“Wenn ich  zurückkehre, kann ich mir selbst einen bauen”

Der Spielplatz IBTASEM im Libanon

CatalyticAction

 

Situation

Die Krise in Syrien ist die welt­weit größte Flücht­lings­krise seit fast einem Vier­tel­jahr­hun­dert. Sie hat Leben zerstört, Fami­lien ihr Zuhause genommen und sie gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Mehr als 1,2 Millionen Menschen flüch­teten in den Libanon, die Hälfte von ihnen sind Kinder. Die UNO und inter­na­tio­nale Nicht-Regie­rungs-Orga­ni­sa­tionen (NGO) haben Unter­stüt­zung geleistet, aber die infor­mellen Zelt­städte (ITS) bieten keine leben­dige und sichere Atmo­sphäre für Kinder.

IBTASEM

Im August 2015 schloss Cata­ly­ti­cAc­tion den Bau des Pilot­pro­jekts “IBTASEM” ab. IBTASEM ist ein Konzept für Spiel­plätze in Notfall­si­tua­tionen.

Kinder haben das Recht auf eine sichere Kind­heit, auf Bildung und auf Spiel. IBTASEM wurde für die Kinder konzi­piert, die derzeit als Flücht­linge im Libanon leben. Beim Besuch der infor­mellen Zelt­sied­lungen und Schulen in der Stadt Bar Elias im Libanon wurde vor allem deut­lich, dass es an Raum für Kinder mangelt.

Raum, in dem Kinder Kinder sein dürfen. Sowas wie ein Spiel­platz – sowas wie IBTASEM.

Möglichkeiten

Der inno­va­tive Prozess hinter diesem Projekt besteht nicht nur in der Bereit­stel­lung von Spiel­mög­lich­keiten wie Schau­keln und Rutschen, sondern auch in der Einbe­zie­hung der Kinder in die Planung und Gestal­tung von IBTASEM. Dieser Spiel­platz wurde mit dem Input der Kinder entworfen und gebaut, von Anfang an.

Spielen ist das, was Kinder am besten können. Also wurde diese Stärke in den Entwurfs­pro­zess einbe­zogen, um den krea­tiven Prozess zu stärken.

Umsetzung

IBTASEM wurde mit Hilfe von Frei­wil­ligen gebaut, die am inter­na­tio­nalen Design-Build Work­shop Libanon 2015 teil­ge­nommen haben. Der Work­shop glie­derte sich in zwei Phasen: Die erste Phase konzen­trierte sich auf den modu­laren Aufbau des Spiel­platzes, die zweite auf die einzelnen Kompo­nenten und die Fertig­stel­lung. Dies ermög­lichte einen multi­kul­tu­rellen und inter­dis­zi­pli­nären Prozess.

Die Kinder entwi­ckelten schnell ein Gefühl der Eigen­ver­ant­wor­tung für den Spiel­platz. Sie wussten, dass sie eine wich­tige Rolle spielen:

Ich bin hier, um mit dir den Spiel­platz zu bauen, dann kann ich nach meiner Rück­kehr nach Syrien selbst einen bauen.”

Shahd, 5 Jahre alt.

Temporäre Struktur

Der Spiel­platz ist so konzi­piert, dass er einfach zu montieren, zu demon­tieren, zu trans­por­tieren und dann entweder wieder aufzu­bauen  oder anders zu verwenden ist. Es war wichtig, dass der Spiel­platz eine tempo­räre Struktur ist. Der Entwurf besteht aus einer modu­laren Holz­struktur, die vor Ort montiert wird.

Inspi­riert von der gelebten Wieder­ver­wen­dung von vorhan­denem Mate­rial durch die Einhei­mi­schen wurden unter anderem Gemü­se­kisten, Reifen, Seile und ähnli­ches verwendet.

Partner

IBTASEM ist nicht auf seine Einbauten beschränkt. Es kommt darauf an, was alle Betei­ligten aus dieser Anlage machen. Und das ist eine Menge.

Cata­ly­ti­cAc­tion koope­rierte mit der Basket­ball­free­style-Gruppe Da Move, die ein zwei­tä­giges Trai­ning anbot. Für die Kinder war dies eine groß­ar­tige Gele­gen­heit, den Spiel­platz auf spie­le­ri­sche und lehr­reiche Weise zu nutzen.

Right To Play Libanon unter­stützte das Projekt durch die Spende von Basket­bällen und die Schu­lung der Lehre­rinnen und Lehrer im Hinblick auf die möglichst effi­zi­ente Nutzung des Spiel­platzes.

Katalysator

IBTASEM wirkt als Kata­ly­sator. Der Spiel­platz schärft das Bewusst­sein für drin­gend benö­tigte Räume für Kinder in Krisen­zeiten.

Das Team von Cata­ly­ti­cAc­tion ist immer damit beschäf­tigt, mit weiteren lokalen Part­nern  weitere Spiel­plätze für Krisen­ge­biete zu entwi­ckeln.

Wir waren das.

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