Super Stadium in Durrës
Stadtzentrum
MVRDV
“Das Super Stadium verfolgt einen innovativen Ansatz zur Integration eines Stadions in die Stadt.”
MVRDV
Verknüpfen
Der Entwurf für das Super Stadium in Durrës will nicht nur den Standort in der Stadt bewahren, sondern auch Stadion und Stadt nahtlos miteinander verknüpfen. Durch eine schüsselförmige Erweiterung des gesamten Viertels mit tribünenartigen Dachflächen wird das Stadion zu einem offenen, einladenden Ort, an dem die Nachbarschaft Teil des Geschehens wird.
Das Konzept will eine lebendige, inklusive und nachhaltige Umgebung schaffen, die der albanischen Stadt (100.000 Einwohner) eine neue, dynamische Identität verleiht.
Der Entwurf stammt von MVRDV.

Park
Das Super Stadium wird am Standort des bestehenden Niko-Dovana-Stadions errichtet, welches sich in einem überwiegend von Wohnbebauung geprägten Stadtteil im Norden der Innenstadt befindet. Dieser Bereich gehört aktuell zu den wenigen Grünflächen der Umgebung, und den wollen MVRDV bewahren und ausbauen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Planung ist daher die Verlagerung der bisher angrenzenden Trainingsplätze an einen anderen Standort innerhalb der Stadt. Durch diese Maßnahme entsteht Raum für einen bewaldeten Park, der das Stadion ringförmig umschließt.
Hier werden einheimische, albanische Baumarten sozusagen rund um das Spielfeld gepflanzt. Ein Sportloop, ein durchgängiger Rundweg, schlängelt sich durch den Park und verbindet eine Vielzahl von Sport- und Freizeitflächen.
Das Viertel bleibt weitgehend autofrei – lediglich zwei Zufahrtsstraßen führen zu einem unterhalb der neuen Tribünen gelegenen Parkplatz.
Gebäude
In den Park werden 20 Gebäude integriert, die den Stadionkomplex harmonisch mit der Umgebung verweben.
Die Gebäudenutzung ist dabei klar strukturiert: Im Norden schließen sich Wohngebäude an das bestehende Wohnviertel an. Im Südosten befinden sich Bildungs- und Kultureinrichtungen, die an die östlich angrenzenden Schulen anschließen. Im Südwesten, in direkter Nähe zur Innenstadt, entstehen Büros, Hotels und Einzelhandelsflächen.
Alle Gebäude werden so positioniert, dass sie Sichtkontakt ins Stadioninnere, also in Richtung Spielfeld, bieten. Dabei folgt ihre Höhenstaffelung einer durchdachten Struktur: Die höchsten Gebäude stehen am äußeren Rand des Viertels, während die niedrigeren direkt an das Stadion angrenzen. Ihre abgestuften Dächer neigen sich zur Spielfläche und erweitern die Stadiontribünen optisch und funktional.
So kann die Atmosphäre der Sportveranstaltungen in die Umgebung ausstrahlen und das ganze Viertel einbinden.
Identität
Die Architektur verbindet ästhetische und funktionale Aspekte: Die Fassadenfarben orientieren sich am Erstligisten KF Teuta Durrës, denn der ist im alten wie im neuen Stadion zuhause. Am Boden beginnen die Gebäude in Weiß und gehen stufenweise in ein tiefes Blau über – das entspricht den Vereinsfarben.
Um das Viertel nachhaltig zu gestalten, setzt das Super Stadium auf ein breites Spektrum umweltfreundlicher Technologien: Solarmodule auf den Dächern erzeugen erneuerbare Energie und bieten gleichzeitig Schatten für begrünte Dachflächen.
Überhängende Geschossdecken und schattenspendende Fassadenpaneele reduzieren den Energiebedarf für Kühlung. Ein unterhalb des Spielfelds gelegenes Wasserreservoir speichert Regenwasser, um in Trockenzeiten als Ressource zu dienen.
Sport Loop
Das Super Stadium ist nicht nur für große Events konzipiert, sondern bleibt das ganze Jahr über ein lebendiger Ort. Der Sport Loop, der den Park durchzieht, dient an Spieltagen als breite Flaniermeile und Erschließung für Stadionbesucher. Zudem kann eine der Sportflächen als Logistikzone für Großveranstaltungen genutzt werden. Durch diese Mehrfachnutzung verschiedener Elemente bleibt das Viertel auch an spielfreien Tagen aktiv und belebt.
Der Entwurf zeigt, wie ein Stadion nicht nur als isolierter Veranstaltungsort existieren, sondern sich als aktiver, integrativer Teil der Stadtlandschaft etablieren kann.
Wenn er denn realisiert würde.
Projektdaten
Architekt
MVRDV
Winy Maas, Stefan de Koning, Valentina Chiappa Nunez, José Garcia Garcia, Stijn Lanters, Francisco Polo, Dirco Kok, Alberto Lorenzo, Fernandez Sastre
Bauherr
Bashkia Durrës
Entwurf
2023
Adresse
Niko Dovana Stadium
Rruga Paskal Prodani 1761
Durrës
Albanien
Visualisierung
Antonio Luca Coco, Angelo La Delfa, Luana La Martina,Marco Fabri
Text
Johannes Bühlbecker
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