Der St. Jakob-Park wird zum Stadion+
Ikone, reloaded
Um heutigen Ansprüchen zu genügen, ist eine umfassende Modernisierung des Stadions St. Jakob-Park in Basel notwendig.
Im Zentrum der geplanten Maßnahmen stehen der Werterhalt des Bestands und die Steigerung der Aufenthaltsqualität.
Um heutigen Ansprüchen zu genügen, ist eine umfassende Modernisierung des Stadions St. Jakob-Park in Basel nötig. Im Zentrum der von Herzog & de Meuron geplanten Maßnahmen stehen der Werterhalt des Bestands und ein nachhaltiges Sanierungskonzept, das die Zugänge umstrukturiert, Sicherheit und Nutzungen optimiert und die Aufenthaltsqualität steigert.
Als „Großes Dach“ gibt die neue Gebäudehülle der Weichenstellung für die Zukunft ein prägnantes Gesicht.
Das Stadion St. Jakob-Park wurde im Jahr 2001 anstelle eines Vorgängerbaus aus den 1950er Jahren von Herzog & de Meuron errichtet und für die Fußball-EM 2008 erweitert.
Aktuell bietet das Heimstadion des FC Basel Platz für 35.600 Zuschauer und umfasst Mantelnutzungen wie ein Altersheim und ein Einkaufszentrum. Im Volksmund liebevoll „Joggeli“ genannt, steht es im Zentrum der Sportstadt St. Jakob, zu der auch die St. Jakobshalle, die St. Jakobs-Arena und das Sportbad gehören.
Ein weit auskragendes Dach ersetzt die ikonische Fassade zugunsten eines einheitlichen Erscheinungsbildes.
Die bestehenden Plattformen des Stadions werden zu einem terrassenartigen Umlauf erweitert. Nebst optimierten Besucherströmen ermöglicht dies getrennte Zugänge von Heim- und Gästefans. Damit werden wesentlich weniger Sicherheitsmaßnahmen notwendig und das Besuchererlebnis markant verbessert.
Ein weit ausgreifendes Dach ersetzt die ikonische Fassade und verleiht dem Stadion ein einheitliches Erscheinungsbild. Konstruktiv aus dem bestehenden Dach entwickelt, knüpfen neue Fachwerkträger an die Struktur des Bestandes an und überkragen die neuen Plattformen.
Als subtiles Rautenmuster ausgeformt, erinnern die Photovoltaikzellen an vertraute Bilder Basels, wie etwa die Dächer des Rathauses oder des Münsters. Der rote Umlauf und das blaue Dach entsprechen des Clubfarben des FC Basel. Zum Bahndamm hin vermittelt das Dach als bespielbare Medienfassade nach außen hin die jeweils stattfindenden Events.
Durch den attraktiven Freiraum und öffentliche Nutzungen, die auch an spielfreien Tagen zugänglich sind, steigert die Umstrukturierung auch den gesellschaftlichen Nutzen des Stadions.
Basierend auf den Bedürfnissen der Besucher und Fans sind die umgestalteten Hospitality-Bereiche sowohl an Spieltagen als auch an spielfreien Tagen öffentlich zugänglich und nutzbar.
Im Eingangsbereich werden die Kioske und Toilettenanlagen erneuert. Entlang der erweiterten Plattformen laden Essensstände und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein. Die „Lounge Galerie“ im Sektor G fügt sich als Pub in die bestehende Struktur der Tribüne ein und ist direkt an die Parkplätze angeschlossen. Im Sektor A schaffen zusätzliche Außensitzplätze vor den Logen eine weitere Tribüne.
Der Umbau integriert verschiedene Aspekte ökologischer Nachhaltigkeit.
Die gewählten Materialien sind hochwertig und dauerhaft. Die Bauteile der Gebäudehülle lassen sich demontieren und weiterverwenden. Das Solardach ist konstruktiv hinsichtlich eines minimalen Materialverbrauchs optimiert. Nebst Energiegewinnung zur weitgehenden Eigennutzung sammelt das Dach auch anfallendes Regenwasser, das vor Ort der Bewässerung des Spielfelds dient.
Durch den attraktiven Freiraum und öffentliche Nutzungen, die auch an spielfreien Tagen zugänglich sind, steigert die Umstrukturierung auch den gesellschaftlichen Nutzen des Stadions.
Projektdaten
Entwurf
Herzog & de Meuron
Rheinschanze 6
CH — 4056 Basel,
Team
Jacques Herzog, Pierre de Meuron, Stefan Marbach, Dieter Mangold, Tobias Winkelmann, Tânia Oliveira de Jesus, Felipe Pecegueiro Curado, Martin Schulte, David Wirth, Tingdong Xiong
Standort
Autor
Herzog & de Meuron
Illustrationen
Herzog & de Meuron