Die Panzerhalle in Tübingen
Das öffentliche Wohnzimmer
Stadt Tübingen
Die Panzerhalle in Tübingen als eine der ersten Freilufthallen Deutschlands steht für städtische Nachverdichtung, urbane Lebendigkeit und ein gelingendes Zusammenspiel von Wohnen, Kultur und Freizeit. Ein lebendiger Ort, an dem Geschichte, Gemeinschaft und modernes Stadtleben zusammenkommen – mit viel Spielraum für die Zukunft.


Geschichte
Die Panzerhalle wurde 1934/35 als Reithalle der Hindenburgkaserne errichtet. Sie diente nach dem zweiten Weltkrieg als Infrastruktur der französischen Armee, die bis 1991 im sogenannten Französischen Viertel stationiert war. Nach dem Abzug der französischen Truppen wurde die großflächige Kaserne einschließlich der Panzerhalle von der Stadt Tübingen erworben und im Rahmen eines städtebaulichen Konzepts mit viel Bürgerbeteiligung in ein lebendiges, gemischt genutztes Quartier transformiert.
Aus der Hindenburgkaserne wurde das Französische Viertel, aus dem Gebäude wurde die Panzerhalle, zunächst ein Ort für spontane Konzerte und Partys.
Umwandlung
Die Umwandlung der Panzerhalle in eine Freilufthalle erfolgte um die Jahrtausendwende. Zunächst war ein Umbau zu einem öffentlichen Veranstaltungsraum, einem Theater oder Kino geplant. Im Rahmen der folgenden Freiraumplanung veränderte sich das Projekt dann jedoch zu einer der ersten deutschen Freilufthallen: Die Wände wurden herausgenommen, die Tragstruktur saniert und ein kleiner Toilettenturm eingebaut.
Die Halle erhielt ein flaches Dach, aber halt keine Wände und wurde als offener Pavillon zum urbanen Treffpunkt mit bis zu 500 Sitzplätzen für Veranstaltungen.
Architektonisch prägend ist die freigelegte Tragstruktur: Überdacht, aber offen, vermittelt die Halle das Gefühl des Draußen-Seins, während sie gleichzeitig Schutz vor Witterung bietet. Dieser städtebauliche Ansatz wurde 2006 im Rahmen der Architektur-Biennale als „Symbol für lebendiges Stadtensemble“ hervorgehoben.
Die Panzerhalle war nun ein multifunktionaler und überdachter öffentlichen Platz.
Identität
Heute ist die Panzerhalle, im Zusammenspiel mit den öffentlichen Freiflächen drumherum, ein Ort vielfältigster Nutzungen: Morgens trainiert die Verkehrspolizei mit Schulklassen hier das richtige Verhalten im Straßenverkehr, nachmittags spielen Kinder und Jugendliche Basketball und Fußball. Abends und nachts treffen wird regensicher gegrillt und zusammengesessen — und an Wochenenden finden Flohmärkte, Feste, Konzerte und Ausstellungen statt.
Nicht nur für die 2.400 Bewohnern des Französischen Viertels, sondern auch für die benachbarten Viertel sind die Panzerhalle, der angrenzende Französische Platz und der 2005 entstandene Kinderspielplatz die zentralen Orte im Viertel. Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen ihre Bedeutung.
Als identitätsstiftender, offener Ort steht die Panzerhalle bis heute für bürgerliches Engagement, Nachbarschaftsprojekte und urbane Experimente.

Zukunft
Die Panzerhalle wird auch zukünftig als Sportstätte, kulturelle Bühne, Begegnungsort und öffentliches Wohnzimmer genutzt. Ihre flexible, witterungsgeschützte Konstruktion erlaubt immer neue Formate, seien es Workshops, Pop‑up‑Märkte oder temporäre Kunstausstellungen.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Industriebauten als öffentlicher Freiraum, multifunktionaler Treffpunkt und kulturelle Bühne sinnvoll weiterleben können. Dabei bewahrt die Halle ihren historischen Charme, verbindet öffentlichen Nutzen mit urbaner Qualität und bleibt dank ihrer offenen, wettergeschützten Architektur zukunftsfähig.
Sie zeigt aber auch das riesige Potenzial von Freilufthallen, die dank überschaubarer Kosten und hoher Flexibilität so viele Nutzungsmöglichkeiten bieten, und das auch im urbanen Kontext.

Projektdaten
Planer & Bauherr
Universitätsstadt Tübingen
Stadtsanierungsamt
Lorettoplatz 30
D — 72072 Tübingen
Tragwerk
Hans-Ulrich Ströbel
Lilli-Zapf-Str. 6
D — 72072 Tübingen
Landschaftsplanung
werkbüro für freiraum und landschaft
Aixer Str 19
D — 72072 Tübingen
Eröffnung
1999
Adresse
Panzerhalle Französisches Viertel
Aixer Straße 60
D — 72072 Tübingen
Fotos
Stadt Tübingen
Manfred Grohe (Luftbilder)
Text
Johannes Bühlbecker
More Sports Media
Video

Umkleidegebäude Daillens

Club Tamboré Jundiaí

Sporthalle Ostfildern

Parque Quintana Roo

Freilufthallen

Panzerhalle Tübingen

Achtfach-Sporthalle Monheim am Rhein

Heilongtan Dome

Freilufthalle Holderfeld

Arc at Green School

Salle Maurice Darbellay

Luola

Spielebox am Jakobsplatz

Kreissporthalle Wangen

Stadion Am Zoo

Parque Rita Lee

Chicken Hero Pavillon

Mehrzweckhalle Ingerkingen

Sportpark Reginhardstraße

New Old Trafford Stadium

Miami Floating Padel Court

Sportpark Salza-Gymnasium

Sportpark Außenmühle

Therme Dubai
Unsere Kategorien
Unser Newsletter
Ihre Bühne
Publizieren Sie Ihr Projekt oder Ihr Produkt hier!