Das Feldhockeystadion der Asian Games 2023

Skulptur aus Beton

 

 

Archi-Tectonics, Thornton Tomasetti Engineers, !Melk 

Für die 19. Asian Games 2023 in Hangzhou wurden zwölf Wettkampfstätten neu gebaut. Eins davon ist das skulpturale Feldhockeystadion.

The Couch by MVRDV<br />
Photo: ©Daria Scagliola & Stijn Brakkee

Landschaftsskulptur

Bedeckt von einem 125 Meter langen, frei tragenden Flügel­dach ist Archi-Tecto­nics’ Feld­ho­ckey­sta­dion der Asian Games im Hang­zhou Asian Games 2023 Park auch eine Art Skulptur in der Land­schaft.

Fünf Meter tief in das Gelände einge­bettet, scheint dieses Stadion aus der Land­schaft hervor­zu­treten und öffnet sich seiner Umge­bung als durch­läs­siges und skulp­tu­rales Element im Park.

Atrium

Als inte­graler Bestand­teil der Land­schaft vermit­telt das 5.000 Sitz­plätze umfas­sende Stadion die unter­schied­li­chen Höhen von Zuschauern und Spiel­feld. Durch ein geräu­miges Glasatrium mit 35 Meter hohen Decken gelangen die Zuschauer zu ihren Plätzen, die sich unter ihnen öffnen.

Im Grund­riss nehmen das Dach und das Spiel­feld die Form von zwei sich über­schnei­denden Ovalen an, die – nach den Worten der Archi­tekten – dem Samen des Lebens ähneln.

Spannung

Die Mate­ria­lität und Struktur des Dachs wurden sich von den tradi­tio­nellen Meinong-Ölpa­pier- und Bambus­schirmen inspi­riert. Es über­spannt die gesamte Distanz in einem Zug. Ein einziger geschwun­gener Balken hält das Dach zusammen und das Netz unter Span­nung.

Das Dach schwebt knapp über dem Gebäude und erzeugt einen natür­li­chen Luftzug, der kühle Luft in den Zuschau­er­raum bringt.

Trgawerk

Der Ring, der das Sonnen­dach umgibt, wird von vier massiven skulp­tu­ralen Beton­ele­menten gehalten. Die Beton­wi­der­lager halten die Struktur nicht aufrecht, sie verleihen ihnen aller­dings Gewicht und halten die gesamte Konstruk­tion unter Span­nung.

Die Planer von Archi-Tecto­nics  haben eng mit dem Trag­werks­in­ge­nieur Thornton Toma­setti zusammen gear­beitet, um schließ­lich eine Struktur zu errei­chen, die die freie Spann­weite des Feld­ho­ckey­sta­dions der Asian Games ermög­licht.

BIM

Das gesamte Gebäude wurde zunächst in 3D model­liert und auf allen Ebenen inte­griert – von der Baustel­len­ver­wal­tung über Mate­ri­al­flüsse, Budget­über­le­gungen bis hin zu Detail­lie­rungen. Es ist damit das erste Projekt in China, das voll­ständig in BIM koor­di­niert und dafür ausge­zeichnet wurde.

Eine einfache Form, deren Umset­zung aller­dings beacht­liche Inge­nieurs­leis­tungen erfor­derte.

Schwamm

Die Ortbe­ton­struktur öffnet sich zu einem Eingangs­po­dium mit einer geschwun­genen Glas­lobby, die unter der abfal­lenden Form der Tribünen verborgen ist. Neben den Feld­ho­ckey­spielen soll das Stadion auch Outdoor-Film­vor­füh­rungen, Konzerte und andere Veran­stal­tungen beher­bergen.

Die umge­bende Land­schaft, entworfen von !Melk, folgt einem nach­hal­tigen Schwamm­stadt-Ansatz. Das Feld­ho­ckey­sta­dion der Asian Games soll nun, nach den Spielen, eine kultu­relle Funk­tion für die Nach­bar­schaft bekommen.

Projektdaten

Architekt

ARCHI-TECTONICS NYC, LLC
111 John Street #700
New York
US — NY 10038 

Tragwerk

Thornton Toma­setti Engi­neers
120 Broadway
New York
US — NY 10271–0016

Landschaftsplaner

!melk
111 John Street, Suite 2650 
New York
US — NY 10038

Eröffnung

2022

Fotos

SFAP Shanghai

Text

Johannes Bühl­be­cker
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