Der Ostpark Bochm

Vor Arbeit ganz grau?

 

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„Du bist keine Schönheit, vor Arbeit ganz grau.“

So beginnt „Bochum“, Herbert Grönemeyers Liebeserklärung an seine Heimatstadt. Der entstehende Ostpark Bochum zeigt (ein weiteres Mal), wie sehr sich die Stadt seit dem Erscheinen dieser Hymne im Jahr 1984 verändert hat.

Und wie aus einem brachliegenden Tennenplatz eine attraktive Wasserlandschaft wurde.

Der Ostpark Bochum

In den Bochumer Stadt­teilen Alten­bo­chum und Laer voll­zieht sich eine bemer­kens­werte städ­te­bau­liche Trans­for­ma­tion: Mit dem Ostpark Bochum entsteht auf 43 Hektar ein zukunfts­wei­sendes Wohn­quar­tier mit rund 1.300 neuen Wohn­ein­heiten. Das Beson­dere dabei: Die beiden Bereiche — das Quar­tier Feld­mark in Alten­bo­chum und das Quar­tier Havken­scheider Höhe in Laer — werden durch ein durch­dachtes System aus städ­ti­schem Grün, Wasser­flä­chen und zukunfts­fä­higen Entwäs­se­rungs­kon­zepten mitein­ander verbunden.

Das Rück­grat dieser Verbin­dung bildetn Wasser­läufe und Wasser­flä­chen mit angren­zenden Naherho­lungs­flä­chen. Diese grünen Korri­dore schaffen nicht nur attrak­tive Frei­zeit­an­ge­bote für die Bewohner, sondern erfüllen gleich­zeitig wich­tige ökolo­gi­sche und klima­ti­sche Funk­tionen. Beide Quar­tiere profi­tieren von dem groß­zü­gigen Anteil an Frei­flä­chen: Von der Gesamt­fläche von 43 Hektar entfallen nur 14 Hektar auf die reine Netto­b­au­fläche, während beein­dru­ckende 29 Hektar für Frei­flä­chen und grüne Infra­struktur vorge­sehen sind.

Ein zentraler Teil davon ist ein umge­wan­delter Tennen­platz in Laer.

Das Prinzip Schwammstadt

Ein zentraler Baustein des Projekts ist das Schwamm­stadt-Prinzip. Wie ein Schwamm nimmt „die Stadt“ dabei Regen­wasser auf, spei­chert es und gibt es bei Bedarf wieder ab. Konkret geschieht dies durch ein ausge­klü­geltes System aus Grün­flä­chen zur Reten­tion, Entwäs­se­rungs­sys­temen und Rück­hal­te­be­cken.

Der neue Land­schaftssee im Havken­scheider Park, auf dem ehema­ligen Tennen­platz des LFC Laer, ist sofort zu einem beliebten Ausflugs­ziel geworden. Der See mit einer angren­zenden Park­an­lage zwischen den beiden entste­henden Wohn­quar­tieren bietet nicht nur hohen Frei­zeit­wert, er ist auch ein zentrales Element des inno­va­tiven Regen­was­ser­ma­nage­ments im Ostpark Bochum.

Statt Regen­wasser schnell in die Kana­li­sa­tion abzu­leiten, wird es vor Ort gesam­melt, versi­ckert langsam oder verdunstet. Dies hat gleich mehrere Vorteile: Das System hilft bei Stark­regen, Über­schwem­mungen zu vermeiden, das gespei­cherte Wasser kann bei Trocken­heit die Vege­ta­tion versorgen und die Verduns­tung sorgt für ein ange­nehmes Mikro­klima.

Die Transformation der Tenne

Ein beson­ders eindrucks­voller Teil dieser grünen Trans­for­ma­tion im Quar­tier Havken­scheider Höhe in Laer wurde bereits umge­setzt. Hier befand sich über Jahr­zehnte ein klas­si­scher, etwa 7.000 m² großer Tennen­platz, der haupt­säch­lich dem Vereins­fuß­ball diente und nur einem begrenzten Nutzer­kreis zur Verfü­gung stand. Der benach­barte Verein BFC Laer erhielt vor einigen Jahren einen Kunst­ra­sen­platz, so dass die Fläche des unbe­liebten und nicht mehr zeit­ge­mäßen Tennen­platzes nun „über“ war.

Die Planer erkannten das Poten­zial der Fläche für eine multi­funk­tio­nale Wasser­land­schaft. Nach dem Abtragen der alten Tennen­schicht und der Neupro­fi­lie­rung des Unter­grunds entstand eine orga­nisch geformte Wasser­fläche, die sich harmo­nisch in die umge­bende Land­schaft einfügt und den land­schaft­li­chen Höhe­punkt des Quar­tiers bildet.

Das Wasser wird durch ein ausge­klü­geltes System gespeist, das Regen­wasser aus dem gesamten Quar­tier sammelt und reinigt. Verschie­dene Wasser­tiefen schaffen unter­schied­liche ökolo­gi­sche Nischen für Amphi­bien, Wasser­vögel und aqua­ti­sche Pflanzen.

Platz für alle

Die Trans­for­ma­tion des Tennen­platzes in Laer als Teil des Ostparks Bochum steht exem­pla­risch für die inno­va­tive Verknüp­fung der beiden neuen Wohn­quar­tiere durch grüne Infra­struktur unter Einbe­zie­hung vorhan­dener, nicht mehr genutzter Flächen.

Die Umwand­lung bringt viel­fäl­tigen ökolo­gi­schen Nutzen. Sozial profi­tiert eine viel brei­tere Bevöl­ke­rungs­schicht: Während der Tennen­platz dem Fußball vorbe­halten war, steht die Wasser­land­schaft nun allen offen. Fami­lien entspannen an den Ufer­be­rei­chen, Kinder spielen und Jogger schätzen die hoch­at­trak­tive Route.

Die 29 Hektar Frei­flä­chen machen den Ostpark Bochum zu einem Vorzei­ge­pro­jekt für zukunfts­fä­hige Stadt­pla­nung in Deutsch­land: nach­haltig, klima­re­si­lient und sozial inklusiv.

Projektdaten

Planer

BPR Inge­nieure GmbH & Co. KG
Müller-Breslau-Straße 28
D — 45130 Essen

Bauherr

Stadt Bochum
Tech­ni­sches Rathaus
Hans-Böckler-Straße 19
D — 44777 Bochum

Projektleitung

NRW.URBAN GmbH
Revier­straße 3
D — 44379 Dort­mund

Freianlagen

Depen­b­rock Bau GmbH & Co. KG
Merca­tor­straße 131–133
D — 47051 Duis­burg

Adresse

Havken­scheid
Havken­scheider Straße
D — 44803 Bochum

Feld­mark
Feld­mark 1
D — 44803 Bochum

Fotos

Marco Stepniak/RDN
NRW.URBAN
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Text

Johannes Bühl­be­cker
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Eröffnung

2025–2029

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