Pyramiden im Hafen von Kopenhagen

Das Water­front Cultural Center
Kengo Kuma & Associates mit Cornelius Vöge, Søren Jensen und Niels Sigsgaardn

Das Ziel

Kengo Kuma & Associates haben, in Zusammenarbeit mit Cornelius Vöge, den Ingenieuren von Søren Jensen und Niels Sigsgaard, den Wettbewerb für den Entwurf des Waterfront Cultural Center für Kopenhagen gewonnen. Ihr Projekt kombiniert auf originelle und ausdrucksstarke Weise Einrichtungen für Freizeit und Sportvereine mit dem Thema Hafenbad.

Das neue Waterfront Cultural Center inklusive Hafenbad auf Paper Island will die Bedeutung des Wassers für die Geschichte, Kultur und das pulsierende städtische Leben von Kopenhagen hervorheben. Der Hafen ist das Tor, das wesentlich zur Entwicklung der Stadt beiträgt. Die Uferpromenade ist sowohl Bühne als auch Kulisse für kulturelle Einrichtungen und den hochwertigen öffentlichen Bereich. Hier wird das städtische Leben geprägt.

Im Mittelpunkt des Entwurfs steht das Erlebnis von Landschaft, Kunst und Architektur, die durch das Wasser vereint werden. Kengo Kuma & Associates wollen die vielfältigen Erfahrungen mit Wasser darstellen, die die menschlichen Sinne ansprechen: Licht und Schatten, Dampf, Nebel und Strömung.

Die Pyramiden

Das Projekt ist Teil eines umfassenden Entwicklungsplans für die Insel Paper Island. Die Architektur beeindruckt durch vitale Variationen des Themas Pyramide. Dies ist nach Auskunft der Planer eine Antwort auf die Gestaltungsrichtlinien für die Dächer von Christiansholm – und gibt dem Waterfront Cultural Center seine ganz eigen Identität.

Das Waterfront Cultural Center soll ein spontaner, offener Ort sein, der die pulsierende und dynamische Natur der heutigen Paper Island widerspiegelt. Unter Ausnutzung der im Masterplan definierten prominenten Ecklage des Projekts wird die Erdgeschossebene von innen nach außen und zum Meer in einer einzigen Geste entwickelt. Die terrassenförmige und kaskadierende Begrünung der Eingangsebene schafft eine expansive, kontinuierliche Wahrnehmung der Wasseroberfläche von der Halle bis zum Hafen. Der Entwurf will diese Kante aufweichen und die Grenze zwischen Wasser und Land auflösen – so Kengo Kuma & Associates.

Fast übertrieben

Baukörperformen und architektonische Räume entstehen durch Addition und Subtraktion von positiven und negativen Volumina. Durch Schieben und Ziehen entsteht eine Reihe von unterschiedlichen, aber immer kegelförmigen Volumina – was nicht passt, wird passend gemacht. Die extrudierten, kegelförmigen Dächer entsprechen der Anordnung der Schwimmbecken im Erdgeschoss. Jeder Pool hat einen unverwechselbaren Raum im fast übertriebenen Maßstab, mit konzentriertem Licht und Schatten durch große Oberlichter darüber.

Die Ebene über dem Erdgeschoss ist definiert als der Negativabdruck dieser extrudierten Dachmengen. Hier entstehen ein Freibad und ein Thermalbad. Beide liegen in einer Art Tal zwischen den architektonischen Hügeln. Die Hügel wiederum vermischen Innen und Außen, die klassischen Fassaden werden ein wenig aufgeweicht. Der umgekehrte Kegel in der zentralen Position fungiert als struktureller Kern. Es ist der tiefste Einschnitt, das “Tal” unter diesen Dächern, in dem sich die Außentreppe befindet.

Die Ziegel

Das Material Ziegel wurde ausgewählt, um eine Beziehung zum Hafen herzustellen und die Qualität und Ästhetik des traditionellen dänischen Handwerks hervorzuheben. Seine haptische Textur und die warmen, natürlichen und erdigen Farbtöne des Mauerwerks passen hier sehr gut hin, gerade als Grenzstein zwischen Innen und Außen. Die Architekten schöpfen das Potenzial dieses kleinmaßstäblichen Materials voll aus. Die kleinen Ziegelsteine ermöglichen das tektonisch geprägte Spiel mit verschiedenen Öffnungen sowie mit Licht und Schatten, die sich auf der Wasseroberfläche spiegeln.

Die Ziegelfassade des Waterfront Cultural Center soll in unterschiedlicher Opazität und Transparenz hell und warm leuchten – vor allem nachts und in der kalten Jahreszeit, wenn die dunklen Stunden lange dauern. Die perforierte Ziegelhaut wird deutlich strahlen und leuchten. Darauf kann man sich ruhig schon mal freuen.

PROJEKTDATEN

Architekt

Kengo Kuma & Asso­ciates
Yuki Ikeguchi, Marc Moukarzel, Aigerim Syzdy­kova, Hannah Appel­gren

Team

Kolla­bo­rie­render Archi­tekt:
Corne­lius Vöge
Inge­nieure:
Søren Jensen engi­neers
Bera­tender Archi­tekt::
Niels Sigs­gaard

Illustrationen

Luxigon
Kengo Kuma & Asso­ciates

Standort

Tran­gravsvej 14
1436 Køben­havn
Däne­mark

Autor

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media

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ILLUSTRATIONEN

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