Stade Philippe Mahut

Flach spielen, hoch gewinnen

Diese Architektur ist genau so klar und kompromisslos wie ihr Namensgeber.

Zum Sportpark Stade Philippe Mahut gehören insgesamt vier Fußball- und zwei Rugbyfelder, elf Tennisplätze, die leichtathletischen Anlagen im Hauptstadion und einige Kleinspielfelder.

Im Jahr 2008 schrieb die fran­zö­si­sche Stadt Fontaine­bleau einen Wett­be­werb zur Sanie­rung des Stade Phil­ippe Mahut aus. Die Neuge­stal­tung umfasste die land­schaft­liche Gestal­tung und den Umbau der bestehenden Tribünen zwischen den beiden Haupt­plätzen.

Fontaine­bleau liegt 55 Kilo­meter südlich von Paris und hat knapp 15.000 Einwohner.

Die neue Tribüne und das darunter liegende Umklei­de­ge­bäude wurden auf einer Länge von 75 m in zwei bepflanzte Hügel einge­fügt. Der Tribü­nen­bau­körper ist der einzige Hochbau auf dem Gelände.

Zum Sport­park Stade Phil­ippe Mahut gehören insge­samt vier Fußball- und zwei Rugby­felder, elf Tennis­plätze, die leicht­ath­le­ti­schen Anlagen im Haupt­sta­dion und einige Klein­spiel­felder.

Architekt

Barthé­lémy Griño Archi­tectes
68 rue de la Folie Méri­court
F – 75011 Paris 

Bauherr

Ville de Fontaine­bleau

Unter der Tribüne befinden sich Umkleideräume, Sanitärbereiche und Lagerräume. Der Sockel ist massiv – außen als Sichtbeton, im Inneren mal gestrichen und mal ausgekleidet.

Die Tribüne besteht aus fünf Sitz­reihen, die zum Haupt­platz hin ausge­richtet sind. Sie bietet Platz für unge­fähr 800 Zuschauer. Die rück­wär­tige Tribüne blickt auf das Neben­spiel­feld.

Unter der Tribüne des Stade Phil­ippe Mahut befinden sich die Umklei­de­räume mit den dazu­ge­hö­rigen Sani­tär­be­rei­chen und außerdem Lager­räume. Der Sockel ist massiv – außen als Sicht­beton, im Inneren mal gestri­chen und mal ausge­kleidet.

In der Mitte der Tribüne befindet sich ein teil­weise verglaster Pavillon. Die Verbin­dung zwischen der Sportler- und der Zuschau­e­r­ebene wird durch eine Treppe und einen Aufzug gewähr­leistet.

Eine leichte Über­da­chung über­deckt die gesamte Tribüne. Das Dach wurde mit zwei, zum Tief­punkt hin konver­gie­renden Neigungen und einer zentralen Rinne über die gesamte Länge ausge­bildet.

Das Dach des Stade Phil­ippe Mahut wird von einem System aus Baum­stützen getragen, die in einem Abstand von jeweils 17 Metern errichtet wurden. Jedes Feld wird von drei Pfosten aus lackiertem Stahl­rohr gebildet, die sich in einer Höhe von drei Metern über zwei­ge­len­kige Verbin­dungen weiter verzweigen. Sie sind an jeweils sechs Punkten mit dem Dach verbunden.

Das Dach wurde aus Douglasie errichtet. Die Konstruk­tion besteht aus Paaren von Brett­schicht­holz­trä­gern mit varia­blem Quer­schnitt, die durch drei­zehn Pfet­ten­reihen mitein­ander verbunden sind.

Unter dieser Abde­ckung befindet sich ein dichtes Gitter aus Douglasie. Es filtert das direkte Sonnen­licht und erzeugt ein Spiel von Licht und Reflek­tion auf dem Holz. Das wiederum betont die Dach­kontur.

Standort

Stade Phil­ippe Mahut
Route de l’Ermitage
F – Fontaine­bleau

Eröffnung

2016

Die Architektur des Stade Philippe Mahut ist genau so klar und kompromisslos wie sein Namensgeber es auf dem Platz war.

Namens­geber Phil­ippe Mahut war fran­zö­si­scher Fußball-Natio­nal­spieler (1956–2014), dessen Spiel durch kompro­miss­lose Klar­heit bestach – er war ja schließ­lich Vertei­diger. Mahut begann seine Karriere beim Racing Club de Fontaine­bleau und wurde später Präsi­dent des Vereins.

Die Archi­tektur des Stade Phil­ippe Mahut ist genau so klar und kompro­misslos. Ein massiver Sockel beher­bergt die notwen­digen Funk­tionen und Neben­räume, eindeutig und schnör­kellos. Darüber schwebt ein Dach, das eher leicht und verspielt wirkt – unge­fähr wie die fran­zö­si­sche Offen­sive der frühen 1980er Jahre um Michel Platini und Jean Tigana.

Bien joué.

Fotos

Arnaud Schel­straete

Text

Johannes Bühl­be­cker
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