Flower Quilt

Schwammland und

Blumenmeer

 

 

Turenscape

Mit über 3 Mio. Besuchern pro Jahr ist Flower Quilt Motor der Stadtentwicklung — und Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels.

The Couch by MVRDV<br />
Photo: ©Daria Scagliola & Stijn Brakkee

Sanftes Gefälle und Skywalk

Der Santaishan Forest Park ist das Ergebnis der Trans­for­ma­tion einer verlas­senen Land­schaft in ein städ­ti­sches Entwick­lungs­ge­biet. Um dies zu errei­chen, entwi­ckelten die Land­schafts­ar­chi­tekten von Turen­scape ein terras­siertes Blumen­meer, genannt „The Flower Quilt”.

Das Projekt feiert die tradi­tio­nelle Land­schaft aus Feldern, Obst­gärten, Wäldern und Wasser­stellen. Die Planer nutzten das sanfte Gelände, um terras­sierte Felder zu schaffen und diese in ein spek­ta­ku­läres Patch­work aus Wiesen und Nutz­pflanzen zu verwan­deln.

Ein Rundweg und ein Netz­werk von Fußgän­ger­wegen verbinden die gestal­teten und vorhan­denen Land­schafts­ele­mente mitein­ander. Der Skywalk bietet Besu­chern eine zusätz­liche, uner­war­tete Perspek­tive, um diese Farben­pracht zu erleben. Darüber hinaus wurden Pavil­lons und Ruhe­zonen über die Land­schaft verteilt. Sie bieten Besu­chern Gele­gen­heit zum Inne­halten und zum Staunen.

Vom Ärgernis zur Attraktion

Flower Quilt ist die Haupt­kom­po­nente des 312 Hektar großen Santaishan Forest Park am Stadt­rand von Suqian (5 Mio. Einwohner) in der ostchi­ne­si­schen Provinz Jiangsu.

Das Gelände bestand bei Planungs­be­ginn aus einem verlas­senen Sammel­su­rium von Farmen und Obst­gärten, welches von schlechten Böden und starker Erosion geplagt wurde. Die Stadt­ver­wal­tung wollte das umlie­gende Gebiet als „Hubin New District“ entwi­ckeln, doch fand das Projekt trotz erheb­li­cher Inves­ti­tionen in die lokale Infra­struktur viele Jahre lang kein Inter­esse bei Inves­toren.

Dann entstand die Idee, den Standort des Santaishan Forest Park als Kata­ly­sator zu nutzen, um den neuen Distrikt endlich zu entwi­ckeln. Aus dem Ärgernis wurde eine Attrak­tion, und das zu mini­malen Kosten.

Schwammland

Inspi­riert von klas­si­schen chine­si­schen Anbau­tech­niken wurden Stra­te­gien verwendet, um das Gelände zu trans­for­mieren.

Turen­scape verwan­delten das raue Gelände in ein Patch­work von Terrassen, die es den dünnen Böden ermög­li­chen, Wasser zu spei­chern, bewäs­sert und damit nutzbar zu werden. Dazu erschufen sie eine poröse Land­schaft (das „Schwamm­land“), indem sie eine Reihe von Teichen zwischen den Terrassen verteilten, die das Wasser während der Monsun­zeit zurück­halten und ganz­jährig eine Quelle für die Bewäs­se­rung bereit­stellen.

Diese Teiche bieten darüber hinaus Lebens­raum für viel­fäl­tige einhei­mi­sche und “produk­tive” Arten – vor allem aroma­ti­sche Pflanzen, Heil­kräuter, Schnitt- und Trocken­blumen, die geerntet werden können.

Geleitet von der alten Weis­heit der Frucht­folge und Misch­kultur ist das Flower Quilt als dyna­mi­sche Collage aus Farben und Texturen konzi­piert, die konti­nu­ier­lich durch die wech­selnden Jahres­zeiten blüht.

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Resilienz und Tourismus

Im Mai 2015 eröffnet, zieht das Flower Quilt jedes Jahr mehr als 3 Millionen Besu­cher an und ist damit ein führendes Touris­mus­ziel in Ostchina. Gleich­zeitig wurde eine Blumen- und Obst­händ­ler­kette mit dem Marken­namen „Flower Quilt” („Na Tian“) etabliert. Die Umge­bung des Flower Quilt ist zu einem blühenden neuen Stadt­viertel geworden, das stetig neue Bewohner anzieht.

Dieses Projekt zeigt ausge­spro­chen eindrucks­voll, wie bei geschickter Planung Land­schaft durch Trans­for­ma­tion und Schön­heit sowohl als Kata­ly­sator für die Stadt­ent­wick­lung als auch als Antwort auf die Heraus­for­de­rungen des Klima­wan­dels fungieren kann.

Projektdaten

Architekt

Turen­scape (Beijing HQ)

Kongjian Yu, Shi Chun, Jia Jun, Yan Bin, Lin Li, Feng Xianjun, Su Xin, Liu Xiangjun, Huang Jinyi, Gong Yao, Song Qiuyue

Bauherr

Suqian Muni­cipal Govern­ment
China

Eröffnung

2015

Adresse

Santaishan Forest Park
Hu Bin Xin Qu
Suyu District, Suqian
Jiangsu
China

Fotos

Turen­scape

Text

Johannes Bühl­be­cker
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