Das Freibad Steele in Essen

Nah am Wasser gebaut

 

 

Planungsbüro Deye, Myrtha Pools

Was tun, wenn einem der Nachbar regelmäßig den Garten flutet? Die Sanierung des Freibades Steele in Essen ist eine außergewöhnliche Geschichte.

The Couch by MVRDV<br />
Photo: ©Daria Scagliola & Stijn Brakkee

Bernd

Das Freibad Steele in Essen liegt direkt an der Ruhr. Diese Lage ist zwar male­risch, aber auch bei hier nicht so seltenen Hoch­was­ser­er­eig­nissen gefähr­lich: Im Juli 2021brachte das Tief „Bernd“ die Über­flu­tung des Schwimm­be­ckens und die Schä­di­gung der tech­ni­schen Anlagen und des Vereins­heims mit sich.

Die Sport- und Bäder­be­triebe der Stadt Essen als Eigen­tümer und die Schwimm­freunde Steele 1911 als Pächter und Nutzer forderten daher für den Wieder­aufbau natür­lich Wider­stands­fä­hig­keit gegen Hoch­was­ser­er­eig­nisse.

Die Planung stammt vom Planungs­büro Deye aus Hatten, das Becken von Myrtha Pools.

Flussbadeanstalt

Das Freibad Steele ging schon 1945 aus einer Fluss­ba­de­an­stalt an der Ruhr hervor und ist das kleinste Freibad in Essen. Nach der umfang­rei­chen Sanie­rung wurde es im Mai 2024 feier­lich wieder­eröffnet — und hat seine Bewäh­rungs­probe bei Hoch­wasser bereits bestanden.

Jetzt kann es seiner Bestim­mung als idyl­li­scher Treff­punkt in toller Umge­bung, als Sport­an­lage für Jung und Alt und als Ausflugs­ziel für die ganze Familie wieder nach­kommen.

Mit einer Wasser­fläche von knapp 400 m² ist das kombi­nierte 25-m-Schwimmer- und Nicht­schwim­mer­be­cken das Herz­stück des Bades. Es ist beheizt und hält eine ange­nehme Wasser­tem­pe­ratur von rund 23°C aufrecht, was auch an kühleren Tagen ein komfor­ta­bles Schwim­m­er­lebnis ermög­licht.

Klimawandel

Die Ruhr tritt im Ruhr­ge­biet durchaus regel­mäßig über die Ufer, der Klima­wandel wird diese Gefähr­dung noch verschärfen. Daher war die Erhö­hung der Wider­stands­fä­hig­keit des Geländes gegen Hoch­wasser ein wesent­li­cher Bestand­teil der Sanie­rung.

Das Schwimm­be­cken und seine inno­va­tive Bauweise sind für anspruchs­volle Aufgaben präde­sti­niert. Dank der vorge­fer­tigten Edel­stahl­pa­neele mit einer spezi­ellen PVC-Beschich­tung war das Becken schnell und effi­zient instal­liert. Die Bauweise ist nicht nur lang­lebig und wartungsarm, sondern bietet auch eine beson­ders glatte und hygie­ni­sche Ober­fläche, die den Wartungs­auf­wand mini­miert.

Container

Weit­sichtig und wegwei­send für vergleich­bare Projekte ist auch die Entschei­dung, die gesamte Schwimm­bad­t­echnik in Contai­nern unter­zu­bringen, denn diese können bei bevor­ste­henden Über­schwem­mungen recht­zeitig in Sicher­heit gebracht werden.

Durch die Erhö­hung der Ufer­be­fes­ti­gungen und die Opti­mie­rung der Entwäs­se­rungs­sys­teme wurde auch das Gelände so gestaltet, dass es zukünf­tigen Hoch­was­ser­er­eig­nissen besser stand­halten kann. Zudem wurde das Frei­bad­ge­lände insge­samt land­schaft­lich neu gestaltet, um eine natür­liche Barriere gegen Hoch­wasser zu schaffen.

Topografie

Die Gestal­tung des Geländes berück­sich­tigt auch die natür­liche Topo­grafie und bettet das Bad harmo­nisch in die Umge­bung ein. Eine große Liege­wiese mit schat­ten­spen­dendem Baum­be­stand bietet den Besu­chern Ruhe und Entspan­nung, ein moderner Spiel­platz und ein Klet­ter­par­cours spre­chen vor allem Fami­lien mit Kindern an.

Seit seiner Wieder­eröff­nung verzeichnet das Freibad Steele trotz des mittel­mä­ßigen Sommers 2024 großen Zuspruch, was seine Bedeu­tung des Bades für die lokale Gemein­schaft unter­streicht. Veran­stal­tungen der sehr enga­gierten SF Steele 1911 wie das jähr­liche Steeler Enten­rennen tragen natür­lich auch dazu bei, dass das Bad schnell wieder ein leben­diges Zentrum für Sport und Frei­zeit wurde.

Tradition & Moderne

Das Freibad Steele ist nicht nur ein Beispiel für gelun­genen Hoch­was­ser­schutz, sondern auch für eine nach­hal­tige und zukunfts­wei­sende Sanie­rung, die Tradi­tion und Moderne mitein­ander verbindet. Mit seiner modernen Ausstat­tung und den viel­fäl­tigen Frei­zeit­mög­lich­keiten ist es ein bedeu­tender Bestand­teil des sozialen und sport­li­chen Lebens in Essen-Steele.

Klein, aber fein.

Projektdaten

Bauherr
Sport- und Bäder­be­triebe Essen
Huys­sen­allee 100
D — 45128 Essen
Planung

Deye Consul­ting
Borchersweg 110
D — 26209 Hatten

Schwimmbecken

Myrtha Pools

Ausfüh­rende Firma:
Thal­lessa Frei­zeit­an­lagen

Nutzer

SV Steele 1911 e.V.
West­fa­len­straße 210a
D — 45276 Essen

Fotos

Sabrina Schuster
Myrtha Pools

Text

Johannes Bühl­be­cker
More Sports Media
(Adver­to­rial)

Eröffnung

2024

Der Bauablauf

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