Der Sport muss zu den Menschen kommen

​Der Sport der Zukunft in Zeiten der Corona-Krise

Anja Kirig

​Krise und Chance

Gut, wer aufmerksam die Thesen zum Sport der Zukunft verfolgt und Trends umge­setzt hat! Das könnte gerade jetzt zum Vorteil werden. Für alle anderen, die sich noch nicht so einge­hend damit beschäf­tigt haben, ist jetzt Handeln ange­sagt. Einer der Haupt­trends für den Sport der Zukunft ist: “Der Sport muss zu den Menschen kommen, nicht der Mensch zum Sport”.

Ursprüng­lich aus dem Mega­trend Mobi­lität entwi­ckelt, ist das auch gerade in Zeiten von erhöhter Immo­bi­lität des Indi­vi­duums zutref­fend. Zumin­dest dann, wenn man Kund­schaft, Mitglieder etc. nicht verlieren, sondern sogar gewinnen möchte. Auch in dieser Krise liegt eine Chance.

Sportverein 2030

Für Sport­ver­eine bietet sich die Arbeit mit dem Work­book “Sport­verein 2030″, heraus­ge­geben von Schwä­bi­schem Turner­bund, Nieder­säch­si­schem Turner-Bund und Schwei­ze­ri­schem Turn­ver­band, an. Die Kapitel zu den Themen Mobi­lität und Digi­ta­li­sie­rung können unter den verän­derten, aktu­ellen Voraus­set­zungen bear­beitet werden.

Viel­leicht kommen so Ideen zusammen, mit denen man die Mitglieder bei Laune halten, das Trai­ning dennoch anders und solitär statt­finden lassen kann oder auch einfach „nur“ Gemein­schaft aufbauen möchte.

Und viel­leicht entwi­ckeln sich daraus auch dauer­hafte Konzepte für den Sport der Zukunft, denn nach der Corona-Krise ist der Mega­trend Mobi­lität ganz sicher wieder sehr präsent!

Das Potenzial der Vernetzung

Für Unter­nehmen im Sport­be­reich ergeben sich auch jetzt viele Chancen, den Kunden zu errei­chen, vor allem durch Service und Support des Indi­vi­du­al­sport­lers während seines Trai­nings draußen oder zu Hause.

Aber auch die Vernet­zung der immo­bilen Sport­com­mu­nity bietet trotz einge­schränktem oder aufge­ho­benem öffent­li­chen Leben Poten­zial. Gefragt sind Ideen und Ange­bote, durch die sich die Sport­ge­sell­schaft bewegen, vernetzen und lebendig halten kann.

Von Online Workout Classes und Live-Trai­nings-Ange­boten, Inno­va­tionen wie dem smarten Trai­nings­spiegel Mirror oder Track­ing­an­bie­tern wie Strava – längst hat sich der Sport der Zukunft in die privaten Wohnungen und das mobile Leben einge­schli­chen. Poten­zial gibt es aber auch im Rahmen von “Betrieb­li­chen Gesund­heits­ma­nage­ment” mit der Frage: Wie kann ich Sport­ge­sund­heit ins Home-Office bringen?

China in your hand

In China haben sich durch Covid-19 die Anbieter schnell umge­stellt, die Work­outs online gestreamt und neues Fitness-Equip­ment für die heimi­schen vier Wände ange­boten. Laut Berichten ist so ein ganzes Fitness­studio in Guang­zhou mit über 1000 Mitglie­dern virtuell geworden. Andere stream(t)en ihr Workout-Angebot über WeChat.

Anbieter wie Peloton, die u.a. ein 2.300 Euro teures Luxus-Indoor-Fitness­bike zuzüg­lich einer Mitglied­schaft mit Live-Kursen und umfang­rei­chen Ange­boten in der Media­thek und Online-Commu­nity unter dem Motto “connect, bond, inspire and grow stronger toge­ther” verkaufen, sind mit ihrem Modell des Sports der Zukunft auch in der Krise erfolg­reich.

At home Yoga

Den Sport der Zukunft kann man auch anziehen: Mit der Yoga­hose Nadi X von Wearable Expe­ri­ments lässt sich Bewe­gung auch ohne Yoga-Studio, Youtube oder Zoom-Kurse aufrecht erhalten.

Die Hose enthält einge­ar­bei­tete Sensoren, die die Körper­hal­tung des Yogi erfassen und den Träger mittels Vibra­tion darauf hinweisen, dass eine Posi­tion nicht richtig ausge­führt wird

​Der Profisport: We are Family

Wie Sport­events, die verschoben werden müssen, kreativ gelöst werden, zeigte am 14.03. der FC Schalke 04. Da das Spiel gegen Borussia Dort­mund abge­sagt wurde, ließ der Club ein altes “Jahr­hun­dert­derby” auf Twitter wieder aufleben. Im November 2017 machte S04 aus einen 0:4‑Rückstand in der Nach­spiel­zeit noch ein 4:4.

Fans müssen heute mehr denn je einge­bunden werden, es geht nicht mehr um in erster Linie um ein Spiel oder den Verein, sondern um ein Stück Erlebnis und Wir-Kultur. Und das lässt sich auch über Commu­nity-Buil­ding errei­chen. Zweit­li­gist TV Hütten­berg bietet statt Spielen Nach­bar­schafts­hilfe an, in dem die Hand­baller für Menschen in Quaran­täne oder für Risi­ko­gruppen das Einkaufen über­nehmen wollen.

Die technikaffine und vernetzte Sportgesellschaft

Ganz gleich ob Sport­verein, Unter­nehmen, Sport-Event-Anbieter oder Profi-Sport – durch den Mega­trend Vernet­zung, die zahl­rei­chen tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tionen und eine hohen Bereit­schaft der Sport­ge­mein­schaft, diese auch zu nutzen, lassen sich in der aktu­ellen Situa­tion viele Wege entwi­ckeln, wie der “Sport zum Menschen gebracht” werden kann. Und das nach­haltig – auch in einer Post-Corona-Zeit.

Wir waren das.

Projekt­be­tei­ligte und Daten

Photos

Pixabay
Peloton
Wearable X
Mirror

Autorin

Anja Kirig
Zukunfts- und Trend­for­schung
Schmidt­bornstr. 2
D — 65934 Frankfurt/M

Anbieter

Mirror

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Wearable X

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Peloton

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