Der Wunsch nach Urbanität
Sporthalle Jean-Louis Trintignant in Uzès
Standort
Die Herausforderung beim Bau der Sporthalle Jean-Louis Trintignant (französischer Schauspieler, Filmregisseur und Rennfahrer) an der gleichnamigen Schule in der südfranzösischen Kleinstadt Uzès (8.500 Einwohner, Département Gard) bestand darin, die Halle in die bestehende Umgebung einzufügen und optimale Bedingungen für die Ausübung des Sports zu schaffen. Im Vordergrund stehen dabei die Nutzbarkeit der Innenräume sowie die Beleuchtung und Belichtung, um sowohl Spielern als auch Zuschauern Komfort zu bieten. Die Sporthalle Jean-Louis Trintignant soll vor allem ein Bestandteil des Entwicklungsprojekts Zac Mayac in Uzès sein und gleichzeitig die Kontinuität mit dem angrenzenden College-Projekt gewährleisten, das NBJ Architectes bereits 2003 realisiert haben. Dieses Projekt greift die Mineralität des Colleges auf, indem es seine Materialität modifiziert. Ein Ergebnis ist die Perforationen der Fassaden, die gleichzeitig eine Besonderheit der Sporthalle ausmachen.
Architekt
Privat Architecture – François Privat
9 bis Rue Benoit
F‑30 700 Uzès
NBJ architectes
Elodie Nourrigat & Jacques Brion
4 rue des Trésoriers de la Bourse
F‑34000 Montpellier
Eröffnung
2017
Form
Einer der wichtigsten Aspekte des Vorhabens war der Wunsch, Urbanität zu erzeugen. So spielt der Platz vor der Halle eine wichtige Rolle: Er soll homogen sein und die Fußgängerzone mit den Parkplätzen verbinden. Vollständig verglast bietet der Eingang der Sporthalle eine visuelle Transversalität vom Platz direkt zum Spielbereich. Nachts dient es als Signal für die Besucher. Trotz des Wunsches nach Urbanität wurde die spürbare Wirkung der Sporthalle auf ihre unmittelbare Umgebung reduziert, indem sie der Topographie des Ortes angepasst und zum Teil eingegraben wurde. Diese Gestaltung des fast verspielt wirkenden Volumens verleiht der Sporthalle Jean-Louis Trintignant ein einheitliches Erscheinungsbild und eine einfache Lesbarkeit und Orientierung, auch für die Schülerinnen und Schüler.
FOTOS
Inhalt
Der Entwurf organisiert und strukturiert das gesamte Volumen der Sporthalle. Alle technischen Elemente sind unter dem Dach verborgen und gestalten die fünfte Fassade. Die interne Organisation der Sporthalle bemüht sich um die Vereinfachung der Erschließungsflächen für Publikum und Sportler. Wegeführung und Erreichbarkeit der verschiedenen Räume und Bereiche sind klar gegliedert und gut lesbar. Der helle Eingangsbereich bietet einen Übergang zum Vorplatz. Es findet echt Kommunikation zwischen Innen und Außen statt. Die großen Glasflächen bietet schon Weitem einen uneinnehmbaren Blick auf die Spiele, die im Inneren stattfinden, und belebt so die Umgebung der Halle, insbesondere den Vorplatz. Natürlich ist das Spielfeld das Zentrum einer solchen Anlage, so auch bei der Sporthalle Jean-Louis Trintignant. Gleichzeitig ist die Innenausstattung so gestaltet, dass die Halle großzügigen Zugang zu den Zuschauerbereichen bietet und zur Teilnahme an den Veranstaltungen einlädt. Der Zugang zu den Umkleidekabinen erfolgt ebenfalls über eine breite Treppe in der Halle, die alle unter der Aufsicht der strategisch günstig im Herzen der Bewegungsflächen gelegenen Rezeption steht. Schließlich war es auch Ziel von NBJ Architectes, eine angenehme und einladende Atmosphäre in der Sporthalle Jean-Louis Trintignant zu schaffen, wobei klare Farben bevorzugt werden, um die Sicht der Zuschauer auf die Spiele nicht zu behindern. Die einladende und warme Atmosphäre wird auch durch die Verwendung von Holz erreicht. Ein weiteres wichtiges Element ist die Nutzung des Tageslichts in der Halle. Deshalb wird die Turnhalle durch Oberlichter auf dem Dach und durch die durchbrochene Fassade für ein optimales Ambiente und optimale Spielbedingungen belichtet.