus Stuttgart/Überlingen und ist das Ergebnis des Wett­be­werbs aus dem Jahr 2020.

Neuordnung

Leit­idee des Entwurfes ist die städ­te­bau­liche Neuord­nung des Areals mit radikal wenig Eingriffen. Die neue Kreis­sport­halle Wangen entstand auf dem Standort der abgän­gigen Halle, so konnten alle Bäume erhalten werden.

Die Halle öffnet sich mit Foyer und Cafe­teria nach Westen, Norden und Osten und damit zu allen benach­barten Nutzungen wie Berufs­schule, Stadt­halle, Gymna­sium und auch zur histo­ri­schen Altstadt Wangens. Sechs große Tore öffnen die Halle im Süden zum Fest­platz und machen sie damit auch zum Teil des Gesche­hens im Freien.

Im Zuge der Landes­gar­ten­schau 2024, die in Wangen statt­fand, kam dieser Seite eine beson­dere Bedeu­tung zu.

Organisation

Der kompakte, zwei­ge­schos­sige Kubus der Kreis­sport­halle Wangen orien­tiert sich in seiner Formen­sprache, Mate­ria­lität und Einfach­heit an der ratio­nalen Ästhetik der Nach­bar­ge­bäude.

Zwischen der Drei­feld-Halle im Süden und dem Foyer im Norden des Baukör­pers liegen die Neben­räume wie Küche, Umkleiden, Gerä­te­räume, Regie­raum, Technik, Lager und die beiden Treppen ins Ober­ge­schoss. Dort finden sich zwei große, nahezu quadra­ti­sche Gymnas­tik­räume. Für den Sport­be­trieb wird die Halle zusätz­lich über einen Neben­ein­gang im Osten mit kurzen Wegen zu den Umkleiden im Ober­ge­schoss erschlossen.

Sonnenschutz

Die elegante Holz­fas­sade wird durch ein Ober­licht­band ergänzt, das für eine gleich­mä­ßige Ausleuch­tung mit Tages­licht sorgt. Zum Schutz vor Sonnen­ein­strah­lung und Blen­dung wurden ball­wurf­si­chere Rollo­an­lagen instal­liert. Diese sind nach DIN 18032 „Teil 3 Prüfung der Ball­wurf­si­cher­heit“ als ball­wurf­si­cher zerti­fi­ziert und bieten hoch­wer­tigen Sonnen- und Blend­schutz sowie sommer­li­chen Wärme­schutz.

Der eben­falls zerti­fi­zierte Behang erreicht dank seiner metal­li­sierten Rück­seite beste Werte im sommer­li­chen Wärme­schutz und passt damit perfekt zum nach­hal­tigen Konzept der Kreis­sport­halle Wangen.

Um den beson­deren Anfor­de­rungen der Holz­fas­sade gerecht zu werden, sind die seit­li­chen Fall­stabfüh­rungen der Rollos in die Holz­pfosten einge­lassen. Eine Attika sorgt zudem für eine beson­dere Einbau­lö­sung. Neben den Rollo­an­lagen in der Sport­halle sind auch in den Gymnas­tik­räumen Elek­tro­rollos mit Seil­ver­span­nung verbaut.

Sämt­liche Rollos stammen von Durach.

Fußabdruck

Die Kreis­sport­halle Wangen wurde in Holz­hy­brid­bau­weise ausge­führt. Das gesamte Entwurfs- und Gebäu­de­kon­zept basiert auf einer klima­scho­nenden und recy­cle­baren Konstruk­tion. Es wurde im Hinblick auf einen nach­hal­tigen Fußab­druck gemäß dem Leit­faden für Nach­hal­tiges Bauen des Land­kreises Ravens­burg und unter Beglei­tung des Ener­gie­in­sti­tuts Vorarl­berg reali­siert.

Die Umset­zung erfolgte anhand einer ganz­heit­li­chen Betrach­tung und berück­sich­tigte Krite­rien wie Bauöko­logie, Biodi­ver­sität und natur­nahes Bauen. Dazu gehörten Maßnahmen wie die Verwen­dung regio­naler Baustoffe und heimi­scher Hölzer, die Schad­stoff­ver­mei­dung, der Arten­schutz am Gebäude, die Mini­mie­rung versie­gelter Flächen und eine auf Biodi­ver­sität ausge­legte Dach­be­grü­nung.

Projektdaten

Planer

Steimle Archi­tekten
Markt­platz 6
D- 70173 Stutt­gart

Bauherr

Land­kreis Ravens­burg
Eigen­be­trieb Immo­bi­lien, Kran­ken­häuser und Pfle­ge­schule

Sonnenschutz

Durach GmbH
Alte Bahn­linie 20
D — 88299 Leut­kirch

Beleuchtung

LTS Licht & Leuchten GmbH
Waldesch 24
D — 88069 Tett­nang

Eröffnung

2024

Adresse

Kreis­sport­halle Wangen
Jahn­straße 9
D — 88239 Wangen im Allgäu

Fotos

Brigida González, Stutt­gart
Durach (Abschnitt “Sonnen­schuchtz”)

Text

Johannes Bühl­be­cker
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Vielen Dank, das hat geklappt.

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