Die School of Science and Sports am Brighton College
Physik am Spielfeldrand
Sport und Physik passen nicht zusammen? Und ob!
Lernen findet nicht nur in den Unterrichtsräumen statt, sondern überall. Interaktion und Austausch werden hier ausdrücklich gefördert. Durch Architektur.
Die School of Science and Sports am Brighton College widersetzt sich dem traditionell konventionellen Charakter von Bildungsbauten. Für die Planer von OMA bedeutet das die Vermeidung endloser, leerer Flure und erzwungener Stille. Stattdessen werden die beiden durchaus unterschiedlichen Fakultäten in einem pulsierenden Gebäude voller Leben verschmolzen, in dem nicht alles durch den Stundenplan vorgegeben ist.
Lernen findet nicht nur in den Unterrichtsräumen statt, sondern überall. Interaktion und Austausch, das Voneinander-Lernen, wird hier ausdrücklich gefördert. Durch Architektur.
Auch die School of Science and Sports nutzt das Potenzial aktiver Dachflächen: Hier prallen beide Abteilungen munter aufeinander.
Warum sollte man die Fachbereiche für Naturwissenschaften und für Sport voneinander trennen? In der School of Science and Sports am Brighton College sind beide in einem linearen Gebäudevolumen vereint, quasi am Spielfeldrand.
Die Eingangsebene ist auch die Spielfeldebene – drinnen wie draußen. Die primären Sporträume befinden sich auf gleicher Höhe mit dem Spielfeld, die Sporthalle öffnet sich zu diesem.
Die naturwissenschaftliche Abteilung mit Klassenräumen, Labors und einem Gewächshaus überspannt die Sportflächen.
Fünfzig Schlüssel sind im Einsatz. Geht einer davon verloren, wird er kurzerhand am zentralen PC im Büro des Inklusionshauses gesperrt.
Das Konzept der School of Science and Sports am Brighton College beruht auf der Förderung der Kommunikation unter den Studenten. Die großzügigen und offenen Pausenbereiche und Bewegungsflächen außerhalb der Klassenräume schaffen dafür den Raum.
Verschobene Ebenen, große Treppen und viel Glas verbinden die Aktivitäten der beiden Fachbereiche auch visuell und führen oftmals zu unerwartetem Austausch.
Dieser Austausch ist fast überall möglich: Die Indoor-Laufbahn im Erdgeschoss ist von den oberen Etagen aus sichtbar, die Unterrichtsräume haben bodentiefe Fenster und selbst die technischen Vorrichtungen in den Chemiesälen sind transparent gestaltet, damit man auf dem Gang die laufenden Experimente beobachten kann.
OMA erhielt den Zuschlag für das Projekt nach einem Wettbewerb im Jahr 2013. In der ursprünglichen Ausschreibung wurden das Sportzentrum und die naturwissenschaftliche Abteilung als zwei getrennte Projekte vorgestellt. Erst nach einer Überarbeitung der Aufgabenstellung konnte das Projekt mit einem Gesamtbaubudget von 36.700.000 £ realisiert werden.
Der Begriff „Kontaktsport“ hat hier eine neue Bedeutung gewonnen.
Projektdaten
Architekt
OMA
Weena-zuid 158
NL — 3012 NC Rotterdam
Team
Bauherr
Brighton College
Standort
Brighton College
Eastern Rd
UK — Brighton BN2 OAL