Das hat nicht jeder

Vitalbad Kusel

 

 

 

4a Archi­tekten

Situation

Das Vitalbad Kusel ist das Ergebnis der drei Jahre währenden Sanie­rung des Bade- und Frei­zeit­parks Vitalbad. Es wurde im Juli 2020 eröffnet.

4a Archi­tekten machten aus der bestehenden Bade­land­schaft ein wirt­schaft­li­ches und nutzer­freund­li­ches Kombibad auf dem aktu­ellen Stand der Technik – und dies dank und mit attrak­tiver Archi­tektur.

Lage

Der Bade- und Frei­zeit­park Vitalbad liegt am Orts­rand der beschau­li­chen Kreis­stadt Kusel (5.400 Einwohner) und ist land­schaft­lich sehr schön in die Natur­re­gion Pfälzer Berg­land einge­bettet.

Das alte Bad war in Hallenbad und Freibad unter­teilt. Dies war einer der Gründe für unwirt­schaft­lich große Wasser­flä­chen, unnö­tige Verkehrs­flä­chen und eine wenig kompakte Gebäu­de­form.

Konzept

Um zukünftig einen wirt­schaft­li­chen Bade­be­trieb zu gewähr­leisten, trafen 4a Archi­tekten zunächst einige grund­sätz­liche Entschei­dungen:

  1. Die Wasser­flä­chen wurden redu­ziert und in einem Kombibad zusam­men­ge­fasst.
  2. Die funk­tio­nalen und ener­ge­ti­schen Abläufe wurden opti­miert und in einem kompakten Baukörper gebün­delt.

Gewürzt wurde das Ganze mit einer Archi­tektur, die nach außen kommu­ni­kativ und einla­dend, nach innen farben­froh und selbst­ver­ständ­lich wirkt.

Rückbau

Zunächst wurde der Bestand nahezu voll­ständig rück­ge­baut. Erhalten blieb, neben dem Rutschen­turm, ledig­lich das Unter­ge­schoss, auf dem der Neubau errichtet wurde. Für die neuen tech­ni­schen Anlagen von Hallen- und Freibad musste dieses Geschoss baulich erwei­tert werden.

Dank dieser Maßnahmen konnten die Form und Geome­trie des Schwimmer- und des Nicht­schwim­mer­be­ckens erhalten werden. Sie wurden neu gefliest. Die Sprung­an­lage wurde ausge­tauscht.

Gebäudeform

Aus funk­tio­nalen und wirt­schaft­li­chen Gründen war es den Planern wichtig, die Gebäu­de­form möglichst kompakt zu gestalten. So wurden die Decken­höhen an die Nutzung ange­passt: In den Neben­räumen ist die Raum­höhe im Vergleich zur Bade­halle nied­riger, im Sprung­be­reich ist das Dach deut­lich höher.

Eine abge­hängte Decke aus Holz­wolle-Leicht­bau­platten sorgt für eine gute Akustik im Gebäude und verleiht dem Innen­raum eine eigene und heitere Atmo­sphäre.

Tragwerk und Fassade

Zudem wurde die Fassade nach außen versetzt. Die Stützen des Stahl­trag­werks liegen nun im Gebäude. Damit entfällt die ener­ge­tisch nach­tei­lige Durch­drin­gung der Gebäu­de­hülle. Darüber hinaus werden zusätz­liche Flächen gewonnen.

Das neue Trag­werk wird von einer Stahl­rah­men­kon­struk­tion aus geschweißten Doppel-T-Stahl­trä­gern gebildet, die über die gesamte Gebäu­de­breite spannt.

Erschließung

Der Eingang zum Vitalbad Kusel befindet sich im Süden des Gebäudes. Der Dach­über­stand der verglasten Eingangs­fas­sade schützt die ankom­menden Besu­cher. Im trans­pa­rent und farben­froh gestal­teten Foyer haben die Gäste bereits Sicht­kon­takt ins Innere des Bades. Von hier aus gelangen sie durch die Umkleiden und sani­tären Anlagen in die Bade­halle.

Baulich formen diese Neben­räume drei Kuben mit abge­run­deten Ecken. Dazwi­schen liegen Durch­gänge mit Blick­achsen in Rich­tung Bade­halle.

Farben

Das Vitalbad Kusel besticht durch seine farben­frohe Gestal­tung. Sie zieht sich durch das gesamte Gebäude. Insbe­son­dere die markante Decken­ge­stal­tung verleiht dem Bad eine eigene Iden­tität und heitere Atmo­sphäre.

Im Kontrast dazu wurden die Wand- und Boden­flä­chen in ruhigen, dunklen Farb­tönen gestaltet.

Freibadbereich

Der Frei­bad­be­reich mit seinen Neben­ge­bäuden und Liege­wiesen setzt das Vitalbad Kusel nach Süden hin fort.

Im Sinne eines wirt­schaft­li­cheren Bade­be­triebs wurden hier die Wasser­flä­chen redu­ziert. Ein Nicht­schwim­mer­be­cken entfällt, das neue Schwim­mer­be­cken ist mit vier Bahnen kleiner als zuvor.

Neubauten

Im Gegenzug konnte das Frei­zeit­be­cken nach der Sanie­rung von Becken­kopf und ‑umgang erhalten werden. Für die jüngeren Bade­gäste wurden ein neues Kinder­au­ßen­be­cken und ein Matsch­platz ange­legt.

Hinzu kam auch ein neues Umklei­de­ge­bäude, das als Kalt­ge­bäude errichtet wurde. Der Kiosk zwischen Schwim­mer­be­cken und Rutschen­an­lage blieb im Bestand erhalten.

Fazit

Bei der Sanie­rung des Vitalbad Kusel wurden 30% der Wasser­fläche einge­spart. Gleich­zeitig wurde die Attrak­ti­vität des Bades erhöht. Wie geht sowas?

4a schufen bei über­sicht­li­chem Budget zusätz­liche Ange­bote mit neuem Kinder­be­reich, Warm­spru­del­be­cken und erwei­terten Aufent­halts- und Liege­flä­chen. Hallen- und Freibad bilden nun funk­tional und gestal­te­risch eine Einheit. Dank der gelas­senen und gleich­zeitig mutigen Archi­tektur wirkt das Ganze eben nicht „nur“ kompakt, sondern auch einla­dend und selbst­be­wusst.

Es dürfte in Deutsch­land kaum eine zweite Stadt mit gerade mal 5.000 Einwoh­nern geben, die ein solch attrak­tives Bad bewirt­schaften darf.

Und kann.

Wir waren das.

Projektdaten

Architekt

4a Archi­tekten GmbH
Hall­straße 25
D — 70376 Stutt­gart

Team

Ernst Ulrich Till­manns
Torsten Hannig, Jonas Straß, Joanna Lack­or­zynska, Charlie Lang, Alena Zgor­skaya
Sylvia Gmelin

Bauherr

Vitalbad Pfälzer Berg­land GmbH

Standort

Vitalbad Kusel
Trierer Straße 194
D — 66869 Kusel

Decken

Trold­tekt® Akus­tik­platten

Fliesen

Agrob Buchtal

Fotograf

David Matthiessen, Stutt­gart

Autor

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

© David Matthiessen

Photos

Der Entwurf

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