Training für Tokio

Das Centre d’athlétisme de LLN in Louvain-la-Neuve

BSW

Situation

Im beschau­li­chen belgi­schen Ottignies-Louvain-la-Neuve eröff­nete im April 2019 eine Leicht­ath­le­tik­halle von Welt­format: das „Centre d’athlétisme de LLN“, eine Trai­nings- und Wett­kampf­an­lage für den Spit­zen­sport. Dank ihrer Archi­tektur und Ausstat­tung ist die Halle jedoch auch für den Schul- und Brei­ten­sport geeignet – und selbst für völlig andere Sport­arten.

Geplant wurde die Anlage vom Atelier d’Architecture de Genval und von Chabanne + Parten­aires. Sämt­liche Sport­flä­chen stammen von BSW aus Bad Berle­burg.

Architekten

Atelier d’Ar­chi­tec­ture de Genval scrl
8 rue de la Sablière
B‑1332 Genval

Chabanne + Parten­aires
38 quai Pierre Scize
F‑69009 Lyon

Sportflächen

BSW Berle­burger Schaum­stoff­werk GmbH
Am Hilgen­acker 24
D‑57319 Bad Berle­burg

Standort

Ottignies-Louvain-la-Neuve (31.000 Einwohner) liegt im Zentrum der belgi­schen Provinz Wallo­nisch-Brabant.

Sieben Städte hatten sich als Standort dieser einzig­ar­tigen Anlage beworben. Die geogra­phisch zentrale Lage in Belgien und die ausge­zeich­nete Verkehrs­an­bin­dung in Verbin­dung mit dem Sport­zen­trum Blocry gaben schließ­lich den Ausschlag zugunsten des Orts­teils Louvain-la-Neuve.

Mit dem Centre d’athlétisme de LLN bekommt das 1977 eröff­nete Sport­zen­trum Blocry einen neuen Mittel­punkt, der weit über die Landes­grenzen hinaus Sportler anziehen wird: es gibt bereits Anfragen aus Frank­reich und Katar. Die 10.000 m² große Sport­halle befindet sich direkt neben der Outdoor-Leicht­ath­le­tik­an­lage und macht aus dem Sport­zen­trum einen ganz­jährig nutz­baren Ort für den Trai­nings- und Wett­kampf­be­trieb.

Zum „Blocry Sports Complex“ gehören außerdem mehrere Sport­hallen, ein Fitness­zen­trum, zwei Trag­luft­hallen, zwei Schwimm­bäder, sieben Groß­spiel­felder für Fußball und Hockey und die erfor­der­li­chen Neben­ge­bäude. Die Leicht­ath­le­tik­an­lage und einer der Hockey­plätze wurden kürz­lich saniert.

Adresse

Centre d’athlétisme de LLN
1348 Ottignies-Louvain-la-Neuve,
Belgien

Luftbild

Architektur und Ausstattung

Die Anlage weist sowohl land­schaft­liche als auch städ­te­bau­liche Beson­der­heiten auf. Im Norden grenzt das Centre d’athlétisme de LLN an ein großes Land­schafts­schutz­ge­biet, im Süden ist die Halle durch eine Fußgän­ger­brücke mit dem Sport­zen­trum Blocry verbunden. Über diese Brücke gelangen Besu­cher direkt ins Foyer.

Dieses helle und durch­läs­sige Foyer stellt Sicht­kon­takt zwischen den Besu­chern, der neuen Halle und der Leicht­ath­le­tik­an­lage im Freien her. Der Innen­raum ist weit­ge­hend verglast, so dass die sport­li­chen Akti­vi­täten sichtbar sind.

Zur Ausstat­tung des Centre d’athlétisme de LLN gehören

  • 200 Meter-Rund­lauf­bahn mit sechs Bahnen
  • 60 m‑Bahn mit acht Bahnen
  • Jeweils zwei Einrich­tungen für sämt­liche Sprung­dis­zi­plinen: Weit‑, Drei‑, Hoch- und Stab­hoch­sprung
  • 100 m‑Trainingsbahn mit Sprung­grube
  • Trai­nings­an­lage für das Kugel­stoßen
  • 250 m lange Aufwärm­strecke mit vier Bahnen
  • Fitness­raum
  • Trai­nings­an­lage für den Weit­sprung im Außen­be­reich
  • Lager­räume, Räume für Anti-Doping-Kontrolle, Physio­the­rapie usw.
  • Cafe­teria mit Blick auf die Strecke

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Nutzung

Im Centre d’athlétisme de LLN  hat der Leis­tungs­sport Vorrang. Dennoch beab­sich­tigt der Betreiber, die Halle auch für lokale Leicht­ath­le­tik­clubs, Schulen und Kurse zugäng­lich zu machen.

