Der Jardín Escénico in Mexiko-Stadt
Aushub und Auftrag
Die drei neuen Pavillons im Jardín Escénico generieren Leben auch jenseits ihrer Räume, indem sie sich auf den Park beziehen und seine Nutzungsmöglichkeiten vervielfachen.
Wo keine Bäume stehen, wird gegraben, und wo auch keine Bäume stehen, wird der Aushub aufgeschüttet. Dazwischen entstehen Architektur und Landschaft.
Michan Architecture und Parabase Studios haben gemeinsam einen öffentlichen Wettbewerb gewonnen, in dem es um die Schaffung von Veranstaltungsflächen im Wald von Chapultepec in Mexiko-Stadt ging: den Jardín Escénico (Landschaftsgarten).
Der Entwurf basiert auf der Modulation des Parks. Wo keine Bäume stehen, wird gegraben, und wo auch keine Bäume stehen, wird der Aushub aufgeschüttet. Dazwischen entstehen Architektur und Landschaft.
So wird das Gelände durch die Schaffung von niedrigen Hügeln und Seen umgestaltet und seine biologische Vielfalt weiter gefördert.
Das Ergebnis ist ein Projekt mit drei Verstanstaltungspavillons, die enorm mit der Natur verflochten sind und Innen- und Außenbereiche miteinander verbinden. Der Wald bildet die Kulisse für die Räume im Inneren des Gebäudes, vor allem für die Bühnen.
Architekt
Michan Architecture
Isaac Michan Daniel
Parabase
Carla Ferrando Costansa, Pablo Garrido
Die Pavillons werden durch minimale Gesten definiert – vor allem durch die beeindruckenden Dachformen, die quasi auf der frisch modellierten Landschaft ruhen.
Der Jardín Escénico wird also aus den eigenen Ressourcen des Geländes generiert, die vorhandenen Bäume werden respektiert, Abfall wird vermieden. Das modellierte Gelände erleichtert auch das Management der Wasserressourcen, da es möglich ist, sie in den geschaffenen Teichen zu speichern.
Die neue topografische Situation schafft eine Reihe öffentlicher Räume von intimer Größe, die mehrere Aktivitäten im Freien fördern: Theater, Tanz, Kultur und Sport. Gleichzeitig ermöglicht die Anordnung der Hügel den akustischen und visuellen Schutz in den Bereichen, die ihn benötigen.
So soll der Jardín Escénico die Gemeinschaft anziehen und als kulturelles und naturwissenschaftliches Labor im Herzen der Stadt fungieren.
Das Projekt folgt zwei Hauptstrategien, um die Architektur in die Natur zu integrieren. Einerseits wird das Programm in drei Pavillons unterteilt, wodurch die Grenzen zwischen Architektur und Landschaft sowie zwischen Innen und Außen verschwimmen.
Die zweite Strategie besteht darin, die Pavillons durch minimale Gesten zu definieren – vor allem durch die beeindruckenden Dachformen, die quasi auf der frisch modellierten Landschaft ruhen.
Die Nebenräume der Pavillons befinden sich unter und in den neu geschaffenen Hügeln und gewährleisten deren Funktionalität, während die Natur zur Kulisse für die Bühne, den eigentlichen Veranstaltungsort, wird.
Die drei Pavillons generieren Leben auch jenseits ihrer Räume, indem sie sich auf den Jardín Escénico beziehen, seine Nutzungsmöglichkeiten vervielfachen, unerwartete Programme generieren und zum zivilgesellschaftlichen und kulturellen Diskurs von Mexiko-Stadt beitragen.
Und zwar enorm.