Ein wuscheliger grüner Turm

Das Oasia Hotel Singapur

Oasia Hotel

Singapur ist ein dicht besie­delter Stadt­staat, in dem Grund und Boden rar sind. Flächen­spa­rende Hoch­häuser sind daher schlichte Notwen­dig­keit. Neue Maßstäbe im Häuser­meer des Geschäfts­vier­tels von Singapur setzt das 2016 fertig­ge­stellte Oasia Hotel der gleich­na­migen Hotel­gruppe. Im Gegen­satz zu konven­tio­nellen Hoch­haus-Türmen, die herme­tisch abge­dichtet und klima­ti­siert sind, verbindet dieses vom einhei­mi­schen Büro WOHA entwor­fene Gebäude in beein­dru­ckender Weise Archi­tektur und Natur sowie Innen und Außen. Diesen hohen Anspruch spie­geln auch die diversen Pools des Hauses wider. Sie wurden als Teil des gesamten Design­kon­zepts von der spani­schen Archi­tektin und Desi­gnerin Patricia Urquiola gestaltet, die in Mailand lebt und dort ihr inter­na­tional renom­miertes Studio betreibt.

Pools und Architekturkeramik

Für die Pools des Oasia Hotel verwen­dete Patricia Urquiola Kera­mik­fliesen des Systems Chro­ma­Plural der deut­schen Marke Agrob Buchtal Archi­tek­tur­ke­ramik. Jeder Pool hat seinen eigenen Charakter. Der Pool im 21. Stock ist stylishe Loca­tion für den dortigen Lounge-Club: Der 1,20 Meter tiefe Pool mit dyna­mi­schem Winkel­muster aus hell- und dunkel­blauen Fliesen wird ergänzt durch flache Becken, in denen man sich die Füße kühlt, während man an seinem Cock­tail nippt.

Der Top Roof Pool

Der Top Roof Pool ganz oben im 27. Stock wird durch das in der Mitte liegende Dach­re­stau­rant geteilt. Auch diese Becken beinhalten 1,20 Meter tiefe und flache Bereiche mit Liegen, in denen es sich treff­lich erholen lässt. Anders als bei den meisten Dach­be­rei­chen von Hotels, deren Attrak­tion in der Regel ein weit­schwei­fender Panora­ma­blick ist, wird die Sicht auf die Skyline der Stadt im Oasia Hotel fast voll­ständig vom bewach­senen Schirm verdeckt — ein weiterer Beleg dafür, wie unkon­ven­tio­nell die Archi­tektur von WOHA ist. Anstelle eines aufre­genden Ausblicks offe­riert dieser höchste Teil des Gebäudes eine Zone mit über­ra­schender Inti­mität und bildet eine uner­war­tete Oase im Groß­stadt­ge­tümmel.

Das Gebäude

Die Pools sind elemen­tare Bestand­teile eines Gebäudes, das durch Farbe, Form und Propor­tion ein unüber­seh­bares archi­tek­to­ni­sches Ausru­fe­zei­chen setzt. Die erklärte Inten­tion der Archi­tekten war „eine alter­na­tive Bild­sprache für gewerb­liche Hoch­haus­ob­jekte zu schaffen. Wir wollten inno­va­tive Möglich­keiten der Flächen­nut­zung mit einem tropi­schen Ansatz kombi­nieren, der zu einem offenen, durch­läs­sigen, wusche­ligen, grünen Turm führte.“

Der Turm

Dieser Turm hat eine Höhe von 190 Metern und bietet vier große Außen­be­reiche in Form von drei riesigen Veranden sowie der erwähnten Dach­ter­rasse. Diese ist mit einem zehn Stock­werke hohen Schirm umgeben, der mit dem glei­chen roten Maschen­ge­webe aus Alumi­nium verkleidet ist wie der Rest des Gebäudes. Die Fassade wird mit der Zeit von 21 verschie­denen Arten von Klet­ter­pflanzen und Reben erobert werden, so dass sich ein lebhafter Kontrast zwischen kräf­tigen Rottönen und üppigem Grün ergeben wird. Nach­haltig konzi­pierter Archi­tektur eilt immer noch der Ruf von humor­loser Ernst­haf­tig­keit voraus. Das Oasia Hotel zeigt, dass es auch anders geht, in dem es Nach­hal­tig­keit mit Heiter­keit kombi­niert — ein Begriffs­paar ganz im Sinne der Philo­so­phie des Archi­tek­tur­büros WOHA, das 1994 vom Singa­purer Wong Mun Summ und vom Austra­lier Richard Hassell, der seit 1989 in Singapur lebt, gegründet wurde.

