Das Runde und das Eckige

Sporthalle Eichi im Schulzentrum Niederglatt

 

Architektur und Ästhetik

Das bestehende Zentrum Eichi in der Schweizer Gemeine Nieder­glatt (Kanton Zürich) besticht durch die Kompo­si­tion und das schnör­kel­lose Zusam­men­spiel der einfa­chen Kuben. Der verwen­dete grobe Verputz in unter­schied­li­chen Warm­tönen an den Fassaden lebt im Zusam­men­spiel mit Licht­ein­fall und –Inten­sität.

Das Zentrum wurde 1985 durch den Archi­tekten Walter Schindler erbaut. Dazu kam im Jahr 2007 der Anbau des neuen Schul­haus­traktes durch L3P. Im Sinne einer Weiter­füh­rung sahen die Planer die Wieder­ver­wen­dung dieses Fassa­den­ma­te­rials auch für den Erwei­te­rungsbau der Sport­halle Eichi. Mit einem neuen Farbton wird das best. Farb­kon­zept mit den warmen Tönen in Rich­tung orange-rötlich des ganzen Zentrums Eichi weiter­ge­führt und ergänzt.

Standort

Graf­schaft­strasse 57
8172 Nieder­glatt ZH
Schweiz
}

Fertigstellung

2010
Innenansichten

Projekt

Die Sport­halle Eichi bildet den archi­tek­to­ni­schen Abschluss des Schul­areals nach Südwesten. Die innere Struktur besteht aus einer zwei­ge­schos­sigen, dienenden Raum­schicht an der West­seite und der nach Osten anschlie­ßenden Halle. Auf der Längs­seite des neuen Turn­hal­len­an­baues ist die Bühne ange­ordnet.

Das neue, zwei­ge­schos­sige Foyer der Sport­halle Eichi ist auf den Außen­sport­platz ausge­richtet und wurde groß­zügig verglast. Toiletten, Office und Außen­ge­rä­te­raum befinden sich im Erdge­schoss und sind auch von außen zugäng­lich. Die Garde­roben und Duschen befinden sich im Ober­ge­schoss und sind über einen zur Halle offenen Gang, der auch als Zuschau­er­ga­lerie genutzt werden kann, erschlossen.

Brand­schutz­tech­nisch werden Halle und neue Zugänge als ein Brand­ab­schnitt konzi­piert. Dies ermög­licht eine äußerst variable Nutzung – wie der Name „Mehr­zweck­halle“ es ja auch fordert. Sämt­liche Bereiche werden direkt nach außen entfluchtet. Im Ober­ge­schoss wird die Entfluch­tung nach Süden mit einer zweiten Korri­dor­schicht ermög­licht. Gleich­zeitig bringt die Möglich­keit der Abtren­nung einen Zusatz­nutzen für die Künst­ler­gar­de­roben bei Thea­ter­be­trieb, welche über eine interne Treppe direkt mit der Bühne verbunden sind. Ein weiterer Vorteil der vorge­la­gerten Raum­schicht ist die resul­tie­rende Inti­mität für die Nutzer der Garde­roben.

Architekt

L3P Archi­tekten AG FH SIA
Unter­burg 33
8158 Regens­berg

Team

Martin Reusser dipl. Arch. FH Reg A SIA; Boris Egli dipl. Arch. FH Reg A SIA; Markus Müller dipl. Arch. FH

Nutzer

Sekun­dar­schul­ge­meinde
Nieder­hasli Nieder­glatt 

Bauherr

Gemein­de­ver­wal­tung
Graf­schaft­strasse 55
8172 Nieder­glatt
Schweiz
L3P Architekten

L3P Architekten

Regens­berg

 
PHILOSOPHIE & ARBEITSWEISE
Entwickeln – Entwerfen – Modellieren – Hinterfragen – Verändern – Detaillieren – Verfeinern

Diese Schritte begleiten uns tagtäg­lich und sind die Basis und die Moti­va­tion unseres Schaf­fens. All diese Facetten machen unseren Beruf zur Beru­fung.
Zusammen mit unseren Auftrag­ge­bern oder als Total­un­ter­nehmer erar­beiten wir nach­hal­tige Konzepte und Gebäude. Dazu gehören der verant­wor­tungs­volle Umgang mit wert­vollem Boden und Ressourcen.
Raum, Propor­tionen, Mate­ria­lität, Farbig­keit, Belich­tung und Licht­füh­rung sind Para­meter, welche objekt­spe­zi­fisch erar­beitet und weiter­ent­wi­ckelt werden, bis ein GANZES entsteht.

Erschließung und Gestaltung des Bestandes

Die bestehende Zufahrt aus der Rüti­wie­sen­strasse wurde ausge­baut und asphal­tiert.

Die Zugäng­lich­keit für die neue Sport­halle Eichi ist folgen­der­maßen gere­gelt:

  • Vereine und Schüler nutzen den neuen Eingang im Erdge­schoss, der vis à vis vom Ausgang des Klas­sen­traktes ist.
  • Vereins­mit­glieder haben am Abend und unter der Woche die Möglich­keit, ihre Fahr­zeuge im Zulie­fer­be­reich Office und Bühne abzu­stellen.
  • Bei der Nutzung als Mehr­zweck­halle erfolgt der Zugang des Publi­kums über das bestehende Foyer, welches optimal über den Schul­platz und die nahen Park­mög­lich­keiten erschlossen wird. Das Foyer und die bestehende Turn­halle wurden im Innen­be­reich bezüg­lich Mate­ria­li­sie­rung, Beleuch­tung und Farb­ge­bung eben­falls neu gestaltet.

Textautor

L3P

Fotograf

Vito Stal­lone
Pläne

Statik, Belichtung und Raumgestaltung

Durch den Anbau verlor die alte Turn­halle ihre verti­kalen Fens­ter­flä­chen gegen Süden. Die vorhan­denen, nach Norden orien­tierten Schrä­goblichter wurden belassen. Bei der Berech­nung des Trag­werks für die neue Sport­halle Eichi wurde auch der verant­wort­liche Bauin­ge­nieur, welcher die Turn­halle Jahr­gang 1985 berechnet hatte, zu Rate gezogen.

Die Alte­rung des Betons und die daraus resul­tie­rende höhere Druck­fes­tig­keit ermög­lichten einzelne Ausschnitte.  Aus Kosten­gründen musste auf die anfäng­lich geplanten runden und spie­le­risch ange­ord­neten Ober­lichter verzichtet werden.

Sozu­sagen als gestal­te­ri­sche Kompen­sa­tion gestal­teten die Archi­tekten Kreis­ver­tie­fungen in den Sicht­be­ton­wänden und Sperr­holz­ver­klei­dungen. Über­haupt ist der Kreis allge­gen­wärtig: Zur Zuschau­er­ga­lerie wurden in die bestehenden Beton­wände runde Fräsungen erstellt und die neuen Wänden entspre­chend geschalt. Wie hüpfende Spiel­bälle entsteht so zusammen mit den Vertie­fungen eine Meta­pher, welche die Halle räum­lich sehr attraktiv macht.

Schülerband “Seehelden”
Killing me softly with his song
https://www.youtube.com/watch?v=EJQLiFLpj4A
Außenansichten
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