Sporthalle Zlatar Bistrica
Die Sozialisation der Freizeit
Ein ehrgeiziges Projekt, das einer kleinen Stadt den Sinn und Nutzen zeitgenössischer Architektur schenkt.
Gemeindesporthallen haben eine noble soziale Funktion. So auch die Sporthalle Zlatar Bistrica von NOP Studio.
Gemeindesporthallen haben eine noble soziale Funktion. Ihre großen Innenräume sollen sich für öffentliche Veranstaltungen wie Messen, Konzerte und natürlich Sport eignen. Sie sind häufiger Teil von Schulkomplexen und werden zu funktionalen und symbolischen Zentren kleiner Gemeinden mit begrenzter öffentlicher Architektur.
So auch die Sporthalle Zlatar Bistrica von NOP Studio
Zlatar Bistrica ist eine kleine Stadt (33.000 Einwohner) in einer der wenigen Ebenen des ansonsten hügeligen Hrvatsko Zagorje im Nordwesten Kroatiens. Allzu viele städtische Merkmale gibt es hier nicht, der Ort ist eher ländlich geprägt.
Die Sporthalle Zlatar Bistrica ist Teil eines Schulkomplexes in dieser ländlichen Umgebung. Sie ersetzt eine abgebrannte Halle an fast gleicher Stelle, dem westlichen Rand des Schulgeländes.
Sporthallen beherbergen wichtige soziale Prozesse. Nicht nur für die Sportler, sondern auch für alle anderen.
Die Gestaltung einer Sporthalle mit öffentlichen Angeboten ist eine wichtige städtebauliche und gestalterische Herausforderung, da sie den grundlegenden Unterschied zwischen einer einfachen Halle und einem öffentlichen Gebäude auflösen muss.
Die funktionalen Anforderungen an eine Sporthalle können oft mit einem einfachen, sogar prosaischen Entwurf erfüllt werden. Ein kultureller und nachhaltiger Beitrag zum öffentlichen Leben allerdings sieht anders aus.
Sporthallen beherbergen wichtige soziale Prozesse. Nicht nur für die Sportler, sondern auch für alle anderen. So treffen sich dort Eltern, die ihre Kinder zum Training bringen und ihnen zuschauen, und verbringen Zeit miteinander.
Schulsporthallen können in den Pausen auch einen alternativen Lernraum bieten, in dem andere Regeln gelten als in den Klassenzimmern oder im Alltag der städtischen oder ländlichen Gemeinden.
Die Anordnung der horizontalen Paneele sorgt für ausreichend diffuses Licht im Innenraum, verhindert Blendung und bietet ausgezeichneten Sonnenschutz.
Die Sporthalle Zlatar Bistrica schafft eine Verbindung zwischen dem Schulhof und den tiefer liegenden Sportflächen und Parkplätzen – auch durch ihre Tribüne.
Die im Eingangsbereich verglaste Fassade verstärkt diese Verbindung. Vom Schulhof aus gelangen die Besucher direkt auf die Galerie und die Tribüne – alles mit direktem Kontakt zum Spielfeld.
Die geschlossenen Fassadenteile bestehen aus transluzenten Polycarbonat-Platten. Damit, so die Architekten, verwandelt sich die Sporthalle Zlatar Bistrica des Nachts in eine “Laterne”.
Zu den Sportflächen hin haben sich NOP Studio für eine Art Fensterladen-System entschieden. Horizontale Paneele stehen in unterschiedlichen Winkeln zur senkrechten Konstruktion. Diese Anordnung sorgt für ausreichend diffuses Licht im Innenraum, verhindert Blendung und bietet in der warmen Jahreszeit ausgezeichneten Sonnenschutz.
Die Architekten hatten ein Konzept der „Sozialisation der Freizeit“ im Sinn, als sie diese räumliche Kontinuität schufen.
Die Sporthalle Zlatar Bistrica vermittelt die Atmosphäre eines würdigen und repräsentativen öffentlichen Raums. NOPS haben bei der Planung der Tribünen an städtische Treppen gedacht, die die Menschen dazu einladen, sich zu versammeln und Kontakte zu knüpfen.
Die Architekten hatten ein Konzept der „Sozialisation der Freizeit“ im Sinn, als sie diese räumliche Kontinuität schufen. Die Tribüne nennen sie „eine innere Landschaft“, die ihren Nutzern die Freiheit gibt, sie so kreativ zu nutzen, wie sie es für richtig halten.
Die Sporthalle Zlatar Bistrica ist ein ehrgeiziges Projekt, das einer kleinen Stadt den Sinn und Nutzen zeitgenössischer Architektur schenkt.
Projektdaten
Architekt
NOP Studio d.o.o.
Bauherr
Zlatar Bistrica Elementary School
Ul. Vladimira Nazora 10
HR — Zlatar Bistrica
Standort
Osnovna škola Zlatar Bistrica
Ul. Vladimira Nazora 10
HR — 49247 Zlatar Bistrica
Eröffnung
2021
Autor
Johannes Bühlbecker
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Fotos
Bosnić+Dorotić
Archive NOP Studi
D. Krznarić (Luftbild)