Außerdem soll das Centre d’athlétisme de LLN auch für andere Sport­arten offen stehen, zum Beispiel für Judo und weitere Kampf­sport­arten auf Matten – oder auch für Badminton und Tisch­tennis. Dieser Sport soll im Zentrum der Halle statt­finden. Auf Tele­s­kop­tri­bünen stehen, je nach Veran­stal­tungs­form, zwischen 2.500 (Leicht­ath­letik) und bis zu 5.000 Zuschau­er­plätze (bei Nutzung des Innen­raums) zur Verfü­gung.

Ein Cate­ring-Bereich und Büros, die zum Teil bereits vermietet sind, runden das Projekt ab – und tragen zur Wirt­schaft­lich­keit des Betriebs bei.

Eröffnung

2019

Fotos & Illustrationen

Alta­bene

Text

Laufbahnen

Im November 2018 begann BSW mit der Instal­la­tion des Lauf­bahn­be­lages in der Halle, im Februar waren die Arbeiten bereits abge­schlossen.

Für die Wett­kampf­flä­chen in der Halle wurde der Regupol AG verbaut. Dieser Allrounder liegt bereits in Stadien und Hallen auf der ganzen Welt. Fugenlos, schnell und griffig ist er für Spit­zen­sport und Brei­ten­sport glei­cher­maßen geeignet – und deshalb ideal für das Centre d‘athlétisme de LLN.

Eine weitere Beson­der­heit: Die sechs Bahnen sind die brei­testen, die nach den Regeln des inter­na­tio­nalen Leicht­ath­le­tik­ver­bandes (IAAF) zuge­lassen sind. Zum Vergleich: In der Leicht­ath­le­tik­halle in Gent sind die Bahnen 90 cm breit, hier sind es 110 cm. Dies bietet den Athleten erheb­li­chen zusätz­li­chen Komfort.

Die 1.000 m² große Fläche für die Weit­sprung-Trai­nings­an­lage im Außen­be­reich wurden im Insitu-Verfahren mit einer Spritz­be­schich­tung aus Poly­ure­than instal­liert. Diese Beschich­tung hat zwei Vorteile: Die Instal­la­tion nimmt weniger Zeit in Anspruch und sie ist preis­günstig, da sie weniger aufwändig ist als eine Nutz­schicht aus einge­streuten EPDM-Granu­laten.

Der Fitness­raum wurde auf einer Fläche von 450 m² mit einem elas­ti­schen, wider­stands­fä­higen und rutsch­festen Fitness­boden ausge­stattet.

Video

Ausblick

Belgi­sche Top-Athleten wie Ismaël Debjani haben die Halle und vor allem die Lauf­bahnen bereits ausgiebig getestet und sind begeis­tert. Debjani, die Geschwister Borlée und Nafi Thiam werden das Centre d‘athlétisme de LLN ab sofort nutzen, um sich optimal auf die Olym­pi­schen Spiele 2020 in Tokio vorzu­be­reiten. Chris­tian Maigret, Tech­ni­scher Direktor des belgi­schen Leicht­ath­le­tik­ver­bandes (LBFA), verspricht sich gar „Impulse“ für den Medail­len­spiegel.

In jedem Fall ist das Centre d’athlétisme de LLN  ein schönes Beispiel dafür, wie gelun­gene Archi­tektur und ausge­zeich­nete Ausstat­tung Sport und Bewe­gung buch­stäb­lich einen Schub geben können.

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Johannes Bühl­be­cker ist Archi­tekt und hat unter anderem 15 Jahre lang für die Inter­na­tio­nale Verei­ni­gung Sport- und Frei­zeit­ein­rich­tungen (IAKS) gear­beitet – als Redak­ti­ons­leiter der renom­mierten Fach­zeit­schrift „sb“, in der Orga­ni­sa­tion und Durch­füh­rung inter­na­tio­naler Archi­tek­tur­wett­be­werbe mit IOC und IPC, im Messe- und Kongress­wesen, als Leiter der „NRW Bera­tungs­stelle Sport­stätten“ und als Lehr­be­auf­tragter an der Deut­schen Sport­hoch­schule Köln.

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