Das Waldstadion in Mailand
Das neue San Siro
Stefano Boeri Architetti
Auch das „neue San Siro“ will ein Wahrzeichen Mailands werden, allerdings augenscheinlich aus anderen Gründen als sein Vorgänger. Besonders machen den Entwurf der sichtbar grüne Ansatz, die Laufbahn auf der obersten Ebene und der „Turm des Lichts“.
Stefano Boeri Architetti
Guiseppe Meazza
Die Diskussion über das neue Stadion der beiden Stadtrivalen Inter und AC Mailand beschäftigt die interessierte Öffentlichkeit schon eine ganze Weile. Inzwischen wird die Debatte zusätzlich von Architekten befeuert, die ihre eigenen Entwürfe vorstellen – zum Beispiel Stefano Boeri Architetti mit dem „Waldstadion Mailand“ („Stadio-Bosco per Milano“).
Die Planer haben das Projekt gemeinsam mit ARUP, Fabio Novembre und Balich Wonder Studio bereits im Jahr 2019 anlässlich des von den Klubs Inter und Milan ausgeschriebenen Wettbewerbs eingereicht und inzwischen überarbeitet.
Das Waldstadion Mailand soll genau an der Stelle entstehen, an der aktuell noch das weltberühmte, zur WM 1990 erbaute Guiseppe Meazza Stadion steht.
Emissionen
Auch das neue Stadion will ein Wahrzeichen des Mailänder Stadtteils San Siro werden, allerdings augenscheinlich aus ganz anderen Gründen als sein Vorgänger.
Ziel des Projekts ist es, die Emissionen und den Energieverbrauch zu reduzieren. Dank der Verwendung großer Photovoltaikflächen und einer sorgfältigen Planung der Wasser- und Abfallwirtschaft soll das Waldstadion Mailand zu einer energieautarken Arena werden.
Das Waldstadion Mailand integriert die für beide Klubs wichtigen kommerziellen Bereiche wie ein Museum, eine Sporthalle, Presse- und VIP-Bereiche sowie Bars und Restaurants. Daneben entstehen aber auch eine Laufbahn auf der obersten Ebene und der „Turm des Lichts“, ein leuchtendes Wahrzeichen für die beiden Vereine. Da es sich ja um ein “Ein Stadion für zwei” handelt, kann die Illumination dieses Turms in den Farben Rot (Milan) und Blau (Inter) den jeweiligen Gastgeber deutlich sichtbar machen. Für das “Derby della Madonnina” gibt es bereits eine besonders schillernde Lichtplanung.
Turm des Lichts
Besonders macht den Entwurf vor allem der sichtbar sehr grüne Ansatz.
Das Waldstadion verfügt über 5.700 m² horizontaler Gründächer und 7.000 m² begrünter Fassaden. Dazu gehören 3.300 Bäume und 56.300 Sträucher aus 70 verschiedenen Arten, die jedes Jahr 162 Tonnen CO2 absorbieren.
Es entsteht also eine grüne Lunge für die Metropole und ein grünes Bindeglied im Stadtgefüge, das zur Reinigung der Luft, zur Absorption von Feinstaub und zur Milderung der Temperatur in der Nachbarschaft beiträgt.
Der Turm des Lichts beherbergt die Museen beider Vereine, an der Turmspitze sollen Statuen großer Fußballer und Trainer der Stadt angebracht werden. Im Park neben dem neuen Stadion soll außerdem eine Gedenkstätte für jetzige Meazza-Stadion entstehen.
Die Diskussion wird weitergehen.
Projektdaten
Architekt
Stefano Boeri Architetti
Via G. Donizetti 4
ITA — 20122 Milano
Text
Johannes Bühlbecker
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Adresse
Guisepe-Meazza-Staion
Piazzale Angelo Moratti
ITA — 20151 Milano MI
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