Die Sky Gardens

Neben der roten, aber schon bald über­wie­gend grünen Fassade gehören die so genannten Sky Gardens mit ihrer Bepflan­zung, der frischen Luft sowie der daraus resul­tie­renden Durch­lüf­tung zu den begeis­ternden Nach­hal­tig­keits­aspekten des Bauwerks. Die Sky Gardens sind die Antwort auf den Wunsch des Bauherrn nach markanten Berei­chen. Ange­sichts der begrenzten Grund­fläche entschied sich WOHA für einen Ansatz, der später als „Club Sand­wich“ bezeichnet wurde: Es entstanden eine Reihe unter­schied­li­cher Schichten, jede jeweils mit ihrem eigenen Sky Garden. Durch diese Gärten, die von WOHA als „erhöhte Erdge­schosse“ beschrieben werden, konnte die „wert­volle, aber begrenzte Grund­fläche verviel­fäl­tigt werden. So konnten wir geräu­mige öffent­liche Bereiche zur Erho­lung und Begeg­nung durch das gesamte Hoch­haus hindurch anlegen.“ WOHA zeichnet verant­wort­lich für die Gesamt­ar­chi­tektur sowie für das Konzept der über­ein­ander ange­legten Schichten.

Das Design

Das eigent­liche Design der Sky Gardens und Terrassen ist das Werk von Patricia Urquiola. Diese Bereiche in den „Öffnungen“ des Gebäudes offe­rieren erst­klas­sige Entspan­nungs­mög­lich­keiten und die Gele­gen­heit, die urbane Atmo­sphäre direkt zu erfahren – im Gegen­satz zu typi­schen Wolken­krat­zern mit geschlos­senen Fassaden. Patricia Urquiola entwarf das komplette Innen­de­sign inklu­sive der erwähnten Pools sowie die Außen­be­reiche des Hotels.  Sie erwei­terte die heitere und leben­dige Archi­tektur von WOHA und betont die Wich­tig­keit von Farben als Stil­mittel, um dem gesamten Hotel eine eigen­stän­dige und zeit­ge­nös­si­sche Anmu­tung zu verleihen. Die 314 Zimmer sind mit maßge­fer­tigten Möbeln ausge­stattet, die von Patricia Urquiola exklusiv für das Oasia Hotel entworfen wurden. Nach Auffas­sung dieser preis­ge­krönten Inte­rior Desi­gnerin sind Hotels faszi­nie­rende öffent­liche Räume, die Menschen als tempo­räres Heim dienen. Sie bringt ihre Philo­so­phie folgen­der­maßen auf den Punkt: „Jedes Projekt und jedes Gebäude sollte seine eigene Iden­tität haben, denn beim Aufwa­chen möchte man wissen, wo man ist“ – ein Anspruch, den das Oasia Hotel dank seines markanten Charak­ters perfekt erfüllt. Das Ergebnis ist ein archi­tek­to­ni­sches Gesamt­kunst­werk der beson­deren Art, das selbst aus dem dichten Häuser­meer und den vielen spek­ta­ku­lären Bauten Singa­purs heraus­ragt – nicht auf Grund kurz­le­biger Effekt­ha­scherei oder schierer Größe, sondern wegen der prägnanten Hand­schrift, die Indi­vi­dua­lität und selbst­be­wusste Präsenz vermit­telt, aber zugleich Leich­tig­keit und Lässig­keit.

Projektdaten

Architekt

WOHA 29 Hong­Kong Street Singapur 059668

Innenarchitektur

Patricia Urquiola Via Bartho­lomeo Eustachi 45 I — 20129 Mailand

Bauherr

Oasia Hotel Down­town 100 Peck Seah St Singapur 079333

Keramikfliesen

AGROB BUCHTAL GmbH Buchtal 1 D — 92521 Schwar­zen­feld  

Fotograf

AGROB BUCHTAL GmbH / Infi­ni­tude

Autor

Werner Ziegel­meier 
Agrob Buchtal

Luftbild

Danke, Google!

Eröffnung

2016

Bilder

Videos

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