La Esperanza
Das Schwimmbad der Schule La Esperanza in der puerto-ricanischen Hauptstadt San Juan ist als therapeutische Einrichtung konzipiert. Sie wird hauptsächlich von Kindern mit körperlichen Behinderungen im Alter zwischen fünf und 16 Jahren genutzt. Die Entwicklung der Schule (Luis Pales Matos) ist sehr erfreulich: Die Schülerzahl ist in fünf Schuljahren um 19% und auf 238 Schüler angewachsen. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis von 5:1 ist das niedrigste in Puerto Rico.
Die Einrichtungen sind öffentlich zugänglich, werden aber in erster Linie von den Schülern der Schule genutzt. So erklären sich auch die gelblich-grüne Gestaltung (die Farbe heißt „verde esperanza”) und das Wort “esperanza” („Hoffnung”) auf dem Boden des Hauptbeckens. Dies ist das erste Gebäude seiner Art in Puerto Rico.
Situation
Das Bad entstand auf einem ungenutzten Parkplatz neben der Schule. Eine Fußgängerpassage verbindet die Einrichtung mit der Schule. Dieser Standort ist auch wirtschaftlich sinnvoll. Darüber hinaus bietet er Raum für eine mögliche zukünftige Expansion.
Die Protagonisten des Entwurfs von Fuster + Architects sind das Licht und der Himmel. Die Einbeziehung des natürlichen Lichts und, damit verbunden, eine sich ständig verändernde Atmosphäre ist ein elementarer Bestandteil des Bades. Es entsteht eine direkte Verbindung zwischen dem Nutzer und der Natur, die den therapeutischen Prozess fördert.
Architektur fördert
Der Entwurf konzentriert sich auf die Förderung der Badegäste, auf ihr räumlichen Erleben und Wohlbefinden. Die klinischen Anforderungen, die für einen solchen therapeutischen Raum erforderlich sind, werden selbstverständlich erfüllt. Dies gilt auch für die Regeln des universellen Designs und der Inklusion. Gut sichtbare Ausstattungsmerkmale wie Rampen und Handläufe sind vorhanden, dominieren aber nicht den Raumeindruck. Dies unterscheidet das Schwimmbad der Schule La Esperanza von anderen Projekten seiner Art – und stärkt das Benutzererlebnis ganz erheblich.
Jeder Pool wird wie ein Innenhof behandelt; ein typisch puerto-ricanisches Designelement, das in der kolonialen und landestypischen Architektur der Insel verwurzelt ist. Aus den Becken heraus rahmen die Deckenöffnungen mit ihren hohen zylindrischen Brüstungen den Himmel ein und schaffen eine direkte Beziehung zwischen Nutzer und Himmel. Dies ist wichtig, denn Kinder erhalten Therapien, während sie im Wasser auf dem Rücken liegen und nach oben schauen.
Einladende Atmosphäre
Das für den Bau verwendete Material ist Strukturbeton mit einem wärmeisolierenden Schaumkern, der mit Strukturmörtel beschichtet ist. Diese Maßnahme wirkt sich günstig auf die Temperatur im Bad aus. Das introvertierte Design blockiert äußere Ablenkungen und „macht Platz“ für ausreichend natürliches Licht.
Die zylindrischen Formen und Kurven des Swimmingpools der Schule La Esperanza betonen den introvertierten und ruhigen Charakter des Raumes. Es entsteht eine entspannte und einladende Atmosphäre, die für jede Form von Therapie hilfreich ist. Ein kleiner Wasserstrom, der als Teil des Filtersystems in das Hauptbecken fließt, erzeugt ein subtiles, plätscherndes Geräusch. Auch solch kleine Maßnahmen unterstützen eine Atmosphäre der Ruhe und Entspannung.
Im Gegensatz zum hellen Äußeren (verde esperanza) ist der innenraum überwiegend weiß und neutral. Das ist beruhigend und therapeutisch, aber eben auch elegant und mitten im Leben.
PROJEKTDATEN
Architekt
FUSTER + Architects
P.O. Box 9023387
San Juan
Puerto Rico
Team: Nataniel Fúster, Heather Crichfield, Sadie Winslow, Santiago Garramuño, José Pagán, Luis R. Albaladejo
Bauherr
Municipality of San Juan
Bürgermeisterin Carmen Yulín Cruz
Puerto Rico
Bauunternehmen
BIM Contractors
Autor
Johannes Bühlbecker
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Fotos
FUSTER + Architects