Grundausstattung

Was bringt mir Social Media?

Mitt­ler­weile ein wich­tiges Werk­zeug für das Bauhand­werk: Social Media und die Digi­ta­li­sie­rung. Welche Vorteile smarte, digi­tale Lösungen unter anderem in der Kunden­an­sprache bringen, erklärt uns Eric Sturm im Gespräch anläss­lich der Fach­messe „DACH+HOLZ Inter­na­tional“, die vom 20. bis 23. Februar in Köln statt­fand. Dipl.-Ing. Eric Sturm, Archi­tektur-Blogger aus Berlin, refe­rierte dort über Social-Media-Marke­ting für Hand­werks­be­triebe.

 

Herr Sturm, Sie sind seit 15 Jahren als Blogger im Bereich Archi­tektur und Bauen aktiv. Wie sind Sie dazu gekommen?

Meine Archi­tektur-Diplom­ar­beit im Jahr 2000 hieß “unternull.de – ein Schwimmbad unter dem Alex­an­der­platz”. Ich habe dafür nicht nur Pläne gezeichnet und Modelle gebaut, sondern auch meine erste Website gestaltet. Die kam super an, erstaun­li­cher­weise auch bei den Medien, vom Lokal­fern­sehen und ‑radio über Tages­zei­tungen bis hin zur BILD-Zeitung. Da habe ich gemerkt: Archi­tektur inter­es­siert die Leute, wenn man sie gut verständ­lich und mit tollen Bildern im Netz präsen­tiert.

 

Welche posi­tiven und nega­tiven Erfah­rungen haben Sie mit Social Media gemacht?

Spontan fallen mir eigent­lich nur posi­tive Dinge ein: Als ich mich 2007 selb­ständig gemacht habe, kamen via XING die ersten Kunden­kon­takte und Aufträge. Bis heute nutze ich die Platt­form gerne für das digi­tale Networ­king. Via Twitter hole ich mir seit zehn Jahren Fach­in­for­ma­tionen, entdecke inter­es­sante Leute, Firmen oder Themen. Insta­gram ist für mich eine super Inspi­ra­ti­ons­quelle in Sachen Archi­tektur. Und über Face­book kann man bestens mit alten Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben, finde ich. Auf allen Platt­formen veröf­fent­liche ich natür­lich auch selbst, zum Beispiel Bilder von fertig­ge­stellten Websites oder Semi­nar­ter­mine. Eine bessere und güns­ti­gere Werbe­form als Social Media kann ich mir gar nicht vorstellen. 

 

Warum empfehlen Sie, soziale Netz­werke aktiv zu nutzen? Wie können sie davon profi­tieren?

Alle Dienst­leister leben von ihrem guten Ruf – oder neudeutsch ausge­drückt: von ihrem Image. Und das Bild, das Inter­es­senten oder Kunden von einem Betrieb haben, wird heut­zu­tage eben auch im Internet geprägt, weil sich viele Kunden zuerst online infor­mieren. Eine Website gehört also als Grund­aus­stat­tung unbe­dingt dazu und wer ein biss­chen mehr tun will, sollte auch die eine oder andere Social Media-Platt­form nutzen. Das lohnt sich übri­gens auch jetzt, wo die Auftrags­bü­cher wegen des Baubooms voll sind: Ein moderner Betrieb, der im Netz sympa­thisch rüber­kommt, findet leichter gute Mitar­beiter, als ein Hand­werker, der nur in einem Bran­chen­buch steht! 

 

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Autor

Eric Sturm
Webdesigner, Blogger und Fachjournalist
Dipl.-Ing. Eric Sturm
Senefelderstraße 9
D‑10437 Berlin
Das Interview erschien zuerst hier.

Fotograf

Foto Eric Sturm:
Fred Wagner, WWS Film BERLIN
Alle anderen Bilder:
pixabay

Wie viel Fach­wissen ist für Social Media notwendig?

 Eigent­lich recht wenig, denn die Platt­formen sind inzwi­schen so “laien­taug­lich”, dass jeder, der ein Smart­phone (zum Foto­gra­fieren) und einen Computer hat, einfach loslegen kann. Kleiner Tipp: Einsteiger sollte nicht gleich die eigene Unter­neh­mens­seite auf Face­book oder Twitter anlegen. Zum “Üben” macht es Sinn, erst mal ein privates Profil anzu­legen und die verschie­denen Funk­tionen auszu­pro­bieren. Ganz wichtig auch: Erst mal gucken, was die anderen so machen, also die Wett­be­werber aus der eigenen Branche. 

 

Welche Kanäle und Akti­vi­täten lohnen sich? Wie viel Zeit und Geld kostet das?

Kurze Antwort: An Face­book kommt (noch) niemand vorbei, da sollte man unbe­dingt vertreten sein. Insta­gram ist super, wenn man jüngere Leute errei­chen will und gutes Bild­ma­te­rial hat. Und Twitter ist optimal, um Poli­tiker, Verbands­leute und vor allem Jour­na­listen zu errei­chen. Zum Thema Kosten: Ein paar Stunden pro Monat und – wenn man einen Dienst­leister beauf­tragt – ein paar Hundert Euro muss man dafür natür­lich schon inves­tieren. Aber ich finde, es lohnt sich. Und man kann viel­leicht an einer anderen Stelle sparen, zum Beispiel bei den Stel­len­an­zeigen in den klas­si­schen Medien. 

 Ist es für Betriebe oder Firmen ratsam, seine Kunden und Follower durch Social Media hinter die Kulissen blicken zu lassen, zum Beispiel mit Werk­statt­bil­dern und Impres­sionen vom Arbeits­alltag?

Solche Sachen finde ich super und sie kommen meis­tens am besten an. Natür­lich wird jeder Betrieb seine eigene Stra­tegie entwi­ckeln: Die einen wollen als beson­ders inno­vativ wahr­ge­nommen werden und posten auch mal tech­ni­sche Details, die anderen setzen viel­leicht einen Schwer­punkt auf die Perso­nal­ge­win­nung, da steht dann mehr das Team im Vorder­grund. Aber grund­sätz­lich gilt: Eine gute Mischung von “Hoch­glanz-Bildern”, zum Beispiel von neuen Projekten, und dem Blick hinter die Kulissen ist optimal. 

 

Wo erhalten wir fach­liche Unter­stüt­zung beim Thema Social Media?

Natür­lich bei Webde­si­gnern wie mir! (lacht). Aber man muss auch nicht gleich zu einer Agentur oder einem Berater gehen. Um einen Über­blick zu bekommen, rate ich zu einem Semi­nar­be­such. Insti­tu­tionen wie die örtliche Hand­werks­kammer oder die Volks­hoch­schulen bieten dafür gute Schu­lungen und Vorträge an. Übri­gens sind auch die Semi­nare der Archi­tek­ten­kam­mern, wo ich meine Semi­nare halte, für Nicht-Mitglieder offen. Nach so einem Seminar hat man das erfor­der­liche Grund­la­gen­wissen und kann mit Social Media loslegen! 

Herr Sturm, besten Dank für das Gespräch! 

 

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