Und überall Begegnung

Stadion Gunja (Luka Šokčević Šaljapin)

 

 

 

GE+arhitekti

Situation

Im Jahr 2014 wurde der Osten Kroa­tiens von starken Über­schwem­mungen heim­ge­sucht, die kata­stro­phale Schäden an der Infra­struktur verur­sachten.

Das betraf auch den Fußball. Der kroa­ti­sche Fußball­ver­band sammelte daraufhin zusammen mit der FIFA und der UEFA Gelder für den Wieder­aufbau von fünf Fußball­fel­dern und den Neubau eines Stadions: das Stadion Gunja, auch Stadion Luka Šokčević Šaljapin genannt.

GE+arhitekti bauten nicht nur ein Stadion, sondern auch einen Ort der Begeg­nung für die Stadt Gunja und ihre 3.700 Einwohner.

Ziegel

Das Stadion Gunja mit seinen 337 Zuschau­er­plätzen ist von seiner Größe her klein, seine Bedeu­tung für die lokale Gemein­schaft ist jedoch riesig.

Das doku­men­tiert auch die Ziegel­fas­sade. Nach Angaben der Archi­tekten haben diese Ziegel­steine großen ideellen Wert. Sie stammen nämlich aus den Ruinen von Häusern in Gunja, die durch die Über­schwem­mung zerstört wurden. 12.000 dieser Ziegel wurden erhalten und durch eine spezi­elle Aufbe­rei­tungs­tech­no­logie wieder nutzbar gemacht.

Darüber hinaus passen sie halt hierher und helfen dem Baukörper, sich in den länd­li­chen Kontext einzu­fügen.

Programm

Die program­ma­ti­sche Gestalt des Stadion Gunja ergibt sich aus seinen Aufgaben, und die sind sehr klar orga­ni­siert: Unten die Sportler, oben die Besu­cher.

Das Stadion wurde nach den Bedürf­nissen des Spiel­be­triebs der kroa­ti­schen Fußball-Liga geplant. Im Unter­ge­schoss befinden sich die Umkleiden und Sani­tär­räume für die Fußballer und Trainer. Sie haben direkten Zugang zum Spiel­feld. Außerdem wurde hier ein spezi­elles Schrank­system in die Schrägen unter der Tribüne einge­baut, welches als Lager­fläche genutzt wird.

Erschlossen wird diese Ebene über die dem Spiel­feld abge­wandte Seite im Westen. Hier gibt es ein Vereins­büro und einen Erste Hilfe-Raum. Daran grenzen ein Kiosk und ein Sani­tär­be­reich, beides von außen zugäng­lich.

Konstruktion

Über zwei außen liegende Treppen an beiden Enden des Gebäudes gelangen Gäste auf die Zuschau­e­r­ebene. Diese wird von einer massiven Beton­platte über­dacht, welche  von Beton­scheiben und ‑stützen getragen wird. Die Form und Ausfüh­rung des Dachs verleihen der Anlage ein wenig den Charakter einer Gedenk­stätte. Der Schriftzug mit dem Stadi­on­namen auf der der Beton­scheibe betont dies zusätz­lich.

Die Fläche unter diesem Dach bildet den oberen Abschluss der Sitz­tri­büne. Von hier aus gelangen die Zuschauer zu ihren Plätzen. Der einzig umbaute Raum ist die Spre­cher­ka­bine.

Material

Die verwen­deten Mate­ria­lien, vor allem der Sicht­beton, wirken ein wenig rudi­mentär. Das ist natür­lich gewollt und soll das Stadion Gunja so zurück­hal­tend wie möglich in seine Umge­bung einfügen.

Die Struktur des Gebäudes wurde vor allem durch den länd­li­chen Kontext und die grüne Umge­bung beein­flusst. Das Stadion Gunja liegt in einer Art Park­an­lage. Den gera­dezu male­ri­schen Hinter­grund prägt eine Allee aus hohen Linden, die parallel zum Spiel­feld gepflanzt wurden.

Eins für alle

Das knappe Budget ließ den Planern nicht viel Spiel­raum. Dennoch ist das Stadion Gunja weit mehr als ein Tribü­nen­bau­körper mit Neben­räumen.

im Süden haben die Sportler direkten Zugang zum Spiel­feld und zu einem Außen­lager. Im Norden, als Teil der Haupt­fas­sade, gibt es einen Kiosk mit Geträn­ke­lager und den Eingang zu den öffent­li­chen Sani­tär­an­lagen. Die tragende Scheibe der Dach­struktur verdeckt diese Situa­tion, um den Gesamt­ein­druck der Fassade nicht zu stören.

Die Lage des Kiosks und der Zugang zu den öffent­li­chen Sani­tär­an­lagen ermög­li­chen es, den Park­platz des Stadions in einen Rummel­platz oder zu verwan­deln oder für andere Veran­stal­tungen zu nutzen.

Multi­funk­tio­na­lität mit Bord­mit­teln.

Wir waren das.

Projektdaten

Architekt

GEplus arhi­tekti d.o.o.
Banja­včićeva 11
HR — 
10 000 Zagreb

Bauherr

Croa­tian Foot­ball Fede­ra­tion

Team

Gorana Gilja­nović, Eugen Popović, Lea Kovač

Standort

Stadion Luka Šokčević Šaljapi
HR — Gunja

Eröffnung

2017

Fotograf

Autor

Johannes Bühl­be­cker
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