Das Naturschwimmbad Borden Park

Baden in der Landschaft

Das Naturschwimmbad Borden Park ist das erste öffentliche kanadische Freibad ohne Chemikalien.

Das Naturschwimmbad Borden Park umfasst einen saisonalen Pavillon und einen landschaftsbezogenen  Pool.

Das Natur­schwimmbad Borden Park ist das erste öffent­liche kana­di­sche Freibad ohne Chemi­ka­lien. Es ersetzt ein bestehendes Schwimmbad und umfasst einen saiso­nalen Pavillon und einen land­schafts­be­zogen gestal­teten Pool für 400 Schwimmer.

Die Heraus­for­de­rung bestand darin, ein großes Schwimm­be­cken mit hoch­wer­tiger und zuver­läs­siger Wasser­kon­trolle zu schaffen, und gleich­zeitig ein umwelt­freund­li­ches und natür­li­ches Filter­ver­fahren zu reali­sieren.

Die Planer entwi­ckelten daher eine Tech­no­logie, die das Wasser durch Stein‑, Kies‑, Sand- und Pflan­zen­fil­te­rung reinigt. Dies wiederum inspi­rierte ein mate­ri­al­ori­en­tiertes Konzept für das Neben­ge­bäude. Das Ergebnis ist ein tech­nisch anspruchs­volles und ästhe­tisch inte­griertes Design, dessen Gabio­nen­korb-Wände an die Idee der Filtra­tion erin­nern wollen.

Die kanadischen Richtlinien für öffentliche Schwimmbäder gehören zu den strengsten der Welt.

Die kana­di­schen Richt­li­nien für öffent­liche Schwimm­bäder gehören zu den strengsten der Welt. Um das Projekt zu verwirk­li­chen, mussten die Archi­tekten von gh3* einen Entwurf erar­beiten, der sich auf eine wissen­schaft­liche Heran­ge­hens­weise stützt. Durch die Einstu­fung des Projekts als “Erho­lungs­ge­wässer” wurde die Bauge­neh­mi­gung für einen “gebauten Strand mit Abwei­chungen” erteilt. Die „Abwei­chungen“ sind die Schwimm­be­cken.

Der Pool besteht aus einem ausge­wo­genen Ökosystem, in dem Pflanzen Mikro­or­ga­nismen und Nähr­stoffe konsu­mieren und Keime elimi­nieren. In den Boden­fil­ter­an­la­gern wachsen auf den großen spezi­fi­schen Ober­flä­chen Biofilme, welche die Stoffe aus dem Wasser während der Passage verstoff­wech­seln. Das mine­ra­li­sche Endpro­dukt wird im Poren­raum einge­la­gert. Das Korn-Mate­rial ist so gewählt, dass es das Kalk-Kohlen­säu­re­gleich­ge­wicht im Wasser einre­gelt.

Die Wasser­rei­ni­gung wird auf mehreren Wegen erreicht: durch ein biolo­gisch-mecha­ni­sches System oder die Pflan­zen­klär­an­lage und die Boden­fil­teragen sowie in situ durch Zooplankton. Dabei handelt es sich um ein nicht steri­li­siertes, chemie- und desin­fek­ti­ons­mit­tel­freies Filter­system, bei dem isolie­rende Membranen das zirku­lie­rende Wasser einschließen und reinigen.

Dieser Prozess findet am nörd­li­chen Ende des Geländes statt. Ein Teil­strom des Rohwas­sers wird zum bereg­neten Boden­filter geför­dert. Ein zweiter Teil­strom passiert eine Reihen­schal­tung, bestehend aus einem über­stauten Boden­filter und einer Hydro­bo­tanik. Dieser biol­gi­schen Wasser­auf­be­rei­tung nach­ge­schaltet befindet sich eine PO4-Adsorp­ti­ons­an­lage (Granu­liertes Eisen­hy­droxyd), welche die Konzen­tra­tion des gelösten Phos­phates auf unter 10 µg/l redu­ziert.

Obwohl technisch komplex und anspruchsvoll, wirkt das Naturschwimmbad Borden Park schlicht und edel.

Das saiso­nale Gebäude beher­bergt allge­meine Umklei­de­räume, Duschen, Wasch­räume, Perso­nal­räume und die Wasser­fil­ter­an­lagen. Das Angebot des Natur­schwimm­bades Borden Park umfasst ein Kinder­be­cken, ein Schwim­mer­be­cken, Außen­du­schen auf dem Deck, einen Sand­strand, Pick­nick­be­reiche und Räume für andere Frei­zeit­ak­ti­vi­täten.

