Das Sportzentrum Camp del Ferro in Barcelona

Die Überwindung der Kiste

Das Camp del Ferro bietet alles: Stadtentwicklung, große gestalterische Eigenständigkeit statt rechteckiger Kisten und beste Energiebilanzen.

Stadtentwicklung, große gestalterische Eigenständigkeit und Qualität, beste Energiebilanzen – und drei tolle Sporthallen.

Das Camp del Ferro in Barce­lona ist das gebaute Ergebnis eines Wett­be­werbs zum Bau eines Sport­zen­trums im Stadt­teil Sagrera.

Auf einer Fläche von etwas mehr als 7.000 m² beher­bergt das Camp del Ferro gleich drei Sport­hallen mit 800 Zuschau­er­plätzen und Neben­ein­rich­tungen auf einem knapp bemes­senen Grund­stück. Die Aufgabe der Archi­tekten AIA, Barceló-Balanzó Arqui­tectes und Gustau Gili Galfetti bestand daher darin, dieses enorme Volumen in eine eh schon dicht bebaute Nach­bar­schaft einzu­fügen.

Die plane­ri­sche Lösung bestand darin, einen Groß­teil des Sport­kom­plexes unter­ir­disch zu errichten.

Diese Entschei­dung redu­ziert nicht nur die opti­sche Wirkung des riesigen Baukör­pers. Sie schafft auch einen öffent­li­chen Raum, der dem städ­ti­schen Leben gewidmet ist. Bei Veran­stal­tungen werden hier auch die Besu­cher­ströme orga­ni­siert.

Architekten

Bauherr

BIMSA – Barce­lona d’Infraestructures Muni­ci­pals

Zwei der Spielfelder liegen in den Untergeschossen, der zentrale Block zwischen beiden. Die dritte Sporthalle belegt das obere Stockwerk.

Der äußere Eindruck des Camp del Ferro wird von Back­stein bestimmt. Mit dieser Mate­ri­al­wahl beziehen die Planer sich bewusst auf die alten Fabriken, Lager­häuser und Werk­stätten aus demselben Mate­rial, die in dieser Gegend zahl­reich vertreten waren und zum Teil auch noch sind.

In den wartungs­armen Ziegel­fas­saden wech­seln sich leere und gefüllte, opake, trans­lu­zente und trans­pa­rente Steine unter­schied­li­cher Formate und Farben ab. Diese Anord­nungen bringen unter­schied­li­ches Licht ins Innere – und sie geben dem Baukörper ein immenses Volumen und eine beein­dru­ckende Textur.

Die geschlos­se­neren Ziegel­fas­saden schützen vor direkter Sonnen­ein­strah­lung und mögli­cher Blen­dung, während sich die großen verglasten Flächen im unteren Teil der Nord­fas­sade zur Eingangs­halle hin öffnen.

Das ober­ir­di­sche Volumen des Camp del Ferro wird durch ein Dach aus sanft geschwun­genen, umge­kehrten Gewölben abge­schlossen. Es fügt sich bestens in den Kontext ein und spie­gelt die Ordnung und Präsenz der Dächer auf den benach­barten Lager­häu­sern wider.

Das Innen­leben des Camp del Ferro ist klar struk­tu­riert. Zwei der Spiel­felder liegen in den Unter­ge­schossen, der zentrale Block mit Umkleiden, Duschen, Zuschau­er­plätzen, weiteren Neben­räumen und Instal­la­tionen zwischen beiden. Die dritte Sport­halle belegt das obere Stock­werk.

Es handelt sich also um ein kompaktes Volumen, welches die groß­räu­migen Elemente vonein­ander trennt. Der schicht­weise Aufbau des Camp del Ferro mit seinen offenen, kommu­ni­zie­renden Ebenen fördert außerdem die natür­liche Belüf­tung und die Wärme­ab­fuhr.

Standort

Polie­sportiu Muni­cipal Camp del Ferro
Plaça d’Al­bert Badia i Mur, 1, 08027
ES — Barce­lona

Eröffnung

2020

Die Verwendung von Ziegeln bringt die Architektur nicht nur in Einklang mit der Tradition von Sagrera, sie ist auch eine nachhaltige Lösung.

Eine weitere intrin­si­sche, bewusste Konse­quenz der „Halbun­ter­ir­di­sie­rung“ (Online-Über­setzer DeepL) eines Groß­teils des Komplexes ist die hier sehr will­kom­mene ther­mi­sche Träg­heit des Komplexes durch die Redu­zie­rung der expo­nierten Flächen.

Die Verwen­dung von Ziegeln bringt die Archi­tektur nicht nur in Einklang mit der Tradi­tion von Sagrera, sie ist auch eine nach­hal­tige Lösung. Der Einsatz von erneu­er­baren Ener­gie­quellen und die Opti­mie­rung des Wasser­ver­brauchs sind weitere Gründe, die zur LEED-Gold-Zerti­fi­zie­rung des Camp del Ferro beigetragen haben.

Fotografen

José Hevia
Simón García (arqa)

Autor

Johannes Bühl­be­cker
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