EQT Track
Zwischen Jetzt und Nie wieder
PlayLab
Eine 200-Meter-Bahn aus Gips, geformt im Wüstensand von New Mexico: Adidas und PlayLab verwandeln den Relaunch eines Laufschuhs in ein temporäres Ritual aus Bewegung, Material und Vergänglichkeit.
Relaunch
Im Norden von New Mexico, dort, wo der Himmel tiefblau über einer weißen, von Gipsstaub bedeckten Landschaft hängt, entstand Ende 2024 für wenige Tage ein Bauwerk, das mehr Skulptur als Sportanlage war: eine 200 Meter lange Laufbahn, aus der Erde geformt, aus dem Ort geboren – und bestimmt, wieder in ihn zurückzukehren: der „EQT Track“.
Adidas und das Designstudio PlayLab schufen in einem aktiven Gipssteinbruch nahe Santa Fe eine Installation, die Sportarchitektur und Landschaft für kurze Zeit vereint. Der EQT Track ist kein Stadion und auch kein Trainingszentrum, sondern eine landschaftliche Intervention; ein temporäres Monument für die Bewegung selbst.
Anlass war die Produkt(wieder)einführung eines traditionsreichen Schuhes aus dem Hause Adidas: der Relaunch der Linie „Adidas EQT“.
Architektur aus Staub und Zeit
Die Laufbahn wurde vollständig aus vorgefundenen Materialien gebaut: Gips, Sand, Wasser und biologisch abbaubare Pigmente. Kein Asphalt, kein Kunststoff, keine importierten Baustoffe. Der Untergrund wurde geformt, verdichtet und mit einer sanft schimmernden, weißen Oberfläche versehen, die im Sonnenlicht fast unsichtbar mit der Landschaft verschmilzt.
Zwei Wände rahmen die elliptische Bahn: eine äußere, nur einen Meter hohe Begrenzung, die den Horizont abschneidet und den Blick nach innen lenkt; und eine innere, bis zu zwei Meter hohe Wand, die einen geschützten Raum bildet – einen Ort der Pause mit Sitzbänken aus rohem Holz und einer zentralen Feuerstelle. Hier, im Inneren des Rings, verwandelt sich die Laufbahn in eine Art Pavillon. Bewegung und Ruhe, Raum und Ritual greifen ineinander.
Das Vergängliche als Entwurfsidee
Das Projekt war von Anfang an auf Vergänglichkeit angelegt. Die verwendeten Materialien kehren nach dem Abbau in den Produktionskreislauf des Steinbruchs zurück. Der EQT Track widersteht dem Gedanken der Wegwerfarchitektur, obwohl es sich hier um ein höchst temporäres Bauwerk handelt.
Die Grenzen zwischen Kunst, Installation und Architektur verschwimmen. In jedem Fall ist das Projekt erlaufbar. Die Bahn folgt dem natürlichen Gelände, verzichtet auf künstliche Nivellierung und bewahrt die Topografie als Teil der räumlichen Erfahrung.
Von oben betrachtet zeichnet sie sich kaum vom hellen Untergrund ab – eher eine Geste als ein Bau. Aus der Nähe aber offenbart sie eine präzise, fast rituelle Ordnung. Kein Start, kein Ziel, keine Tribünen. Der Lauf wird zum Kreis, zur Meditation. Bewegung wird Architektur.
Ein Ort zwischen Jetzt und nie wieder
Nur einen Tag lang wurde die Bahn offiziell genutzt, bevor sie begann, sich langsam aufzulösen – vom Wind getragen, vom Regen geglättet. Doch gerade in dieser Kurzlebigkeit liegt ihre Kraft. Sie zeigt, wie Architektur auf Zeit nicht als Verlust, sondern als bewusste Form verstanden werden kann: das Bauen als Prozess, nicht als Besitz.
Der EQT Track ist eine Werbefläche für eine Schuhkollektion, aber auch ein spektakuläres räumliches Statement über unsere Wahrnehmung eines Ortes und die Beziehung zwischen Körper und Landschaft.
Projektdaten
Planer
PlayLab Inc.
Bauherr
Adidas
Adresse
Gypsum Mine
Ojito Wilderness reservation
New Mexico
Eröffnung
2024/25
Fotos
Charles Roussel
Text
Johannes Bühlbecker
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