Die Mate­ri­al­wahl schafft eine grund­le­gende konzep­tio­nelle Verbin­dung zwischen den tech­ni­schen Anfor­de­rungen und der Gestal­tung der bauli­chen Hülle und der Land­schafts­ele­mente. Der dunkle Kalk­stein aus der Region und der Stahl der Gabio­nen­wand-Konstruk­tion defi­nieren die verti­kale Dimen­sion der Über­da­chung als filter­ähn­lich, körnig und porös.

Das Natur­schwimmbad Borden Park wird durch eine flächige Land­schaft defi­niert, in der ober­flä­chen­bün­dige Details naht­lose Über­gänge zwischen dem Sand­strand, dem Beton­rand des Pools und dem Holz­deck schaffen. Die Gabio­nen­wände schließen mit einem deckel­ar­tigen Flach­dach ab. Dieses Dach rahmt die Baum­kronen des angren­zenden Parks ein und verstärkt das Gefühl der Weite unter freiem Himmel auf beein­dru­ckende Art und Weise.

Die elemen­tare Formen­sprache und die redu­zierten Mate­ria­lien erleich­tern die Orien­tie­rung und inten­si­vieren das Erlebnis Baden in der Land­schaft. Obwohl das Natur­schwimmbad Borden Park tech­nisch komplex und anspruchs­voll ist, wirkt es schlicht und edel.

Projektdaten

Architekt

gh3*
55 Ossington Avenue ste 100
Toronto
M6J 2Y9
Kanada

Bauherr

City of Edmonton
Land and Buil­dings 20th Floor
Century Place 9803
102A Avenue NW
Edmonton AB T5J 3A3
Kanada

Wassertechnik

Poly­plan-Krei­ken­baum Gruppe GmbH
Über­seetor 14
D — 28217 Bremen

Standort

Borden Park Natural Swim­ming Pool
7615 Borden Park Rd NW
Edmonton
AB T5B 4W8
Kanada

Eröffnung

2018

Fotograf

gh3*

Autor

Johannes Bühl­be­cker
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Beteiligte Firmen stellen sich vor:

Polyplan-Kreikenbaum Gruppe GmbH
Ingenieure und Architekten für Technische Gebäudeausrüstung, öffentliche Bäder, Landschaftsarchitektur und Umwelttechnik

Abbil­dungen:
Natur­freibad Bingen, Bade­schiff Frihamn, Flussbad Rhein (Konzept­ent­wurf 2020)

Als krea­tives Team aus Inge­nieuren, Stadt­pla­nern, Natur­wis­sen­schaft­lern und Tech­ni­kern

lieben wir die Heraus­for­de­rungen inno­va­tiver Projekte. Egal ob die Projekte im Deutsch­land, Europa oder im Außer­eu­ro­päi­schen Ausland liegen, wird freuen uns, unsere Exper­tise, unsere Fantasie und unsere Erfah­rung in Ihr Projekt einzu­bringen.

Unser Fokus liegt dabei stets beim Thema „Wasser“. Unsere Schwer­punkte sind Wasser im urbanen Raum, Wasser­auf­be­rei­tung, Gewäs­ser­sa­nie­rung, Wasser zum Baden und Erleben, aber auch der Umgang mit Wasser in der modernen Stadt­ent­wick­lung (Sponge City).

Unser erster Lösungs­an­satz

liegt stets bei den „Nature Bases Solu­tions“, um die Planung, Reali­sie­rung und den Betrieb möglichst umwelt­ge­recht gewähr­leisten zu können. Zuneh­mend planen wir mit dem Anspruch einer neutralen CO2-Bilanz. Besu­chen Sie unsere Home­page unter https://polyplan-kreikenbaum.eu/ . Dort finden Sie viele weitere Projekt­bei­spiele und Schwer­punkte unseres Teams.

Ach ja:

Ökologie fängt beim eigenen Handeln an. Inner­halb Deutsch­lands und in weiten Teilen Europas reisen wir stets mit dem Zug. Flüge bei weiter entfernten Projekt­stand­orten versu­chen wir durch enge Vernet­zung mit den Planern vor Ort zu mini­mieren. Obwohl wir in den letzten Jahren zuneh­mend Auslands­pro­jekte bear­beitet haben, konnten wir unsere Flug­meilen auf diesem Weg um ca. 80% redu­zieren. Es bleibt auch hier noch einiges zu opti­mieren, aber wir arbeiten dran…

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