Laje Football Field

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Miguel Marcelino

Das Laje Football Field ist „eigentlich“ „nur“ ein Sportplatz auf einem schwierigem Gelände in Portugal. Seine Einbettung in die Topographie aber macht das Projekt zu einem bedeutenden Teil neuerer Sportarchitektur, zu so etwas wie dem kleinen Bruder des Estádio Municipal de Braga von Eduardo Souto de Moura.

Stützmauer

Das Laje Foot­ball Field (Campo de futebol da Lage) verwan­delt einen steilen Hang in Porto Salvo (Portugal) durch einen markanten Akt topo­gra­fi­scher Präzi­sion in einen einzig­ar­tigen Sport­platz. Defi­niert wird die Inter­ven­tion durch eine L‑förmige Stütz­mauer aus pigmen­tiertem Beton, die das Gelände sowohl stabi­li­siert als auch die enorme archi­tek­to­ni­sche Iden­tität des Projekts prägt.

Die Geome­trie der Mauer umschließt das Spiel­feld und bildet eine über­dachte Arkade, welche die darun­ter­lie­genden Versor­gungs­ein­rich­tungen für den Fußball aufnimmt.

Die Planung stammt von Miguel Marce­lino.

Rampe

Eine Rampe schneidet in den Hügel ein und führt Sportler und Zuschauer zu einem über­dachten Atrium, das sich zum Spiel­feld hin öffnet. Diese Abfolge des Abstiegs stellt eine bewusste Bezie­hung zwischen Bewe­gung und Umschlie­ßung her, bei der sich die Archi­tektur gleich­zeitig in die Umge­bung einbettet und sich dieser gegen­über öffnet.

Die durch­ge­hende Sitz­bank am Spiel­feld­rand elimi­niert jede Hier­ar­chie unter den Zuschauern und betont so Gleich­heit und Nähe im Seherlebnis. Darüber fungiert das neu geformte obere Plateau als infor­melle Terrasse (oder als Ober­rang), die den öffent­li­chen Raum erwei­tert und fantas­ti­sche Panora­ma­blicke auf das Spiel­feld und in die Land­schaft bietet.

Beton

Vor der rauen Topo­grafie von Porto Salvo wird das Campo de futebol da Lage direkt in die Land­schaft gemei­ßelt. Anstatt dem Standort ein fremdes Objekt aufzu­zwingen, entsteht das Projekt aus dem Hang selbst heraus.

Die L‑förmige Stütz­mauer ist sowohl struk­tu­relle Notwen­dig­keit als auch archi­tek­to­ni­sches State­ment. Die Wand besteht aus eisen­oxid­pig­men­tiertem Stahl­beton, wobei die Farbe und Textur des Betons den felsigen Unter­grund wider­spie­geln – und mit den natür­li­chen Schichten des Geländes verschmelzen.

Verschmelzung

Durch die Verschmel­zung von Archi­tektur, Inge­nieur­wesen und Land­schafts­ge­stal­tung redu­ziert Miguel Marce­lino das Laje Foot­ball Field auf seine wesent­li­chen Elemente: Erde, Beton und Geome­trie. Das Projekt ist weniger ein Objekt als viel­mehr eine Gelän­de­an­pas­sung, bei der Form und Funk­tion auf natür­liche Weise aus den physi­schen Gege­ben­heiten des Stand­orts entstehen. Das Ergebnis ist ein öffent­li­cher Raum, der struk­tu­relle Präzi­sion mit ökolo­gi­scher Harmonie in Einklang bringt und zeit­ge­nös­si­sches Design in den bestän­digen Charakter der portu­gie­si­schen Land­schaft inte­griert.

Und wie.

Projektdaten

Planer

MIGUEL MARCELINO, ARQ. LDA.

Miguel Coutinho, João Neto, Martina Cappel­lini,
Mariana Almeida

Bauherr

Município de Oeiras

Nutzer

Clube GBES
Benfica Escolas de Futebol Oeiras

Adresse

Campo de futebol da Lage
Leões de Porto Salvo
Portugal

Eröffnung

2025

Fotos

© Archive Miguel Marce­lino

Text

Johannes Bühl­be­cker
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