Salle Maurice Darbellay in Coudoux
Holz macht glücklich
Atelier Régis Roudil
Der Salle Maurice Darbellay folgt dem Prinzip der materiellen Reduktion, nutzt lokale Ressourcen und zeigt, wie öffentliche Bauten in ländlichen Kontexten gestalterisch ambitioniert und gleichzeitig funktional, wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsvoll umgesetzt werden können.
 
			Pavillon oder Vereinsheim?
Mit der Erweiterung des Tennisclubs und dem Bau des „Salle Maurice Darbellay“ hat die südfranzösische Gemeinde Coudoux ein bemerkenswertes Projekt realisiert, das Architektur, Nachhaltigkeit und Regionalität auf überzeugende Weise verbindet. Entworfen vom Atelier Régis Roudil, entstand ein zurückhaltend eleganter Holzbau, der sich sensibel in seine Umgebung einfügt und vielfältige Nutzungen ermöglicht.
Der Salle Maurice Darbellay befindet sich am südwestlichen Rand von Coudoux, einer französischen Gemeinde mit 3.700 Einwohnern im Département Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Der Bau ist das neue Zentrum eines kleinen Sportparks mit fünf Tennisplätzen, einem Hartplatz und einer BMX-Bahn. Das alles liegt am Ende eines Wohngebiets und wird im Norden wie im Süden von alten Schirmpinien begrenzt. Durch die exponierte Lage und die offene Gestaltung wirkt der Baukörper wie ein überdachter Außenraum, der Schutz vor Sonne und Regen bietet und gleichzeitig die Verbindung zur umgebenden Natur stärkt.
 
			
			Drinnen oder draußen
Der Salle Maurice Darbellay entstand neben dem bestehenden Clubhaus und basiert auf einem einfachen, aber durchdachten Prinzip: Vier hölzerne Baukörper – sogenannte „Plots“ – bilden die statischen Eckpunkte eines rechteckigen Grundrisses. Diese tragen eine zurückgesetzte Dachkonstruktion aus Brettschichtholz.
Den zurückspringenden südlichen Abschluss zu den Tennisplätzen hin bildet eine frei zugängliche Terrasse.
Die Halle selbst ist frei von Stützen, wodurch ein großzügiger, flexibel nutzbarer Raum entsteht. Große, faltbare Schiebetüren an Nord- und Südseite ermöglichen eine vollständige Öffnung nach außen. Innen- und Außenraum haben hier sehr viel miteinander zu tun.
 
			
			Holz und Herstellung
Besondere Bedeutung kommt der Wahl des Materials zu: Für die Konstruktion, Fassade und Inneneinrichtung wurde durchgängig Pin d’Alep (Aleppo-Kiefer) verwendet – ein lokales Holz, das lange Zeit aus dem Bauwesen verschwunden war. Mit diesem Projekt wird eine regionale Wertschöpfungskette wiederbelebt: Das Holz stammt aus umliegenden Wäldern und wurde in der Region verarbeitet.
Die Wände bestehen aus Holzrahmen mit Holzfaserdämmung, die Dachkonstruktion aus vorgefertigten Holz-Kassettenelementen. Die Fassade wurde mit vorvergrautem Holz in Deckleistenschalung verkleidet. Auch die Innenmöbel wie Theke und Ablagen bestehen aus Aleppo-Kiefer.
Der Baukörper ruht auf einem Betonsockel, der 40 cm über dem Gelände liegt – das genügt, um als Sitzgelegenheit am Spielfeldrand zu dienen. Die angrenzenden Terrassen und Rampen sind ebenfalls in Sichtbeton ausgeführt und werden durch Natursteinmauern aus Vers-Pont-du-Gard eingefasst.
 
			
			Architektur und Ort
Das Projekt ist ein schönes Beispiel für eine Architektur, die im Dialog mit ihrem Ort steht. Es folgt dem Prinzip der materiellen Reduktion, nutzt lokale Ressourcen und zeigt, wie öffentliche Bauten in ländlichen Kontexten gestalterisch ambitioniert und gleichzeitig funktional, wirtschaftlich und ökologisch verantwortungsvoll umgesetzt werden können.
Mit der „Salle Maurice Darbellay“ hat Coudoux einen neuen Ort für Sport, Begegnung und Gemeinwesen erhalten – und zugleich ein starkes architektonisches Statement für eine zeitgemäße, nachhaltige Bauweise in Holz.
Projektdaten
Planer
Atelier Régis Roudil Architectes
Amélie Artur
Bauherr
Mairie de Coudoux
Eröffnung
2023
Adresse
TCM Coudoux
75 All. du Stade
F — 13111 Coudoux
Fotos
Florence Vesval
Text
Johannes Bühlbecker
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