Das CASA (Centre for Applied Skateboard Arts) in München
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Behnisch Architekten
Skateboarden, BMX, Parkour oder Wheelchair Skating sind längst keine Nischenthemen mehr, sondern Teil einer wachsenden urbanen Bewegungskultur. Um diesem Bedürfnis nach wetterunabhängigen, offenen Räumen zu begegnen, initiierte die Landeshauptstadt München ein Projekt, das nicht nur funktional überzeugt, sondern auch als architektonisches Statement für Teilhabe und Nachhaltigkeit steht.
Von Behnisch Architekten.

Warum?
Das Bedürfnis nach Räumen für informelle Bewegungssportarten wächst, die Einsicht in die Notwendigkeit der Teilhabe aller zukünftiger Nutzergruppen von Beginn an auch. So erstellte die Landeshauptstadt München gemeinsam mit freien Initiativen ein detailliertes Bedarfsprogramm als planerische Grundlage für ein wetterunabhängiges Zentrum des individuellen Actionsports – und gleichzeitig die Vorgabe eines offenen, inklusiven Treffpunkts: das “Centre for Applied Skateboard Arts” (CASA), Arbeitstitel “Actionsportzentrum München”.
Bereits im Jahr 2018 schrieb die Stadt München dazu einen eingeladenen Wettbewerb aus, den Behnisch Architekten gewannen. Bald danach jedoch sorgten die Corona-Pandemie und kommunale Haushaltsengpässe für Verzögerungen. Erst ab 2023 begann die Umsetzung des ersten Bauabschnitts, die Eröffnung erfolgte 2024.
Wo?
Mit der ehemaligen Eggenfabrik aus dem Jahr 1910 als Standort für das CASA fiel die Wahl auf ein charakterstarkes Industriedenkmal im Herzen Pasings. Die lange ungenutzte Halle bot nicht nur genügend Raum, sondern auch eine beeindruckende Stahlkonstruktion, die den neuen Nutzungen ein unverwechselbares Gesicht verleiht. Der erste Bauabschnitt revitalisierte die Bestandsstruktur (die Halle steht seit 2008 unter Denkmalschutz) und ermöglicht den Betrieb der neuen Sportflächen.
Für die Zukunft ist ein zweiter Abschnitt in Holzhybridbauweise geplant, der das Angebot um Parkour-Anlagen, eine Skate-Bowl, eine Dirtbike-Jump-Line sowie ein Café mit Terrasse erweitert. Die Planung erlaubt es, diese Erweiterung nahtlos und ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs zu realisieren.
Wie?
Der respektvolle Umgang mit dem Bestand prägt den architektonischen Ausdruck. Die markanten Giebelfassaden und großformatigen Fensteröffnungen der Eggenfabrik blieben erhalten und bilden zusammen mit der filigranen Stahl-Primärkonstruktion das visuelle Rückgrat des Centre for Applied Skateboard Arts. Lediglich das Dach wurde aus statischen Gründen zurückgebaut und durch eine vorgefertigte Holzkassettendecke ersetzt, die dem Raum zugleich Wärme und Leichtigkeit verleiht.
Eine neu eingezogene Galerieebene fügt sich sensibel in die historische Hülle ein, bietet Aufenthalts- und Veranstaltungsflächen und eröffnet beeindruckende Blickbeziehungen auf die darunterliegende Skatefläche.
Wer?
Barrierefreiheit im CASA war von Anfang an selbstverständlich. Folgerichtig sind die Sportflächen so gestaltet, dass zum Beispiel Wheelchair Skating problemlos möglich ist. Breite Zugänge, klar strukturierte Wege und eine leicht verständliche Orientierung machen das gesamte Centre for Applied Skateboard Arts für Menschen mit unterschiedlicher Mobilität einfach nutzbar.
Das Betreiberkonzept von High Five e.V. übersetzt den Gedanken der Offenheit in den Alltag des Zentrums. CASA ist nicht nur Trainingsstätte für Actionsport, sondern ein sozialer Treffpunkt, an dem sich Sportlerinnen und Sportler jeden Alters und Könnens austauschen können. Das gemeinschaftliche Planungsverfahren hat diesen Charakter von Anfang an mitgeprägt und verleiht dem Projekt eine Authentizität, die über reine Funktion hinausgeht.
Warm?
Technisch wie klimatisch überzeugt das Projekt nicht durch opulente Systeme, sondern durch einfache, nachhaltige Lösungen.
Das Dachoberlicht enthält Photovoltaikmodule, die nicht nur Strom erzeugen, sondern auch die sommerliche Überhitzung minimieren. Statt einer mechanischen Lüftungsanlage wurde ein natürliches Lüftungssystem eingebaut: Frischluft strömt über neu geschaffene Öffnungen am Boden der Fassaden ein und entweicht als Abluft über öffenbare Lichtbänder im Dach. Dadurch bleibt das Innenklima angenehm, und der technische Aufwand hält sich in Grenzen – eine für Sporthallen außergewöhnlich einfache Lösung.
Die Hülle selbst wurde ebenso ertüchtigt: außenliegende Dämmung, Dämmung im Innenbereich an sensibleren Teilen, moderne Verglasung – alles mit Rücksicht auf den Denkmalschutz.
Projektdaten
Planer
Behnisch Architekten
Robert Hösle, Maria Hirnsperger, Maria Hirnsperger, Andrada Bauer, Johannes Ewerbeck, Gökhan Catikkas, Laura Baldelli, Sara Cansin Güngör
Bauherr
Landeshauptstadt München
Referat für Bildung und Sport
Bayerstraße 28
D — 80335 München
Betreiber
CASA
Centre for Applied Skateboard Arts
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Eröffnung
2024
Adresse
CASA
Angela-von-den-Driesch-Weg 9
D — 81245 München
Fotos
David Matthiessen Fotografie
Text
Johannes Bühlbecker
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