Spektakel pur
Water Park Aqualagon nahe Villages Natures Paris
Neue Landmarke
Als die Planer von Jacques Ferrier Architecture den Grundriss des Wasserpark Aqualagon konfigurierten, orientierten sie sich vor allem an den vorherrschenden Windrichtungen und dem Weg der Sonne durch das Gebäude. Geschützt vor kalten nordöstlichen Winterwinden und eingebettet in den Wald öffnet sich der Wasserpark nach Westen, um bei warmem Wetter die kühlen Brisen zu nutzen.
Mit dem Blick nach Südwesten wird der Wasserpark Aqualagon das ganze Jahr über von Licht durchflutet. Im Winter kommt möglichst viel Sonnenlicht hinein, im Sommer schützen die Terrassen vor übermäßiger Sonneneinstrahlung.
Wie eine Origami-Skulptur glich schon der Entwurf einer sich entfaltenden Natur, die in etwa 35 m Höhe gipfelt: gebaute Landschaft, die in den Himmel ragt. Die Struktur ist bereits von Weitem aus gut sichtbar und wurde schnell zum Bezugspunkt und Symbol für Villages Nature, einem Ferienort in der Nähe von Euro Disney Paris.
Die Welt, die aus dem See entstand
Der Wasserpark Aqualagon wird von Wasser umgeben. Die luftig wirkende Konstruktion wird von hängenden Gärten überlagert und, so sehen das die Architekten, spielt mit Wasser und Transparenz. Die Terrassen sind öffentlich zugänglich, also auch für Nichtbadegäste. Sie öffnen sich zu den Wasserfällen, Wasserpflanzen sowie dem gelegentlichem Nebel und Dampf. Der Park ist eine Art Leuchtturm, der von allen Bereichen der Villages Nature aus sichtbar ist.
Origami und Aussicht
Jacques Ferrier Architecture sprechen von „origami structure“ und beziehen die Konstruktion ausdrücklich in das Besuchererlebnis mit ein. Origami ist die Kunst, aus einem einfachen Blatt Papier zwei- oder dreidimensionale Objekte zu formen – das bekannteste Ergebnis dürfte der Papierflieger sein. Im Wasserpark Aqualagon ist die Gebäudestruktur von innen und außen erlebbar und bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Dörfer und die weitere Landschaft – oder halt in das Inneres des Wasserparks.
Zu diesem Zweck gibt es auch einen Rundgang um das Gebäude. Man kann aber auch einen Aufzug nutzen, um an den höchsten (Aussichts-)Punkt zu gelangen.
Transparenz und Richtung
Wenn sich die Origamistruktur entfaltet, entstehen Räume, die nur von großen Glasscheiben begrenzt werden. So kommt das Licht hinein und der Besucher kann die Beziehung zwischen Innen und Außen praktisch durchgängig erleben.
An der Spitze des Gebäudes befindet sich eine transparente Kuppel mit einer bemerkenswerten Geometrie. Darunter kann man schwimmen und in den Himmel schauen. Diese Kuppel formt auch die Silhouette des Wasserparks.
Struktur und Dachform wurden so optimiert, dass sie aus den Becken heraus kaum wahrnehmbar sind. Die Besucher sollen sich möglichst wie draußen fühlen. Das Licht durchflutet den Wasserpark. Diese Wirkung wird durch die Ausrichtung des Gebäudes, die Lichtreflexionen und die Streuung des natürlichen Lichts nach Bedarf und Funktion verstärkt oder gemildert.
Ein permanentes Spektakel
Alle Elemente des Wasserparks Aqualagon sind auf Spektakel ausgerichtet. Alles will dem Besucher ein Erlebnis verschaffen: das Tragwerk, natürlich die riesige Schwimmhalle, aber auch die bepflanzten Terrassen, deren Ökosystem einen Lehrpfad bildet. Weitere Elemente wie geothermische Energie und Wasserrecycling verschaffen dem Projekt auch eine gewisse ökologische Nachhaltigkeit.
Die Anhäufung von Ebenen, die sich aus der „Entfaltung“ des Tragwerks ergibt, schafft zuschaltbare Bereiche für zum Beispiel Sonnenliegen, Terrassen oder Restaurants. Diese können je nach Bedarf und Besucheraufkommen zugeschaltet werden – oder eben halt nicht.
Auch im Außenbereich wird ständig etwas geboten: Mehrmals täglich kommt ein Schiff, auf dem Konzerte und Shows stattfinden. Dann wird der Wasserpark zur Kulisse für Shows, Feuerwerke und Lightshows der Villages Nature.
Archipel
Der Eingang zum Wasserpark ist mit einem großen Vorplatz verbunden, an den sich weitere öffentliche Räume wie Foren und Sportanlagen anschließen.
Die Halle, die sich zum See hin öffnet, führt über einen langen Flur zu den Umkleidebereichen und der Gebäudetechnik. Von den Umkleiden kommen die Gäste in die riesige Badehalle: eine große, zusammenhängende Wasserfläche, strukturiert von Inseln unterschiedlicher Größe und mit verschiedenen Funktionen. Diese Inselgruppe (Archipel) erstreckt sich nach außen in die Lagune. Auch hier verschmelzen drinnen und draußen.
Was auf den ersten Blick an ein Gewächshaus denken lässt, fügt sich bei näherer Betrachtung zu einer gut lesbaren, zusammenhängenden Einheit von riesigem Erlebniswert. Das nennt man Kohärenz.
Projektdaten
Architekt
24 rue Dareau
F — 75014 Paris
Team
Interscene Thierry Huau (landscape)
Sensual City Studio (lifeguard station design)
Bauherr
(Pierre et Vacances-Center Parcs _ Euro Disney SCA)
Eröffnung
Autor
Johannes Bühlbecker, More Sports Media
Jacques Ferrier Architecture
Standort
Route de Villeneuve
F — 77700 Bailly-Romainvilliers
Luftbild
Fotograf
Hugo Deniau
Didier Boy De La Tour
Bilder
Modellfotos
Videos
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