Da hilft nur noch Kunst

De Cancha en Cancha in Chile

 

 

 

Metro 21

Situation

In Chile gibt es mehr als 15.000 Sport­an­lagen, von denen jedoch mindes­tens ein Drittel weder genutzt noch instand­ge­halten wird. In kurzer Zeit verwan­deln sich diese Anlagen in urbane oder rurale Ruinen, sich selbst über­lassen und zerfal­lend.

Das Metro 21-Projekt “De Cancha en Cancha” versucht, diesen Mangel zu beheben.

Vor allem auf dem Land sind Sport­an­lagen häufig die einzigen gemein­schaft­li­chen Treff­punkte. Und die liegen in Trüm­mern. De Cancha en Cancha will das bekannt machen und ändern – insbe­son­dere in länd­li­chen Gebieten, insbe­son­dere auf lokaler Ebene.

Da hilft nur Kunst.

Analyse

De Cancha en Cancha und Metro 21 suchen nach verlas­senen Plätzen und Anlagen und unter­su­chen, worin deren tägliche Nutzung bestand und zukünftig bestehen kann. Dabei kommen Geschichte und Iden­tität der Anlagen ans Tages­licht.

Im Team entsteht dann letzt­lich ein Sanie­rungs­plan, der gemeinsam mit dem Bauherren (Stadt oder Kommune) und den gestal­tenden Gast­künst­lern präzi­siert und verab­schiedet wird.

Metro21 ist eine städ­ti­sche Kunst­ga­lerie ohne eigene Galerie. Sie widmet sich der Ausstel­lung von Werken und dem Manage­ment von Künst­lern widmet, die ihre Arbeiten im öffent­li­chen Raum entwi­ckeln.

Spielfelder

Im Allge­meinen werden Sport­plätze in Chile aus Asphalt oder Beton gebaut. Beide Ausfüh­rungen leiden unter harten und rauen Ober­flä­chen, die jahres­zeit­li­chen Tempe­ra­tur­schwan­kungen nicht gut stand­halten. Sie bekommen Risse.

De Cancha en Cancha versucht, dieses Problem zu lösen. Die Spiel­felder sollen weicher und flexi­bler gemacht werden, damit man darauf gefahrlos spielen, sitzen, springen, rennen und tanzen kann.

Sanierung

Der Sanie­rungs­pro­zess besteht aus der Verbes­se­rung der Dämmung und dem „Aufwei­chen“ der Ober­fläche.

Dazu wird zunächst die Dehnungs­fuge abge­dichtet. Im Anschluss wird ein Primer zur Abdich­tung und Imprä­gnie­rung aufge­tragen. Die nächste Schicht besteht aus Quarz, Zement und Sika­flex. Sie erzeugt Dämmung und Haftung. Die oberste Schicht, das Spiel­feld also, besteht aus Gummi­gra­nulat.

Neben der Sanie­rung der Spiel­felder werden auch die Sport­ge­räte wie Bogen, Reifen oder Tornetze erneuert.

Spektakel

Der Erfolg dieses ehrgei­zigen Projekts liegt nicht nur an der sorg­fäl­tigen Durch­füh­rung der Sanie­rungs­ar­beiten.

Bekannt und populär wird De Cancha en Cancha durch die augen­schein­lich spek­ta­ku­läre Ober­flä­chen­ge­stal­tung der Spiel­felder. Dazu haben die Planer von Metro 21 jeweils projekt­be­zogen mit lokalen Künst­lern zusammen gear­beitet, die nach der jeweils besten gestal­te­ri­schen Lösung für die vorge­fun­dene Situa­tion gesucht haben.

Gemeinsam und unter großer Anteil­nahme der Bevöl­ke­rung wurden die Arbeiten dann durch­ge­führt.

Fazit

De Cancha en Cancha leistet einen wert­vollen Beitrag zur Neuge­stal­tung des öffent­li­chen Raums, der künst­le­ri­sche Ambi­tionen mit funk­tio­nalen und struk­tu­rellen Notwen­dig­keiten kombi­niert. Durch die erreichte Publi­city und die damit verbun­dene öffent­liche Unter­stüt­zung wird es den Planern möglich sein, weitere Sanie­rungs­pro­jekte zu reali­sieren.

Bisher wurden neun „neue“ Plätze an neun verschie­denen Orten Chiles geschaffen. Ein Projekt, dass man sich auch in fast jedem anderen Land sehr gut vorstellen kann. Und gerne.

Wir waren das.

Projektdaten

Architekt

Metro 21

Fotograf

Metro 21

Autor

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

© Metro 21

Photos

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